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Hi,
wir möchten für unsere Kinder schon, dass sie das Bestmögliche mit ihrem Potenzial machen. Unser Großer (der Kleine auch) ist ein sehr helles Köpfchen und auf dem Gymnasium und natürlich wäre es schön, wenn er mit diesen Voraussetzungen einmal ein ordentliches Abi hinlegen wird. Dann hat er nämlich eine große Wahlmöglichkeit - wie sein Weg danach aussehen wird, wird sich zeigen. Ein Handwerk wäre für uns absolut in Ordnung.

vlg tina

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Wenn ich Glück habe schafft meiner den Quali, da glaub ich aber noch nicht dran😉. Der jüngste meiner Cousine hat gerade Abi gemacht und fängt jetzt eine Schreiner Ausbildung an. In meinem Umfeld geht kaum die Hälfte aufs Gymnasium und studieren will von denen auch fast keiner.

LG
Visilo

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Ganz ehrlich? Ich erwarte von meinem Sohn nichts, außer dass er seine Brötchen mit dem Beruf verdient, der ihm Spaß macht. Ich persönlich würde einen handwerklichen Beruf bevorzugen. Ich würde ihm sagen von welchen Berufen ich ihm abraten würde. Ein Gymnasium das mit Matura endet würde ich ihm nur dann empfehlen wenn er studieren möchte. Letzten Endes hat er die freie Wahl.

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Seh ich ähnlich. Wichtig ist das er ohne staatliche Unterstützung sein Lebensunterhalt später selbst erwirtschaftet aber worin ist mir egal. Hauptsache es gefällt ihm. Und wenn er wie du sagst in ne Richtung geht wofür man kein Abi braucht ist das auch unwichtig. Will er aber zb Arzt werden oder wie ne Freundin Physikern. Ja dann geht das nur mit Abi.

Auch wäre ich jemand der ein Job "ausreden" würde wenn ich merk er bringt die Veranlagung dafür nicht mit. Schreiner werden aber im Werken alles krum und schief anliefern???? Hat ne Phobie vor Blut... Da ist der medizinische Bereich ungünstig. Oder bänker werden wollen aber in Mathe auf keinen grünen Zweig kommen... schließt sich auch aus.

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Das ist m.E. u.a. eine Folge von Pisa: Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, das Deutschland ein wunderbares duales Ausbildungssystem hat aus Schule und Lehre wurde Panik geschoben, in Deutschland gäbe es zu wenig Chancengleichheit.
Infolgedessen wurde die Dreigliederigkeit abgeschafft und in vielen Bundesländern Gesamtschulen geschaffen, wo die Lehrerschaft von der Politik angehalten wird, möglichst viele bis zum Abitur durchzuwinken. Dadurch wurde das Niveau fast überall gesenkt und es wurde tatsächlich für fast jeden möglich, Abitur zu machen.
Wenn aber nun fast jeder Abitur machen kann, entwertet das die anderen Bildungsabschlüsse, nur noch die wirklich dummen Schüler (so die Wahrnehmung der Öffentlichkeit und der Ausbildungsbetriebe) beenden die Schule mit einem mittleren Schulabschluss oder gar mit einem Hauptschulabschluss.

Diese Schüler haben doch heute kaum eine Chance auf einen Ausbildungsplatz.
Daher will selbstverständlich jeder Hinz und Kunz, dass sein Kind Abitur macht. Es geht doch sonst total unter in der Konkurrenz von drölfmillionen Abiturienten.
Abstiegsängste durch Globalisierungsprozesse beschleunigen diesen Prozess: Es ist nun mal so, dass hochqualifizierte Arbeit seltener in Billiglohnländer ausgelagert wird als einfache Arbeit.

Das Handwerk boomt gerade u.a. auch aufgrund der Zinspolitik Draghis, der ist aber bald weg vom Fenster. Vielleicht ist der Bauboom dann bald vorbei? Und dann verdient der Handwerker vielleicht auch nicht mehr mehr als der Akademiker....

Ich würde ja gerne sagen: Ist mir egal, ob mein Kind Abi macht, Hauptsache es ist glücklich. Aber so einfach ist das heute nicht mehr. Ein hoher Bildungsabschluss bleibt der beste Garant, nicht in die Armut zu rutschen.
Daher werde ich alles dransetzen, ohne über Leichen (Kinderseelen) zu gehen, dass der Spross Abi macht.

