Muss ein Kind Mitglied in einem Verein o. Ä. sein?

Hallo
Etwas provokativer Titel aber ich erläutere gleich worum es geht.
Ist es euch wichtig das euer Kind ein festes Hobby außer Haus hat & aktives Mitglied in einem Verein oder ähnlichem ist?
Unsere Situation ist folgende: wir haben zwei Söhne von 7 und 9.

Unser 9 jähriger ist durch eine Kooperation im Kindergarten zum Handball gekommen. Da ist er nach wie vor mit Feuer und Flamme dabei. In der ersten Klasse kam dann noch Klavier dazu und das ist für ihn der perfekte Ausgleich zum Sport.
Wir Eltern sind auch von Kindesbeinen an aktiv in Vereinen. Durch Wohnortwechsel und andere Faktoren natürlich nicht mehr so wie in jungen Jahren aber für uns beide war es irgendwie selbstverständlich auch weiterhin etwas zu machen. Dann lief bei unserem ersten Sohn alles total unproblematisch, er hat seine externen Hobbys (natürlich zähle ich auch Dinge wie Lego als Hobbys dazu) wirklich sofort gefunden und ist immer voll dabei.
Der 7 jährige ist das eine komplett andere Person. Gerade wegen seiner Persönlichkeit wäre es uns aber wichtig das auch er etwas macht. Er hat bisher bei drei Vereinen (Handball,Judo & Leichtathletik) geschnuppert, für ihn war es aber nichts. Gezwungen haben wir ihn natürlich nicht dazu. Er hatte selbst Lust sich das ganze mal anzuschauen. Instrumente interessieren ihn nicht.

Problem ist einfach das er auch daheim keine wirklichen richtigen Interessen hat. Es gibt ein paar Dinge die ihm Spaß machen und mit denen er sich auch mal beschäftigen kann aber mehr ist da nicht. Zudem ist er eher ruhiger Einzelgänger und alles andere als kompatibel mit den Kindern in seiner eigenen Klasse. Bisher hat sich da keine Freundschaft entwickelt was ihn aber selbst nicht stört. Seine Freundschaften hat er außerhalb seiner Klasse.
Unternehmungen mit uns Eltern & seinem Bruder mag er jedoch sehr gerne. Wir sind eine aktive Familie und wenn sein großer Bruder etwas macht ist es ohnehin toll. Machen wir etwas gemeinsam ist er viel ausgelasteter und das merkt er teilweise auch schon selbst. Unter der Woche sind solche Unternehmungen aber nicht regelmäßig und in dem Ausmaß wie an freien Tagen möglich, genau da sollte ein Hobby her. Wenn er merkt das er nicht ausgelastet ist frustriert es ihn oft. Was genau die Situation verbessern könnte weiß er aber auch nicht.
Zwingen können und wollen ihn natürlich nicht. Wir selbst kennen es aus unser Kindheit halt anders und auch sein Bruder kommt da voll nach uns, wie sieht das bei euch aus? Hat hier vielleicht jemand ein ähnliches Problem?

Einen schönen Feiertag #winke

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Welches Problem meinst du jetzt?`Ich kann aus deinem Text keines herauslesen. Ihr habt ein extrovertiertes und ein introvertiertes Kind. Ist doch alles gut.

Ich hab als Kind auch lieber alleine in meinem Zimmer gesessen und gelesen oder gemalt. Klar habe ich mich auch mit Freunden getroffen, aber ihc war alleine auch zufrieden. Auch heute komme ich gut mit allen klar, bin aber nie die, die die Initiative ergreift. Ich bin immer noch lieber mit einem Buch auf dem Sofa als auf einer Party mit 100 fremden Mencshen.
Meine Eltern haben mich immer zu Verein und Musikinstrument genötigt, mit sanftem Druck, gezwungen nie, aber so lange auf mich eingeredet, bis ich es gemacht habe. Es hat mir nie Freude gemacht und heute meide ich zum einen Sport und kann zum anderen keine einzige Note mehr auf dem von mir 6 Jahre gespielten MUsikinstrument hervorbringen.

LG Felisha

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Ich kopiere es einfach nochmal raus :-)
"Problem ist einfach das er auch daheim keine wirklichen richtigen Interessen hat. Es gibt ein paar Dinge die ihm Spaß machen und mit denen er sich auch mal beschäftigen kann aber mehr ist da nicht."
"Machen wir etwas gemeinsam ist er viel ausgelasteter und das merkt er teilweise auch schon selbst. Unter der Woche sind solche Unternehmungen aber nicht regelmäßig und in dem Ausmaß wie an freien Tagen möglich, genau da sollte ein Hobby her. Wenn er merkt das er nicht ausgelastet ist frustriert es ihn oft. Was genau die Situation verbessern könnte weiß er aber auch nicht."

