Sitzenbleiben - Erfahrungen

Sitzenbleiben war spannend, man hat nie wieder so schnell, so viele Leute kennengelernt.

Was ich aber damals im Vorfeld nicht gerafft hatte, es gab ja einen Grund für die Ehrenrunde und ich hätte fast ein zweites Mal den Anschluß verpasst. Meine arrogante Grundeinstellung "Ich kann das alles schon!" hätte mich fast in Teufels Küche gebracht. Als ich die erste 5 in den Händen hielt, fing es an in meinem Kopf zu dämmern, gerade noch rechtzeitig.

Und ja, man war die coole, ältere in der Klasse, man wurde irgendwie bewundert....der Höhenflug tat auch nicht gut.

Fazit: Sitzenbleiben ist kein Drama, aber gemeinsam mit den Eltern und Lehrern schauen, wann es genau bergab ging in der alten Klasse, das hat mir irgendwie gefehlt. Ich hatte in der 7. Klasse einfach noch nicht den Weitblick dafür.

Hallo,

meine Tochter hat die 6. Klasse wiederholt. Sie kam damals einfach nicht aus dem Quark und hat sich für alles mögliche, nur eben nicht für die Schule interessiert. Die Quittung war dann halt, dass sie wiederholen musste.

Wie es mir dabei erging? Im Grunde genommen gut, weil meine Tochter so recht frühzeitig die logische Kette aus Ursache, Wirkung und schlussendliche Konsequenz gelernt hat (Stichwort: Eigenverantwortung ).

Nicht falsch verstehen - mir war es natürlich nicht egal, aber als meine Tochter noch zur Grundschule ging, habe ich mich doch ziemlich stark in alle schulischen Dinge involviert, sie ständig angetrieben, kontrolliert etc. pp, wodurch unser Verhältnis ziemlich in den Keller ging. Nach dem Besuch einer Erziehungsberatung wurde mir ein absolut wertvoller Tipp zum Umgang mitgegeben: Einfach machen lassen! Töchterlein geht zur Schule - nicht ich. SIE muss für ihren Krams gerade stehen. Nicht ICH. Zwar unterstütze ich gern, aber nur, wenn meine Hilfe gefragt wird. Kontrollieren tue ich schon lange nicht mehr. Das muss sie selbst auf die Kette bekommen. Damit fahre ich ziemlich gut! Jetzt geht sie in die 9. Klasse und es läuft wie geschnitten Brot.

Ebene als Mutter:

Eines meiner Kinder hatte die 5. Klasse wiederholt, weil die soziale und emotionale Reife nicht mit den Gleichaltrigen harmonierte. Die Leistungen waren im guten und mittleren Bereich. Das Jahr tat dem Kind gut. Die Schule hat das gut gehändelt, mein Kind wurde erstmal einige Stunden in die neue Klasse geschickt, um sie kennenzulernen, bevor das neue Schuljahr anfing. Anfangs tat es sich etwas schwer, ist dann aber super angekommen und fand Freunde.