Was ist für euch eine gute Lehrerin?

Hallo liebe Community,

in dem unteren Thread ist die Rede davon, dass es auf die Lehrerin ankomme und wie engagiert sie sei. Aber was heißt das konkret? Könntet ihr da Beispiele nennen?

Und dann war da noch die Rede von schimpfen. Haltet ihr das wirklich für so unmöglich? Denn irgendwie muss doch auch gelernt werden und dazu muss eine Arbeitsruhe herrschen. Was erwartet ihr da von der Lehrerin?

Ich frage, weil ich bald ein erstes Schuljahr bekomme und mich die Elternsicht interessiert.

Danke

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Streng & Gerecht
Sprich...schimpfen gehört dazu und auch mal die auffälligen Kinder zur Brust nehmen.

Liebevoll & Respektvoll
Sie sollte Spass mit Kindern haben aber die Kinder sollten auch ihre Grenzen kennen. Kinder die es brauchen noch unter ihre Fittiche nehmen.

lustig
auch mal über Spässe der Kinder lachen und sich selber nicht zu ernst nehmen.

Motivierend
Kinder den Spass und die Notwendigkeit des Lernens vermitteln und dabei auch mal andere Wege einschreiten.

Und was sie nicht sollte....Kinder und Eltern bevorzugen, denn das bekommen die Kinder mega schnell raus.

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Schön, dass du antwortest. Du bist ja oft hier im Schulforum unterwegs und hast ja leider nicht so gute Erfahrungen gemacht. Und deine Meinung finde ich richtig gut. Ich habe schon so den ein oder anderen Kollegen kennen gelernt und jeder hat so seine Schwachstellen. Aber so richtig viele schlechte Lehrer habe ich noch nicht erlebt. Deswegen wundert es mich manchmal auch, dass hier so oft von schlechten Beispielen berichtet wird.

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Wir hatten in der Grundschule EINE Lehrerin die absolut TOP war, die all das hatte, was ich geschrieben habe. Sie war Referendarin und zu 1000% mit Lust an der Arbeit. Leider nur ein Jahr, dann ist sie entnervt zu einer anderen Schule gewechselt.
Leider gibt es genug Lehrer, die absolut nicht befähig sind, zu unterrichten.

Jetzt auf der weiterführenden Schule haben wir nur 2-3 Lehrer wo man merkt, das sie eher Oberstufe unterrichten und keine Lust haben, sich mit den Kids abzugeben aber jetzt sind die Kinder älter und könnne es besser wegstecken, wenn der Lehrer mobbt, cholerisch ist und eine Null Bock Einstellung hat.
Was dann passiert....die Kinder haben keinen Respekt mehr. Das Schlimmste, was einem Lehrer passieren kann.

lg
lisa

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Hallo,

Ich finde es gut , wenn Lehrer erst schimpfen, dann erklären warum geschimpft wurde und dann die Alternativen durchgehen.

Auch finde ich es gut, wenn Lehrer innerhalb ihres Berufes bleiben und keine medizinischen Diagnosen stellen.

Gruß Sol

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Ich finde es hochgradig wichtig, alle (!) Kinder genau so viel anzuleiten, wie sie es brauchen. Und das meine ich im positiven Sinne (motivierend) und im negativen Sinne (eben auch schimpfen, wenn Regeln missachtet werden).

Und den Rest die Kinder machen lassen!!! So lernt man am meisten über die Menschen in den Kindern!

Negativbeispiele hatten wir in der Grundschulzeit meiner Kinder genügend. Da wurden auch Diagnosen gestellt (angeblich LRS beim einen Kind und Depressionen beim anderen), da wurden Kinder ungerecht bestraft (Kinder, die ihr Zeug allein organisiert haben und dann doch mal was daneben ging versus Kinder, deren Taschen von Mutti bis zur 6. Klasse gepackt werden). Es gab Lieblinge durch und durch (und damit auch Antilieblinge). Es wurden Unwahrheiten öffentlich verbreitet (Mädchen können kein Mathe). Und nachdem man damit fertig war, jedes Kind in so ein Raster zu drücken, hat man täglich JEDES Argument rausgekramt, um an dem entstandenen Bild festzuhalten. Und sei es noch so falsch!

Die Eltern, die sich über diese Dinge beschwerten, wurden als geisteskrank abgestempelt.

Wir reden hier übrigens nicht von einer Brennpunktschule, sondern von einem Einzugsgebiet, in dem 90% aus dem Bildungsbürgertum stammen.

