Verhaltensänderungen / angstentwicklung nach erstem Zeltlager

Hallo.
Meine Tochter (9) war in den Sommerferien zum ersten Mal mit einer Freundin für 6 Tage im Zeltlager. Ich weis, dass sie dort eine Nachtwanderung a la Horror Nights erleben musste, aber ansonsten ist nix negatives gewesen. Nur eben Sehnsucht und Heimweh nach Mama und Papa.
Seit sie wieder zu Hause ist schläft sie abends nicht mehr ein. Immer muss ich bei ihr bleiben „Mama Kuschel noch mit mir“ „mama halte mich an der Schulter“ „ich will nicht alleine sein“. Gehe ich aber doch irgendwann haben wir das volle Programm von „mir ist heiß“, „ich hab Bauchweh“, „ich hab Kopfweh“, „Mama ich glaub ich muss brechen“, bis hin zum Heulkrampf.
Meine Nerven und Kräfte sind am Ende. In der Apotheke habe ich mit Bachblüten mischen lasse, die jedoch nichts bringen.

Was könnte ich denn noch mache ? Ich will meine alte Tochter wieder zurück 😪

8

Ich würde sogar darüber nachdenken eine Anzeige wegen Körperverletzung zu stellen.
Das ist doch nicht normal sowas!
Am Ende wurde das noch gefilmt und ist jetzt irgendwo als Video im Netz zu finden.

10

Ich bin immer noch sprachlos :-(

11

Genau das dachte ich gerade auch gleich. Ich würde den Verantwortlichen derart Feuer unterm Hintern machen, dass sowas nie wieder passiert....und diesen hirnlosen Jugendlichen gleich mit. Meine Enkelin wird bald 12 und ist nicht überängstlich, aber so einen Mist würde sie ganz sicher nicht einfach so wegstecken. Aber bei youtube ist das ja alles "normal" :-[ LG Moni

weitere Kommentare laden
1

Hast du mit ihr darüber gesprochen, was dort gewesen ist, was ihr solche Angst beschert? Geh ins Gespräch mit deiner Tochter und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Vllt hilft es ihr, das ganze nochmal aufzuarbeiten, es durchzukauen und sich darüber klar zu werden, das es unrealistisch ist, das ihr zuhause so etwas passiert, wenn nicht sogar unmöglich, das jemals irgendetwas so passiert - wer weiß, was da für Storys erzählt wurden.

Evtl hilft auch ein neues nachtlicht, unser Sohn hat einen kleinen sternenprojektor, der routieren und unterschiedlich farbige Sterne an die Decke werfen kann. Schön sind auch im Dunkeln leuchtende Sterne, gibt's auch als Aufkleber in klein, das man sich selbst einen sehr feinen Nachthimmel über dem Bett kleben kann.

Arbeitet einfach gemeinsam daran, das deine Tochter wieder gerne ins Bett geht und sich auch alleine wieder wohl fühlt.

3

Sie sind aus dem Dorf in er Gruppe rausgelaufen (85 Kinder in 3 Gruppen aufgeteilt - sie war in der ersten). Sie dürften keine Taschenlampe mitnehmen. Am waldrand haben sie ein blinkendes Licjt entdeckt zu dem müssten sie laufen. Es stellte sich als warnblinker eines Autos heraus. Ein Autounfall wurde inszeniert. Durch das Auto ging quer ein dicker aast durch und an der Kofferraumscheibe schlugen Hände von innen dagegen. Die Konder hatten da schon Angst. Drei Jugendliche mit einer Kettensäge sprangen aus dem wald und kreisten die Kinder ein. Die Kettensäge immer wieder aufheulend. Nora hat da schon so sehr geweint hat sie mir erzählt. Weitere 10-15 Jugendliche kamen au dem Wald raus und haben sie mit Wasser bespritzt. Ein Betreuer musste Nora auf die Schulter nehmen. Die weiblichen Betreuer haben ebenfalls geschrien.
Als die Gruppe wieder zum zeltlager zurück ist hat der Betreuer die Verantwortlichen kontaktiert um mitzuteilen, dass dies viel zu heftig ist und die „Darsteller“ nen Gang zurück fahren müssen.
Nora hat gesagt noch im Zelt beim Einschlafen hat sie die letzte Gruppe schreien hören.

Du siehst, ich kenne die Geschichte. Wir sprechen oft darüber. Sie hat es sogar schon als Thema für eine Hausarbeit genommen.

