Diagnose "Entwicklungsstörung" als Kleinkind und trotzdem gut entwickelt?

Hallo meine Lieben!

Mein Sohn ist erst 18 Monate alt, trotzdem schreibe ich hier weil mich die Erfahrungen von euch Schulkind-Mamas interessieren.

Mein Sohn ist ein ganz aufgeweckter, süßer Bursche, der motorisch und kognitiv super entwickelt ist. Er hat jedoch Herausforderungen in der Kommunikation (verbal wie nonverbal), weswegen ich mittlerweile bei mehreren Fachleuten zur Abklärung war.

Mein schlimmster Verdacht - Autismus - wurde von einer Psychologin und Autismus-Spezialisten nicht bestätigt. Sie sah bei meinem Sohn, dass er sehr gut mit mir in Kontakt tritt und Entwicklungspotential da sei.

Nun war ich mit ihm bei einer Ergotherapeutin und schon nach der ersten Abklärungsstunde sprach sie von einer "tiergreifenden Entwicklungsstörung" und auch Autismus sei nicht auszuschließen. Sie hat mir wenig Hoffnung darauf gemacht, dass er sich normal entwickeln wird und sprach in dem Zusammenhang auch von einem Integrationsplatz im Kindergarten und später in der Schule.

Nun bin ich komplett verwirrt und verängstigt. Mich würde interessieren, ob hier Mamas mit Kindern sind, die ebenfalls solche "Diagnosen" bekommen haben und deren Kids sich trotzdem super entwickelt haben. Das würde mir sehr sehr helfen.

Die größte Angst bei mir ist, dass er nicht sprechen lernen wird. Er lautiert gut und das passive Sprachverständnis ist teilweise da (versteht Aufforderungen wie "komm her", "wo ist der Ball", "gib Mama den Ball", "gib mir die Hand" usw.), aber er spricht ausser mama und papa noch keine richtigen Wörter.

Ich wäre euch sehr dankbar für eure Erfahrungen!

Manu

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Äh dein Kind ist 18 Monate. Spätsprecher sind 15% aller Kinder.

Schau mal hier:
http://forumkindersprache.henning-rosenkoetter.net/spaetsprecher-wie-geht-es-nach-dem-dritten-geburtstag-weiter/


Und was ist das für eine Ergotherapeutin, die es besser als die Experten ?

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Hi!

Meine Tochter hat mit 3 Jahren nichts gesprochen. Körperlich und motorisch war sie extrem spät mit allen.

Wir waren beim SPZ,Pädaudiologie und 3 Jahre Logopädie.

Sie wurde von der Schule ein Jahr zurück gestellt (Junikind) und wurde dann mit 7 eingeschult.

Sie ist zwar noch langsam was den Unterricht betrifft aber ansonsten merkt man keinen Unterschied zu den Klassenkameraden. Ihr fliegt nichts zu aber dazu hatte ich hier mal einen Thread,mit den Antworten alles normal ist.

Dein Kind ist 18 Monate,da ist noch Luft nach oben und zwar gewaltig viel. Kinder machen oft Sprünge, so schnell kommt das Elterngehirn gar nicht hinterher.

Sollte es wirklich Probleme geben würde ich nicht irgendeine Therapeuten fragen ,sondern das Kind bei entsprechenden Fachärzten vorstellen. Erster Ansprechpartner ist hier der Kinderarzt.

Nach Ads/Adhs habe ich das Gefühl das in jedem Kind was nicht ,den Büchern entspricht ein Stempel aufgedrückt wird.

Bin gespannt was es in 10 Jahren ist. Schade für die Kinder,die wirklich diese Probleme habe und dann nicht mehr ernst genommen werden


Also lass dir und deinem Kind Zeit. Du wirst überrascht sein,wie rasant es dich noch entwickeln wird.

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Hallo

Ich bin entsetzt darüber wo du dein Kind schon überall hingeschleppt hast.

Was erwartest du denn?
Er fängt ja gerade mit sprechen an.

Weißt Du Kinder entwickeln sich unterschiedlich.

Gib deinem Kind die Zeit die es braucht.
Mein Sohn lief erst mit 21 Monaten. (da war ich 2 x mit beim Arzt) er hatte aber nichts.

Wie kommst du darauf das dein Kind Autist sein kann?

Genieße die Zeit mit deinem Kind und höre auf es zu irgendwelchen Therapeuten zu schicken.

Wenn deine Ängste zu groß werden solltest du dir Hilfe holen.

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Wie wäre es, deine Meinung etwas freundlicher mitzuteilen?

Letztendlich warst du auch 2x mit deinem Kind beim Arzt. Viel öfter hat sie ihr Kind auch nicht bei Ärzten vorgestellt.

Als Mutter macht man sich nun mal Gedanken, ganz normal. Lieber einmal Zuviel zum Arzt als einmal zu wenig.

Meine nicht sprach auch nicht, meine Schwägerin hat immer alles verharmlost so nach dem Motto, „wir lassen ihr Zeit“.
Was war? Das Kind hat eine komplexe Sprachstörung, die Förderung lief viel zu spät an. Meine Nichte besuchte in den ersten beiden Grundschuljahren ein Internat (zur Sprachförderung), ein Jahr länger Kiga, ... Inzwischen besucht sie eine Regelgrundschule, die Sprachförderung besteht weiter, ist aber deutlich (teilweise Bus zu 2,5 Jahre) älter als die Mitschüler.