Heute sind beide Kinder in Schulen und Klassen, wo die einfachen Grundsätze von oben beachtet werden. Und schon erleben wir wie a) toll und b) einfach gute Bildung sein kann! Von Depressionen (fröhlich, gelassen und frei trotz stark abgefallener Noten) oder LRS (1 in Deutsch, Gymnasium) weit und breit nix mehr zu sehen!!!

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Es ist manchmal gar nicht so einfach, allen Schülern so gerecht zu werden, wie sie es brauchen. Besonders wenn die Klassen groß sind. Anzustreben ist es aber schon.

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Danke, dass du meinen Beitrag reflektiert.

Was ich versucht habe zu sagen, ist:

Doch. Es ist ganz einfach.

Damit meine ich nicht im winzigsten Detail (mal eine nicht ganz faire Note oder ein schlechter Tag), sondern im Alltag.

Du solltest nach dem alten lateinischen Sprichwort "So wenig wie möglich, so viel wie nötig" eine Klasse leiten. Denn wenn du dich auf diejenigen konzentrierst, die heute (also jeden Tag neu) dich gerade am meisten brauchen, hast du nie die ganze Klasse "an der Backe". Bestenfalls kümmern sich Schüler, die gerade besonders gut drauf sind (allgemein, nicht nur was das Schulische anbelangt), um Schüler, die gerade Hilfe brauchen.

Und glaube mir: Lehrer, die das wirklich können, haben deutlich weniger "zu tun" als Lehrer, die die ganze Zeit an allen Schülern "rumschrauben", um sie "gleich zu machen".

Ein Beispiel aus dem Grundschulleben meiner Tochter:

Sie ist kognitiv sehr begabt, liebt die Naturwissenschaften etc. Sie ist in der Gemeinschaft eher ruhig, zurückhaltend. Das hat der Klassenlehrerin nicht geschmeckt. Sie liebt draufgängerische Typen, die sich darzustellen wissen und glaubt, nur diese Menschen können erfolgreich sein. Mein Kind ist also zum Scheitern verurteilt und sie hat mit aller Kraft versucht, meinem Kind diesen "Fehler" auszutreiben.

Weil diese Lehrerin aber die gleichen Probleme hatte wie alle Lehrer (große Klasse, auch schwache Schüler dabei), "durfte" meine Tochter anderen Schülern helfen. Bis dahin okay.

Nun wurde meine Tochter (schriftlich immer 1) eben per mündlicher Note abgestraft für ihr Naturell (3 bis 4). Irgendwann hat sie dann angefangen, das Helfen einzustellen und hat sich nur noch auf sich konzentriert (auch weil sie sich mittlerweile vor den Draufgängern schützen musste, die für ihr Verhalten wie z.B. reinrufen bis zur 6. Klasse belohnt wurden). Das hat ihr dann eine solide Mitarbeits-4 eingebracht. Die Lehrerin hat sich bis zum Schluss über das Schneckenhaus meiner Tochter sehr geärgert.

In ihrer neuen Klasse hat es kein Jahr gedauert, bis das Schneckenhaus abgebaut war. Und sie nimmt dankbar wohlwollende Hinweise zu ihrer leisen Art an und traut sich deutlich mehr. Diese Lehrer haben mit meiner Tochter fast keine (Zusatz)Arbeit. Es ist für die Lehrer deutlich einfacher, alle im Blick zu behalten. Und die Klasse ist genau so groß (28) und genau so jungslastig (70%).

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Die Lehrerin meiner Tochter, die sie in der 3. Klasse hatte und jetzt nochmal in der 4. Klasse ist super.
Konsequent, geradlinig, streng, supernett trotzdem, holt jedes Kind dort ab, wo es steht und wo es Hilfe braucht, fördert und fordert.
Es gibt klare Regeln, wer sich nicht daran hält, wird verwarnt, beim dritten Mal Nachricht an die Eltern. Dies gilt auch für vergessene Hausaufgaben. Beim dritten Mal muss man Nachsitzen und die Aufgaben nacharbeiten (wir Eltern werden im Vorfeld informiert).
Diesen Regel und Konsequenzen Katalog hat uns die Lehrerin am ersten Elternabend vorgestellt und von uns diskutieren und absegnen lassen. Diskussion gab es deswegen nicht - wir waren der Meinung, dass es ok ist, wie sie agiert. Ich fand es aber gut, dass sie das angesprochen hat.

Ich hatte mit ihr als Elternbeirat immer Kontakt und fühlte mich dort auch auf Augenhöhe ernstgenommen und Gespräche waren immer sehr produktiv und zielführend.

