Gymn. bleiben, Notengrenze, Corona+Zukunft

ab welchem Notenschnitt würdet ihr jetzt bei den Arbeiten (und den kommenden) für euch selbst entscheiden, dass ein Kind doch besser auf die Realschule gehen sollte?

Ich komme aus einem Umfeld und selbst aus einem Umfeld, wo 3en schon schlimm + schlecht waren.
Ich finde, die Wahrnehmung ist da ganz schön daneben ... aber wo setzt man die Grenzen?

in der 5. und 6. KLasse schon mit lauter 3en (2,8-3,2) anfangen finde ich persönlich eigentlich wirklich schlecht. wohin soll das noch führen? es wird ja auch nicht leichter und in der Pubertät kommt sicher auch noch ein fetter schwung nach unten.

Bin ich zu streng, weil ich es nicht anders kenne?
Mein Umfeld, mein Mann - Freunde -- wir selbst sind alle durchgerutscht mit lauter 1en und 2en, seltenst 3en als Ausrutscher mal .... -- ich kenne es nicht anders....

Wie ist das heute? ist "drei" wirklich noch ein "okay" ? Ich finde das an der Grenze zu schlecht, zumal unser Kindchen recht faul ist und keinen Bock hat zu lernen.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand mit 1-2 4en und sonst dreien und als Lichtblick seltenst vereinzelt mal 2komma.... abliefert wirklich langfristig am richtigen Fleck ist, auch trotz Corona-leichten Arbeiten. Also ich finde, da wurde schon Rücksicht genommen.
In der Grundschule war das übrigens anders (nur 1en, wenig 2en, uneingeschränkte Empfehlung und Kind wollte auch ans Gym.) ... das ist jetzt erst neu ... und ich finde es echt schlecht...

Auch Arbeitsdurchschnitte sind um die 3. selten besser. --- gibt es heutzutage keinen besseren mehr auf dem Gym, sodass zur wenige den Schnitt auf 3 runterziehen und viel so mittendrin sind und eben auch schlecht?
Sind bei euch im Gymi auch die Durchschnitte von Klassenarbeiten selten besser als3? Liegt das generell an unserer Schule?

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Ich als Gymnasiallehrerin bin ehrlich gesagt etwas entsetzt über diesen Post. Alles oberhalb von 4- ist ausreichend, und man muss keinen Gedanken an einen Schulwechsel verschwenden. Viel wichtiger sind Zeit und Freiröume, damit ein Kind seine Persönlichkeit und auch außerschulische Interessen entwickeln kann. Wenn ich mir die Abijahrgänge, die ich begleitet habe, ansehe, sind es NICHT die fleißigen angepassten Bienchen, die nachher die interessanteren Lebensläufe haben….

Mein Exmann ist in der neunten sitzengeblieben und hat zwei anspruchsvolle Studiengönge absolviert. Mein jetziger Mann ist vom Gym auf die Hauptschule geflogen und ist jetzt promovierter Naturwissenschaftler.
Liebe Eltern, löst euch von der Fixierung auf Einsen und Zweien!

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bis auf den vorletzten Satz schließe ich mich an. Auf der Hauptschule zu landen ist eine Katastrophe.

#winke

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"Auf der Hauptschule zu landen ist eine Katastrophe."

warum das denn? Für viele Kinder ist das einfach der richtige Weg.

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Das kommt doch immer auf das Kind an.

Bei meiner Tochter (Grundschule) ist eine 3 eine gute Note. Ja,für viele nicht. Für uns schon. Ich sehe wie sie lernt und lernt und sich wirklich Mühe gibt und sich trotz Schulschießung steigert. Langsam aber stetig.
Was ich nicht dulte ist eine 5 oder 6 aus Faulheit. Da werde ich auch sauer.

Dein Kind ist im Gymnasium. Also gehe ich davon aus,das das Potenzial da ist. Gerade mit Homeschooling,Wechselunterricht usw.finde ich eine 3 keine schlechte Note.
Du kennst dein Kind am besten. Lässt sie es einfach laufen und bekommt die dreien ohne was zu tun? Sprich,es ist noch Luft nach oben,wenn sie sich mal eine Stunde auf den Popes setzt.
Oder muss sich sich für Note 3 schon quälen und den ganzen Tag sitzen und lernen?
Hat sie Lernstrategien?

Oft ist es so,das Kinder die ohne lernen durch die Grundschule gerutscht sind,erst einmal lernen müssen wie man lernt. Eine eigene Strategie entwickeln.

