Welche Schule?

Hallo,

Ich bräuchte mal einen Rat.

Kurz vorweg: Meine Kinder gehen in Stadtteil A in den Kindergarten und zur Tagesmutter weil

-es auf meinem Arbeitsweg liegt
-meine Mutter die Kinder 1x die Woche abholt und sie in A wohnt
-ich dort aufgewachsen bin und sich bis heute noch sehr viel dort abspielt (fast alle unsere Freunde wohnen dort)

Wir wohnen in Stadtteil B, 5 km von A entfernt. Wir wohnen hier sehr schön in einer 4 Zimmer Wohnung mit Garten. Ein Umzug würde nur nach Stadtteil A in Frage kommen. Das ist aber eher aussichtslos. Deswegen bleiben wir auch gerne hier wohnen.

Jetzt beschäftigt mich aber schon länger die Frage nach der Grundschule, in die der Große nächstes Jahr kommt. Wir haben hier fußläufig eine Grundschule. Der Weg ist wirklich kurz, er müsste nur eine Ampel überqueren. Leider höre ich nicht so viel Gutes über diese Schule, habe aber eine Freundin die dort arbeitet.

Und dann gibt es natürlich noch die Schule in A, wo auch seine ganzen Freunde hingehen werden. Auch die beste Freundin meines Sohnes wird dort in die Schule gehen, weil sie dort wohnt. Die Mutter ist meine beste Freundin. Wir haben alle ein sehr inniges Verhältnis. Dort in die Grundschule sind wir auch zusammen gegangen und es hängen natürlich Erinnerungen dran. Also versucht sie mich sehr auf diese Schule zu lenken, auch weil sie denkt, dass es besser für ihre Tochter ist wenn mein Sohn auch hingeht. Sie würde sonst wahrscheinlich kein Kind kennen. Diese Schule hat auch einen guten Ruf.

Natürlich wäre es toll, wenn die beiden in die selbe Schule gehen würden, aber bisher sehe ich mehr Nachteile für mich und auch für meinen Sohn. Ich müsste ihn ja bis zur 4. Klasse täglich in die Schule fahren und abholen, auch wenn ich krank bin und nicht arbeiten gehen kann. Auf der anderen Seite geht der Kleine dann auch in A in den Kindergarten, müsste also eh immer durchfahren, ihn kann ich aber zur Not zu Hause lassen wenn ich krank bin.

Meine Freundin ist der Meinung, sie wird ihre Tochter auch die gesamte Grundschulzeit zur Schule begleiten. Ich möchte eigentlich, dass mein Sohn den Schulweg spätestens in der 2. Klasse alleine gehen kann. Da kommt sie dann wieder mit dem Argument, dass ich ihn ja auch morgens zu ihr bringen kann und die zwei dann gemeinsam zur Schule gehen können.

Ich bin einfach hin und her gerissen, mein Kopf hat sich eigentlich schon für die Schule bei uns entschieden, mein Herz aber noch nicht.

Deswegen würde ich mich über einen Rat freuen
Wie würdet ihr entscheiden und warum?

Danke euch!

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Schwierige Entscheidung, verstehe ich. Aber ich würde auch die Schule bei euch wählen. Dein Kind wird sich in den vier Jahren entwickeln und so viel selbstständiger werden. Er wird Kinder aus eurer Wohnumgebung kennenlernen und wird sich irgendwann selbstständig mit ihnen verabreden können. Ich finde das gut und wertvoll für Kinder.
Die Freundschaften in eurem „Heimatstadtteil“ könnt ihr trotzdem pflegen. Und vielleicht verbindet sich später alles mit einer weiterführenden Schule.

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Sehe ich ganz genauso! Aus genau den gleichen Gründen 👍🏼

Wenn man ihn 4 Jahre zur Schule und zu jedem Freund fahren muss weil nichts im unmittelbarem Dunstkreis ist, nimmt man ihm wahnsinnig viel damit.

So viel „Entwicklung“ bleibt damit auf der Strecke ...