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Punkt 1:

ich habe mich selbst vor einigen Jahren auf Ausbildungsberufe beworben. Mittlere Reife nach Gymnasium. Antwort von einigen Betrieben war: Voraussetzung Abitur, mindestens Hochschulreife! #schock

In der Berufsschule aber zeigte sich, dass die besten die Realschüler waren. Ordentliches Theoriewissen, aber fachlich voll was drauf.
Hauptschüler waren im Praktischen super.
Ehemalige Gymnasiasten hatten ordentlich Probleme im praktischen Teil.

Dennoch hielten einige Betriebe daran fest, dass sie nur noch Abiturienten wollen. :-(

Ein Realschüler oder Hauptschüler, der wirklich eine ordentliche Bewerbung ohne Rechtschreibfehler abgibt, sei zu wenig.


Punkt 2 ist:
als ich nach Krankheit nicht mehr in meinen Beruf zurückkonnte, hatte ich einfach Glück über das Arbeitsamt etwas zu finden.

Gesucht wurden sonst nämlich
- für Bürokauffrau: mit BWL-Studium. zeitliche Flexibilität, Führerschein, 450 € Basis
- Pflege: egal welcher Abschluss, hauptsache körperlich belastbar. Führerschein nur bei mobiler Pflegetätigkeit
- Handwerk: nur Meister
- div. Zeitarbeitsfirmen, Arbeitsvermittlungsfirmen. Voraussetzung: Studium.

Mein Glück: durch das erneute Schulbank drücken, konnte ich einen Abschluss machen (der nichts mit Abitur oder Studium zu tun hat), aber ein neues Zeugnis darstellt.
Einen AG gefunden zu haben, dem meine menschlichen und fachlichen Qualitäten wichtiger sind, als Abitur/Studium. Hauptsache ich bin gut in dem was ich beim AG tue.

Das war schlicht Glück.

Einer Freundin mit Berufserfahrung wurde gesagt: Ihre Unterlagen sind perfekt und Sie sind bisher die beste, die uns untergekommen ist. Wir brauchen auch dringend jemanden. Aber leider fehlt Ihnen der Studienabschluss? Warum haben Sie nach dem Abitur nicht studiert? Dann könnten wir Sie sofort nehmen.
Eigentlich ein Ausbildungsberuf, aber die Firmeninternen Regelungen wollen es inzwischen anders.

Von daher kann ich die Zukunftsangst mancher Eltern für ihre Kinder verstehen!



Andererseits gibt es noch Punkt 3:

ich möchte, dass mein Kind glücklich ist.
Das heißt, ich nehme den Druck raus.
Ich wünsche mir, dass mein Kind mit Motivation das tut, was ihr wichtig ist. Erfahrungsgemäß haben damit einige meiner Mitschüler den weiteren Weg erreicht.
Auch diejenigen, die damals noch Hauptschul- oder Sonderschulabschluss gemacht hatten und dann darauf aufbauten.

In der Babygruppe und Schwangerschaft planten die meisten Mütter schon, welche Schulabschlüsse ihre Kinder machen müssten, wie sie das Studium finanzieren, das die Kinder machen MÜSSEN, die Eltern aber noch nicht wissen, wie sie es sich leisten können bei mehreren Kindern.
Inzwischen sind die Kinder auf der weiterführenden Schule.
Bei weitem nicht alle auf dem Gymnasium! Die, die am lautesten für "Studium und Abitur" als Voraussetzung ihrer Erziehung plädierten, haben jetzt Kinder auf der Realschule oder anderen Schulen. Gymnasium nicht erreicht. Bzw. wieder runter vom Gymnasium.

Bei manchen ist das Umdenken da: hauptsache dem Kind geht es gut und es wird schon Arbeit finden, bei den anderen ist jetzt der andere Bildungsweg im Kopf: Kind muss Realschule machen und MUSS danach Fachgymnasium machen.


Die Angst treibt an und ich frage mich auch manchmal, wie es wohl wird für mein Kind. Mit Abitur oder ohne? Welche Stellen wird es geben?

Andererseits würde das System wohl irgendwann zusammenbrechen. Dann wenn alle studieren sollen, aber nicht jeder kann.
Und Stellen, die jetzt schon unterbesetzt sind, weiterhin nur noch mit Studienabschluss nehmen oder eben keinen.


Von meinen ehemaligen Klassenkameraden, die studiert haben, arbeiten viele in einem fremden Bereich. Teilweise dort, wo sie als Studentenjob gejobbt haben, sich ohne (Branchen)Abschluss durch die Branche hocharbeiten. Studienabschluss haben sie ja. Nur eben nicht für den Bereich, in dem sie arbeiten. Somit stehen in die Türen offen.



Zusätzlich kenne ich aber auch viele Ü40, die noch mal zur Schule gehen. 2. Ausbildung, 2. Studium. In ihren Berufen verdienen sie nichts mehr/gibt es keine Stellen mehr/können den erlernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen....

