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Hallo,

m.E. hat das erst in zweiter Linie etwas mit dem Schulsystem zu tun.

In erster Linie sind es die Eltern, die ihre Kinder mit Gewalt aufs Gymnasium drücken wollen.

Meine Tochter ging auf eine Mittelschule, obwohl sie eine Realschulempfehlung hatte.

Einfach, weil ich ihr auch ein wenig Freiheiten lassen wollte, denn sie tut sich aufgrund ihrer Legasthenie und Dyskalkulie eh schwerer als andere.

Wenn man die Kinder aufgrund ihres Leistungsvermögens in die für sie geeigneten Schulen bringen würde, wäre allen geholfen.

GLG

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hi,

Mit dem 9 jährigen Jungen war wohl ein extremes Beispiel . Wobei ich der Meinung bin das ein Kind was in der Grundschule viel lernen muss auf dem Gymnasium nicht wirklich richtig ist.

Stimmt schon die schreiben in der 4 Klasse extrem viele Tests. Aber die waren jetzt nach meiner Meinung nicht so schwer das man viel für lernen musste.

5 Klasse Realschule und Gymnasium nehmen sich zumindest hier bei uns nicht wirklich viel. Die schreiben beide Exen und werden mündlich abgefragt. Wodurch die Kinder praktisch immer vorbereitet sein müssen weil es nicht angekündigt wird. In der 6 Klasse kommt dann auf dem Gymnasium die 2 Fremdsprache dazu. Kann gut sein das ich es war die geschrieben hatte das die Realschule in Bayern anspruchsvoller ist als das Gymnasium bei euch. Und bevor wieder jemand meint ich habe vom Schulsystem in NRW keine Ahnung: Bin in Bayern zugereist, habe meine gesamte Schulzeit in NRW verbracht und sämtliche Kinder von Verwandten gehen da aktuell zur Schule.

Wie viel die Kinder lernen müssen und wie viel Freizeit sie haben, hängt natürlich auch vom Kind ab. Wir haben Glück extrem viel lernen muss unsere Tochter nicht.

lg

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Hi,

meine Cousine, grundschullehrerinnin NRW, hat ein paar Jahre in Bayern gewohnt und konnte erzählen, das es in Bayern insovern anders ist, das es viel mehr Hausaufgaben gibt, viel zu wenig Stoff in der Schule durchgenommen wird und das viel zu viel von den Eltern erwartet wird.

Ihr Sohn ( 6 Klasse Gym) konnte zum Bsp. die Mathe Textaufgaben der Viertklässler ( Bayern) überhaupt nicht lösen.

Zwei Kids aus dem Viertel sind neu hergezogen....Gym in Niedersachsen, wurden dann auf die Real eingeschult, wo sie sich mit Müh und Not derzeit halten.

Freundin ist nach Berlin gezogen, während der Grundschulzeit, sie meinte auch, das es im Vergleich die Schulen dort Pillepalle sein.

Keine Ahnung warum Bayern so schwer ist, ich kenne es ja nicht anders. Meine Kids waren auf der Grundschule sehr gut ohne viel Anstrengung...so what...

Vielelicht ist es hier einfach anders, da die Noten zum Übertritt zählen ud die Kinder daher in der Grundschule anders auf die weiterführenden Schulen vorbereitet werden und die Eltern mehr mit den Kids lernen. Beim Elternwille ist ja vieles egal.....

lg
lisa

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Das mit den Noten ist aber auch Blödsinn.

Auch in NRW zählen Noten, selbst WENN der Elternwille entscheidet. Auch hier gibt es anhand der NOTEN eine Empfehlung, auch wenn sie nicht mehr zwingend ist.

Und die Schulen haben durchaus das Recht bei fehlender Empfehlung z.b. Probeunterricht anzuordnen oder die Kinder bei Überschuss an Anmeldungen auszusortieren.

Ich persönlich kenne aber kein einziges Kind, dass hier ohne Gymnasialempfehlung aufs Gymnasium geht. Lediglich bei beschränkten Empfehlungen entscheiden hier die Eltern tatsächlich selbst.

lg

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aber da scheint es leichter zu sein, wenn Plätze in den Schulen frei sind, munter wählen zu können.
Die Familie meines Mannes kommt dort her, bzw. wohnt dort und was ich da mitbekomme ist es normal mit Realnoten aufs Gym zu gehen, etc.

In Bayern, wenn das Gym voll ist, entscheiden auch nochmals der Notendurchschnitt, ob die Kids genommen werden, auch wenn es den Übertritt geschafft hat. Da wollen manche Gyms nur die Elite, die in allen Fächer eine 1 haben....