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Genau das sehe ich auch als ein sehr großes Problem. Er wird nie die Möglichkeit haben Freunde in unserem Ort zu finden. Auch bei uns in der Straße wohnen kaum Kinder. Auf der anderen Seite sind wir mit A wirklich sehr stark vernetzt. Der Kontakt wird zu seinen liebsten Kita-Freunden natürlich nicht abbrechen. Es ist wirklich schwierig aber es wäre glaub ich verkehrt, ihn dort in die Schule zu schicken.

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Ich verstehe dieses übertriebene Kinder rumgefahre einfach nicht🤦‍♀️

Zur ersten Grundschule bin ich zwei Wochen nach der Einschulung ohne Begleitung gegangen (2,5km und mehrere Straßenübergänge) und ab der 3. Klasse bin ich quer durch die Stadt gefahren und musste dabei mehrfach umsteigen. Das war gar kein Problem 🤷‍♀️

Ich werde meinen Sohn im ersten Jahr nur begleiten, weil er erst 5 ist, aussieht wie 4 und die Fahrt fast eine Stunde dauert. Alleine bräuchte er ein Schild "Ich darf alleine unterwegs sein"😆


Was wünscht er sich denn?

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Was er sich wünscht? Das ist ja das Problem 😅 Natürlich möchte er gerne mit seinen Freunden zur Schule gehen. Ich hab ihm dann aber gesagt, dass er dann nie alleine zur Schule gehen kann und das findet er dann auch blöd. Ich merke schon, dass er immer mehr selber machen möchte. Er hat im November Geburtstag, wird also fast 7 wenn er in der Schule ist. Ich kenne nicht wirklich 10-jährige Jungs, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie von Mama täglich in die Schule gebracht werden möchten 😅

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Gibt es akzeptabelen ÖPNV? Fände ich eine brauchbare Alternative

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Schule B. Du weißt selbst schon warum es mehr Sinn macht!
Ich war immer froh auf die nächstgelegene Schule zu gehen, weil so viele Dinge (Hausaufgaben vorbeibringen, Schulweg, nachmittags Wahlangebote der Schule, später Referate und Partnerarbeiten usw.) einfach nur gut klappen wenn man auch in seinem Sprengel zur Schule geht.

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Das macht alles Sinn was du sagst. Aber es ist schwierig die offizielle Entscheidung zu treffen, wenn das Herz nicht dabei ist. Zum Glück haben wir noch ein paar Monate bis zur Anmeldung um uns mit dem Gedanken anzufreunden.

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Bei mir würde der Weg jetzt nur eine untergeordnete Rolle spielen, wichtiger wäre es für mich, dass die Schule funktioniert. Besteheende soziale Gruppen haben sich am Anfang als vorteilhaft herausgestellt, aber nach ein paar Wochen merkt man das nicht mehr, wenn alle guten Willens sind.

Bekannte/Freunde (Als Elter) an der Schule zu haben fand ich nicht so wirklich nützlich, da zumindest im Beruflichen Bereich eine gewisse Professionalität vorhanden sein musste. Da habe ich schon auch ein wenig drauf geachtet, dass man nicht sofort sieht, dass wir uns super gut kennen - in der Öffentlichkeit - im Schulbereich - waren wir auch ausnahmsweise nicht per "Du" - um die professionelle Distanz zu wahren.

Jetzt am Anfang ist das natürlich noch keine Option, aber in ein paar Jahren dneke ich, dass auch der Bus (zumindest zeitweise) eine alternative wäre. - Habe im Bekanntenkreis auch Situationen, wo die Kinder das sogar aktiv einfordern - einerseits ist es ein Schritt zur Selbstständigkeit andererseits werden Eltern auch irgendwann peinlich und man ist nicht mehr voneinander abhängig, wenn man als Elter beim Abholen unzuverlässig wird, hat das Kind das warten auch satt und natürlich ist beim Abholen spontanes "heut bleib ich mal noch länger" schwierig. Würde ich aufgrund der konkreten Situation in Erwägung ziehen. Und zum Glück sind 5 km auch nicht ganz die Welt. Also pauschal zu sagen, es muss bis zur 4. gefahren werden glaube ich nicht und ohne dass a das Kind sinnvoll nennt, warum es das gerne hätte oder es dringende Gründe gibt die ich sehe, wäre mir das auch ein wenig viel.