Manche AG freut es. Einige suchen sogar Quereinsteiger, die bereit sind einen weiteren Abschluss zu machen. Frauen, die längere Zeit zu Hause waren, Kinderzeit abgeschlossen ist, motiviert sind Neues zu machen, Zeit mitbringen sich voll auf die Ausbildung/Studium einzulassen.
Auch das scheint hier wieder im Kommen zu sein.


Von daher beobachte ich es, auch mein Kind. Mein Kind soll insofern alle Chancen haben, als dass ich mein Kind unterstütze, auch mit Brille, Hilfsmittel etc.
aber auch Zeit für Kindheit lasse. Schule ist wichtig, ja, aber nicht alles im Leben.

Ich selbst liebe meinen Beruf, bei dem ich nebenbei noch Platz für Leben habe.
Aber das war einfach GLÜCK.
Krank sein war sch****, aber ich war es sogesehen zur richtigen Zeit, was den beruflichen Wiedereinstieg betrifft.

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...ich denke, das hat auch andere Faktoren. Ich wäre glücklich, wenn mein Sohn Schreiner würde. Oder Gärtner. Oder das KV machten würde. Ich fände das schön. Ich habe auch eine Berufsmatur gemacht - eine Passarelle und dann an der Fachhochschule weitergelernt... das fand ich schön und abwechslungsreich.

Nur, bei unserem Stadtkreis sind die Sekundarschulen (Schweiz) oft so, dass man dort wirklich auf Kinder trifft, die innerlich schon aufgegeben haben. Die nicht mehr zur Schule gehen um was zu lernen, um einen tollen Beruf zu erlernen. Sondern einfach darauf warten, dann in ein Anschlussprojekt zu kommen...
In dem Umfeld dann noch 3 Jahre durchzubeissen, sich anzustrengen und dann eine Lehre, eine Berufsmaturität, eine Handelsschule etc. zu absolvieren ist echt teilweise fast unmöglich. Wer sich da anstrengt, ist eh der Looser. Das Niveau der Schulen ist teilweise schlecht.
Erst 3 Jahre Sekundarschule (denke, das ist bei euch Realschule) durchhalten und als Streber gehandelt zu werden - und dann die Prüfung für eine Berufsschule zu bestehen ist da schwer. Wers schafft, hat gewonnen, denn die Berufsschulen in der Schweiz sind grossartig. - Und angesehen. Das wäre fein - aber eben, die Ansprüche der Sekundarschule stimmen nicht mit den Anforderungen an die Prüfung einer Berufsmaturität überein...

Da dünkt es mich einfach, nach der sechsten Klasse, wenn die Kids allgemein noch motivierter sind, das Gymnasium zu machen. Dort ist der Druck dann höher. Und das gefällt mir nicht. Aber immerhin lernen die Kids dort noch was.

Wir haben heute viele Lehrlinge im Betrieb, die das Gymnasium gemacht haben - und dann die Berufslehre (Büro, Druck etc.) machen. Ein Umweg - aber die Kinder sagen uns, dass sie in der Sek einfach keine Perspektive gesehen hätten. Da würde nur gekifft und rumgeflätzt....

Meine eigenen Kinder sind noch nicht in dem Alter. Ich wünsche mir keine Akademiker. Ich wünsche mir keine Studenten. Ich möchte auch kein Studium bezahlen. Ausser sie möchten das so sehr, dass sie auch wirklich motiviert sind - dann natürlich. Aber wenn ich so auf dem Pausenhof unserer Sekundarschulen rumschaue (das tue ich wegen der schönen Plätze um Einrad zu fahren) dann denke ich, dass ich mir ein Gymi für die Kinder besser vorstellen kann.

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Hallo,

hast du selbst studiert und/oder hast du Abitur?

Warum kann ein Kind nicht Abitur haben und dann Handwerk erlernen gehen ?

Weißt du, was mein Problem ist. Hier gehen auf die sog. Oberschulen (ein Zusammenschluss aus Real- und Hauptschulen) oft Dreckskinder hin. Kiffer, Kleindiebe, chronische Schulschwänzer.
Will ich da mein Kind hin ?

Wenn heute je nach Bundesland bis zu 60 Prozent eines Jahrganges Abitur haben, warum soll mein Kind nicht zu der besseren Hälte grhören. Wenn es dann eine Lehre macht, was ich für sehr unwahrscheinlich erachte, warum nicht. Ich werde das Kind immer die Eichtung unterstützen.

Und wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht reichen könnte, ist für mich Gesamtschule eine Alternative.

