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Ich würde ihn nicht vom Schwimmkurs abmelden. Unser ältester Sohn hat auch mehrere Seepferdchenkurse gemacht (3 waren es glaube ich, jeweils ein Quartal lang), aber auch danach konnte er es einfach noch nicht, er hatte einfach Angst, er konnte die Bewegungen und alles, aber tauchen z.B. ging gar nicht. Geschafft hat er es dann im dritten Anlauf beim Bademeister (beim DLRG mussten wir sehr lange auf den Platz warten und da konnte er dann erst zum Sommer hin), danach war der Knoten geplatzt. Bei uns gab es zur Belohnung Schnorchel und eine Taucherbrille. Im Sommer ist er dann zum DLRG, mittlerweile ist er 10 und macht jetzt den Juniorretter. Der kleine Bruder hat sein Seepferdchen dann beim DLRG gemacht (er hat 2 Kurse gebraucht, die gehen bei uns jeweils ein Halbjahr), jetzt fängt er nach den Ferien, sprich nächste Woche mit Silber an (er ist 8 Jahre). Ich denke das dass kontinuierliche schwimmen sicher hilft und der Knoten irgendwann platzt. In der größten Not: bei uns im Schwimmbad kann man einfach nachfragen zwecks Privatunterricht, das machen einige Bademeister aber das ist auch ganz schön teuer.

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Meine fünf ersten Kinder haben "einfach" schwimmen gelernt, in gratis Crashkursen, denn für Schwimmverein und Schwimmunterricht hat das Geld gefehlt, in der Schule gabs kein Schulschwimmen.
Schwimmen gehört für mich zur absoluten Allgemeinbildung, zudem leben wir direkt am Rhein, in der Schweiz, hier ist es völlig normal bereits Nichtschwimmer mit in den Fluss zu nehmen. Mit 12, 13 Jahren machten alle meine Kinder die Rettungsschwimmkurse und teilweise Tauchkurse.
Bei unserem Jüngsten war alles anders, er badete sehr gerne, aber nur mit Boden unter den Füssen und Kopf über Wasser. Jeder, absolut jeder Versuch ihm Schwimmen beizubringen scheiterte. Ab der 3. Klasse wurde bei uns Schulschwimmen eingeführt, chancenlos, er schwamm nicht....mit 12 Jahren wollte er plötzlich mit in den Rhein, er bestand darauf. Ich gab nach, drückte ihm den Schwimmsack mit unserer Kleidung in die Hand und beschwor ihn diesen nicht loszulassen.
Wir schwammen 8 Kilometer so in der Strömung. Ich stand Todesangst aus, spürte aber, dass gerade etwas ganz besonderes passiert.
Seither ist er ein sensationeller Schwimmer, sehr verantwortungsbewusst, bewegt sich souverän in jeder Form von offenen Gewässern, spielt mit der Strömung wie ein Fisch, schwimmt schöner und besser als jedes seiner Geschwister.
Heute Frage ich mich, weshalb ich mir 10 Jahre lang so viel Mühe gemacht habe und mich so gesorgt habe weil er nicht schwimmen lernte. Vielleicht hätte ich das entspannter angehen können/sollen?

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Hallo,

unsere Tochter hat im Schwimmkurs nach fast 1 Jahr immer noch kein Seepferdchen gehabt. Da war sie 5 bzw. 6.
Diese Kurse passen nicht für alle Kinder. Wir kennen vier oder fünf Kinder, die in Schwimmkursen verschiedener Veranstalter nicht Schwimmen gelernt haben.
Unsere Tochter hatte da auch irgendwie Angst im Tiefen, durfte aber nicht im Kinderbecken bleiben, weil der Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kurs nur jeweils einmal belegt werden durfte.

Wir haben sie dann rausgenommen und ihr selbst Schwimmen beigebracht.

Heute ist sie 9 und hat seit 1 Jahr Bronze. Silber würde sie im Prinzip auch schaffen, aber da sie sich nicht einmal traut von 1-Meter-Brett zu springen, geht das 3-Meter-Brett für Silber gar nicht. Aber ich finde wichtig, dass die Kinder schwimmen können und nicht, dass sie sich trauen, von irgendwelchen Brettern zu springen.
Dass Erwachsene Höhenangst haben, wird akzeptiert, aber bei Kindern, die sich nicht von Sprungbrettern trauen, wird Theater gemacht. Das muss man ja wohl nicht verstehen.

Zum Thema, als Laie bringt man das Schwimmen den Kindern schlecht bei, muss ich sagen, dass unsere Tochter sogar letztens ein Lob von einer zufällig anwesenden Schwimmlehrerin bekommen hat, dass sie richtig gut schwimmen würde. Sie hat mittlerweile auch einen ganz schönen Zug drauf.

