Erfahrungen mit Medikinet

Hallo,

Wer hat die Testung veranlasst und aus welchem Grund?
Leidet dein Kind unter der jetzigen Situation?
Bekommt ihr begleitend eine Therapie, nicht nur das Kind, auch ihr als Familie?
Wurde ein Beratungsgespräch geführt oder nur das Ergebnis genannt und auf eine nötige Medikation verwiesen?
LG
Delfinchen

Ich nehme es selbst, freiwillig, seit ich erwachsen bin.
- Nebenwirkungen: keine
- Verbesserung: sofort ab Wirkung (ca. 10 Minuten)
- Verbesserung solange die Wirkung anhält (direkt)
- Verbesserung über längere Zeit (indirekt) auch. Weil ich mir gesunde Mechanismen angewöhnt habe, die ich ohne trotz hohem Kraftaufwand nicht geschafft hatte
- keine Abhängigkeit. Wenn ich es mal einen Tag nicht nehme/nehmen würde, wäre ich zwar so chaotisch wie sonst, habe dann aber Abhängigkeitssymtome.

Zu beachten ist:
- die Diagnose sollte stimmen
- es gibt mehrere Medikamente. Zu manchen ADS/ADHSlern passt Medikinet sehr gut, bei manchen hilft es nicht oder zu hohe Nebewirkungen, dafür passt dann ein anderes sehr gut
- Elterntraining oder Coaching parallel dazu kann oft sehr sinnvoll sein. Eben auch um zu lernen, wie man mit sich selbst in den Wirkungsfreien Zeiten besser umgehen kann.

Mein Sohn bekam Medikinet am Anfang der 3. Klasse. Die Wirkung war sofort da! Echt krass! Er nahm die erste Tablette und fing an zu lesen! (Sehr schwere Lese-Rechtschreibschwäche und ADHS) Er wirkte plötzlich wie ein ganz normaler Junge, konnte auch mal still sitzen, sich besser konzentrieren. Der Intelligenztest fiel viel besser aus...
Die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Tagsüber hatte er keinen Hunger, aß dann aber abends viel. Und am Wochenende und in den Ferien nahm er keine Tabletten und war dann erst mal unruhiger als sonst, musste also viel raus.

Also die Testung ist komplett gemacht und wir sind auch in guter kinderpsychiatrischer Betreuung inkl Elternbetreuung. Seit 1 Woche nehmen wir nun Medikinet und mich Interessieren einfach mal die Erfahrungen anderer.

Hallo
bei der "Eindosierung" auf Medikinet hatte mein Sohn nachts Schweißausbrüche und die Appetitlosigkeit. Seit er Medikinet Retard nimmt (nur noch eine Kapsel morgens) sind die Schweißausbrüche weg. Nur der Appetit ist schlecht. Ansonsten kommt er gut klar, das Familienleben ist für alle besser geworden und in der Schule sind die Leistungen nach oben geklettert. Zur Zeit machen wir eine Auslassphase damit er wieder etwas zunimmt. Aber auch das läuft im Moment ganz gut. LG

Unser Sohn hat Medikinet 3 Jahre lang genommen, von der 3. Klasse bis zum Anfang der 6. Er hatte leider Nebenwirkungen: wenig Appetit, war aber nicht so schlimm. Er hat dann eben abends mehr gegessen, sehr starke Tics, aus diesem Grund haben wir das Medikament abgesetzt und was auch nicht schön war, er war sehr in sich gekehrt. Er hatte zu nichts lust, war grummelig, hat nach der Schule nur auf seinem Bett gelegen und gelesen. War für nichts zu begeistern. Das ist nun nach dem Absetzen alles wieder gut. Er kommt zum Glück jetzt ohne Medikament klar. Aber ich würde Medikinet nicht verteufeln. Wenn ein Kind das wirklich braucht, kann man mit den Nebenwirkungen eventuell leben. Sie müssen ja auch nicht bei jedem Kind auftreten.

Hallo,
Mein Sohn (10) nimmt dieses Medikament seit knapp einem halben Jahr. Nebenwirkungen hat er so gut wie keine. Abends schläft er etwas schlechter ein aber ansonsten hat er nichts. Das Medikament wirkt ca 10 min nach Einnahme und dann 8 std. Man kann bei ihm die Uhr danach stellen, denn dann kommt der rebound. Das heißt er ist schlechter drauf als er morgens ohne die Kapsel war. Dieser hält eine Zeit an und dann ist alles wie immer ohne Medikament.
Ich werde es hier nicht als die super duper mega Lösung für alle darstellen aber für uns war es definitiv die richtige Entscheidung. Wir haben es uns, wie alle anderen Eltern die vor dieser Entscheidung stehen, nicht einfach gemacht. Und wir hatten große Bedenken. Unsere Grundschullehrerin hat den entscheidenden Ausschlag gegeben. Sie sagte uns, wenn wir je Tabletten probieren wollten, würde sie uns raten es jetzt mit ihr zu machen. Sie kennt meinen Sohn schon seit 3 Jahren und sieht ihn täglich. Sie würde uns jederzeit Feedback geben sowohl ob es hilft oder nicht. Und wenn es nichts bringt sollte man wieder aufhören. Auf diese Idee bin ich damals garnicht gekommen. Man sieht nur diese verteufelte Zeug und denkt garnicht darüber nach, dass man jeder Zeit aufhören kann.
Meinem Sohn hat es sehr viel gebracht. Er merkt selbst den Unterschied und nimmt die Kapsel morgens selbständig ( das soll was heißen, schließlich muss ich ihn an sonst alles erinnern, inklusive Zähneputzen und anziehen) jetzt ist er einer der besten Schüler der Klasse und endlich zufrieden mit sich selbst.