Mein 9. Jähriger macht mich fertig

Mein Sohn raubt mir die letzten Nerven... Er ist so undankbar. Er bekommt von uns Taschengeld auf ein Konto, dass weiß er auch. Alles andere was so nebenbei anfällt bekommt er so. Zum Beispiel Karten fürs Fußball etc.
Ständig kommt er an und sagt das seine Klassenkameraden ja Tausende von Euros zu Hause haben. Erstmal glaube ich das nicht und zweitens finde ich es unmöglich. Wir haben ständig Kosten für Ausflüge etc. Er kann sich wirklich nicht beklagen das er nichts bekommt.

Dann Thema Urlaub. Wir fahren extra in Hotels mit Schwimmbad und Indoor-Spielhalle.
Wir haben dann von ca. 10Uhr- 15 Uhr einen Ausflug in einen Park gemacht, wo Miniaturgebäude aufgebaut waren. Das war der Part für uns. Für ihn waren danach Fahrgeschäfte.
Als wir im Hotel waren, sind wir schwimmen gegangen und danach habe ich 3 Std. im Indoor-Spielplatz rumgesessen, damit er spielen könnte.
Und was darf man sich dann Abends anhören? "ihr macht ja nie was für mich."

Ich könnte ausflippen, was will er denn noch? Kann man in dem Alter nicht verstehen, das sich die Welt nicht nur eine Person dreht? Ich denke manchmal er ist einfach zu verwöhnt?

Sind Eure Kinder auch so undankbar und machen alles schlecht?
Mir tut das so weh, weil wir wirklich viel machen. Aber wir sind auch Menschen die Bedürfnisse haben und Mal was für sich tuen wollen. Ich habe schon mehrfach versucht ihm das zu erklären. Ständig lässt er solche Sprüche los.
Hat jemand einen Rat für mich???

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Mein Rat: Back to basic! Programm komplett runterfahren. Ausflüge werden zur Seltenheit. Zuhause Spielen ist die Norm, Lesen, Brettspiele, Malen, Lego. Urlaub? Erholen kann man sich auch auf Balkonien. Eiscafé? Es sind noch Kekse und Obst da. Karten für Fußball? Aufs Taschengeld verweisen. Zu teuer? Tja, sparen!
DAS ist normal. Passt ihm nicht? Vielleicht mag er lieber in der Familie eines Klassenkameraden mit Tausenden von Euros leben (spaßeshalber mal vorschlagen).

Nun zu euch: Er kennt es nicht anders. Wind um ihn herum ist für das Bürschlein völlig normal. Hotel mit Pool - war schon immer so. Super Ausflüge? Gewohnheit. Ersatz, wenn was kaputt geht? Sofort! Dinge außerhalb der Reihe? Klar, immer! Exklusivzeit mit Mama: Kennt er nicht anders. Woher soll er lernen/wissen, all das zu schätzen?

Liebe Grüße!

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PERFEKT !!!
Gibt nichts zu ergänzen.
LG Moni

1

Einfach mal nichts für ihn tun! Wenn er sich dann beschwert könnt ihr ihn fragen ob er jetzt den Unterschied zwischen vorher und jetzt erkennt. Wenn er sich weiterhin so anstellt würde ich ihm klarmachen dass ihr dann generell nur noch an euch denkt, denn er bemerkt ja nicht mal dass es sonst anders ist.
Was das Taschengeld angeht würde ich einfach mal nen Monat nix extra zahlen sondern ihm sagen dass er dafür ja sein Konto hat.

Man muss den Kids einfach mal nen Spiegel vorhalten oder all das was einem vorgeworfen wird konsequent auch durchziehen.

Bei uns hat es geholfen in solchen Phasen danach haben sie wieder zu schätzen gelernt welches Glück sie eigentlich haben und wie gut es uns geht

2

Vielleicht fehlt ihm das Spielen mit den Eltern miteinander. Das wäre jetzt so ein Gedanke von mir. Sag mir aber bitte, wenn ich falsch liege.

