Kimd möchte auf Gymnasium, wir Eltern nur Hauptschulabschluss

Hallo!
Unsere Tochter ist die erste die auf ein Gymnasium könnte. Sie ist nur etwas langsam,ansonsten passt alles super laut Lehrerin. Sie hat sich sehr viel selbst erarbeitet, da sie im Unterricht zu langsam ist. Sie selbst möchte auch auf das Gymnasium.
Mir wird etwas Angst und Bange.Wir hatten Realschule immer angestrebt.
Mein Mann und ich kommen aus dem Osten,mit 15 und 16 Jahren die Hauptschule beendet und direkt in die Ausbildung in der Landwirtschaft gestartet und seitdem,Arbeiten wir eben vor uns her auf dem Land. So und nicht anders,war das von der Familie vorgegeben. Sie ist jetzt schon schlauer als wir. Wenn ich mir manchmal die Merkwürdigkeiten in Mathe anschaue,komme ich mir richtig minderbemittelt vor und das in Klasse drei.
Ich könnte sie nicht wirklich unterstützen. Jetzt geht es gerade noch so,wenn ich mich belesen habe aber wie wird das später?
Ich bekomme einen Dreisatz hin, Prozentrechnen und Rechnungswesen auch noch aber Wurzel? Geometrie? Englisch ein paar Wörter um zu überleben aber keine ganzen Sätze. Wie soll ich ihr da helfen? Von Geschichte und Geografie reden wir bitte nicht. Wobei ich da ja mit ihr mit lernen könnte. Chemie und Physik,wäre sie auch wieder auf sich alleine gestellt.
Oder mache ich mir zuviele Gedanken? Erarbeiten sich die Kinder alles alleine?
Das ist natürlich eine Chance mit der wir nicht gerechnet haben und wir sie ermöglichen möchten.
Das finanzielle macht auch etwas Kummer. Sollte es wirklich soweit kommen,müssten wir überlegen, wie wir es stemmen mit Klassenfahrt in das Ausland usw. (Hat die örtliche Realschule nicht so oft wie das Gymnasium). Wir arbeiten zwar aber viel verdient man in unseren Berufen nicht. Wie läuft so etwas bei euch?

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Lass dir aufs Gymnasium gehen, sie wird ihren Weg machen. Ihr das zu verwehren, nur weil IHR das nicht habt und weil ihr Angst habt, sehe ich als die völlig falsche Lösung. Ihr würdet ihr viele Möglichkeiten von vorne herein verweigern.

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Lass sie…, nicht dir.

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Seh ich genauso! Meine Mutter war Alleinerziehend und konnte noch kein Deutsch als sie nach Deutschland kam! Am Ende der Grundschule hieß es Hauptschule, meine Mama hat sich mit guten Freunden dann für eine gesagt Schule entschieden und habe jetzt Abitur! Es war finanziell echt nicht einfach, aber dafür hab ich jetzt einen guten Job und verdien gutes Geld!
Am Ende kommt immer mehr bei raus! 🍀😊♥️

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Frag mal nach, ob das Gymnasium einen Förderverein hat. Der hat bei uns die Klassenfahrten und Anschaffungen für Kinder aus finanziell schwachen Familien übernommen.

Außerdem gab es Förderunterricht in Mathe, Deutsch und Englisch für Schüler, die nicht so gut mitkamen, und ein Nachhilfe-Programm mit dem Titel “Schüler helfen Schülern”. Letzteres war zwar nicht kostenlos, aber sehr preisgünstig (5€ für eine Stunde).

Erkundigt euch am besten bei eurem Gymnasium über Angebote.

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Hallo,
Kurz und knapp, ja du machst dir zu viele Gedanken. Eine sehr gute Freundin von mir hat ihr Abitur gemacht, ihre Eltern sind beide alles andere als Gebildet.
Auch ich hab nie Unterstützung zur Schulzeit bekommen, obwohl meine Eltern es sicher mit etwas Mühe gekonnt hätten.
Wenn Antworten notiert sind kannst du sie sicher auch mal was abfragen. Oder mit ihr Vokabeln lernen usw. Wenn sie jetzt schon in der Schule langsam ist und viel selbst erarbeitet wird sie das zukünftig bestimmt auch können.
An eurer Stelle würde ich nur versuchen einen festen Betrag monatlich zu sparen. Evtl für Nachhilfe oder eben Klassenfahrten usw.
Alles gute und sei stolz auf deine Tochter!

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Ich finde, das hört sich gut an. Die Lehrerin kann das ja beurteilen. Und deine Tochter möchte aufs Gymnasium. Dann würde ich es ihr auf jeden Fall ermöglichen. Sollte es doch nicht klappen, ist es kein Weltuntergang. Aber das motivierte Kind von vorne herein auszubremsen finde ich gar nicht gut.

Warum ein vorgegebener Lebenslauf? Warum nicht mal etwas wagen und mutig sein? Vielleicht wird sie mal Landtierärztin oder Youtuberin in London. Das Leben soll doch bunt und erfüllend sein und nicht beengend. Da schnürt sich bei mir alles zu, wenn alles von der Familie vorgegeben ist.

Das Wichtigste ist doch sie zu fordern, aber nicht zu überfordern. Aber dann kann man immer noch korrigieren und die Schule wechseln.