Meine Tochter hat jetzt schon in der dritten Klasse für jedes Fach eine eigene Strategie. Sie arbeitet mit Karteikarten, mit Textmarker,mit Vokabelheften,mit Diktiergerät,überlegt sich wie sie es noch angehen könnte. Zeichnet inzwischen selbstständig Lernplakate nachdem ich es ihr gezeigt hatte. Und doch Word es immer nur 2-3. Ich lobe sie dafür,da es viel Arbeit ist.

Andere dagegen müssen nichts dergleichen machen und rauschen durch,da reicht zuhören im Unterricht. Sie müssen dann erst einmallernenqoe man lernt.

Und ganz wichtig. Ihr seid zwar die Eltern. Aber nur,weil es bei euch lief und ihr gute Noten gewöhnt seid, solltet ihr das nicht automatisch von euren Kind erwarten. Das baut Druck auf und Druck kann
blockieren und das führt irgendwann zur Verweigerung und Verzweiflung und schon ist man im Teufelskreis, wo man schwer raus kommt.

Und wir reden von Klasse 5 und 6. ...da finde ich eine 3 nicht schlimm.

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was für tolle Strategien Du gezeigt hast, - also erfolgreich gezeigt hast.
Wir haben unseren beiden Kindern auch schon so viel gezeigt, weil das "lernen-lernen" hier in der Grundschule nie passierte.
Leider haben beide eher eine Bock-Haltung und keiner der Strategien scheint die richtige zu sein -- aber auch weil seit dem Homeschooling, das "null-bock" hier extrem um sich greift und das eine Kind das andere gegenseitig runterzieht und ansteckt.

Ich selbst kenne so viele Strategien -- kann viel zeigen, wende selbst viel an und finde es frustig, da anscheinend nix davon meinen Kindern zupass kommt... --- naja --- vielleicht muss sich nach Corona auch alles erst einmal hinruckeln ... diese Homeschooling-Zeit bei uns zuhause war ein richtiger Lernkiller bei uns, auch weil die Lehrer null Einsatz oder Abgaben eingefordert haben. dieser Schnullibulli geht halt mit einer kommenden Mathearbeit halt nunmal nicht. Leider. und sie haben sich das jezt über ein Jahr lang "angewöhnt".

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Aber da scheint bei euch ja nicht das Problem ob Gymnasium oder nicht die Quelle des Übels zu sein. Die Kinder haben in der Homeschooling-Zeit den Sinn des Lernens aus dem Auge verloren. Gerade Kinder, die nur für Arbeiten mal lernen, haben ihren Sinn verloren. Verschlimmert wird dies durch halbherzig erstellte Aufgaben und das schlichte Abarbeiten von Aufgaben und Arbeitsblättern. Ganzheitliches Lernen fand praktisch gar nicht statt. Ich erlebe es täglich, die Kinder brauchen echt Zeit, erstmal wieder reinzufinden ins Lernen. Die Motivation kommt nicht von allein zurück. Es wird jetzt auch gern unterschätzt, was mit den Kinderseelen in dieser Zeit passiert ist. Ich fände es jetzt wichtiger zu überlegen, wie ihr wieder die Motivation wecken könnt. Das Schielen auf Noten und die Androhung eines Schulwechsels sind da wohl eher kontraproduktiv.

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Hm, ich bin irgendwie so wie du und finde einen 3er-Schnitt in Klasse 5/6 nicht befriedigend. Es wird ja nicht leichter in den nächsten Jahren und zurückblickend finde ich nicht, dass der Schulstoff in den Klassen soooo schwer ist. Andererseits denke ich aber auch, dass ein schlechtes Abi besser ist als kein Abi.

Liegts an Faulheit? Oder "ackert" das Kind mehrere Stunden pro Woche und es geht einfach nicht besser?

Ich bin mittlerweile sehr froh, dass ich keine Kinder habe. Was das Thema Noten angeht hätten die bei mir nichts zu lachen. Durch die Strenge meiner Mutter bei dem Thema finde ich bei ner 2 schon, dass es besser sein könnte *Schande auf mein Haupt*

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*Schande ÜBER mein Haupt* 🤦‍♀️

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nein. Sie ackern sich nicht über.
Aber sie haben nicht gelernt zu lernen und ein Jahr lang Faulheit gelernt.
Wo soll das denn von Null auf 110 herkommen. --- Den Widerstand kann ich verstehen, und dass man manches nicht verstanden hat, auch ... aber ich möchte nicht alles auf die Homeschoolingzeit schieben. Lernen ist halt einfach "ätzend".