Kinder bekommen manchmal viel zu viel in den Hintern geschoben materiell und sind trotzdem unzufrieden. Vielleicht ist Weniger manchmal Mehr. Frage ihn einfach was er gerne möchte, wobei ich den finanziellen Aspekt weglassen würde.Vielleicht fühlt er sich vernachlässigt. Da nützt auch kein Taschengeldkonto, Fußballkarten oder ein tolles Hotel nicht. Vielleicht möchte er, dass Ihr mehr für ihn da seid.

Hat er Hobbies und Freunde? Wie sieht es mit Tagestruktur aus?

LG Hinzwife

9

Wir spielen auch viel mit ihm. Tischspiele, Fußball, Federball, Tischtennis,Playstation. Aber auch das nur wenn es ihm passt. Ich mache ihm oft Vorschläge, was wir noch in der Zeit nach Schule bis zum Abendessen spielen könnten. Wenn er kein Bock hat liegt er lieber rum und hört Hörspiel. Das sagte auch die Lehrerin beim letzten Gespräch. Vorschläge die nicht von ihm kommen sind blöd und werden nur mit Meckern gemacht.

Er geht zur freiwilligen Feuerwehr und sonst mag er halt Fußball.

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Hat er keine Freunde mit denen er regelmäßig spielt? Mein Jüngster (9) geht nach Mittagessen/Hausaufgaben raus und kommt meist erst um 18 Uhr wieder oder seine Freunde kommen hier vorbei.

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Hey

was die Aufmerksamkeit angeht, kennt er es offensichtlich so das ihr ständig Programm bietet und fordert immer mehr. Das würde ich zurück fahren bzw. Dinge machen die nichts extra kosten. Brettspiele z.B.
Das Taschengeld würde ich ihm direkt auszahlen. Ein Konto ist doch viel zu abstrakt in dem Alter. Davon muss er dann aber auch seinen Krimskrams selbst zahlen.

Wird wohl anstrengend, aber das gehört dazu, wenn ihr noch etwas ändern wollt.

LG
Tanja

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Wir haben viel mit den Kindern gespielt....warum drei Stunden rumsitzen?
Da waren alle immer zufrieden...

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Weil er dort Indoor- Fußball mit den anderen Kindern gespielt hat, was ich wegen Schwangerschaft nicht mehr mache.

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Vielleicht hätte der Papa es machen sollen?
Wie gesagt,wir haben 6 großgezogen aber auch immer qualitativ Zeit mit Ihnen verbracht....

5

Ich verstehe das richtig, er darf nicht selber über sein Taschengeld verfügen?
Dann ist es kein Taschengeld, sondern ein Sparkonto. Taschengeld ist dazu da selber ausgegeben zu werden - ohne Extra-Erlaubnis der Erwachsenen.
Und Taschengeld dient dazu, Kindern den Wert von Geld anschaulich zu machen. Wenn ihr die komplette Geldverwaltung für ihn übernehmt, wie soll er es lernen?

Ferien: Wir besprechen am Vortag, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen. Jeder packt auf den Tisch, was er machen möchte und dann planen wir und versuchen alle Bedürfnisse gleichberechtigt unter einen Hut zu bekommen. Jeder fühlt sich ernst genommen und auch wenn die Kinder von manchen Aktivitäten nur sehr mässig begeistert sind, ziehen sie mit (und gelangweilte Gesichtsausdrücke erlaube ich mir zu ignorieren).
Wieso musst Du eigentlich im hoteleigenen Indoorspielplatz 3 Stunden daneben sitzen? Dein Sohn ist 9 Jahre alt. Sag' ihm wo er Dich findet und verkrümel Dich gemütlich in den Spa-Bereich.

Ob Dein Sohn verwöhnt ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings liest es sich schon so, als sei er ganz schön 'vergluckt'. Aber da kann er ja nix für.