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Meine Enkelin (jetzt 5. Klasse) liebte ihre Lehrerin der 1. und 2. Klasse innig, sie weinte Rotz und Wasser, als sie in die 3. Klasse kam.
Ihre Begründung: Mit Frau K. konnte man über alles reden, sie alles fragen, ich habe immer eine Antwort bekommen. Frau K. hat auch kleine Geschichten zu trockenem Stoff erzählt, es war nie langweilig.
Ja, sie schimpfte auch und zwar durchaus ziemlich geharnischt - und das war in dieser Klasse auch nötig, da sehr viele Kinder aus einer sogenannten Brennpunktsiedlung in der Klasse waren. Sie schaffte es, sich Respekt zu verschaffen UND geliebt zu werden. Super.
Sie schaffte es auch, dass Ruhe in der Klasse war. Meine Tochter war zwei Jahre in der Elternvertretung und arbeitete ebenfalls gut mit ihr zusammen.
Alles Gute für den neuen Job. LG Moni

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Nach dem Motto Zuckerbrot und Peitsche.
Lehrer sollten wohlwollend und ideenreich für die Schüler sein, somit das Freude zum Lernen aufkommt.
Aber wenn Schüler aus der Reihe tanzen , den Unterricht stören, dass dann auch sofort dagegenlenkt wird.
Meine Tochter kommt jetzt in die 8.Klasse, da kristallisierte sich heraus, dass den nur kumpelhaften Lehrer (nur Rechte) auf der Nase herumgetanzt wird und nur spaßlose, strenge (nur Pflichten) Lehrer gehasst werden.
Im Enddefekt ist es beim Lehrer , wie bei den Eltern, wenn man Rechte und Pflichten in der Waage hält , sind beide Seiten zufrieden. Der gegenseitige Respekt und die Gerechtigkeit sollte im Fokus bleiben.
Wenn Kinder die Interesse spüren, dass der Lehrer für sie das Beste möchte, sie auch ernst nimmt, werden sie ein benötigtes Eingreifen auch respektvoller wahrnehmen und sich auch leichter daran halten.

Lehrer haben es aber nicht einfach....früher gab es auch schon Störenfriede, aber da gaben Eltern dann auch ihren Kindern Rüge, aber heutztage stärken viele Eltern aus falschen Stolz, ihren Kindern den Rücken gegen den Lehrer , obwohl sie wissen, dass der Lehrer im Recht steht.

Zu einem guten Schüler gehört ein motivierender Lehrer, ein lernfreudiger Schüler und unterstützende Eltern.....

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Das finde ich auch genauso... wir hatten so einen Kumpelhaften Lehrer, der hat uns machen lassen und wir sind ihm irgendwann auf der Nase rumgetanzt.

Ich fand die strengen Lehrre gut, wenn sie gerecht und fair waren. Also wenn niemand bevorzugt oder benachteiligt wurde. Wenn darauf geachtet wurde, das die Hausaufgaben erledigt wurden und wenn zwischen durch auch mal ein Spaß drin war ode ram Schuljahresende gemeinsam Eis essen oder im Englischunterricht mal mit nem Lied gearbeitet wurde das in den Charts war, statt nur immer stur nach lehrbuch.

Wir hatten z.B. einen, den hatten wir in Englisch und Sport. Er hat die guten Sportler in Englisch bevorzugt und das geht in meinen Augen gar nicht.

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Hallo,

die tollsten Lehrerinnen (sowohl in meiner eigenen Schulzeit, als auch in sechs Jahren Grundschule meiner Jungs) waren die, die schon eigene Kinder hatten. Klar, das passt gerade bei jungen Lehrerinnen nicht immer. Aber vielleicht lässt es sich auch so umschreiben, dass ich es bei einer Lehrerin sehr schätze, wenn sie nicht nur nach Lehrbuch und pädagogischen Theorien aus dem Studium unterrichtet, sondern auch nach ihrem Bauchgefühl vorgeht. Wie man es eben als Eltern mit den eigenen Kindern machen sollte.

