Kind (1. Klasse) hält sich auf Schulweg nicht an abgemachte Regeln

Hallo zusammen!

Folgendes Problem: mein Sohn wurde dieses Jahr eingeschult und geht von Anfang an zu Fuß zur Schule. Er geht mit zwei Freunden aus unserer Straße zusammen. Anfangs wurden sie immer von einem Elternteil begleitet, seit ein paar Wochen gehen sie aber allein. Nun machen die Kinder auf dem Weg immer öfter Quatsch, rennen zB, gehen andere Wege als vereinbart... Ich schätze den Schulweg nicht als sonderlich gefährlich ein, trotzdem ist es natürlich total wichtig, dass die Kinder nicht rennen und sich an die Regeln halten.
Ich bin nun etwas ratlos was ich tun kann... die Kinder weiterhin täglich begleiten, ist glaube ich nicht das richtige. Was würdet ihr tun? Habt ihr irgendwelche Tipps?

Liebe Grüße

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Wieso dürfen sie nicht rennen, wenn der Weg nicht gefährlich ist?

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Also, auf die Straße rennen oder andere Passanten gefährden sowas geht natürlich nicht - klar - aber anzunehmen die Kinder müssen immer im normalen Gang den Weg zurücklegen, finde ich auch zu überzogen. Es sind halt Kinder. Sie haben den ganzen Tag still gesessen und wollen sich bewegen und wenn der Weg frei ist und ungefährlich, dann sollte man die Kirche im Dorf lassen, solange sie wissen, wann es wieder wichtig ist achtsam zu sein.

Immer den selben Weg gehen, naja wenn man Menschen möchte die kein Stück alleine denken und nur ihr Soll abarbeiten, gut, aber ich denke, wenn sie mal die Parallelstraße erkunden und trotzdem vertretbar zum Ziel kommen, ist das doch eher gut für die Orientierung. Vielleicht bringen sie auch Freunde nach Hause oder fühlen sich mit einem kleinen Umweg wohler. Wenn es keinen wirklich drastischen Grund gibt, der dagegen spricht, warum muss es dann so starr zugehen? Selbstständig werden heißt ja auch, etwas sich selbst zu eigen zu machen und die Verantwortung tragen. Am Anfang macht man es wie laut Plan, aber irgendwann kommen halt eigene Fragen auf oder man macht es aufgrund von eigenen Erfahrungen ein bisschen anders.

Ist denn irgendwas vorgefallen? War etwas gefährlich? Dann rede mit dem Kind wie warum dir gewisse Dinge wichtig sind. Wenn es aber eher dieses: er macht es etwas anders ist.....nun ja, er ist eben jetzt ein Schulkind und ein großer Junge, da muss man auch ein bisschen Raum geben und nicht alles kontrollieren.

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Ich kann schon verstehen, dass du dich sorgst, aber lass ihm trotzdem den Schulweg alleine bestehen. Das "Problem", dass sie herumrennen, Quatsch machen, sich nicht an angesprochene Wege halten, hast du immer. Ich weiß, als Mutter sieht man dann immer gleich Horrorszenarien, ging mir genauso, aber diese existieren meistens nur in unserer Phantasie.
Kinder sollen ja selbstständig werden, das können sie aber nur, wenn wir sie loslassen.

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Joa, was soll ich sagen. Ich hab meinen Sohn bis zur 4. Klasse gehelkoptert (sprich: zur Schule gefahren) in der Hoffnung, das Verstand einkehrt und er dann irgendwann ganz vernünftig ist.
Nun fährt er alleine und lebt seine neue Freiheit voll aus. #zitter

Ist wie Kühe, die nach dem Winter auf die Wiese kommen: erst Mal drehen sie am Rad.

So lange sie nur auf Bürgersteigen rennen oder mal Umwege nehmen, ist doch alles in Ordnung. Ich glaube, das wächst sich aus und bis dahin wünsche ich uns gute Nerven.

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klingt nach einem Start in die Selbständigkeit...
in gewissem Rahmen doch okay...
wenn es nicht gefährlich ist, kann man auch mal ein Stück rennen, -- und meine Kinder sind immer mal rechts rum oder linksrum gegangen - man könnte von uns aus 6 oder 8 querstrassen gehen, die sich vorne wieder treffen.

na und? wenn sie rechtzeitig ankommen und zusammen laufen ist das jetzt nicht so wild, finde ich.
Sich richtig verhalten im Strassenverkehr, pünkltich sein, okay.... aber den Rest? muss doch nicht totalüberwacht werden oder?
Ich bin auch ärgerlich geworden, wenn die Kinder zu spät nach Hause kamen ... das wurde geregelt -- aber sonst? was hast du dagegen, wenn sie pünktlich sind?

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Hallo
Wie hast du denn davon erfahren? Gab es Probleme oder Beschwerden?
Grundsätzlich denke ich, dass du lernen musst etwas loszulassen. Ob die Kinder auf dem Gehweg (?bis zu einer Ampel) langsam laufen, im Handstand gehen oder rennen, macht doch keinen Unterschied. Der gleiche Weg muss es auch nicht immer sein. Im Gegenteil. Ich finde es schadet nicht, wenn sie nicht tagtäglich zur gleichen Uhrzeit exakt den gleichen Weg gehen. Auch kleine Umwege oder etwas mit den Freunden quatschten sollte an einem normalen Tag ok sein.
Ich würde also den Rahmen ganz offiziell etwas erweitern, nochmal bequatschen welche Wege es denn gibt usw.