Kinder lernen, dass sie für ihr Leben hart arbeiten sollen, warum soll ich es ihnen mit Oberschule langweiliger machen.

Wir fordern und fördern sie viel. Wenn sie für sich selbst mit 18 ausmachen, dass die Lehre danach das Beste ist, ist o.k. Ich würde Ihnen aber immer vorher erzählen wollen, dass Abi wichtig ist. Schon alleine für ihre Allgemeinbildung.

#winke

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Nein wir sind beide nicht studiert. Mein Opa und meine Cousine sind die einzigen "Akademiker" der Familie (gewesen... bezogen auf mein Opa).

Es steht auch völlig außer Frage... Das je höher der Abschluss... desto besser die Chancen. Bzw desto einfacher haben sie es.

Ich bin Bürokauffrau und hab mit meinem guten Berufsabschluss automatisch die mittlere Reife "geschenkt bekommen" und will in der nächsten Elternzeit meinen Fachwirt machen womit ich (sofern ich besteh) meine Hochschulreife erhalten kann und wenn ich wollte dann BWL sogar studieren (muss dafür aber mehr Instanzen durchlaufen wenn ich das wollte als mit Abi). Mein Mann hat nicht mal den Quali bestanden... seine mittlere Reife aber auch mit der Ausbildung bekommen und wurde später wegen seiner Gesundheit umgeschult zum ITler und hat dadurch praktisch ne gleichstellung von Abschluss her wie jemand von der Hochschule. Aber bis wir natürlich beruflich Fuß gefasst haben und bei den Verdiensten von heute angekommen sind. Sind 8-10 Jahre vergangen.

Mein Mann sagt aber zb das ihm unter anderem wichtig war das Junior katholisch ist. Damit er in der Schule vorrangig mit deutschen in Religion sitzt statt in Ethik wo in der Großstadt nur Ausländer ODER volldeppen hingehen. Das wäre nicht wie aufm Land. Und als halbpole soll er nicht in der negativen Ausländerschublade stecken. Er kennt es aus der Schule wie schnell man automatisch zu den auffälligen und "ausgegrenzten" Ausländerkindern zählt die aufgrund ihrer Herkunft schnell unbeteiligt in der "kanackenschublade" stecken (Ausdrucksweise meines Mannes) und er will nicht das er pauschal negativ bewertet wird und katholisch gilt in Bayern immernoch als "besser" ... warum versteh ich zwar nicht. Is aber echt so. Geht man in Ethik (war ich) gilt man schnell als Aussetziger! Ich mag das Schubladendenken gar nicht... kann aber nicht leugnen das viele Lehrer stark nach sowas beurteilen und auch benachteiligen können.

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Die streben wenigstens nen echten akademischen Abschluss an, damit ihre Kinder es später nicht nötig haben ne Umschulungsmaßnahme mit nem Hochschulabschluss gleichzusetzen um auch "was besseres" sein zu können ....

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Nein unserer Kinder müssen nicht alle Akademiker werden. Nicht alle müssen auf Gymnasium und nicht alle die nach der vierten drauf gehen werden ihr Abi schaffen. Hab auch solche Jugendlichen am Schluss noch ohne Quali dastehen sehen. Und auch ein ehemaliger Hauptschüler kann später studieren. (In meiner Familie ist das eher die Regel als die Ausnahme. Wir scheinen unser Gehirn erst in der siebten und achten Klasse zu finden)
ABER: Auch in sehr vielen akademischen Berufen fehlen die Fachkräfte. Lehrer, Mediziner, Ingenieure usw.
Also ja lass Dein Kind seinen Weg machen. Und selbst wenn es ihn auf die Hauptschule führt heißt das nicht das es Ende im Gelände ist. Spätzünder sind doch nicht selten und Handwerker werden im Moment auch dringend gebraucht.