Grüsse
BiDi

11

Er hat auch Geld in seiner Spardose, worüber er frei verfügen kann. Und wenn er größere Sachen haben möchte,zahlen wir das von seinem Konto. Also er kann frei entscheiden, nur liegt das ganze Geld nicht im Haus rum.

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Das Geld gehört in eine Geldbörse, zur freien Verfügung. Da liegt nix rum, aber er kann jederzeit ran.
Wenn er erst wieder eure Hilfe dafür braucht um das Geld aus der Spardose zu bekommen, macht es keinen Sinn.
Unser Sohn hat auch schon größere Sachen bar bezahlt und eben gesehen, das das Portemonnaie leer war hinterher.

Wie gesagt Konto ist viel zu abstrakt. Dann holt das Geld wenigstens da runter und lasst ihn selbst im Laden bezahlen.

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"Aber wir sind auch Menschen die Bedürfnisse haben und Mal was für sich tuen wollen. "

Ich tue regelmäßig etwas für mich. Deswegen ist es für mein Kind selbstverständlich, dass ich etwas für mich tue und mir die Zeit dafür nehme.


Mütter von Freunden haben auch immer extra alles fürs Kind getan und erwarteten dafür Dankbarkeit. Für die Kinder nicht nachvollziehbar.
Sie bekamen vorgelebt, dass sich immer alles EXTRA um sie drehte und dann sollten sie MAL den Schalter umlegen, aus ihrer Gewohnheit ausbrechen und das zeigen, was von ihnen erwartet wurde - aber was sie nicht vorgelebt bekamen.

Später toppte es sich dann, wenn EXTRA etwas für die Kinder gemacht wurde, womit sie nichts anfangen konnten.


Was uns hilft:
ich setze um, was wir brauchen
- was mein Kind braucht (Freiheit, Regeln, Orientierung, Grenzen, Vorleben)
- was ICH brauche (regelmäßige Zeit für mich, regelmäßige Zeit für Erwachsenenkram - den ich auch ohne Kind machen würde - nicht extra wegen meinem Kind, Zeit mit Kind, Ausgewogenheit, meine Bedürfnisse, mich freuen wenn ihre Bedürfnisse auch Platz finden, Orientierung)

und dann sehe ich mir an, was optional ist.
Das, was wir gerne MÖCHTEN, aber nicht brauchen.

Optional, weil es auch ohne geht, hin und wieder das Leben bereichert.

Das mache ich nicht extra für mein Kind, sondern weil ich sie genauso ernst nehme, wie mich auch.
Sie darf Wünsche äußern, ich äußere meine Wünsche.

Passt dies mit unseren Bedürfnissen zusammen, prima.
Urlaub gestalte ich so, dass ich nicht die Ausnahme bin, sondern so, dass es für ALLE ZUMUTBAR ist.

- Kinderbedürfnisse
- meine Bedürfnisse
und das was kollidiert, wird abgewechselt. Wie im Alltag auch. So, dass keiner Schaden nimmt, aber so, dass eben nicht jeder immer alles voll bekommt oder eben NICHT EXTRA. Mal mehr mal weniger. Regelmäßig!!! und vorgelebt. Jeder.

Dankbarkeit erwarte ich dafür nicht. Dass wir uns gegenseitig ernst nehmen, reicht mir schon aus und macht das Leben leichter.


Was andere haben oder nicht haben, ist relativ egal. Weil diese relativ auch anders leben.