Worauf ich hinauswill: Der Weg ist nur eine untergeordnete Komponente für mich, andere DInge sind da entscheidender.

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Ich würde mich erstmal informieren, ob du überhaupt die Wahl hast. Ich kenne das nur so, dass jede Schule ihr von der Stadt festgelegtes Einzugsgebiet hat. D.h. euer Stadtteil (teilweise auch die Straße) entscheidet, zu welcher Schule euer Kind muss.

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Meines Wissens nach müssen wir nicht die am nächstgelegene Schule wählen. Aber richtig, vielleicht sollte ich mich offiziell mal schlau machen 😅

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Hallo!
Das hab ich mir auch gedacht.
Wir leben in Hessen, bei uns herrscht Xprengelpflicht, und Gestattungsanträge sind gar nicht so leicht durch zu bekommen. Für dieses Schuljahr musste eine Familie, die in meinen Augen plausible Gründe hatte, sogar klagen: Die Wohnung der Familie liegt ziemlich genau mittig zwischen 2 Schulen (gleiche Stadt), gehört aber zum Sprengel der Schule A (4-5zügige Grundschule, sehr gemischtes Klientel). Das Kind sollte aber auf Schule B (1zügige Dorfgrundschule) gehen, da es nachmittags von Verwandten betreut werden sollte, die quasi in die andere Richtung im Sprengel der Schule B wohnten. Schule A hätte zwar eine Nachmittagsbetreuung, die aber für die Arbeitszeiten der alleinerziehenden Mutter nicht lange genug ging. Das Schulamt hat den Antrag zunächst abgelehnt, die Mutter zog vor Gericht, und erst in der Woche vor der Einschulung wurde das Urteil zugunsten der Familie gefällt.

LG

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Es steht und fällt alles mit der Klassengemeinschaft und der Lehrerin/ dem Lehrer, und wahrscheinlich kannst du beides kaum voraussehen. Ruf hin oder her.
Du hast Recht, dass deine Freundin das ein bisschen romantisiert und im eigenen Interesse denkt, aber was, wenn die Kids sich voneinander entfernen? Dann kann das anders aussehen.
Versuche möglichst detaillierte Informationen über die Schulen zu bekommen und wäge dann ab, was dir wichtig ist.
Das beste Konzept nützt nichts, wenn es nicht gut umgesetzt wird und der gute Ruf, der sich aus einer hochpreisigen Gegend ergibt, muss nicht zwingend auf qualitativ hochwertige Arbeit hinweisen.
Schau genau hin, wie Lehrer, Eltern, Kinder miteinander umgehen (unterstützen Sie sich gegenseitig und sind aufmerksam, was um sie herum passiert?) und ob sie dir zugewandt entgegen treten.

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Gibt es einen Tag der offenen Tür, dann würde ich dort bei B hingehen und mir ein eigenes Bild machen. Prinzipiell bin ich mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass die Schule in einem Radius liegen sollte denn das Kind selber erreichen kann und innerhalb dieses Radius sollte es die sein von der man hört, dass sie viel bietet und auch anspruchsvoll ist. Ein guter Ruf ist wichtig. Vielleicht werden einem da die 1er später nicht hinterher geworfen, aber die Kinder werden vernünftig vorbereitet auf das was kommt. Es gibt erhebliche Unterschiede. Ich würde versuchen in Erfahrung zu bringen, welche KL im nächsten Jahr eine 1. Klasse übernehmen und horchen welche da einen guten Ruf haben und zwar nicht den Ruf, alles easy wir müssen nie was Zuhause machen, sondern eher in der Richtung herzlich aber auch diszipliniert und gut darin Stoff zu vermitteln. Es steht und fällt sehr viel mit der GS Klassenlehrkraft.

Wenn sich abzeichnet, dass euer Kind am Ende wahrscheinlich 2-3 Lehrer bekommen könnte, wo die Eltern und Kids schon nicht so begeistert drüber waren, dann würde ich das ernst nehmen und lieber dorthin gehen, wo es wahrscheinlich einen vernünftigen Lehrer bekommt.