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Wir haben am wochenende über die Kinder in der Nachbarschaft gesprochen.
Einer hat in der 9. Die realschule geschmissen und macht hier im Ort eine Lehre bei unserem Elektriker.
Zwei weitere Kinder haben jetzt den Realschulabschluss mit sehr gut bestanden. Einer lernt ab nächster Woche Metzger (wir haben hier einen sehr guten Metzger, mit Internationalen Auszeichnungen) der andere hier im Ort Schreiner.
Was die Eltern dieser Kinder angekotzt hat, die Schule hat auf ein Betratungsgespräch gedrängelt, weil diese tollen begsbten Kinder " nur " eine Lehre machen und nicht weiter auf die Schule gehen. Das find ich frech....von der Schule.
Weiss ich vom ortsansässigen Klemptner, der seit 6 Jahren keinen Lehrling mehr gesehen hat und vor lauter Arbeit nicht weiss wohin.
Ich wäre stolz wenn meine drei Söhne eine Lehre machen würden. Danach wenn sie es wollen den Meister oder den Ingenieur. Aber auch vor Studium, sollte das einer wollen, eine Lehre.
Nichts ist schlimmer als ein studierter Kopf, der noch nie nen Schraubenschlüssel in der Hand hatte, aber dem Handwerker Anweisung erteilen soll.
Klar, es kommt wahrscheinlich alles anders als man denkt, aber der millionste BWLler muss man nicht sein, und dann trotz Studium als unterbezahlte Bürokraft arbeiten müssen.
Und nicht jeder hat das Zeug zum Arzt oder Anwalt.

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"Nichts ist schlimmer als ein studierter Kopf, der noch nie nen Schraubenschlüssel in der Hand hatte, aber dem Handwerker Anweisung erteilen soll."

Da muss ich dir Recht geben.....
Schaue ab und zu Undercover Boss an ( RTL Sendungen sind zwar viel mit vorgegebenen Drehbuch verbunden, wo sich mal ein Boss dümmer stellt, als was er ist)...aber trotzdem, werden von oberster Stelle Zeiten und Arbeitsabläufe vorgegeben, was nur mit stetigen Druck zu bewältigen ist.....es würde nie Schaden, wenn jeder theoretische Manager , selbst im Ablauf der aktuellen Firma für eine gewisse Zeit mal hineinschnuppern müsste, um den "realen" Einblick zu erhalten, um gewisse Entscheidungen auch nachvollziehen zu können. Damit mal die Schere.....Das ist theoretisch möglich, aber im Enddefekt praktisch nicht machbar , mal vom Tisch kommt.
Dasselbe was oftmals Politiker beschließen, aber in der Praxis nicht funktioniert.

Früher lenkten die Schularten noch grob in die Berufszweige, Hauptschule Handwerk/ Dienstleistung , Realschule Verwaltung , Banken und Ämter, Gymnasium Akademiker .....heutzutage scheut sich die Mehrheit von körperlicher Arbeit......aber jammern, wenn ein Handwerksbetrieb 40-60 Euro Std./ Lohn verlangt, weil er ja nicht studiert hat#kratz, aber dafür mit anderer Art, von weiterer fachlicher Schulbildung in Ausbildung und Meisterschule absolvierte und eine körperliche Fähigkeit mit langzeitigen , Dienstleistungsergebnis vollbringt..

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Manche Firmen machen das. Bei McDonald's hab ich damals in der Verwaltung gearbeitet. Die haben jedes Jahr in der Verwaltung die Pflicht 2-3 Tage in einem Restaurant zu arbeiten. Alle kommen jammernd aber auch geleutert zurück und beklagen schmerzende Füße und das das Pensum echt heftig is und dann die genervten Kunden etc. Aber ich fand das damals super zu sehen das jeder dazu genötigt ist. Von der Rezeption bis zum Vorstand.

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Hi,

ich habe zwei Kinder, der Große geht jetzt in die 2. Klasse.

Mein Mann und ich wollen unsere Kinder so gut es geht fördern, aber nicht unnötig überfordern. Der Wunsch unsererseits wäre aber auch das Gymnasium. Nicht, weil wir davon ausgehen, dass die Kinder dann Ärzte oder Anwälte werden, sondern weil wir hoffen, dass sie damit die besten Möglichkeiten haben, mal später einfacher an ihren Wunschberuf zu kommen.
Ich persönlich finde die Berufe im Handwerk wichtig und ehrenswert. Allerdings würde ich meine Kinder nicht dazu fördern, einen dieser Berufe zu ergreifen. Habe hier nur schlechte Erfahrungen:
Mein Vater, ist kurz nach Renteneintritt gestorben. Er hat sein Leben lang auf dem Bau geschuftet. Er war körperlich total kaputt. Er hat meinem Sohn immer eingetrichtert:
Schau, dass du in der Schule gut bist, damit du nicht so arbeiten musst, wie ich...

Mein Bruder war 15 Jahre als Bäcker beschäftigt. Im gleichen Betrieb. Besch.. Arbeitszeiten, Gehalt an der Grenze zur Aufstockung. Auch noch nach 15 Jahren. Nun hat er das Handtuch geschmissen, weil so ein Leben kaum finanzierbar ist. Er ist jetzt in einem großen Unternehmen als UNGELERNTER LAGERIST tätig. Er verdient JETZT mehr, als in seinem gelernten Handwerk. Das ich bitter...