In der Nachbarsklasse hat einer Versucht mit Probeunterricht eine Schule besser zu kommen....das muss so knackig gewesen sein, das er es nicht geschafft hat. Er geht jetzt erst mal zur Schule, wenn er dann sehr gut ist, kann er es nochmals probieren. Mit Elternwille kommst du hier bei uns im Landkreis nicht weiter.

lg
lisa

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Hallo.

"Warum wird dort schon in der Grundschule derart gepauckt und aussortiert? Warum folgt Test auf Test? "

Weil bei uns in Bayern nicht der Elternwille zählt, um eine weiterführende Schule zu besuchen, sondern einzig und allein der Notendurchschnitt.

"Ich habe mal eine Doku über den Übertritt gesehen, gruselig, wirklich. Da hat ein Junge bis abends 22 Uhr am Schreibtisch gesessen um die Realschulempfehlung zu bekommen. Mit 9 Jahren!"

Das ist durchaus möglich, aber sicher nicht die Regel.

Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren. Und sicher gibt es in anderen Bundesländern auch Eltern, die ihre Kinder "trimmen".
Bei uns kommen halt nur die aufs Gym, die auch die entsprechenden Noten haben. Und das nach der 4. Klasse und nicht nach 6 Jahren Grundschule (wie in Brandenburg - egal, wo auch immer).

Klar, man kann bei uns auch z.B. die Mittlere Reife (per M-Zug) auf der Hauptschule machen. Aber leider wird bei den meisten Arbeitgebern bei der Auswahl der Azubis dann ein Realschüler bevorzugt.

Traurig - ist aber meist wirklich so.... #zitter

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Mein Freund wollte (damals) sein Abitur in Bayern machen - einfach Lust auf Land und Leute dort.

Er ist nach 3 Monaten exterms lernens (25h am Tag 8Tage die Woche....) wieder nach NRW zurück gekommen und hat das Abi hier gemacht.

Während des Studiums, das er in NRW begonnen hat, ist er nach München an die Uni gewechselt. Er hat nach dem Studium dort promoviert und arbeitet an der Uni.

Mhm - hat Bayern ihn jetzt schlau gemacht, oder, oder...?

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Das er in München studiert und promoviert hat, sagt aber nichts über die Qualität der Ausbildung und das Ergebnis aus. Eher schon, welches Fach, welche Uni (wir haben mehrere davon, und es wird schon unterschieden, wo der Abschluss gemacht wurde) welcher Prof und als was arbeitet er an welcher Uni?
Und vermutlich hätte er auch das Abi hier geschafft, wenn er hier auch die Grundschule, mindestens aber das Gym durchlaufen hätte. Wie überall hängt da aber auch vieles an Schule und Lehrern.

Ich weiß nicht, ob es in Bayern stressiger/schwieriger ist, wir stehen aber erst am Beginn. Was ich aber weiß: mein Schwiegervater und seine Freundin sind beide bis zur Pensionierung Lehrer an Grundschulen in Düsseldorf gewesen und haben immer wieder betont, das unsere Münchner Nichten durchaus den Kindern in ihrer Schule in NRW weit voraus waren. Und die beiden gehen/gingen in eine durchschnittliche Grundschule, also keine die für aussergewöhnliche Anforderungen bekannt ist. Beide hatten wenig Lern-, aber viel Freizeit und gehen mit guten bis sehr guten Noten aufs Gym.

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Hallo!

Mir fehlt der Vergleich zu anderen Bundesländern. Wir wohnen in Bayern.
Ich bin Lehrerin am Gymnasium und ich empfinde den Stoff als durchaus anspruchsvoll, aber absolut machbar.
Unsere Tochter kommt jetzt in die 4. Klasse Grundschule. Auch sie empfindet Schule nicht als Stress, sondern geht sehr gerne hin und hat auch sehr gute und gute Noten.

Ihr Einsatz für die Schule ist normal. Sie macht ihre Hausaufgaben (ca. 30 Min.) und (mehr oder weinger täglich) Kopfrechnen.

Druck steckt da nicht dahinter. Ich gehe davon aus, dass es auch im nächsten Schuljahr so weitergeht.

Bis 22 Uhr - wie du in deinem Post beschreibst- würde ich weder als Mutter, noch als Lehrerin ein Kind nicht am Schreibtisch verbringen lassen. Das Kind hatte offenbar Schulschwierigkeiten, aber es wurde von ihm erwartet, den Realschulübertritt zu schaffen. Warum muss das sein. Auch die Mittelschule bietet genügend Perspektiven.

Viele Grüße
Ulrike

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Wir leben hier alle ganz Normal

Wir alle waren hier in der Grundschule und jetzt aktuell ist die jüngste dort. Es gibt schon Dinge wo ich mir denke man könnte die Kirche mal im Dorf lassen. Aber das sind halt auch mit die Eltern die meinen wenn das Kind keine Empfehlung fürs Gymi bekommt geht die Welt unter.

