Gymnasium oder Realschule Grundschulempfehlung

Hallo,
meine Tochter hat ihre Grundschulempfehlung erhalten. Sie hat sowohl in Mathe 1,8 als auch in Deutsch 1,8 im Schnitt. Sachkunde und Englisch auch. Sie hat ansonsten nur 1 er und 2 er in den Fächern. Die Lehrerin hat eine Gymnasialempfehlung ausgesprochen. Sie arbeite auch im Unterricht gut mit. Konzentration und Ausdauer seien da. Sozialverhalten hervorragend.

Zu Hause ist das nur leider sehr schwankend. In einer Woche macht sie alles selbständig, in der nächsten grosses Theater und Tränen und Sätze wie: Ich versteh das nicht. Wenn man ihr das Thema erklärt, versteht sie es aber und kann es anwenden. Die Arbeitsweise ist manchmal noch etwas langsam und man muss sie antreiben.
Im Vera Vergleichstest hat sie in Deutsch überdurchschnittlich abgeschnitten. In Mathe eins unter überdurchschnittlich.

Für die Arbeiten hat sie schon viel gelernt. Es ist nicht so, dass es ihr zufliegt.

Reicht eine sehr gute zwei also 1,8 fürs Gymnasium?
Oder sollen wir sie lieber auf die Realschule in eine bilinguale Klasse geben? In die bilinguale Klasse dürfen nur Schüler mit guten Leistungen in D, Sachkunde und Englisch. In eine Regelklasse der Realschule möchten wir sie nicht geben, da sich dort, ehrlich gesagt, nun die Hauptschüler befinden bzw. Schüler mit deutlich schlechteren Leistungen. Da in unserem Bundesland die Eltern selbst entscheiden dürfen.

Was würdet ihr tun?

Schon mal danke im Voraus für Eure Meinungen.

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Was will denn Deine Tochter?

Grüsse
BiDi

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Sie sagt: Mama, ich bin 9 Jahre alt, wie soll ich das schon entscheiden? Ihre Freundin geht aber zu Realschule. Deshalb tendiert sie dazu.

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Was möchte deine Tochter denn?

Ich berichte gern kurz von uns. Mein Sohn, 16 Jahre alt, in der Grundschule ein gut bis auch sehr guter Schüler, klappte viel ohne großes Lernen, mit lernen vielleicht noch besser. Gymnasialempfehlung folgte, er wünschte sich hier ein spezielles Gymnasium und wurde auch aufgenommen, mit einem damals glaub ich 1,8 Durchschnitt.
Er ist jetzt in der 11 Klasse und macht nächstes Jahr (hoffentlich) sein Abitur.

Jedoch muss er mächtig dafür ackern! Nichts fliegt ihm zu, jede Nachlässigkeit wird mit schlechten Noten bestraft.

Ob die gute 2 deiner Tochter reicht, hängt auch an der Schule und den Anforderungen. Bei uns (Berlin) gab es einen maximalen Notendurchschnitt den die Kinder haben "durften". Lag man drunter, wurde man aussortiert.

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Wie waren die Noten in den Arbeiten und was heisst viel geübt. Also wenn sie jetzt z. b schon täglich vor einer Mathearbeit lernen muss wird es schwierig auf dem Gymnasium.

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Noten waren nie schlechter wie 2 minus. Meist zwischen 1,5 und 2. Viel geübt heißt, sobald sie wusste es wird in 1 Woche eine Arbeit geschrieben, hat sie täglich ca. ein bis zwei Stunden drauf gelernt.

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Wenn sie wirklich etwa 5 bis 10 Stunden für die Note lernen muss, würde ich persönlich Realschule sagen. Im Gymnasium ist es ja nicht nur 1 Arbeit pro Woche sondern 2 und dazu die Tests. Unsere Grundschullehrerin hat gesagt die Kinder müssen ca. das 2 fache an Zeit einplanen wie in der Grundschule. Passte bei euch bei beiden Kindern. Vorher 2 Stunden pro Arbeit gelernt, in der 5 Klasse so 2.5 Stunden und jetzt in der 8 Klasse gut 4 bis 8 Stunden

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Hallo

hört sich doch sehr gut an bei deiner Tochter. Der Sohn meiner Freundin war in der Grundschule ein selbstläufer , d.h. er musste nie auf Arbeiten lernen und war da schon gut organisiert. Nächstes Jahr macht er das Abi. Allerdings muss er da schon einiges lernen.
Ich speziell würde zur Realschule tendieren. Wenn sie das gut durchläuft kann sie nach der 10 doch noch immer ihr Abi in Richtung Wirtschaft, Soziales oder Technik machen. Und verloren hat sie auf diesem Schulweg dann auch nichts an Zeit (ich gehe vom "normalen" Abi mit 13 Jahren aus).