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Was sind denn die Dinge, die ihm Spaß machen und mit denen er sich die Zeit vertreibt?

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Er könnte noch anderes probieren.

Zum Beispiel Tanzen, Schwimmen oder Schach, Tennis, Reiten, Pfadfinder. .. es gibt bestimmt noch viele Möglichkeiten.

Ich habe mein Hobby erst mit 19 gefunden.

Vorher vieles ausprobiert, aber es war nicht das richtige.

Viele Grüße

Julia

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Das ist mir auch klar, aber wild drauf los probieren macht ja auch keinen Sinn und Problem ist ja eben auch das er keine sonderlich großen Interessen hat :-(

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Ist denn die Auswahl bei euch so groß?

Schach könnte zu ihm passen, nachdem was du schreibst.

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Ich finde mit 7 ist das auch relativ früh für viele Termine. Ich würde ihm nur sagen, dass ihr es wichtig findet, dass er sich innerhalb den nächsten zwei Jahren eine Sportart sucht, die ihm Spaß macht, natürlich auch mit Ausprobieren und ggf. weitersuchen. Alles andere würde ich offen lassen.

LG d.

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Hallo
Mir geht es nicht drum das er "viele Termin" hat, sondern etwas das ihm Spaß macht. Mit seinen Freunden kann er sich nicht täglich treffen und das er nicht ausgelastet ist wundert mich ja auch nicht, ohne richtige Interessen sind die Tage ja wirklich lang...

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Ja, das habe ich schon verstanden. Aber ich finde es nun mal nicht beunruhigend, wenn er das im Moment nicht will. (Meine Kinder wollten mit 7 und selbst mit 8 und 9 auch nur zu Terminen, wo mindestens ein guter Freund dabei war.) Ich finde auch lange Weile eine wichtige Erfahrung für Kinder. Eine, die es in der aktiven und daueranimierten Welt für viele Kinder gar nicht mehr gibt. "Leere", die aber wichtig ist um sich zu erfahren, Ideen zu haben und was mit sich selbst anzufangen wissen.

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Bei uns ist es ähnlich.

Ich selbst habe jahrelang Leistungssport betrieben und noch andere Dinge dazu. Für mich war der Verein mein zweites Wohnzimmer, da kannte ich alle, da war ich 5 Mal die Woche, da fühlte ich mich wohl.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder Leistungssport machen, aber ich hoffe schon, dass sie einen Verein finden, der für sie zur zweiten Heimat wird quasi. Deshalb engagiere ich mich auch immer in den Vereinen, helfe von Anfang an mit (neulich erst wurde ich von einer anderen Mama gefragt, warum ich nach nur 3 Monaten schon einen Kuchen fürs Buffet der Weihnachtsfeier spende ). Es ist mir wichtig, dass sie sehen, dass wir mit Herz und Hand dahinter stehen. Ich denke, dass es dann den Kindern leichter fällt, sich auch wohl zu fühlen, wenn sie sehen, dass wir das auch tun.

Unsere Große ist jetzt 7 und hat einige Dinge ausprobiert und nach ein paar Monaten dann doch aufgehört, weil es einfach nicht das richtige war. Nun hat sie ihre 2 Hobbys gefunden und ist glücklich.

Die Kleine ist 4 und seeeehr introvertiert und schüchtern, aufgrund einer Sprachentwicklungsverzögerung.Sie würde gerne in die Musikschule gehen, aber traut sich nicht allein. Sie würde gerne Schwimmen lernen, aber es gibt keine Kurse in dem Alter mehr, mit Mama....

Bisher kann sie sich also zu nichts durchringen und das tut mir sehr leid für sie. Ich glaube, es würde ihr viel bringen, aber zwingen kann ich sie nicht.

Und du kannst deinen Sohn auch nicht zwingen. Aber du sagst ja, dass er Freunde ausserhalb der Klasse hat. Haben die denn Hobbies? Könnte er da denn mal nicht mitschnuppern? Oft hilft das ja, wenn man schon einen Freund dort hat. Oder ihr schaut einfach, dass er diese Freunde eben oft sehen kann, da tobt er sich ja bestimmt auch aus.

