7Jähriger hat viel Ärger in der Schule

Hallo
es geht um meinen Sohn. Er ist Verhaltensauffällig. Kann sich nur schwer in Gruppen einfinden. Er wird schnell wütend und laut. Weint schnell und wird dann auch aggressiv (haut oder beißt).
Seine Vorgeschichte ich sehr lang.
Um es kurz zu fassen: bei ihm wurde eine IQ von 128 festgestellt. Deshalb haben wir ihn frühzeitig eingeschult auf eine Privatschule. Heute würde ich es nicht wieder machen mit der frühzeitigen Einschulung.
Wir haben schon soviel ausprobiert. Homöopathisch etc. Nach langen schlaflosen Nächten haben wir uns für Medikinet entschieden. Das erste halbe Jahr mit 5 mg lief top. Er blühte auf und merkte selber , wie er total integriert war. Seit 4 wochen ist alles beim Alten. Er hat nur Streit in der Schule. wir haben dann auf 10 mg erhöht. Und er geht seit Februar 2017 zur Verhaltenstherapie.
Leider kann er in Akutsituationen erlernte Dinge nur schwer einsetzen. Er kann sich nicht reflektieren. Es sind immer die anderen die ihn wütend machen und die selber Schuld haben, dass er haut.
Die Schule macht das super und versucht mit ihm dran zu arbeiten.
Aber er ist natürlich der totale Aussenseiter und in Akutsituationen hält niemand zu ihm und er natürlich noch aggressiver.
Vielleicht hat ja noch jemand einen Tip.
Bitte keine Moralgeschichten über Medikinet oder sonstiges.
Ich darf wohl behaupten, dass ich bereits soviel unternommen habe, um eine Lösung zu finden.
Leider sehe ich immer mehr, dass er so sehr leidet und wenn er dann sagt (Zitat: Gott hat mich so erschaffen wie ich bin) bin ich echt nervlich am Ende.

Danke für Eure Kommentare!

1

Was ist denn seine Diagnose - ADHS? 10mg Medikinet sind grundsätzlich eher wenig. Bekommt er sie retardiert oder unretardiert? Was läuft sonst noch an Therapien? Meine Tochter ist hochgradige ADHSlerin und wir fahren sehr erfolgreich mehrgleisig:
-Elterncoaching
-Elternsupervision
- Psychomotorik
- Ergothera: Marburger Konzentrationstraining
- Sport, Sport, Sport
- Autogenes Traiing vorm Schlafengehen
- viel Natur, wenig Medien
- gute Balance zwischen Action und ruhigen Beschäftigungen
- 15mg Medikinet (10 morgens, 5 nachmittags um den Rebound abzumildern

2

Elterncoaching klingt prima. In welcher Einrichtung macht ihr das?
Wie alt ist deine Tochter?
Die Diagnose lautet: hyperkinetische Störung

5

Wir werden in einer Kinder- und Jugendpsychiartrie betreut. Dort gehören Elterncoachings zur Therapie. Seine Diagnose ist ja ADHS. Google mal ADHS Elterncoaching. Da gibts bestimmt was in eurer Nähe.

weiteren Kommentar laden
3

Hallo,

Ohne das du schreibst welche Auffälligkeiten er genau hat, kann man dir nicht helfen. Seine Symptome passen auf ein paar Störungen.

Gruß Sol

4

Hi du. Ich bin sicherlich keine die dich verurteilt wegen Medikinet. ICh hab selbst einen ADHS Sohn der dazu auch noch Autist ist. Und dieser kriegt ebenfalls Medikamente.
Aber nicht weil ich ihn ruhig stellen will, das geht damit nämlich gar nicht, auch wenn ich dieses manchmal sicherlich genießen würde weil das Leben dann einfacher wäre.

Mein Sohn selbst ist aufnahmefähiger durch das Medikament, ohne dieses wäre er schwerer zu regulieren und auch sich selbst könnte er schlechter regulieren.

Mein Sohn ist im letzten Jahr alleine 11cm gewachsen und da haben wir auch wieder gemerkt das wir nachregulieren müssen medikamentös. Und glaub mir das war bitter nötig. Von daher wäre es gut möglich das dein Sohn inzwischen einfach eine andere Dosis braucht um wieder Rund zu laufen wenn man das so sagen kann.

Seid ihr bei einem guten Kinder- und Jugendpsychiater?

Ela

6

Wir haben bei meinem Sohn schnell auf ein Retard-Präparat bei Medikinet gewechselt, dass hat er viel besser vertragen und hatte nicht den Tag über diese Auf's und Ab's.
Ansonsten hat meinem Sohn alles gut getan, bei dem er besser war. als andere und bei dem sein ADHS von Vorteil war. Also Musik und Pfadfinder. Durch die vielen positiven Rückmeldungen der Gruppen traten seine Defizite immer mehr in den Hintergrund.
Was kann Dein Sohn gut? Worin kann er glänzen? Wodurch kann er durch andere Bestätigung und Anerkennung bekommen?

8

Viele Tipps kann ich dir leider nicht geben. Möchte dir nur von meiner Erfahrung als Erzieherin etwas erzählen.

Wir haben bei uns im Hort auch einige Kinder mit ADHS. Dank Medikamente, Sport, Therapien usw. können sie jetzt viel besser den Alltag mitgestalten und haben Freude an Schule und Aktivitäten.
An Freunden mangelt es leider manchmal. Man muss auch echt sagen: die Kinder könnt man manchmal zum Mond schießen. Sorry für den Ausdruck. Sie haben einen Sinn dafür entwickelt, besonders ADHS Kinder bzw. auffällige/agressive Kinder anzustacheln und immer eins oben drauf setzten bis es richtig knallt. Da kann ich so manches ADHS Kind verstehen, wenn die Sicherung durchgeht.

Klar, sollen die Kinder in den Therapien lernen, mit Frust und Ärger umzugehen. Später im Leben geht solch ein Verhalten auf keinen Fall. Nur wie gesagt, manchmal könnte dein Sohn wirklich nicht „schuld“ sein.

Besprech das vielleicht nochmal mit den Lehrern, dass auch die anderen Kinder sensibilisiert werden und solch ein Verhalten nich provozieren sollen.

Ansonsten wünsche ich euch alles Gute! 🍀☺️