Mathelehrerin trifft Fehlentscheidungen. Ganze Klasse betroffen! 1. Klasse

Hallo. Mein Kind geht seit Sommer in die Schule. Er ist ein guter Schüler und hat auch in Mathe keine Probleme. Zumindest beim Rechnen. Problem ist die Mathelehrerin.
Nein, ich bin kein Typ der sagt "immer sind die Lehrer schuld"!
Aber manchmal eben auch nicht unschuldig!
Es hab viele Gespräche von Eltern und mindestens 80-90% sind unzufrieden mit der momentanen Situation:-(
Sie ist noch relativ frisch im Job und es ist ihre erste 1. Klasse. Das muss man ihr wahrscheinlich zu gute halten, aber bestimmte Dinge gehen einfach nicht!
Viele Kinder haben schon den Spass an Mathe verloren :-(
Ein paar Beispiele:

Kinder haben die ersten Monate die Hefte nicht mit nach Hause nehmen dürfen. Man hatte keine Idee was sie grade machen und wie es läuft. Seit Oktober bekommen Kinder am Freitag eine Hausaufgabe und nehmen ihr Heft mit. Bei sehr vielen Kindern fehlten viele Seiten und Aufgaben sind nicht gerechnet worden. Da die Hefte die erste Zeit nie dabei waren, waren viele Eltern total überrascht von der Menge, die in den Winterferien nachgearbeitet werden sollte. Kurz vor den Ferien im Februar hat sie aber schon das neue Heft angefangen. Rechnen bis 20.

Ein Kind sollte in den Förderunterricht. Aber nicht weil es nicht rechnen kann, sondern weil es zu oft fragt, ob es richtig gerechnet hat. Und manchmal leichte Unsicherheiten beim Rückwärts zählen ab 20 hat. Dabei wurde wie gesagt erst kurz vorher mit dem 20er Bereich begonnen. Das Kind ist nun total frustriert und hat keine Lust mehr auf Mathe!
Die Mutter ist zu recht sauer, zumal mit ihr nicht darüber gesprochen wurde. Kind hatte einfach einen Zettel in der Mappe das er ab sofort zur Förderung gehen muss/soll.

Kinder sollen nicht mehr mit Fingern rechnen. Ein sehr früher Zeitpunkt finden viele. Ich übrigens auch!

Ein anderes Kind wiederum hat massive Probleme im Verständnis und schreibt nur bei ihrer Nachbarin ab. Das fällt allerdings nicht auf.

Wir sind wirklich keine Eltern, die wegen jeder Kleinigkeit was sagen, aber nach 2 Kindern in der Schule vertraue ich den Lehrern auch nicht mehr blind und stelle Entscheidungen in Frage.
Zumal die Lehrerin schon in anderen Klassen Probleme hatte. In einer Klasse saß die Hälfte der Kinder mehrfach weinend in den Klassenarbeiten weil diese viel zu schwer waren. Und die Kinder im Unterricht nicht entsprechend vorbereitet waren.
Das ging damals bis zur Rektorin.

Wir als Eltern überlegen jetzt wie es weiter geht.
Sollten die Elternvertreter mit der Mathelehrerin sprechen?
Vielleicht zusammen mit der Klassenlehrerin?
Was kann man "erwarten"?
Das die Kinder ab sofort die Hefte öfter mitnehmen dürfen, dass die Lücken nicht so gross werden?
Das sie ihr Tempo an die Kinder "anpasst"?
Bessere Kommunikation mit den Eltern wenn es Probleme gibt?

Keiner möchte die Lehrerin überrennen mit Kritik, aber es gibt ganz offensichtlich einige Dinge die schief laufen#augen
Und ich finde es sehr schade wenn den Kindern der Spass am Fach Mathe so schnell genommen wird#schmoll