Abschreckendes Beispiel war eine Lehrerin von meinem Kleinen, die unzählige (sonder-)pädagogische Zusatzausbildungen hatte und für die jedes Kind ein potentieller Therapiepatient mit AD(H)S & Co. war. Durch ihr dauerndes Analysieren gingen ihr dann aber z.B. Fehler bei Hausaufgaben oder gar nicht erst gemachte Hausaufgaben durch.
Oder eben die unnahbaren Lehrerinnen, die stur nach Lehrplan vorgegangen sind, statt mal eben für ein paar Minuten aus dem trockenen Alltag auszubrechen.
Im Gegenzug gab es dann die schon etwas ältere Lehrerin mit eigenen Teenie-Kids, die genau wusste, dass es keinen Sinn macht, die Kids nach aufregenden Ferien sofort zur Ruhe und zum Stillsitzen zu bringen. Da ging es dann eben die erste Stunde nach den Ferien auf den Spielplatz.
Oder die Lehrerin aus der ersten Klasse, die ein völlig verzweifeltes Kind, das sich nach wenigen Schultagen noch nicht von Mama trennen wollte, einfach mal im Unterricht auf ihren Schoß genommen hat. Weil sie es eben mit ihrem eigenen Kind zum Trösten auch nicht anders gemacht hätte.

Und Schimpfen gehört dann eben auch mal dazu. Beleidigen, ungehalten rumbrüllen oder andere gegeneinander ausspielen, das geht für mich gar nicht. Aber das möchte ich auch in meinem Privatleben und auch in meinem Job nicht. Klare Ansagen, bei Bedarf mit einer Begründung/Erklärung, das müssen auch schon Grundschulkinder verstehen - und eigentlich auch schon aus dem Kindergarten und von zuhause kennen.

Mit Deiner ersten Klasse wünsche ich Dir eine tolle Zeit! Meine damalige Klassenlehrerin hat damals noch lange davon erzählt, dass das was ganz Besonderes war.

LG #stern

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Hallo,

"die tollsten Lehrerinnen (sowohl in meiner eigenen Schulzeit, als auch in sechs Jahren Grundschule meiner Jungs) waren die, die schon eigene Kinder hatten. "

Das stimmt leider nicht immer. Die erste Lehrerin unseres Sohn hatte drei Kinder, davon der älteste im gleichen Alter, wie unser Sohn. Trotzdem war sie keine gute Lehrerin und kam vor allem mit den Jungs und den wilderen Mädchen nicht klar.
Die Lehrerin, die unser Sohn jetzt hat, hat dagegen (noch?) keine eigenen Kinder, ist aber eine richtig gute Lehrerin.

LG

Heike

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Ich wüsste auch nicht, inwiefern eigene Kinder haben irgendeinen Einfluß auf die Kompetenz als Lehrer hat.

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Hallo,

grundsätzlich sehe ich das so, wie la1973 geschrieben hat.

Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass eine gute Lehrerin in der Lage sein muss, ihre eigenen Methoden kritisch zu betrachten und bei Bedarf zu ändern.
Die frühere Lehrerin unseres Sohnes hatte ein pädagogisches Konzept und wenn das nicht funktionierte, hatten die Eltern das Kind nicht erzogen bzw. es war irgendwie gestört. #aerger
Wenn Weg A nicht funktionierte, mal Weg B auszuprobieren, passte nicht in ihr Weltbild.

Außerdem sollte eine gute Lehrerin sich nicht nur mit Fördermethoden befassen, sondern sich auch mit Anzeichen von Unterforderung bei Schülern auskennen und Ideen haben, was man dagegen tun kann.

Zu guter Letzt sollte eine gute Lehrerin Interesse an einem guten Klassenklima haben und daran zusammen mit den Kindern arbeiten.

LG

Heike

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Sorry, aber ist die Frage ein Witz?!?!? Das kann doch nicht ernstgemeint sein? Bist du Seiteneinsteigerin und hast weder Lehramt studiert noch vorher an einer Schule gearbeitet?

Die Fragen stellen sich doch gar nicht, wenn man irgendwie eine Lehrerausbildung absolviert hat.

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Ich habe ganz klassisch Lehramt studiert, Referendariat gemacht und 8 Jahre Berufserfahrung. Es ist auch nicht mein erstes erstes Schuljahr. Ich habe schon einmal eine Klasse als Klassenlehrerin durch die Grundschule geführt. Das kommt hier vielleicht missverständlich rüber. Trotzdem interessiert mich die Sicht der Eltern. Die kommen nämlich in der Ausbildung nur als Randfigur vor.

Natürlich habe ich eine Vorstellung davon, was eine gute Lehrerin auszeichnet. Aber das ist MEINE Sichtweise. Es tut von Zeit zu Zeit gut, mal von außen Meinungen und Anregungen zu bekommen. Nur so kommt man weiter. Schade, dass du das anscheinend nicht verstehen kannst.