LG

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Was heißt denn rennen?

Bis zur nächsten Querstraße oder an einer Straße ohne Bürgersteig entlang?

Ich denke, wenn das Verhalten riskant ist, gibt es zwei Möglichkeiten:
a) mit den Kindern reden und an ihr Verständnis appellieren. Ein oder zwei drastische Beispiele, was passieren kann, dürfen in dem Alter sein. Realistisch, nicht übertrieben, die Kinder sind ja nicht blöd. Das macht nur Sinn mit allen gleichzeitig, sonst ist einer der Buh-Mann. Verstehen ist eins, es anderen erklären ist schwieriger.
b) mit dem Kind reden und Konsequenzen androhen. Wenn man sich von Freunden zu Blödsinn hinreißen lässt, muss man alleine laufen.

Ich fände a) besser. Aber ist das Verhalten riskant?

Was den Umweg angeht:
Ich dachte immer, meine Tochter geht den Schulweg, den ich ihr gezeigt habe.
Als Ende der ersten Klasse eine Baustelle in der Straße war, wollte ich mit ihr über das richtige Verhalten im Baustellenbereich sprechen.
Ergebnis: unnötig, sie nimmt sowie einen ganz anderen Weg... Mittlerweile steigt sie sogar an einer anderen Bushaltestelle aus. Sie hat ja Recht: von dort ist sie schneller Zuhause. (Das das nicht der Sinn der Sache war, weil ich auch oft erst knapp nach Hause komme, kann das Kind ja nicht wissen ;-) ).

LG!

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„ die Kinder weiterhin täglich begleiten, ist glaube ich nicht das richtige.“

Doch! Genau das ist das richtige! Und zwar genauso lange bis die Kinder beweisen dass sie keine Babys sind und das schon können.

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Was soll denn bitte "beweisen, dass sie keine Babys sind" damit zu tun haben? Ich renne auch manchmal und gehe mal andere Wege (als Erwachsene), mein Baby dagegen kann nicht rennen. Ich denke den Beweis wurde somit erbracht.

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Offensichtlich sind die Kinder nicht in der Lage sich an abgemachte Regeln zu halten! Demnach ist es nicht möglich sie den Schulweg allein bestreiten zu lassen!

Mir ist unklar, was du daran nicht verstehst!

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Hallo,

warum dürfen denn die Kinder nicht rennen? Solange sie nicht auf der Straße rennen ist doch alles gut. Und was den Weg betrifft finde ich es völlig normal, dass die Kinder neue Wege ausprobieren. Sie genießen die erste Freiheit und solange sie nicht den Weg einer mehrspurigen Schnellstraße dem sicheren Weg vorziehen, ist doch alles gut. Meine Kinder durften sich schon vor der Einschulung im abgesteckten Rahmen im Ort frei bewegen. Es gab die Regel auf den Verkehr zu achten und nur an bestimmten Punkten über die Straße zu gehen. Diese Punkte kannten sie, weil ich sie ihnen immer wieder gezeigt habe und schon im Kindergarten mit der "Verkehrserziehung" angefangen habe. Außer Achtsamkeit im Straßenverkehr gab es keine anderen Regeln. Ob sie rennen, Handstand machen, Rad schlagen oder sonstiges kann ich eh nicht beeinflussen und würde den Sinn auch nicht sehen, das zu verbieten. Hier gab es auch keinen festen Schulweg. Die Schule liegt ca. 1 km von und entfernt und es führen 3 Wege dorthin. Einer an der Straße lang, einer durch eine Parkanlage und der andere ebenfalls an einer Straße lang, allerdings wäre dieser 600 m länger. Ich bin mit ihnen vor Schuleintritt alle Wege vorher abgelaufen, weil ich nicht wusste, welcher ihnen lieber ist. Genutzt haben sie alle 3 Wege, je nachdem welche Freunde gerade mitgelaufen sind. Woher weißt du denn was dein Sohn am Schulweg treibt? Ich hab das nie mitbekommen und ich auch gar nicht wissen, welchen Blödsinn sie manchmal veranstaltet haben. Solange die Wege nicht gefährlich sind, lass ihn laufen und freu dich, dass er selbstständig wird. Heutzutage werden viel zu viele Gefahren gesehen, die eigentlich fiktiv sind. Mir ist das extrem bei der Fahrradprüfung meiner Tochter aufgefallen. Während bei meinen Söhnen die meisten Kinder sich ab der 2. Klasse mit dem Fahrrad sicher allein im Ort bewegt haben, durften 8 bzw. 6 Jahre später die meisten Kinder nur unter Aufsicht der Eltern Fahrrad fahren, mit diesen wurden nur gesonderte Radwege genutzt und kaum ein Kind hatte sich mit dem Fahrrad im Straßenverkehr bewegt. Während bei meinen Söhnen kein Kind durch die Fahrradprüfung gefallen ist, haben bei meiner Tochter von 37 Kindern nur 5 Kinder bestanden. Und das ist das gefährliche. Aus Angst lassen die Eltern die Kinder nicht los, anstatt ihnen zu lernen mit Gefahren umzugehen. Die Eltern machen das am Alter fest. Aber ein 10jährigen Kind, dass noch nie den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt war, das nie praktisch gelernt hat, wie man in welchen Situationen handelt, wird schneller zum Unfallopfer als ein 6jähriges Kind, welches man früh daran gewöhnt, es begleitet und ihm alle Gefahren zeigt.

LG
Lotta