Da mich das nicht interessiert sondern mir ausschließlich am Wohl meiner Monster gelegen ist stresst hier die Schule niemanden rein.

Ich muss aber dazu sagen ich kenne es halt auch nicht anders. Ich kann nicht vergleichen ob an anderen Schulen in anderen Bundesländern was einfacher ist.

Und ob die Kinder hier schlauer werden wage ich zu bezweifeln sie bekommen halt mehr input wenn denn diese ganzen Sachen so stimmen die man so hört.

LG
Corinna

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Hallo,

ich glaube kaum, daß es so etwas nur in Bayern gibt. Je nach Schule und Lehrern, bzw. auch Kindern wird sich das so verhalten. Und ganz vorne dran die Eltern, die Ihr mehr oder weniger begabtes Kind auf jeden Fall im Gymnasium sehen wollen #winke

LG

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Unsere Tochter wird erst im September in die Schule kommen und doch habe ich jetzt schon einige bedenken. Die haben aber nichts mit dem "legendären" Leistungsdruck zu tun, sondern mit der Angst, das sich unsere Tochter zu sehr langweilt.

Ich höre von befreundeten/bekannten Eltern immer wieder, das es selbst in unserer kleinen 2zügigen Grundschule ganz stark davon abhängt, welche Lehrerin man hat. Die eine ist (liebevoll)streng und gibt viele Hausaufgaben auf. Eine andere ist ganz lieb und fürsorglich und gibt fast keine Hausaufgaben auf.

Die eine fördert/fordert die Kinder und kann mit unterschiedlichen Fähigkeiten gut umgehen. Die andere eher nicht, da wir sich nur und ausschließlich am Schwächsten orientiert.

Beide Lehrerinnen begleiten ihre jeweilige Klasse durch die ersten beiden Schuljahre.

Die Konsequenz? die Schüler der ganz lieben Lehrerin hängen den anderen im Stoff hinterher - innerhalb eines Jahrgangs gibt es da gravierende Unterschiede, die dann in der 3. und 4. Klasse ausgeglichen werden müssen. Das hat dann zur Folge, das die einen leicht bis zum Übertritt kommen und die anderen pauken müssen - egal für welche weiterführende Schule. Du siehst - mit dem Schulsystem hat das erst mal wenig zu tun.

Es stimmt allerdings schon, das es bei uns scheinbar insgesamt etwas Leistungsorientierter zugeht und ich persönlich finde das gut.

Ich merke das im Arbeitsalltag: um sich bei uns zu bewerben ist Abitur notwendig. Und auch da wird noch unterschieden zwischen bayerischem Abi und dem Rest. Platt ausgedrückt hat ein bayerischer 3er Abiturient die größere Chance auf einen Ausbildungsplatz als ein 1er aus einem anderen Bundesland. Vorurteil? Nein! Die Erfahrung hat gezeigt, das der nicht ganz so gute bayerische Abiturient trotzdem oft besser auf unsere zugegebenermaßen hohen Anforderungen vorbereitet ist, als der sehr gute aus einem anderen Bundesland. Aber auch hier gilt das natürlich nicht pauschal.

Bestes Beispiel bin ich selbst: ich habe gar kein Abi und komme noch dazu aus dem Osten. Mir hat nur meine persönliche Leistungsbereitschaft geholfen, dahin zu kommen wo ich jetzt bin.

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Also mein Sohn ging in Bayern in die Grundschule bzw geht jetzt auf die weiterführende Schule. Obs hier schwerer ist kann ich nicht mal sagen doch wenn ich lese ein Junge wäre bis 22 Uhr gesessen lief hier sicherlich was anderes schief. Normalerweise sitzt kein Kind solange an den Hausis. Wenn es einzelne sind bin ich sicher sind hier wieder zu wenig Hintergründe in Dokus genannt worden und gerade so ein Fall wurde rausgepickt wo man das ganze übertrieben deutlich darstellen kann! Das bringt mehr Diskussionsstoff. ABer die meisten Kinder haben ja nur Vormittags Schule ( hatten wir jedenfalls) und wenn es lange gewesen ist bis kurz vor 13 Uhr. Wenn die Eltern natürlich ( das mag aber nicht immer so sein) die Kinder zu irgendwelchen Terminen schicken oder sonstiges machen dann ist klar das ein Kind so lange sitzt. DA würde ich aber wenn es den Stoff wirklich nicht versteht erstmal andere Wege gehen. Und wenn es den SToff versteht braucht es nicht so lange. Hockt es dann doch ist was anderes schief gelaufen und ich würde meinem Kind klar sagen das es so lange sicherlich nicht sitzt!

Ela