Soll ich das Gespräch mit der Lehrerin suchen?

Hallo ihr lieben

Ich bin eigentlich stille Mitleserin aber muss euch jetzt mal um Rat fragen.

Unsere Tochter wurde im Sommer eingeschult und hat eine richtig tolle Klassenlehrerin. In 2 Fächern hat sie jedoch eine andere Lehrerin. Und da fängt das Problem an:
Meine Tochter kann mit dieser überhaupt nicht. Mein Mann bekam zb. Beim abholen mit, dass unsere Tochter ihr freudestrahlend erzählte das sie Schlittschuh laufen geht, darauf erwiderte besagte Lehrerin: sowas musst du mir nicht erzählen. (ein Ton das mein Mann dachte er hätte sich verhört).

Heute erzählte mir meine Tochter, dass sie ihre Jacke nicht zu bekam und sie die Lehrerin um Hilfe bat. Diese machte die Jacke zu und gab ihr dann einen Schubs von hinten um sie aufzufordern zu gehen. Und bei einem andern Kind hat sie das auch gemacht.

Ja ich weiß wie der Schubs gemeint ist und ja ich packe unsere Tochter auch nicht in Watte aber frage mich muss das sein? Ich möchte einfach mal eure Meinung hören, übertreibe ich? Sehe ich es gerade zu eng? Würdet ihr das Gespräch vielleicht suchen? Oder soll ich es einfach auf sich beruhen lassen?

Liebe Grüße

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Hallo
ja das ist nicht immer leicht zu verstehen das die Grundschule kein Kindergarten mehr ist. Bei meiner Tochter in der 1.mussten die kinder sich untereinander helfen. Stell dir vor jeder würde erzählen was er so macht, da hat man doch keine Zeit für den Unterricht. Es wird leider immet Lehrer geben die man nicht mag aber man muss halt damit klar kommen.Es ist nicht einfach aber immer daran denken sie geht jetzt in die schule.
Lg

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Naja was willst du ihr sagen? Es gibt eben solche und solche Menschen und die einen finden es spannend wenn sie von Kindern voll gequasselt werden und die anderen nicht. Du weißt ja auch nicht was an dem Tag war. War es wirklich ein Schubs oder er ein Hand auf legen und los jetzt raus in die Pause, sie hat ja auch Pause bzw muss vielleicht längst selber irgendwo anders sein und Aufsicht machen.

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Im Grundschulbereich - gerade in den ersten beiden Klassen - gib es noch viel Körperkontakt, an die Hand nehmen, Hand auf die Schulter legen etc. Vielleicht war es freundschaftlich gemeint von der Lehrerin?
Dem "Schubs" würde ich nichts Beimessen.

Und zum Thema Erzählen: Grundschulkinder kommen oft vom Hundertsten zum Tausendsten. Gerade Erstklasslehrer brauchen auch mal eine Pause bzw. wollen die Unterrichtszeit beenden, denn die ist ganz schön anstrengend bei den Kleinen!

Du solltest deiner Tochter beibringen, dass es auch Menschen gibt, mit denen man "eben nicht kann". Da ist nichts dabei - das wird sie noch oft im Leben feststellen.
Trotzdem kann man das Beste daraus machen.

Und zu deiner Frage: Wenn es nicht Gravierenderes gibt, würde ich das Gespräch nicht suchen.

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Hi,
ich würde erst mal beobachten, es war ja nichts wirklich schlimmes.
Das erste vllt ein (unfreundlicher) Abgrenzungsversuch und das zweite klingt jetzt auch nicht nach Gewalt.
Was würdest du von der Klassenlehrerin denn erwarten, dass sie tut?
Es sind doch bestimmt auch bald ohnehin die Halbahresgespräche, da könntest du es, wenn noch aktuell, zum Randthema machen.
lg

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Ich würde es mal beobachten und alles notieren.

Lg

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Hallo.
Ich kann verstehen, dass das für Eltern etwas irritierend sein kann. ABER ich bin Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule und selbst die Kinder in Klasse 5 quasseln ohne Punkt und Komma. Ich muss in drei Wochenstunden viel Inhalt vermitteln und kann leider auch nicht immer alle Geschichten anhören. Da würde ich gar nicht vorankommen. Manche Kinder verstehen dies, andere Kinder kauen einem trotzdem ein Ohr ab. Und auch wenn es manchmal gemein zu sein scheint, muss ich dann auch mal erwähnen, dass mich die Geschichte jetzt eben nicht interessiert. Und wir Unterricht haben oder ähnliches.
Das ist nicht böse gemeint aber man muss eben manchmal Klartext reden.