Gruss und danke für lesen
Aprilmama

5

Hallo,
Der Begriff Fehlentscheidungen ist aus meiner Sicht unpassend.
Die Hefte kriegt ihr nun ja scheinbar regelmäßig mit nach Hause. Dass bei einigen Kindern Seiten fehlen, ist nicht überraschend, wenn es sich, wie ich annehme, um ein Arbeitsheft zum Buch handelt. Das wird gerne zur Differenzierung eingesetzt.
Es ist jetzt ein halbes Jahr mindestens Schule, natürlich muss die Lehrerin jetzt mit dem Rechnen im 20ger-Raum anfangen, wann denn sonst? Nach Ostern ist zu spät.
Der Hinweis, dass langsam ohne Finger gerechnet werden sollte, ist ok, im Herbst reichen die Finger nicht mehr aus.... verbieten kann sie es in letzter Instanz eh nicht, weil sie es nicht kontrollieren kann.
Wenn ihr mehrheitlich das Gefühl habt, dass ein bestimmter Inhalt nicht genau genug behandelt wurde, weil 75% damit Probleme haben, sprecht es an.
Ansonsten: beruhigt euch, das ist alles total harmlos! Für mich klingt das, als wäre es für viele ihr erstes Schulkind.

LG
Delfinchen

1

Liebe Aprilmama,

ich bin selbst Lehrerin. Die richtige Herangehensweise in so einem Fall wäre meines Erachtens: Gesprächstermin mit der Lehrerin vereinbaren, entweder die Elternvertreter oder du selbst. Es ist gewinnbringend für alle Seiten, wenn ihr vorab die Lehrerin informiert worum es gehen soll, damit die Lehrerin sich auch vorab etwas Gedanken machen kann. Ansonsten ist es beim Gespräch selber dann wichtig sachlich zu bleiben, denn nur so kann sich etwas verändern.

LG und viel Erfolg

Isabel

2

Hallo Aprilmama,

wir kennen Dich nicht. Ich denke über deine Beispiele nach.

Bei uns nimmt bis auf mein trottelliges Kind keiner ! Hefte nach Hause. Es soll aber Recht eines einzelnnen sein, dies zu verlangen. Wobei. Hätte das die Lehrerin nicht erlaubt, hätte ich unabhängig gearbeitet. Dies tue ich in Englisch mit beiden Kids. In der ersten Klasse geht es doch wunderbar. Aus anderen Quellen.

Dein Beispiel mit Förderunterricht verstehe ich nicht. Bei uns ist es normal, dass Kinder flexibel rausgezogen werden. Und ich betrachte Förderunterricht nichts, wofür man sich schämen muss. Freund meiner Tochter ging in der fünften Klasse teilweise in die Gruppe und hatte jetzt auf dem Zeignis eine 2.

Dass in März ! verlangt wird, dass Kinder nicht mehr mit den Fingern rechnen, wenn man als Ziel in der ersten Klasse sicher mit Übergang bis 20 rechnen sollte, fonde ich total legitim. Es gibt Chimpy Math. Das ist z.B. eine App mit der man bis zur dritten Klasse kostenlos üben kann. Das haben meine Kinder bis zum Umfallen getan und in März waren sie ja schon sehr sehr weit.

Du wirst schon deine Gründe haben, dass ihr unzufrieden seid. Ich würde den klassischen Weg über den Klassenvertreter gehen und dann gemeinsam mit anderen Eltern überlegen, was euch stört und was ihr euch wünscht. Wichtig ist, dass ihr mit der Lshrerin in den Dialog geht. Eskalieren kann man es immer.

#winke

3

Ganz verstehe ich euer Problem nicht.
Das Problem mit den Heften sollte sich schnell und unkompliziert lösen lassen. Bittet doch einfach darum, diese regelmäßig mitzugeben.
Alles andere sehe ich nicht als Problem.

Es ist doch gut, wenn Förderunterricht für unsichere Kinder angeboten wird.

Rechnen mit Fingern sollte tatsächlich möglichst wenig stattfinden, bei den größeren Zahlen wird es sonst schwierig. Es ist doch in Ordnung, wenn die Kinder darauf hingewiesen werden.

Dass einzelne Kinder im laufe der ersten Klasse oder später keine Lust mehr auf Schule haben, ist leider normal.

Ebenso ist es bei ca 25 Kindern leider nicht zu verhindern, dass ein Kind beim nachbarn abschreibt, weil es etwas nicht kann. Bei den Hausaufgaben oder aber spätestens bei den Proben wird das aber doch wohl auffallen.