8

Das kenne ich von meinen 3 Jungs überhaupt nicht, mein Jüngster ist auch 9.
Wir machen sogar viel weniger für unsere Kinder als ihr. Im Urlaub machen wir immer etwas, dass uns allen Spaß macht. Z.B. sind wir in den Osterferien ein paar Tage weggefahren und sind da mit einer Draisine rumgefahren, sind mit dem Floß gefahren, schön Essen gegangen usw. Klar haben wir auch mal kurz auf dem Spielplatz gesessen, aber wir haben dann die Enten auf dem See beobachtet.
Taschengeldkonten haben die Großen (16 und fast 14) erst seit kurzem und der Kleine bekommt jede Woche 2,50 Euro in die Hand gedrückt.
Wie gesagt, ich bin und war auch nie der Typ Mutter, der sich für seine Kinder "aufopfert". Als ich noch konnte, hatte ich im Indoorspielplatz mehr Spaß als die Kids #hicks und als ich nicht mehr konnte, habe ich da mein Buch gelesen oder eine Freundin zum quatschen mitgenommen.

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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder in diesem Alter Ansprüche entwickeln und quasi noch das toppen wollen, was sie gewohnt sind. Sie wollen quasi das Beste von allem, was sie kennen ... immer. Gleichzeitig haben sie eine höchst eigenwillige Vorstellung davon wie viel bestimmte Dinge wert sind und was man dafür in einem normalen Arbeitsleben leisten muss.

Durch unsere Patchwork Konstellation, große Familie und die Tatsache, dass sich jeder kümmert, bekommen die Kinder oft zu viel und oft mehrfach. Wir haben auch schon gemerkt, dass sie dadurch den Blick für gewisse Realitäten zu verlieren drohen und das ganze Programm daher zurückgefahren. Es gibt weniger Zeug zu Ostern und Weihnachten und wir machen mal was schönes, aber nicht z.b. die ganzen Ferien jeden Tag Programm. Und es gibt auch nicht Hotel all inklusive, sondern auch mal Zelten oder Pension mit Selbstversorgung.

Am Anfang ist das natürlich auf Widerstand gestoßen, aber jetzt scheinen sie sich daran zu gewöhnen. Letztes Ostern gab es nur lange Gesichter trotz Geschenkeflut. Dieses Jahr gab es schon mit wochenlanger Ankündigung "nur" Schokolade und eine Kleinigkeit. Tatsächlich gab es kein Gemecker und sie haben sich intensiv mit dieser einen Sache beschäftigt und sie haben sich darüber gefreut.

Ich denke Überfluss kann unrealistische Erwartungen begünstigen, die letztendlich soweit oben liegen, dass sie nie vollends befriedigt werden können. Fahrt daher das Programm zurück. Verbringt Zeit einfach mal draußen ohne Pipapo. Holt mal wieder ein Brettspiel raus. Besinnt euch auf bodenständige Aktivitäten.

Außerdem würde ich ihm sein Taschengeld auszahlen. Ich finde Kinder müssen Geld anfassen, um es zu verstehen. Und es muss auch mal in der Hand "alle" werden. Vielleicht kauft ihr ihm nicht mehr alles einfach so, sondern lasst ihn bestimmte Dinge selber finanzieren, wenn er z.b. irgendwas sammelt oder ne Zeitschrift gerne mag oder so.

Es ist nicht gut, wenn Kinder alles immer bekommen. Sie müssen ja irgendwann in das Leben und da werden sie nicht gleich von Anfang an alles haben. Der Fall von sehr weit oben, ist sehr tief.

Ich schaue mit meinen Kindern übrigens auch gerne Reportagen, darüber wie Kinder in anderen Ländern leben oder zur Schule gehen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, dass wir tatsächlich recht privilegiert hier leben und viele Sicherheiten haben, die anderswo nicht selbstverständlich sind und das Glück und Zufriedenheit nicht unbedingt Dinge sind, die man teuer kaufen kann.

Und wir sortieren regelmäßig Sachen aus und ich lasse die Kinder sie auf dem Flohmarkt mit verkaufen, damit sie selber lernen sich von Zeug zu trennen, dass sie eigentlich nicht brauchen und etwas "erwirtschaften". Jedes Jahr vor Weihnachten packen wir eine Kiste mit gebrauchten Spielzeug für Kinder aus ärmeren Ländern, wo wir über die Schule eine Patenschaft haben.