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Unterschreibe ich als GS Lehrerin direkt. Ich höre viel meinen Kindern zu und führe auch Gespräche, aber manchmal ist es einfach zu viel des Guten. Manche Kinder beschlagnahmen einen komplett,da muss man mal den Riegel vorschieben. Die Kollegin macht es vielleicht auf eine etwas rabiatere Art und Weise. Das ist vielleicht ihr Charakter

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Hallo,

ich finde, das ist von außen schwierig einzuschätzen. Es kann ja zum Beispiel sein, dass dein Kind an diesem Tag der Lehrerin zum zehnten Mal eine Frikadelle ans Ohr gequatscht hat. ;-) Dass die Lehrerin ihr vielleicht schon dreimal ruhig gesagt hat, dass sie doch bitte am Ende der Stunde voran machen und sich anziehen soll und das schon den vierten Mittwoch in Folge. #schwitz

Man muss auch als Eltern aufpassen, dass man sich nicht auf jemanden "einschießt". Sonst wird das Kind auch die entsprechenden Geschichten über die Person liefern.

LG

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Hi,
ob der Schubs ein Schubs war oder sie sie geschoben hat und deine Tochter es als Schubs empfunden hat, kann man wahrscheinlich nicht aufdröseln.
Aber dein Mann hat ja live miterlebt, wie sie ein Gesprächsversuch deiner Tochter abgewürgt hat. Auch wenn hier viel Verständnis aufgebracht wird, ich habe es nicht. Die Aufgabe der Lehrkraft ist auch, den Kindern beizubringen, wie man höflich miteinander umgeht. Ein „das hört sich aber schön an, ich wünsche dir viel Spaß, ich muss jetzt aber leider los“ o.ä. hätte ihr schon über die Lippen kommen können. Vorbildfunktion und Haltung und so.
Ich denke, ein Gespräch wäre wenig zielführend. Wenn sie so eine ruppige Art hat, wirst du sie auch durch ein Gespräch nicht ändern. Ich würde mit deiner Tochter reden und sie stärken, wenn sie das belasten sollte.

vlg tina

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Ich bin ganz bei dir, was die Vorbildfunktion und Höflichkeit usw. betrifft.
Aber eine Lehrerin aufgrund eines doofen Spruchs als ruppig abzustempeln, ist auch nicht nett... Es gibt einfach Kinder, die völlig distanzlos sind oder die Zeit nach dem Unterricht nutzen, um ewig zu trödeln und noch 1000 Geschichten zu erzählen. Wenn man dann nach 20 Minuten geduldigem Zuhören und Gespräch wie die Lehrerin der TE reagiert und genau dann kommt der Papa ums Eck, dann ist man als Lehrerin natürlich die Dumme... Man sollte sich doch etwas mehr Zeit lassen, bevor man eine Person abstempelt.

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Hi,
ich schrieb „wenn sie so eine ruppige Art hat“, nicht dass sie diese hat. Ob es so ist oder nicht, kann die TE einschätzen.
Distanzlose Kinder sind mein täglich Brot, dennoch löse ich das anders und der allergrößte Teil meiner Kollegen auch. (Es ist nicht so, dass ich nicht auch mal ruppig werde, aber nicht, weil mir ein Kind von seiner Freizeitgestaltung erzählen möchte, zumal das nach dem Unterricht stattfand.)

vlg tina

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Nein, ...zu allem was die anderen hier geschrieben haben, möchte ich hinzufügen, dass auch ein Unterschied besteht zwischen Klassenlehrer und Fachlehrer. Klassenlehrer haben einfach viel mehr Zeit und Stunden mit den Kindern. Sie müssen sie viel intensiver beurteilen, müssen auch mehr auf sie eingehen, können sich vielleicht mal ne Story mehr anhören oder etwas mehr helfen, aber Fachlehrer....die haben manchmal nur 1-2-3 Schulstunden in der Woche von denen immer Zeit drauf geht bis alle sitzen.....und ihr Zeug haben und zuhören... Und die müssen einfach etwas mehr Distanz zu den Kindern wahren und sie auch dahingehend "erziehen" dass sie nicht mit jedem Krimskrams zu ihnen kommen, sonst schaffen die nicht ihr Pensum oder haben Anschlussprobleme für die Stunden anderer Klassen.

Deine Tochter muss lernen, dass sie nicht jeden Lehrer mögen muss und auch nicht jeder Lehrer sie lieben wird, aber dass man sich trotzdem bemühen sollte höflich zu sein und es auf den Unterricht ankommt. Es war nicht so schön, was die Lehrerin gesagt hat. Sie hätte sagen können, sie hat keine Zeit oder sie muss sich gerade konzentrieren.....aber Lehrer sind auch nur Menschen....und im Stress kann sowas schon Mal passieren.

Schule ist anders als Kita. Das hier sind keine "lieben Tanten" mehr. Und das hier ist eine normale Schulerfahrung, die letztlich auch die Kompetenz fördert eine gesunde fachliche Distanz zu entwickeln und mit verschiedenen "Vorgesetzen" umzugehen, auch wenn sie nicht immer 1. Sahne sind.