Sie müssen beide für ihre 3en nicht viel machen --
Das was sie machen, geht nur unter Druck von mir (Aufgaben vorschreiben, TV-Verbote oder Verabredung erst nach dem Lernen usw.......).
Ich erwarte so langsam, dass sie selbst ihren Lernplan schreiben -- sich es selbst einteilen.
Ich frage gerne ab -- oder kontrolliere ... aber den Einsatz vorher verlange ich inzwischen von ihnen und es klappt halt gar nicht.....
Sie sind beide strunzefaul mit den meiner Meinung nach falschen Prioritäten - aber helle Köpfchen sind sie halt ... -- ob das gutgeht? . -----

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Hallo,

also uns wurde am 1. Elternabend klipp und klar gesagt, dass die Lehrer quasi die Grundschulelite vor sich sitzen hätte, dies aber nun keine Rolle mehr spiele, denn nahezu jedes Kind würde nun neu erfahren, dass sehr gute Noten nicht mehr einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden würden. Eine Drei sei eine gute Note hier und das sollten vor allem wir Eltern akzeptieren.

Aber genau das hat uns dann die Zweifel genommen, denn für eine Eins oder Zwei müssen die Kinder hier halt auch was leisten. Da reicht es eben nicht mehr aus, ein Blatt oder eine Buchseite zu überfliegen oder im Unterricht aufzupassen.

Das Wichtigste ist für uns ist, nach einigen Zweifeln, die durch das Homeschooling entstanden sind, dass das Kind keine Wissenslücken hat, die nicht mehr so einfach geschlossen werden können und sich nicht permanent plagen muss, um die Noten zu halten.
Auch von Lehrerseite gibt es einhellig die Aussage, dass das Kind am Gymnasium richtig ist.

Ich finde, dass ihr überhaupt keinen Grund habt, Panik zu schieben, sofern euer Kind ein ausgeglichenes Leben hat. Noten sagen so wenig aus und wer weiß, was die nächsten Schuljahre bringen?

VG, midnatsol

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Hallo,

ich würde den Verbleib auf einem Gymnasium nicht unbedingt notenabhängig machen. Wichtig wäre mir, was das Kind möchte und wie die Interessenslage aussieht.

Wenn auf den Gymnasien nur Schüler mit durchgängig Noten 1 und 2 wären, würde meiner Meinung nach irgendetwas nicht stimmen.
Noten werden überwertet, sind aber gewissermaßen versetzungsrelevant und irgendein Bewertungssytem benötigt man nun einmal, um Wissensfortschritt dokumentieren zu können. Wie elementar aussagekräftig sie tatsächlich sind, wage ich zu bezweifeln.

Kurzes Beispiel: Ich war auf einem sogn. Elitegymnasium (kein deutsches System) und wir waren 16 Schüler in meiner Abiklasse. Davon haben genau 3 es immer leicht in der Schule gehabt und auch mit einem sehr guten Abi abgeschlossen. Die anderen 13 haben sich mehr oder weniger durchgemogelt und mit teilweise echt schlechtem Abischnitt gerade so ihren Abschluss geschafft. Und von diesen 16 hat nur einer sein Leben nicht in den Griff bekommen; alle anderen sind sehr erfolgreich in ihren Berufen, haben teilweise steile Karrieren hingelegt.
Sie haben einfach nur möglichst schnell ihren Abschluss gebraucht, um dann das im Leben machen zu können, was sie tatsächlich wollten.

Um auf Deine Frage zurückzukommen: Ja, eine 3 finde ich noch absolut OK. Warum soll man mehr Energie in etwas investieren, wenn man auch so durchkommt? Das kann sich je nach Interessen auch immer wieder ändern. Man sollte vielleicht im Auge behalten, dass man nicht aus Faulheit eine Klasse wiederholen muss und Zeit verliert. Das ist ärgerlich.

Ich kenne den Klassendurchschnitt bei meinem Sohn noch nicht einmal. Die Schule gibt den nie bekannt. Sie setzt andere Prioritäten. Und fährt sehr gut damit.

VG

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stimmt - da hast Du recht...
das ding mit der "Energie" haben Kinder sehr bald heraus...

Und ja: jeder ist in seinem Interessensgebiet super und gut und engagiert... -- mein Sohn ist Mathematisch total begabt ... ihn juckt Reli oder Bk sowas von wenig .... kann ich verstehen.