Unser Sohn (7) hat Schwierigkeiten beim Schwimmen, weil er sich nicht richtig auf die Bewegungen konzentriert und dann ständig anfängt, irgendwie herum zu paddeln.
Ihn hatten wir, nach der Erfahrung mit der Großen, gar nicht erst im Schwimmkurs angemeldet. (Bei ihm kommt noch dazu, dass er sich von jedem Unsinn ablenken läßt, und die anderen Jungs im Schwimmkurs wären da garantiert nicht hilfreich gewesen.)

Oma meinte, das arme Kind würde das bei uns ja nicht lernen und hat ihn dann in einer Ferienanlage in einen Schwimmkurs gesteckt. Da hatte er sogar Einzel-Unterricht, weil das andere Kind abgesprungen war.
Tja, was soll ich sagen?
Jetzt hat er sich da zwar ein Seepferdchen erschlichen, aber Schwimmen kann er trotzdem genauso schlecht, wie zuvor bei uns. Nach wenigen Zügen ist immer noch Hunde-Paddeln angesagt.

Fazit: Auch eine Weile Einzel-Unterricht muss nicht helfen.
(Den möchte man ja nicht über Monate bezahlen...)

Wir werden jetzt mal wieder anfangen, regelmäßig mit den Kindern Schwimmen zu gehen. Immerhin hat der Kleine bei uns ja schonmal grundsätzlich verstanden, wie man sich mit den richtigen Schwimmbewegungen über Wasser hält. Das muss nur ausgebaut werden.
Ich denke, bis er in zwei Jahren Schulschwimmen hat, kriegen wir das hin.

Das Springen vom Beckenrand und vom Startblock haben wir mit den Kindern übrigens so hinbekommen, dass sie sich erst beim Springen an einer Schwimmnudel festhalten durften, die wir ihnen vom Beckenrand aus hinhielten. Später sollten sie dann nach der Schwimmnudel springen und sie festhalten und noch später haben wir die Schwimmnudel immer im letzten Moment weggezogen. Die Kinder hatten einen Riesen-Spaß dabei. ;-)

LG

Heike

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Vielen Dank für Eure vielen Rückmeldungen.
Einige machen wirklich Mut :-D

Also Druck bringt mit Sicherheit nichts. Das habe ich bei ihm schon mitbekommen. Er verweigert sich und basta. Ich meine, im Prinzip ja auch gar nicht dumm: Wer nicht schwimmen kann, sollte definitiv nicht ins tiefe Wasser springen! Aber die Idee mit der Schwimmnudel beim Springen ist super!

Mein Mann hat heute früh mit dem Schwimmlehrer gesprochen (der in der Tat den Macker markiert und viel rumbrüllt #rofl) und der meinte auch, auf keinen Fall abmelden. Er sieht zwar auch nicht, dass unser Sohn im Februar das Bronzeabzeichen machen wird, aber vielleicht platzt der Knoten doch noch und solange er keine Panik hat (wegen der Springerei), ist es ok, denke ich. Da entweder mein Mann oder ich dem Schwimmkurs immer beiwohnen, ist ja eh immer einer da, der im Notfall dazwischen gehen kann, wenn der cholerischer Schwimmlehrer brüllend unterm Einer paddelt und meine Sohn per verbaler Gewalt zwingen will zu springen. Einmal ist mein Mann einfach mit ins Wasser (er hat immer die Badehose unter). Das war gut. Der Schwimmlehrer hat es akzeptiert und unser Sohn ließ sich zumindest in Papas Arme gleiten. Immerhin.

Die Großeltern sind alle über 70. Das wird nix mit dem Schwimmen. Das müssen wir schon selbst hinbekommen.

Vielen Dank vorerst mal für Eure Erfahrungen und Tipps!

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Hallo,

wir hatten keine Probleme beim Schwimmenlernen. Meine Große hat mit 5 dass Seepferdchen innerhalb von 5 Schwimmstungen gemacht. Die Kleine hat mit 3,5 Jahren beschlossen, dass sie keine Schwimmflügel mehr braucht und ist ab da getaucht und mit 4,5 geschwommen.

Allerdings hatte meine Große eine Freundin welche Schwierigkeiten hatte, schwimmen zu lernen, weil sie sich nicht getraut hat, denn Kopf unter Wasser zu nehmen.

Eines Tages haben wir sie zufällig im Schwimmbad getroffen, sie war beim Schwimmkurs, wir einfach so. Nach dem Kurs haben Mama und Kind sich uns angeschlossen und die Mama hat von den Schwierigkeiten erzählt. Das Mädchen hatte dann gesehen, dass meine Kleine schon taucht, damals gerade 4 geworden. Also haben sich die drei Mädels ein paar Schritte weg verkrümmelt und meine Mädels haben dem Mädchen Schritt für Schritt das Tauchen beigebracht, erst nur Mund, dann Nase, Augen usw. Nach einer Std. ist das Mädchen im 90 cm. tiefen Becken nach einem Ring getaucht. Ein paar Std. später hatte sie das Seepferdchen.