Und sollte die Lehrerin didaktisch wirklich nicht besonders gut sein, dann wird euch kaum etwas anderes übrig bleiben als eure Kinder deutlicher zu unterstützen und nachzuarbeiten. Evtl kann man sie darum bitten, verschiedene Themen noch einmal gründlicher durchzuarbeiten, weil ein Großteil der Klasse nicht mehr mitkommt.

7

"Rechnen mit Fingern sollte tatsächlich möglichst wenig stattfinden, bei den größeren Zahlen wird es sonst schwierig. Es ist doch in Ordnung, wenn die Kinder darauf hingewiesen werden."
Darüber streiten sich die Gelehrten.

lebenundlernen/schule/stanford-professor-lobt-das-rechnen-mit-den-fingern-a-1089063.html
Unsere Finger sind entscheidend, um Mathe zu verstehen"
"Unsere Finger sind wahrscheinlich unsere beste visuelle Hilfe und entscheidend, um Mathematik zu verstehen und unser Gehirn weiter zu entwickeln, und zwar bis ins Erwachsenenalter", sagt Boaler. Das Verstehen mit Hilfe der Finger hält sie für so entscheidend, dass sie darin sogar den Grund für ein oft höheres mathematisches Verständnis bei Klavierspielern und anderen Musikern vermutet, als bei Menschen, die kein Instrument lernen.

20

Ich sehe das genauso wie Du. Rechtzeitiger Förderunterricht ist besser als zu spät. Zumal dass ja meist nur temporär ist.

Hefte....das dachte ich auch mal. Bis raus kam, dass die Kinder sie oft vergessen und eigentlich schon längst Sachen gegen gezeichnet werden sollen.

Rechnen mit Fingern wurde hier nur ganz am Anfang tolleriert. Auf keinen Fall im 20er Raum. Die Zeit um den zu lehren ist auch völlig normal.

Und das bei 25-30 Kindern immer Mal eine Hand voll Kinder dabei ist, die Mathe doof finden, den Lehrer nicht mögen, oder Probleme mit dem Fach haben ist auch absolut normal. Das ist eben die Kompetenz.....man wird im Laufe seiner Schulbahn immer Mal irgendeinen Lehrer haben, wo die Chemie nicht so stimmt. Aber damit muss man umgehen lernen. Später im Berufsleben wird man auch auf Leute treffen, die man nicht immer mag, aber mit umgehen können sollte, wenn man vorwärts kommen möchte. Das ist ein Lernprozess der jetzt beginnt und sich über das ganze Leben zieht. Je eher man ihnen beibringt dich der Situation, auch wenn sie nicht ideal ist, kooperativ zu stellen, desto besser.

Einige Dinge kann man sicher unkompliziert ansprechen. Aber ein großes Problem sehe ich da überhaupt nicht. Und auch keinen Mangel wegen dem Berufsstart. Ich finde es eher ungewöhnlich, dass ihr euch nach 2 Kindern hier so darüber auslässt, wo man das meiste persönlich vermutlich in 5 Minuten klären kann, weil es wirklich Pillepalle ist.

weitere Kommentare laden
4

ehrlich gesagt erschließt sich mir nicht wirklich, was euer problem ist. die lehrkraft unterrichtet mathe, nicht ihr. falls ihr die geschilderten dinge wirklich für extrem problematisch haltet, lasst die klassenelternsprecherin mit der lehrkraft reden, freundlich fragen, was es mit den genannten dingen auf sich hat.

insgesamt bin ich nach der lektüre wieder mal froh, in der sekundarstufe zu unterrichten.

6

Die Elternvertreter sollen mit ihr reden und dann Zeit geben zum änderen, was geändert werden muss. Passiert nichts dann ein Gespräch mit der Lehrerin und der Schulleitung anberaumen.

Förderunterricht: Darüber müssen die Eltern NUR informiert werden, wenn er außerhalb des Regelunterichts statt findet.

Mit den Fingern rechnen: Je eher Kinder das lassen, gerade schwache Kinder, umso besser !!!!! Für das Verständnis in Mathematik ist Fingerrechnen absolut nicht hilfreich.