Lg Hexe12-17

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Klingt machveiner schwierigen Entscheidung in eurem Fall.
Ich kann dir mal von meinem Bruder erzählen. Ist bei ihm zwar schon lange her, aber passt evtl auf deine Situation. Er war auch gut in der Grundschule, als Empfehlung hätte er Gymnasium bekommen können. Seine Lehrerin hat aber auch gesagt, dafür müsse er sich schon anstrengen. Meine Mutter war sehr unentschieden, wollte ihm nichts verbauen. Sie war dann mit ihm zu einer Schulbesichtigung in dem Gymnasium, was es dann geworden wäre. Er fühlte sich dort sofort unwohl und wollte nicht dorthin. Außerdem war auch klar, dass er nicht der Typ ist, der gerne für die Schule arbeitet. Also ging er zur Realschule. Dort fiel es ihm leicht, zum Schluss hat er dir Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe problemlos geschafft (außer etwas Nachhilfe in Deutsch) und nach einer Elektrikerausbildung doch noch Fachabi und Studium nachgeschoben. Ihm war also definitiv nichts "verbaut". Wenn deine Tochter eher zur Realschule tendiert und du Bedenken wegen des Lernens hast, schick sie dorthin. Sorgt im Zweifel für weniger Frust.

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wenn sie für diese Noten soviel lernen muss, ist das Gymnasium die falsche Schule.

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Ich halte ja eigentlich nichts davon, Kinder „klein“ zu halten. Aber das gilt eher für die Fraktion „faule Socke“.

Nun ist Deine Tochter ja schon sehr fleißig und schreibt tolle Noten, aber da hätte ich doch auf dem Gymnasium Sorge, dass es irgendwann zu viel ist.

Ich würde die Realschule mit dem bilingualen Zweig wählen. Das ist eine schöne Mischung mit höherer Anforderung durch die Fremdsprache. Da hat sie ja auch viel von der Sprache. Die Oberstufe steht ihr später dann ja immer noch offen. Bei uns gibt es diverse Schulen in verschiedenen Fachbereichen, an denen man die Oberstufe mit Abitur machen kann.

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Das ist wirklich nicht einfach. Wir standen auch vor dem Problem dass wir nicht wussten, für welche Schulart wir uns entscheiden sollen. Letztlich haben wir jetzt auf den Rat der Lehrerin, die die Gymnasialempfehlung ausgesprochen hat, gehört.

Auch mein Sohn hat einen Notenschnitt von 1,8 und wenn ich zu Hause mit ihm Hausaufgaben mache frage ich mich meist, wie er das geschafft hat.
Jedoch scheint es in der Schule und in der Hausaufgabenbetreuung wesentlich besser zu laufen. Auch muss er für die Arbeiten nicht viel lernen.

Aus diesem Grund gehen wir das "Risiko" jetzt ein. Allerdings wissen wir genau, dass mein Sohn - sollte es auf dem Gym doch nicht klappen - definitiv einen Platz an der Realschule bekommt. Dies war mir bei der Entscheidungsfindung sehr wichtig.

Was passiert denn bei Euch, wenn Deine Tochter doch nicht fürs Gym geeignet ist - habt Ihr einen Backup? Wenn es schlecht läuft kann es nämlich durchaus sein, dass sie auf der Hauptschule landet, weil die Gesamt- und Realschulen überfüllt sind.

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Genau das ist häufig ein Problem. Ist die Klassen voll wird es entweder die Hauptschule oder du musst selber eine finden.

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Hey!

Ich würde mir beide Optionen offen halten und das Kind sowohl in der Realschule anmelden als auch im Gymnasium.
Hier in nrw kann man 2 Schulen wählen.

Die Aussage, das Kind müsse so viel lernen, um gute Noten zu erhalten, daher sei das Gymnasium falsch, finde ich schwierig. Niemand weiß, ob die Noten wirklich schlechter wären, würde das Kind weniger lernen. Ich würde mich da eher an der Aussage der Lehrerin orientieren.

Sollte das Mädchen nicht in die bilinguale Klasse gehen können, würde ich das Gymnasium wählen. Ich weiß auch nicht, ob ich mich an dieser einen Freundin orientieren würde- ich sehe in der Schule viele Freundschaften kommen und gehen.

Grundsätzlich würde ich ein Kind, das eine Gy-Empfehlung erhält, auch zum Gymnasium schicken.


Liebe Grüße
Schoko

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Seit wann kann man sich in NRW an 2 Schulen anmelden?

Wir haben genau 1 Formular erhalten, und mit diesem kann man sich nur an EINER Schule anmelden

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Genau das geht nicht. Du sollst auf dem Formular nur noch eine weiter Wunschschule angeben wenn die 1 Schule keinen Platz mehr hat.

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Ein kleiner Tipp von mir, deren Eltern immer versucht haben den leichteren Weg für uns Kinder zu wählen.

Ich hätte lieber die größere Herausforderung gehabt. Wäre ich gescheitert, wäre es halt so.

Ich hätte mir rückblickend eine ander Laufbahn gewünscht und ich denke jeder Mensch profitiert davon, sich auch Mal anstrengen zu müssen.

Lg

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Das mag auf dich ja zutreffend gewesen sein. Aber das kannst du jetzt nicht verallgemeinern. Ich will auch kein Kind, dass sich jeden Tag unglücklich durchs Gymnasium quält und dann doch runter auf die Realschule muss. Ob das so toll für die Motivation und das Selbstwertgefühl ist…Außerdem muss man auf der Realschule auch was leisten. Geschenkt bekommst du die mittlere Reife auch nicht. Und später kann man immer noch Abitur machen.

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Klar muss man da auch was leisten.
Die TE darf sich gerne aus den Antworten raus suchen, was für ihre Familie am besten passt.
Unsere Antworten müssen ja nicht aufeinander abgestimmt sein.

Lg

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