Die Mitgliedschaft in einem Verein ist super, aber wenns nicht passt, dann passts halt leider nicht

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Hallo
Genau das meine ich!! Leistungssportler waren wir zwar nicht aber die Gedanken gegenüber dem Verein sind die gleichen.
Welches Hobby hat deine Tochter denn letztendlich für sich entdeckt?
Durch seine Freunde kam er zu 2 der Schnuppertrainings, die Sportarten selbst haben ihm aber nicht zugesagt.
Seine Freunde sind ihm generell auch recht ähnlich. Zu zweit kann er dann z. B. auch mal länger bauen weil mehr möglich ist wenn 2 Köpfe denken, bei größeren Bauwerken besser gebaut werden kann weil einer etwas halten kann während der andere es befestigt,.. oder sie schaukeln und rutschen einfach länger und bauen dann mit dem Spielturm etwas.

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Meine hat jetzt endgültig ihren Platz beim Turnen und beim Tanzen gefunden.

Sie hat 1,5 Jahre voltigiert und ein halbes Jahr war sie im Schwimmverein. Danach wollte sie nicht mehr und da sie das vermehrt gesagt hatte, hab ich sie dann natürlich herausgenommen. Ich lasse ihr klar die Wahl, was sie machen möchte, aber wenn sie sich für etwas entschieden hat, dann muss sie das auch durchziehen, dann gibt es kein "ich hab keine Lust" oder so. Aber natürlich hör ich schon auf sie. Und dann hat sie natürlich aufgehört.

Beim Judo war sie mal schnuppern, aber das war gar nichts für sie.

Aber wie gesagt, ich verstehe dich irgendwie. Gut, meine Kleine ist einfach viel zu schüchtern, aber ich hoffe natürlich sehr, dass sich das bessert, sobald ihre Sprache besser wird. Die Psychologen meinen, dass es dann plöpp machen müsste. Ich hoffe sehr, dass dann auch sie es schafft, einen Platz für sich zu finden, an dem sie sich wohl fühlt

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Hallo,

solchem Kind würde ich aber bitte sämtliches Zeug wie Tablet, Fernsehen, Computer streichen. Mit sich selbst sein ist tatsächlich für manche eine Lernsache und dies kann am Anfang wehtun.

,,Wenn er merkt das er nicht ausgelastet ist frustriert es ihn oft. Was genau die Situation verbessern könnte weiß er aber auch nicht."
Da überforderst du aber auch tatsächlich das Kind. Ein siebenjähriges Kind braucht aber auch tatsächlich eine Hikfestellung, wenn es darum geht, Sachen außerhalb auszuprobieren. Und bei einer Sache sagte ich meinen Kindern ganz klar - Sport muss sein. Wir haben in Deutschland 20,3% übergewichtiger Kinder. Nur Schule und dann nur zuhause ist absolut ungesund.

Wir waren z.B. heute zuhause aber es ist seblstvwrständlich, dass wir uns zumindest die eine Stunde sportlich betätigen. Dies hat nichts mit ,,ich-weiss-nicht-was-ich-tun-sollte-Phänomen", da geht es schlichtweg um gesunde Lebensführung.

Wenn du ansprichst, ob jemand etwas weiß, sind wir es, die aktive Rolle übernehmen. Wir schätzen die Persönlichkeit des Kindes ein und gehen mit dem Kind dahin. Und natürlich bestehe ich darauf, dass das Kind nicht nach dem zweiten Mal aufgibt.

Und ja eins meiner Kinder ist auch zum Teil ein Individualist bzw. es ist für das Kind besser, wenn es eine individuelle Sportart hat.

LG

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Hallo
Ein Tablet haben wir nicht. Ok, mein Mann hat eins aber das ist ausschließlich für seine Arbeit. Computer nutzt er ebenfalls nicht. Fernsehen tut er nur an Familienfilmabenden.
Wie überfordere ich ihm ? Ich habe ihn gefragt wozu ER Lust hätte, was er gerne mal probieren würde,.. und das war eben seine Antwort. Ein bisschen muss halt auch von ihm kommen.
Auch wir betätigen uns übrigens gemeinsam, das sind dann die angesprochenen Familienunternehmungen die aber eben bei uns ncht regelmäßig unter der Woche so möglich sind.
Mit Übergewicht haben wir auch kein Problem..

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Hallo,

ich denke nicht, dass von einem siebenjäherigem Kind bezogen auf Sport viel kommen muss. Definitiv nicht. Sämtliche Sportarten, die unsere Kinder auspeobiert haben, kamen von uns. Ich kenne doch mein Kind am besten und kann doch abschätzen, was gut sitzen könnte.
Bei einer Sportart war sogar mein Kind sehr ängstlich und nach einer halben Stunde leuchteten die Augen vor Glück.

Ich denke nicht dass ein Kind erst mit Übergewicht auffallen muss, damit man versteht, dass es sich vielleicht mal bewegen sollte, um Gewicht zu verlieren. Ohne Sport ist die Lebensführung ungesund. Sport gehört zum Leben genauso wie das Zähneputzen. Die Auswirkungen des Sport beziehen si h doch nicht nur auf Gewicht.