Absprache: Das Mathebuch am Anfang des Monats mitgeben?

8

Fehlentscheidungen?

- weil sie einem Kind einen Förderunterricht ermöglicht, bei dem ihr (die anderen und die eigenen) Eltern der Meinung sind, es wäre nicht nötig?
- weil ein anderes Kind, welches ständig abguckt und es keiner bemerkt (warum bemerkt ihr es dann? ), keine Konsequenzen bekommt?
- ihr der Meinung seid, dass es ist zu früh, darauf zu achten, dass die Schüler nicht mehr das Rechnen mit den Fingern nutzen
- dass das Rechnen im ZR bis 20 zu früh ist?

Ihr seid also der Meinung, dass eurer Kinder im mathematischen Bereich ehr schwächer sind? Oder warum soll sie ihr Tempo anpassen? Anfang März im ZR bis 20 zu rechnen und andere Rechenhilfe als die Finger nutzen zu lernen, ist nämlich völlig zeitgerecht.

Klar, macht es Sinn, mit ihr ein Gespräch zu führen um eure offenen Fragen zu klären. Seid ihr offen, die Antworten anzunehmen?
Warum soll eigentlich die Klassenlehrerin dabei sein?

9

Sie hat nicht im März begonnen mit dem Zahlenraum bis 20 sondern Mitte Januar!
Die anderen Klassen in der Schule haben erst im Februar mit dem neuen Heft begonnen.

Ein Kind was rechnen kann, logisch denken kann, Aufgaben versteht und ein Mengen sowie Zahlenverständnis hat in den Förderunterricht schicken zu wollen ist Blödsinn!
Weil er vielleicht nervös ist vor der Klasse zu sprechen? Das Problem löst man aber nicht durch Förderunterricht, sondern in dem das Kind durch Sport oder so Selbstbewusstsein bekommt!

Und andere Kinder die massive Probleme haben und die Aufgaben nur durch abschreiben lösen werden dann "übersehen"?
Die Mutter hat es selbst erzählt und überlegt die Lehrerin um Förderunterricht zu bitten!

Ich glaube nicht das die Kinder schwächer sind als andere, nur ist sie offensichtlich (was ja auch die Erfahrungen in den anderen Klassen zeigen) zum Teil etwas überambitioniert
und kann durch ihre mangelnde Erfahrung mit Erstklässlern bestimmte Situationen nicht richtig einschätzen! Und wie gesagt, das ist nicht nur meine Meinung, sondern die Unzufriedenheit trifft die meisten Eltern!

10

Richtig. Sie ist eine Anfängerin. Und was macht man mit solchen ? Schiebt die in die Mlltonne ? Auch Berufsanfänger müssen ihre Erfahrungen machen. Was ihr machen könnt, Hilfe anbieten.

Du bist nicht die Lehrerin. Es ist ihre Einschätzung, was ein bestimmtes Kind braucht.

Geht es Dir persönlich auf den Senkel, lerne doch mit dem Kind. Erste Klasse ist noch sooo einfach und vieles kann spielerisch erfolgen, wo es Spass macht.

#winke

weitere Kommentare laden
12

Hi,
unsere Kids hatten in der Grudschule GU Unterricht, sprich Grundunterricht.
Da blieben die meisten Hefte in der Schule, da jeden Tag das Fach hätte sein können. Die meisten Hasuaufgaben wurde über kopierte Zettel gemacht oder in der Schule im Heft.
Somit war es natürlich, damit die Kinder nicht jeden Tag ALLES mitschleppen und sich die Eltern wieder beschweren, weil der Ranzen zu schwer ist, blieb das Meiste in der Schule

Wir haben erst 7 Schuljahre hinter uns, mit extrem vielen Referendare.....aber bei uns waren es zu 99,9% die besten Lehrer, gegenüber den Alteingesessenen.
Nur in der Grundschule hatte immer wieder viele Eltern bedenken, das „Anfänger“ ihre Kinder unterrichten und leider hatte wir eine Menge Eltern die Stimmung dagegen gemacht haben.

lisa

14

Ich sehe hier keine Fehlentscheidungen