Gut, Autismusdiagnosen in dem jungen Alter halte ich für sehr gewagt.
Wäre aber nett der TE gegenüber, wenn du deine Meinung / Hilfe in neutrale Worte fasst.

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Lass Dich nicht verrückt machen. Gerade Jungs sprechen häufig später. Wer bei einem Kind mit nur 18 Monaten solche Prognosen aufstellt, hat für mich nicht alle Nadeln an der Tanne. Darüber hinaus, kann man selbst wenn, mit Förderung vieles erreichen. Wenn sie nur diagnostiziert aber euch nicht weiterbringt, würde ich mir lieber andere medizinische Meinungen einholen.

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Hey Manu,

ich habe noch kein eigenes Kind, aber ich habe ein Schulkind, dem im Vorschulalter eine starke Entwicklungsverzögerung diagnostiziert wurde. Sprachbildung war, glaube ich, gehemmt, Moro-Reflex auch im Jugendalter noch vorhanden,... Die Empfehlung war die Sonderschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Nun ja, das Kind geht nun in die Oberstufe, hat aber noch zusätzlich sonderpädagogische Förderung (hier geht es um Organisation und Selbstständigkeit). :-)
Geschafft hat die Familie es, weil die Eltern immer sehr engagiert waren und auch sehr viel Energie in das Kind und in Kommunikation mit Ärzten und Behörden gesteckt haben. :-)

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Hallo.

Mein Sohn hat sich, was die Sprache angeht, auch sehr zurück gehalten. Ich hatte auch schon gedacht, er lernt nie das Sprechen. Mit ca. 2 1/2 fing er auf einmal an, richtig zu sprechen. In Sätzen, laut und deutlich. Plötzlich hörte er gar nicht mehr auf zu reden. Er ist mit 1 1/2 erst gelaufen, aber dann richtig, ohne Stürze etc. Ich denke, mein Sohn bestimmt sein Tempo alleine und wenn er sich sicher ist bzw. wenn es sitzt, dann legt er los.

Lass deinem Kind die Zeit, die es braucht. Lies mit ihm, schaut euch Bilder an und rede trotzdem in Sätzen mit ihm. Er wird irgendwann mal mit ins Dialog einsteigen. Hab Geduld.

Alles Gute und viel Spaß.

LG

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Hallo,

mein Mittlerer hat mit 2 Jahren noch nichts außer Mama, Papa und da gesagt. Unser Kinderarzt hat da gar keinen Stress gemacht. Wir haben das Gehör checken lassen und als das in Ordnung war, haben wir den Dingen ihren Lauf gelassen. Bis zum 3. Lebensjahr kamen noch die Wörter Auto und Ball dazu. Wirklich kommuniziert hat er damals nicht. Zu seinem 3. Geburtstag sprach er plötzlich in kompletten Sätzen. Er hat nie Zwei- oder Dreiwortsätze gebildet. Mittlerweile ist er 15, fast 16 und ist in der 9. Klasse am Gymnasium. Wir hatten einen alten und erfahrenen Kinderarzt. Er hat nie Stress gemacht und immer gesagt, dass manche Kinder zu den Spätsprechern gehören. Bei uns traf es zu. Mein Sohn ist völlig normal und gesund entwickelt. Auf eine Ergotherapeutin würde ich diesbezüglich nicht hören, wenn Leute vom Fach was anderes sagen.

LG
Lotta

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Also, was die aktive Sprache angeht, finde ich das jetzt nicht dramatisch. Verzögert klar, aber noch nichts weltbewegendes. Mein Sohn war ein late-talker. Der hat sein erstes Wort außer Mama und Papa mit genau 18 Monaten gesprochen. Heute ist er 8,redet wirklich den ganzen Tag, ist normal entwickelt und gut in der Schule.

Wenn ihr jetzt schon so viel Förderung sowie die Diagnose tiefgreifende Entwicklungsstörung bekommen habt, dann nehme ich an, dass sein Verhalten und seine Entwicklung insgesamt auffällig sind. Trotzdem denke ich nicht, dass más mit 18 Monaten schon verlässliche Aussagen über die spätere Entwicklung eines Kindes treffen kann.

In dem. Alter spricht man daher ja normalerweise nicht von Entwicklungsstörung sonder von Entwicklungsverzögerung. Weil eben so früh noch niemand weiß, wo die Reise mal hingeht.

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Hallo,
meine Kinder hatten bereits frühzeitig eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Allerdings wurde die vom SPZ diagnostiziert und nicht von einer „Möchtegern-Ärztin“. Sorry, aber eine Ergotherapeutin darf genausowenig Diagnosen stellen, wie eine Erzieherin oder ein Bäcker.
Es gibt nicht viele tiefgreifende Entwicklungsstörungen. Ich müsste jetzt zählen, aber pauschal würde ich sagen, nicht mal eine handvoll. Ja, natürlich ist EINE, wahrscheinlich die bekannteste, davon Autismus.
Meine Söhne haben letztendlich beide die Autismusdiagnose erhalten. Sprechen können sie Beide. Hören auch...naja, wenn sie mal Bock haben ;-). Der Große ist kognitiv vollkommen fit. Er besucht noch die 7. Klasse und wird lernzielgleich beschult. Der Kleine ist typischer Kanner Autist mit Allem, was dazu gehört.

Ich verstehe nicht wirklich, wie man bei einem Kind mit maximal einer eher leichten Sprachentwicklungsstörung auf Autismus kommt. Da gehören so viel mehr Baustellen dazu. Warum gehst du denn nicht mal zur Logopädie mit ihm?