Habt ihr nicht auch Freunde des Kleinen die ihn da unterstützen können?

Theresa

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Hört sich nach meinem Sohn an :-)
Ich habe Zwillingsjungs. Der eine hat schon vor der Schule sein Seepferdchen in einem Kurs gemacht. Der andere hatte einfach zu viel Panik. Rumspielen im Wasser kein Problem, mit 7 dann auch Tauchen aber Schwimmen über Wasser oder vom Beckenrand springen: no go. Wir haben auch alles mögliche probiert aber dann letztendlich entschieden ihn nicht mit Zwang daran zu führen. Jetzt hat er in der dritten Klasse Schwimmunterricht (und ja er war definitiv nicht der einzige Nichtschwimmer) und macht inzwischen das Bronzeabzeichen. Die Lehrer sind da total gelassen und haben uns nie Druck gemacht. Er ist immer noch nicht super im Schwimmen und wird es wohl nie sein, doch er kann es jetzt recht sicher und ohne Angst. Zum Glück wurde er nie von Mitschülern gehänselt. Lediglich andere Eltern haben uns immer wieder schief angeschaut und Weisheiten von sich gegeben, wenn sie ihn mit Schwimmgürtel unterwegs sahen. Unser Sohn ist bei sportlichen Sachen halt immer etwas langsamer als sein Bruder und hat uns gelehrt etwas entpsannter an so etwas ranzugehen. Am Ende hat er auch immer das geschafft, was sein Bruder kann, doch eben in seiner Zeit. Er ist halt jemand, der zu viel über so etwas nachdenkt, anstatt einfach nur loszulegen ;-) Und es kann ja nicht jeder gleich gut sein.

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Hallo,
ich bin eine begeisterte und ausdauernde Schwimmerin - aber ich HASSE es, mit dem Kopf unter Wasser zu tauchen. Ich bekomme dann absolute Panik und würde niemals freiwillig ins Wasser springen, ich klettere immer gemütlich rein. Ich schwimme locker eine Stunde durch - aber Gesicht und Haare bleiben so gut wie trocken. Tauchen kann und will ich nicht - und bin der Meinung, das muss man auch nicht können. Schwimmen und sich über Wasser halten reicht zum Überleben.
Vielleicht ist es bei Deinem Sohn ähnlich - achte vielleicht mal drauf. Und dann wäre der Schwimmlehrer mit seinem "der muss vom Einer springen" mehr als kontraproduktiv.
Herzliche Grüße
Tiger

P.S. Mein Sohn schwimmt, taucht und springt übrigens begeistert und lacht immer über seine Mama - ist mir aber egal.

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Ich würde mir nich so nen Druck machen. Auch nich von der Schule machen lassen.
Den Vorschlag "einfach durchziehen und mit Belohnung locken" oder "spielen erst wenn sich überwunden wurde zu springen" finde ich ganz schlimm.
Von dem Gedanken dass man mit 7 schwimmen können muss würde ich mich mal frei machen.

Ich habe nie schwimmen gelernt, hatte einfach panische Angst vor Wasser, das Vertrauen war nich da, und Wasser im Gesicht oder der Nase und den Augen hätte ich nicht ertragen.
Jegliches Probieren und Versprechen einer Belohnung deprimierte mich weiter, es war jedes mal eine weitere Niederlage und es wurde zu einem richtigen Komplex bei mir, ich enttäuschte mein Umfeld so offensichtlich.
Ich konnte mich erst viele Jahre später davon frei machen und selbstbewusst sagen "ich kann nicht schwimmen und mir fehlt es auch an nichts".
Ich hasste Schwimmbäder, bin nie in einem gewesen, mochte das zur Schau stellen nicht, und ich konnte auch erst im Jugendalter meine Angst vor Wasser so weit überwinden dass ich zumindest Haare waschen unter der Dusche konnte.

Mit 29 Jahren habe ich schließlich im letzten Sommer, man glaube es kaum, schwimmen gelernt.

Hintergrund sind die Tipps die hier auch schon eine Userin gab:

Wir hatten einen Pool, also ergab es sich einfach, fast täglich entspannt, alleine im Wasser zu plantschen. Diese Privatsphäre brauchte ich.
Ich kaufte mir eine Tauchmaske und begann mich so langsam ans Wasser zu gewöhnen. So konnte ich ohne Angst dieses Körpergefühl im Wasser entdecken.
Vorbild waren meine Töchter. Meine Große hatte früher große Angst im Wasser, jetzt ist sie fast 9 und übers Tauchen hat sie diese Liebe zum Wasser gefunden, wie ich.
Einen Anfänger Schwimmkurs werde ich beide (7 und 9) vielleicht noch machen lassen. Dann vom DLRG.