Du sprichst das Thema ,,Familienunternehmung" und dann sagst du, dass man in der Woche doch nicht viel Zeit dafür hat. Für Sport muss ich immer Zeit haben. Jeden Tag mindest eine Stunde intensiver körperlicher Betätigung ist für mich ein Muss.

Übergewicht muss momentan noch kein Problem sein. Kinder die sich falsch Zähne putzen werden auch nicht sofort Karies bekommen.

Sonst denke ich sehr wohl, dass nicht jeder im Verein sein muss aber sehr aktiv schon.

Meine Kinder gehen beinahe jeden Tag laufen, wnn nichts anderes ansteht. Und dies verinnerliche ihnen, so wie wir uns Zähne putzen.

#winke

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< Dann lief bei unserem ersten Sohn alles total unproblematisch, er hat seine externen Hobbys (natürlich zähle ich auch Dinge wie Lego als Hobbys dazu) wirklich sofort gefunden und ist immer voll dabei.>

das Problem ist wohl eher, dass ihr es als Problem anseht, dass eins euer Kinder kein Hobby außer Haus hat.

Habt ihr ihm denn mal mehr aufgezeigt, als diese 3 Dinge? Handball, Judo, Leichtathletik würde mich auch nicht gerade vom Hocker reißen.. es gibt so viele Dinge.

lg

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Hallo,

muss es denn zwingend ein eigenes Hobby sein? Wenn er so gern etwas mit seiner Familie zusammen macht, wäre es ja vielleicht auch möglich, ein Hobby zusammen mit einem Familienmitglied auszuüben, also z.B. Handball mit seinem Bruder, einmal pro Woche mit Mama/Papa klettern gehen.
Bei meinem Sohn war es auch leichter. Er ist Fußballer und spielt, seit er 4 ist, im Verein. Meine Tochter (5) geht einmal pro Woche reiten. Tanzen usw war nicht ihr Ding. Aber sie ist ja noch jung.

vg, m.

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muss und zwingend? nein

Aber mir ist es schon sehr wichtig, dass die Kinder in einem Verein sind.

Bei uns ist das kein Leistungssport, der Verein keine Kaderschmiede, sondern ein Breitensportangebot. Es geht mir zum einen darum, dass sie sich körperlich bewegen. Das könnten sie aber auch ohne Verein tun. Wichtiger am Verein ist mir, dass sie das Vereinsleben kennenlernen, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt erfahren, die Verbindung, die ein gemeinsames Hobby schafft.

Bei meiner Kleinen brauchte es auch mehrere Anläufe, weil sie eher introvertiert veranlagt ist. Mittlerweile ist sie 5 und tritt mit Begeisterung und Selbstbewusstsein vor Hunderten von Menschen auf. (Das wäre vor ein, zwei Jahren undenkbar gewesen. Da hat sie sich schon versteckt, wenn jemand sie freundlich angesprochen hat.) Der Verein tut ihr definitiv gut, das sind Erfahrungen, die sie sonst nie machen würde.

Wenn Dein Sohn von den drei Angebotenen Sportarten keine mag, dann mag er vielleicht Schwimmen, Tanz oder etwas ganz anderes (womöglich jungsuntypisches). Wenn es gar kein Sport ist, dann vielleicht eine Musikgruppe oder eine Kirchengemeinde.

Irgendetwas wird es auch für Dein Kind geben, das ihn bereichert, ihr müßt nur herausfinden, was. Aufgeben würde ich noch nicht.

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Hallo du!

Vielleicht sind deinem Sohn deine "Sorgen" gar nicht so bewusst und er lebt so vor sich hin.
Sofern du das noch nicht getan hast würde ich ihm sagen, dass du dich fragst, warum er kein richtiges Hobby haben mag. Wer weiß, was er antwortet.
Einer meiner Brüder war so. Er hat mal hier ein halbes Jahr Fußball gespielt und mal dort etwas Tennis aber nie mit Herzblut.
Was er mit Herzblut getan hat, war bauen und Tüfteln! Das ist bis heute so geblieben. Er ist Maschinenbauingenieur und seine Freizeit verbringt er in der Werkstatt. :)

Was ich damit sagen will: es gibt nicht für jedes Interesse ein passendes Vereins-Hobby.
Dein Sohn hat bestimmt Talente oder Interessen, die du irgendwie unterstützen kannst, oder? Es ist immer leichter, wenn man Kinder hat, die genau sagen können, was sie mögen... ich verstehe dich total.
Ich hoffe ihr findet erwas passendes für ihn.

Alles Liebe!!!