Zu Grundschule A. Für mich persönlich läge sie im Radius. Wir reden hier von 5 popeligen Kilometern. Es gibt Fahrrad, es gibt Roller, es gibt doch bestimmt auch Busse. Vielleicht sind das momentan noch keine Optionen. Aber nach der 2. Klasse auf alle Fälle. Warum denkst du nur bis zum "ich muss ihn dann fahren". Musst du wirklich?

Ob Du musst, hängt doch wahrscheinlich sehr viel davon ab, zu wie viel Selbstständigkeit Du ihn bis dahin erzogen hast, ob ihr euch die Mühe gemacht habt z.B. mit gemeinsamen Radtouren die Strecken zu erkunden, den sichersten Weg zu üben und überhaupt Kenntnis über Verkehrsregeln und sicheres Radfahren zu erlernen. Wenn ihr ihn zu A einschult, würde ich darauf sehr viel Wert legen und die nächsten Jahre nutzen ihn da gut auszurüsten. Es gibt ja auch Verkehrsgärten.

Oder eben Bus fahren üben. Bus fahren können auch Erstklässler, wenn es geübt wird. Die Strecke zur Haltestelle üben. Abfahren wie viele Haltestellen es gibt und wie die heißt, wo man aussteigen muss, dass man auf einen Knopf drücken muss, um anzuzeigen das man aussteigen möchte. Ich bin in Kl. 1 mit unserem einen Kind noch eine Zeit lang mitgefahren mit dem Bus, obwohl das für mich ein Umweg war und als sie mir sicher genug erschien, fuhr sie alleine. Spätestens ab Kl. 2/3 fuhr sie dann lieber Fahrrad. Solange die Aussicht darauf besteht dass die Kinder irgendwann aus eigener Kraft dahin können, auch wenn es vielleicht nicht ganz so bequem ist, sehe ich da gar kein Problem.

Nichts ist sowieso schlimmer als Eltern die ihre Babys bis auf den Schulhof kutschieren müssen. Elterntaxis sind einfach richtig gefährlich für die umstehenden Kinder.

Für mich wäre es also erstmal vom Hören Grundschule A, aber mit viel Vorbereitung dazu den Weg irgendwann selber zu bewältigen, wenigstens um Kl. 2 herum.

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Danke für deine Antwort. Da sind sehr viele Gedankengänge drin über die ich noch nicht so wirklich nachgedacht habe. Die Strecke mit dem Fahrrad kennt er tatsächlich schon fast, weil wir öfter mit dem Rad zur Oma fahren. Ich muss mit meinem Mann nochmal alles in Ruhe besprechen.

Mein Hauptargument für die Schule hier ist eigentlich, dass ich es gut finden würde, wenn er sich hier einen Freundeskreis aufbauen würde.

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Das ist auch wichtig und wird er sich irgendwann selbst wünschen.
Selbst wenn ihr kein Problem mit der Entfernung habt - am Ende haben es die anderen Eltern und er bekommt kaum Besuch. Kann auch passieren.

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Für mich zählt nur die Qualität der Schule. Alles andere ist nebensächlich und wird sich finden.

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Hallo
Mein erster Gedanke war auch, ob du das so einfach selbst entscheiden kannst. Das kann unter Umständen selbst mit guten Gründen kaum möglich sein.
Ich kann verstehen, dass du an „deinem“ Stadtteil hängst. Letztendlich würde ich aber definitiv die nähere Schule nehmen. Das nimmt euch nichts und du musst bedenken, dass er älter wird. Selbst heim, zu Freunden (dann heim), zu Hobbys,... fußläufig finde ich ideal. Der andere Stadtteil ist aber trotzdem noch nah genug, dass Oma und Co schnell dort sind und er dann auch selbst hin könnte.
Auf das was man hört, würde ich erst einmal nichts geben. Auch wenn etwas dran ist, ist es in der Regel keinesfalls so, dass alles schlecht ist. Und ganz ehrlich, nur toll ist es nirgends und schlechter/besser werden kann es mit neuen Personal ganz schnell.

LG