5

Oh man wie unverantwortlich von denen...
Vllt kannst du es für sie irgendwie entkräften, das sie es nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen versteht, das die Jugendlichen da echt sche*** gebaut haben und die eher eine wir entwickelt, als Angst.

weitere Kommentare laden
2

Hallo,

so eine blöde grusel Nachtwanderung ist nicht für jeden. Und dann gibt es Nachtwanderungen, die sind für die meisten Kinder völlig ungeeignet.

Meine Tochter dürfte eine Zeit lang kurzerhand bei mir schlafen bis sie sich wieder sicherer fühlt. Und tagsüber gäbe es dann Gespräche, wenn sie so weit ist.

Gruß Sol

4

Wir reden auch darüber. Ist jetzt schon fast 9 Wochen her. Sie dürfte sich bei uns schlafen. Und ich hab mal bei ihr geschlafen. Aber das ist kein Zustand für die Dauer. Da gewöhnt sie sich doch nur wieder dran, dass sie immer bei uns schlafen kann. Und das funktioniert mit ihrem wilden schlaf einfach nicht. Mein Mann und ich sind morgens total gerädert.

15

Uff
Ich habe deine Beschreibung des Alptraumes gelesen. Nur kuscheln und reden hilft vermutlich nicht ausreichend.
Ich würde zum Kinderarzt gehen und den Scheiß so genau wie möglich beschreiben
Eine Therapie mit eventuell Medikamenten zur Unterstützung halte ich für sinnvoller. Auch würde ich mit dem Therapeuten/Arzt besprechen in wie weit es gut wäre, wenn deine Tochter sieht wie du das Ganze zur Anzeige bringst. Anzeigbar ist das Ganze auf jeden Fall.

6

Hallo,

das ist ja wohl keine Thema für eine Nachtwanderung für 9-jährige!
Da hätte meine 11-jährige Tochter auch richtig Angst bekommen, und ich bin mir sicher, dass da sogar manche Erwachsene Angst bekommen würden.

Ich hätte z.B. Angst gehabt, dass die jemanden versehentlich mit der Kettensäge ansägen.

Ich würde da richtig Stunk beim Veranstalter machen, dass Deine Tochter jetzt psychische Probleme hat wegen diesem Sch***. #aerger

Ich würde auch versuchen, einen Termin beim Kinderpsychologen zu bekommen. Ich weiß nicht, ob man das als Eltern ohne entsprechende Ausbildung hin bekommt.

Das passt genau zu dem Thema, was mich zur Zeit generell umtreibt. Die Kinder und Jugendlichen lernen heute nicht mehr, was ihr Tun für Folgen hat.

Alles ist nur Spaß! #contra
Hier an der Grundschule schlagen Vierklässler anderen Schaufeln in den Magen oder versuchen, jemandem den Arm zu brechen. Erstklässler springen anderen mit voller Wucht in den Rücken usw.
Bei Euch inszenieren Jugendliche ein Horror-Szenario, das als Film ab 16 oder 18 wäre für 9-jährige und fuchteln dabei noch mit echten Kettensägen, mit denen man locker Gliedmaßen abtrennen kann. Haben die eigentlich noch alle Tassen im Schrank?!
Die haben alle nicht kapiert, dass das Leben kein Youtube-Video oder Computer-Spiel ist, bei dem keiner zu Schaden kommt.
Ich sehe da ein massives Versagen von Eltern und Pädagogen.

LG

Heike

13

Meine tochter macht auch jedes jahr mit bei sowas .

Auch bei uns gibt es gruselwanderungen- doch es handelt sich um blosses erschrecken mit masken im Wald. Die kinder bekommen ein codewort wenn sie das sagen während sie laufen kommrn die betreuer zu ihnen und schütteln die Hand statt zu erschrecken. Wer weint wird rausgetragen aus dem Wald ubd getröstet.

Meine tochter ist 12 und könnte auch nicgt mehr schlafen bei sowas.

Beschwere dich mega böse beim Träger das geht garnicht!!!

17

Das gibt's doch nicht! Das erste das ich dachte war "das kann doch nicht stimmen".
Wenn das wirklich so passiert ist wie du es darstellst, dann wäre ich aber sofort beim zuständigen Verein gewesen. Das geht garnicht!
Die würde ich sowas von in die Verantwortung ziehen! Wieso wurde das nicht kontrolliert bevor es statt gefunden hat?