Hilfe ist doch oft schon, wenn man sich die Unterlagen zusammen durchgeht. Ihr beim Nachschlagen und Recherchieren helfen. Vokabeln abfragen. Wenn es mal ganz hakt, können vielleicht Mitschüler helfen. Oder ältere Schüler mit etwas Nachhilfe. Deine Tochter hört sich doch sehr selbständig an.

Wegen Klassenfahrten kann oft der Förderverein der Schule unterstützen.

Und schämt euch doch nicht, dass ihr keinen höheren Abschluss habt. Das ist doch nicht schlimm. Ihr seid fleißig und arbeitet viel.
Also, jeder ist seines Glückes Schmied!

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Oh je. Youtuberin wird jetzt schon als Beispiel für das Resultat einer gelungenen Schulkarriere herangeführt? Prost Mahlzeit 😁

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Aber echt, unglaublich 🤷🏻‍♀️

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Ganz blöd gesagt, einer in der Familie muss schließlich der erste sein;). Wäre doch schlimm wenn sich das nie verändern würde und immer nur bestimmten Familien das Vorrecht bliebe.
Mein Mann kommt übrigens aus einer Familie in der auf Bildung nicht groß Wert gelegt wurde und seine Eltern haben ihm deswegen trotz Gymnasium Empfehlung überredet nur die realschule zu machen. Er hat zwar seinen Abschluss später noch anderweitig nachgeholt, nimmt dies seinen Eltern noch heute übel.
Es gibt beim jobcenter und auch in vielen Schulen Hilfe für finanziell schwache Familien bei Schul oder bildungsbedarf; dazu gehören auch Klassenfahrt.
Und es gibt viele Kinder die zuhause nicht von ihren Eltern gross Hilfe bekommen und es trotzdem gut schaffen. Viele Schüler lernen auch bei einer Nachhilfe viel besser als mit ihren Eltern.
Also ja; schickt eure Tochter aufs Gymnasium.
LG

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Bei uns gab es auch einen Förderverein, Lehrer haben Kontakte zu Oberstufenschülern zwecks Nachhilfe vermittelt (~10€/Stunde) und für Klassenfahrten hatte ich in den Ferien Minijobs. Man *muss* auch nicht jede Kursfahrt mitmachen.

Mein Vater hat auch nur einen Hauptschulabschluss, was in seiner Jugend aber aus blanker Faulheit resultierte, und konnte mir trotzdem teils noch in der Oberstufe gut helfen. Es gibt aber auch genug Studenten, die Helfen können.

Ansonsten lernt man auf dem Gymnasium das Lernen. Oder man lernt das Auswendig lernen🤷‍♀️ Eine Mitschülerin hatte eine 1 in Physik und war trotzdem davon überzeugt, dass man Atomaufbauten auch in der Realität an ihrer Farbe erkennen könne.

Lass sie gehen. Wechseln kann sie im Notfall immer noch.

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Man muss jede Klassenfahrt mitmachen, es sind Schulveranstaltungen. Ausnahmen werden meist gerade am Gymnasium nicht gern gesehen. Auch für die Teilhabe an der Klassengemeinschaft sind sie enorm wichtig.
Manche Schulen bieten zusätzliche freiwillige Fahrten an, wie z.B. Skifahren. O.ä.

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Eine Kursfahrt ist keine Klassenfahrt.

Es kann auch niemand einen Schüler zwingen, mitzufahren. Er kann seine Schulpflicht auch in einer Parallelklasse oder einem anderen Jahrgang erfüllen.

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Bitte ermöglicht eurer Tochter diesen Schritt. Wenn die Lehrerin ihr ein Empfehlung gibt, dann wird sie es schaffen. In vielen Schulen gibt es Schüler helfen Schüler. Nachhilfe für kleines Geld von guten Schülern.

Zu Klassenfahrten: Schulen finden oftmals eine Lösung, dass alle Kinder mitfahren.

In einigen Städten gibt es Förderprogramme für Kinder, die halt nicht aus akademischen Familien stammen ( soll nicht böse klingen).

Ich finde es immer toll, wenn fitte Kinder die Chance erhalten ihren Weg zu machen.

Bestärkt eure Tochter und versucht eure Ängste zu überwinden
Vg Basket

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Mach dir jetzt noch keine Gedanken.

Meine Eltern waren auch nicht auf dem Gymnasium und trotzdem haben meine Schwester und ich das Abitur mit recht guten Noten geschafft. Unterstützung beim Lernen an sich gab es von unseren Eltern kaum. Höchstens mal abfragen, wenn es um stumpfes Auswendiglernen ging.

Aber sie waren sehr hinterher, dass wir unsere Aufgaben machen und für Arbeiten lernen. Sie haben sich dafür interessiert, was schulisch bei uns los ist. Das war ihre Art der Unterstützung.

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Meine Eltern waren zwar am Gymnasium, aber ich habe später etwas in Richtung Informatik gemacht, da hätten sie auch nicht helfen können. Ein wirkliches Hindernis sehe ich da nicht. Ich habe mir in allen Fächern immer alles selbst erarbeitet. Ziel des Gymnasiums ist ja, zu lernen, wie man sich Dinge selbst erarbeiten kann.

Ich weiss nicht, wie das in Deutschland ist, ggf. gibt es die Möglichkeit, dass ihr Zuschüsse kriegt an Klassenfahrten, wenn ihr diese nachweislich nicht selbst bezahlen könnt. Gibt's am besagten Gymnasium keine Telefonnummer, wo du mal anrufen und um einen Termin bitten könntest, damit dir jemand erklärt, wie das alles läuft?