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Hallo
Eine 3 ist „befriedigend“ und das finde ich auch sehr treffend. Am Notenschnitt alleine würde ich gar nichts fest machen. So einfach ist es nämlich nicht.
Gerade bei „faul“ und „kein Bock“. Denkst du etwa, auf der Realschule muss nichts gemacht werden?
„Wohin soll das führen“? Wir reden von Kindern. Im Idealfall entwickeln sie sich weiter und verstehen wofür sie das machen. Die Zeugnisse interessieren später absolut keinen mehr. Wer kapiert hat worum es geht und sich damals wie ein Mindesleister zurückgelehnt hat, ist ganz sicher nicht verloren.
Die angeblich ausschließlich sehr guten (in Noten) Durchschnitte halte ich hierzulande für ein Märchen oder eher für die Ausnahme, die vor allem in speziellen Klassen zu finden sind. Wenn ich mal an alle näheren Aufschlüsselungen denken die ich bisher gesehen haben, was zu leisten ist für Note x, ist das für mich völlig klar. Ich stelle mir eher die Frage, wie angemessen die Benotung und die Ansprüche an der ein oder anderen Schule so ist.
Aus beruflicher Erfahrung kann ich sagen, dass bei uns mehr durchschnittliche Zeugnisse eingehen als durch und durch sehr gute. Das ist auch völlig ok so. So eine große Rolle spielt der Notendurchschnitt bei uns nicht. Ich denke dass sich das auch allgemein langsam in diese Richtung entwickelt wird und anderes zusätzlich eine größere Bedeutung spielen wird.

LG

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Also, dann hätte ich kein Abi. Ich war stinkefaul bzw. ich fand es halt selbstverständlich, nichts für die Schule zu machen außer Hausaufgaben. Fürs Abi hab ich dann mal gelernt. Bis dahin stand ich überall 3 bis 4, Mathe 5, Deutsch manchmal besser. Abi hab ich dann mit nem 2er-Schnitt gemacht, Uniabschluss mit 1... ein gutes Pferd springt nie höher als es muss. ;-)

Ich würde mein Kind niemals wechseln lassen, wenn das nicht unausweichlich ist oder das Kind massiv unter Leistungsdruck leidet.

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eben .... "Druck" oder schlechtes Gefühl haben sie keins....
sie lernen halt nicht "lernen-lernen" und das wird hierzulande wohl im Gym ab Mittelstufe halt bitter...
manchmal denke ich, ich bin zu höflich oder zu lasch... Junior heute eine 4 in Latein nach Haus gebracht und er hatte kein schlechtes Gewissen. Wusste, dass er von uns keinen echten oder schlimmen Ärger bekommen wird.... okay ... ist ja nett.... aber ist das zielführend? hm.......... also ich hab gelernt, weil ich schiss vor meinem Vater hatte, wenn ich schlechte NOten nach Hause gebracht hätte... okay .. vor 35 Jahren war die Welt noch anders....

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Ich hatte auch nie Druck von zuhause. Meiner alleinerziehenden Mutter waren meine schulischen Leistung wirklich vollkommen egal.
Eigentlich finde ich das im Nachhinein gut.
Irgendwann musste ich mir selbst überlegen, ob ich Abi macjen will. Da hat mir niemand reingequatscht.
Und hätte ich keins gemacht, wäre das für meine Familie auch okay gewesen.

Ich hab bis heute viel intrinsische Motivation in mir, wenn ich ein Ziel erreichen will.

Keine Ahnung, ich bin da irgendwie tiefenentspannt: mein Sohn ist auch ne faule Socke, obwohl er ein helles Köpfchen ost. Muss er halt sehen, wie er sich durch die Schule wurschtelt. Ich bin gern bereit zu helfen, aber Druck im Sinne con "Wenn nicht, dann" werde ich sicherlich nicht machen.

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Ich hatte auf dem Gymnasium auch mal ne 3 oder 4 im Zeugnis, wenn mir der Stoff nicht lag. Das schlimmste Zeugnis waren zwei 4. Auch da stand nicht im Raum, dass ich die Schule verlassen soll. Mit dem Lehrerwechsel wurde ich dann besser. Im Abi hatte ich einen Schnitt von 2,5. Im Studium einen Schnitt von 1,5, weil mich das Studium interessiert hat, was in der Schule nicht bei allen Fächern der Fall war. Hab sogar noch promoviert. Mal ne 3 oder 4 im Zeugnis finde ich daher nicht dramatisch. Eine „niedrigere“ Schulform kann man immer wählen, der „Aufstieg“ ist eher schwierig.

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Lass doch deine Kinder mal alleine machen. Niemals hätte ich früher Lernpläne geschrieben oder mit meinen Eltern gelernt. Wegen 3en musst Du sie doch nicht von der Schule nehmen. Entweder sie raffen sich irgendwann auf oder wenn es nicht anders geht oder sie nicht mehr wollen, dann gehen sie von der Schule runter. Die Vergleiche mit Euch Eltern und Freunden sind nicht hilfreich. Schlimmer als 3en finde ich Desinteresse im Allgemeinen und Phantasielosigkeit.