19

Hallo!
Ehrlich gesagt hoffe ich, das du uns für dumm verkaufst.
Gibt es bei euch eine psychologische Beratungsstelle für Familien? Fa bekommt man in der Regel zügig einen Termin.
Sofort anrufen! Wahrscheinlich reichen ein paar Termine.
Außerdem vom Kia den Zustand deiner Tochter dokumentieren lassen.
Deine Tochter braucht professionelle Unterstützung und das nicht ohne Grund!
Dem Träger würde ich zusätzlich aufs Dach steigen. Solch eine Aktion ist für Ü16 geeignet und dann auch nur mit Vorwarnung, damit man sich dagegen entscheiden kann.
LG,
Hermiene

23

...so eine misslungene Pfadiübung hatten wir auch. Es hätte lustig sein sollen - eine Entführung und Befreiung - aber wir waren dann alle total hysterisch. Mist.

Bei uns wurde es so gelöst, dass die Leiter mit den Kinder hingesessen sind und ihnen erklärt haben, was sie eigentlich wollten - und was schief gelaufen ist. Und das hat dann bisschen geholfen.

Versuchs doch so. Hock mit ihr hin. Sag ihr, was die Leiter geplant hatten - dass es lustig oder lehrreich sein sollte. Spannend. Erklär ihr, wie so ein Leiter ist. Jung, engagiert, übermütig, freundlich, hilfsbereit und begeistert von Jugendlichen. Dass er nie was böses wollte, weil dafür ist er ja nicht Leiter geworden...
Dann erklär ihr - oder klärt gegenseitig - was Schritt für Schritt falsch gelaufen ist. Nimm dazu, dass ihre eigenen Änste, das mit dir besprochene Präventionsprogramm ausgehebelt wurde. Sie MUSSTE auf das Licht zulaufen obwohl du sie gelehrt hast, dass man weggeht und den Notfall wählt etc.

Besprich mit ihr, wie sie in Real-Life reagiert hätte. Besprich mit ihr die Mechanismen die sie dazu gebracht haben, wegen der Nachtübung diese Mechanismen zu umgehen. Und dann besprecht ihr, wie sie hätte reagieren können. ABER NICHT SO, dass sie heuer was "falsch" gemacht hat. Sondern wie hätte sie reagiert, wenn es keine erkennbare Nachtübung gewesen wäre. Sie hätte das im Griff gehabt. Sie hätte eine Lampe und ein Handy gehabt. Du wärst natürlch in Rufdistanz. Du hättest für sie den Notruf gewählt.
Das klingt jetzt doof - aber spielt diesen Schluss miteinander. Geht zusammen durch die Wohnung, erkennt den Unfall, sie sagt dir, du sollst den Notruf wählen. Ihr bleibt gemeinsam beim verletzten Teddy, hört die Sirene, sagt den imaginären Sanitätern guten Tag und beendet die Szene positiv.

Das ist so abartig - aber ich hatte als Kind aus familiären Gründen die grauenhaftesten Alpträume. Meine Schwester und ich haben mit etwa 10 heruasgefunden, dass diese schlechten Gefühle weggehen, wenn man die Geschichte selber positiv beendet. Zwei Kinder zusammen machen das unverkranfter als ein Kind und eine Mutter, aber du schaffst das schon. Leg das Mobile, eine Taschenlame (aber lass die Wohnung hell) und ein bisschen Verbandszeug für den Teddy bereit.
Und spielt es durch. Sag ihr: Wenn das echt gewesen wäre, dann hättest du nicht alleine da gestanden. Dann wäre ich da gewesen. Dann hätten wir das so gemacht:... und dann spielt ihr das Ende als Helden fertig.
Hilft. Immer. Aber manchmal muss man es mehrfach spielen. Mit alternativen Enden. Z.B. du verbindest noch den Teddy oder sie macht das... Oder der Teddy steht selber wieder auf und bedankt sich bei ihr. du kriegst das hin.

28

Hallo,

das mit der Nachtwanderung ist ja grauenvoll, ich fürchte Ihr müsst da wirklich einen Kinderarzt oder gar Kinderpsychologen kontaktieren, nach 9 Wochen ist das mehr als ne harmlose Störung.

Außerdem würde ich prüfen ob man Anzeige erstatten kann, sowohl strafrechtlich um sowas in Zukunft zu verhindern, als auch zivilrechtlich im Hinblick auf Schmerzensgeld. Das was da getrieben wurde IST Körperverletzung, Dein Kind und ihr leidet seitdem massiv, und hat denke ich Anspruch darauf, den Anspruch solltet Ihr als Erziehungsberechtigte wahrnehmen.

LG
WuschElke