Gibt es hier "Experten" im psychischem Bereich??

Hi zusammen, ich fühle mich so verunsichert, was unsere gerade 10-Jährige angeht. Man hört ja öfter, dass es in diesem Alter (Vorpubertät, Schulwechsel etc) schwieriger werden kann. Sie ist zZt so verunsichert. Wenn sie in Serien, Filmen, Hörspielen, Nachrichten was gesehen/gehört hat, kommen ihr immer mal Gedanken dazu, das kann dann auch schon länger her sein /scheinbar macht sie sich sehr viele Gedanken über vieles. Feuer, krank sein, Diebe, Entführung, Mord. ZZt hat sie irgend etwas wahrgenommen (sehen oder hören) und ihr kommen dann Gedanken an so etwas, sagt dann selber manchmal "aber das hab ich mir wahrscheinlich nur eingebildet", sie hat also Sorge, dass sowas ihr passieren kann... Das ist jetzt ca seit 4 Monaten so, aber es wird weniger. Ansonsten ist sie gut drauf, spielt mit Freundin, isst und schläft gut, ist auch nicht schüchtern, gerne unterwegs. Aber sehr unmotiviert und manchmal unkonzentriert was die Homeschooling Aufgaben betrifft.
Wann ist der Punkt, an dem man professionelle Hilfe braucht?? Eigentlich sagt mein Bauch mir, dass es nicht soweit ist. Aber vielleicht sehe ich das falsch. Mein Kopf denkt ständig, ob das normal ist :(

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Ich bin kein Psychologe, aber kenne es von mir, dass mir manches einfach lange im Kopf hängt. Das kann ein Satz in den Nachrichten, eine Zeitungsüberschrift oder eine Filmszene sein. Ich kann mich tagelang oder Wochen später noch damit "quälen". Ich sehe es nicht als problematisch, ich bin in der Hinsicht wohl einfach sensibel. Ich weiß, was ich meiden muss - bei deiner Tochter sollest du das übernehmen. Pass auf, dass sie Medien meidet, die sie so belasten. Biete ihr an über Gesehenes oder Gehörtes zu sprechen!

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Ja das versuche ich auch, aber ist manchmal natürlich schwierig, wenn Kinder sich auch unterhalten oder in der Schule Zeitung gelesen wird etc...

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Hat sie was aus dem Bekanntenkreis mitbekommen? Nachdem beim Kumpel des Sohns (da waren sie 8) eingebrochen wurde, war ein Stück Kindheit zuende: Meinem Sohn ist dadurch bewusst geworden, dass es nicht nur den Räuber Hotzenplotz gibt, sondern dass es Räuber auch im echten Leben gibt.
Dann fehlt unseren Kindern noch ein Mengengerüst: Sie haben das gerade kapiert, aber noch genug erlebt, um zu wissen, dass Seltenes selten ist und es zwar Einbrüche gibt, diese aber nicht an der Tagesordnung sind. Und mein Sohn z.B. hatte die fixe Idee, alle Einbrecher würden die Hausbewohner ermorden....

Er macht sich seither auch viele Gedanken über die Gefahren des Alltags. Ist doch gut, wenn sie drüber sprechen, denke ich immer.

Ich versuche die Ängste zu rationalisieren. Beispiel Brand:
Wie oft hat es bei uns schon gebrannt? Was meinst du, was die Rauchmelder machen, wenn es brennt? Was genau soll sich ohne Fremdeinwirkung bei uns spontan entzünden?

Auf die Idee zum Psychologen mit ihm zu gehen, bin ich bisher nicht gekommen. Ich war früher selbst sehr ängstlich und erinnere mich, grundsätzlich, wenn ich alleine zuhause war (so ab dem Alter von 8) mit nem Messer auf der Treppe gesessen zu haben... ich gebe zu: das war wirklich vielleicht ein bisschen irre...

Ich bin heute immer noch ein ängstlicher Mensch, aber mir hilft das Runterrationalisieren: Statistiken, Logik, kühle Betrachtung der Angst.

Da ich das für mich hilfreich finde, gebe ich es so weiter.

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Ganz lieben Dank für deine Antwort. Es fing hier nach einem Film an... Ich weiß auch nicht, warum mich das so stark mitnimmt und verunsichert. Vielleicht weil es neu ist...