6 jähriger Sohn möchte kein großer Bruder sein

Hallo ihr lieben,
Vielleicht kann mir einer von euch weiter helfen.. ich bin nun in der 9.SSW und unser Sohn möchte definitiv kein großer Bruder sein. Ich habe ihm heute von der Schwangerschaft erzählt, da man es mir leider schon ansieht.
Das geweine war natürlich sehr groß, er hat sich aber dann wieder beruhigt. Ich gehe davon aus, dass es für ihn halt auch ein Schock Moment war.
Jetzt eben im Bett war er wieder sehr bedrückt und sagte mir, dass er es total doof findet, dass wir bald zu viert sind.

Habt ihr vielleicht ein paar Ideen, wie man es ihm etwas leichter machen könnte?
Alles schönreden ist ja nicht so prickelnd, auf seine Gefühle geh ich soweit auch ein. Aber evtl. fällt euch was ein, wie man ihm die Angst etwas mehr nehmen kann… wir lieben ihn ja trotzdem genauso wie bisher!


Ich danke euch schon mal ☺️

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Hallo! Genau das gleiche Problem hatten wir im Dezember auch. Unsere Tochter ist schon 7 Jahre alt und ich wusste von vornherein, dass sie traurig über diese Nachricht sein wird. Also hatte ich viel gelesen, wie man es am besten anstellt. Nachdem wir es ihr erzählt haben, hat sie auch sehr geweint und auch Tage danach sprach sie sehr negativ darüber. Wir haben ihr Zeit gelassen, haben ihr erzählt, welche schöne Momente es geben wird und welche vielleicht nicht so toll sind. Haben sie gefragt, was ihre Sorgen diesbezüglich sind und darüber geredet. Außerdem dürfte sie diese Nachricht alles Verwandten erzählen (Omas, Opas und Tanten). Wenn sie nicht danach fragt, Rede ich nicht über das Baby. Wenn sie allerdings wissen möchte, wie groß es gerade ist, schauen wir zusammen in der App. Auch was den Namen betrifft überlegen wir alle zusammen. Und jetzt mittlerweile spricht sie gar nicht mehr negativ darüber. Plant schon, wie sie mir helfen kann und dass sie dann für uns was kochen könnte, wenn ich keine Zeit später habe.
Ich denke mal, unsere Großen sind eben schon so intelligent, dass sie es genau wissen, dass es nicht nur schön ist, großer Bruder/Schwester zu sein.
Und obwohl es für dich gerade sicherlich schwer ist, lass ihr einfach seine Zeit und beziehe ihn mit in die Planung, wenn er es möchte.
Ich wünsche euch alles Gute!

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Die einzigen, die sich über das Baby freuen müssen, sind du und dein Partner. Kinder reagieren auf die „frohe Botschaft“ super unterschiedlich und von heulen bis Jauchzen ist alles normal… Gebt ihm Zeit und macht keine zu große Sache draus. Ist doch klar, dass er um seine alleinige Stellung als Einzelkind fürchtet. Stell dir vor, dein Partner würde dir sagen, dass er dich soo sehr liebt, dass er sich jetzt noch ne zweite Partnerin sucht, die dann bei euch wohnt und all eure Sachen teilt … und dann fragt, ob du nicht total begeistert bist??

Ich weiß das klingt schräg, aber aus der Perspektive ist es oft leichter, die Gefühle des Kindes zu verstehe n. Du bist noch ganz am Anfang der SS und ihr habt jede Menge Zeit. Wartet, bis euer Sohn das Gespräch sucht und wenn er es komplett verdrängt, würde ich dann irgendwann mal das Gespräch selbst starten in ein paar Monaten. Dann fragst du ihn einfach, was ihn bedrückt und was er fürchtet zu verlieren. Reden hilft immer… hat bei unseren 4 Kids bisher super geklappt und auch jetzt wo Nr 5 ansteht sind alle happy. Jeder muss sich immer erst mal wieder seinen „neuen“ Platz suchen und für den kleinsten / die kleinste (oder in der Fall das Einzelkind) ist es halt meist die größte und schwierigste Veränderung.

Ihr schafft das! LG

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Mach' Dich bitte nicht verrückt. Kinder sind oft überfordert mit der ach so tollen Botschaft. Wie oft sieht man bei den Gender-Partys weinende Kinder, weil sie keinen Bruder oder eben keine Schwester haben wollten!?! Ich erinnere mich da immer an meine damals 3 Jährige, die auf die Frage, was sie sich wünscht, mit einer Schwester antwortete. Als ich fragte was denn sei, wenn es ein Bruder wird, antworte sie, dass der dann bei Oma wohnen soll! 🙈😂 Was für ein Glück, dass es tatsächlich Eine wurde, aber ich bin mir sicher, dass sie einen kleinen Bruder genauso toll gefunden hätte. 😉
Gib' ihm etwas Zeit und Du wirst sehen, dass er zu einem ganz tollen, stolzen Bruder mutieren wird. ❤

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Bei meinen Beiden ist es so, dass der Papa mit seiner neuen Partnerin noch mal ein Kind bekommt.

Meine sind 8 und fast 11. Sie waren beide nicht sehr erfreut darüber. Obwohl mein Kleiner kleinere Kinder sehr gern mag und sich auch stundenlang mit ihnen beschäftigen kann (mit seinem Bonusbruder 5 beschäftigt er sich gern).

Eine neue Schwester macht ihnen Beiden aber Angst. Sie wissen nicht, was auf sie zu kommt. Die Grosse hat Angst, dass sie ständig aufpassen muss oder immer langweilige Kinderbücher vorlesen muss. Sie liest extrem gern vor, aber eben nur, was sie interessiert bzw. ihren Bruder interessiert #verliebt. Der Kleine kennt es nicht mit kleineren Geschwistern und besonders nicht mit einer kleinen Schwester. Das macht ihn nervös.

Sie sind beide aber auch in einer Phase, wo sie (heimlich ganz toll mit einander umgehen) und nach aussen hin aber so tun, als wenn sie sich unter gar keinen Umständen leiden können. Geschwister sind insgesamt im Moment nervig und doof.

Die neue Schwester kommt in ca. 4 Wochen an. Die beiden haben es jetzt akzeptiert, zeigen aber insgesamt noch wenig Interesse. Sie sind aber lange nicht mehr so negativ eingestellt, wie zu Beginn. Sie lassen es auf sich zukommen. Ich habe ihnen jetzt vorgeschlagen, dass wir ein kleines Begrüssungsgeschenk für ihre Schwester machen. Das finden Beide toll und sind mit vollem Eifer dabei. Also ganz egal scheint es ihnen dann doch nicht zu sein. Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen und wenn ich die Beiden in irgend einer Art und Weise auffangen muss bzw. dem Papa mit seiner Partner den Rücken freihalten muss, dann bin ich da.

Für den Lacher in diesem Zusammenhang hat mein Sohn gesorgt, als er mir erzählt hat, dass er eine kleine Schwester bekommt. Wir waren beim Ranzen packen (via Videotelefonie). Er zählt so auf, was er jetzt für Deutsch einpacken muss. Arbeitsheft, Lesebuch, übrigens bekommt Papa noch ein Kind, Sprachfreundebuch, Diktatheft, ...... #cool

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Ich würde das ehrlich gesagt gar nicht weiter thematisieren.
Er wird sich so und so damit anfreunden müssen. :-)

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Ich würde den Fokus vom Baby weglegen und mehr zu ihm. Vermutlich kann ich gar nicht so viel Beitragen, weil mein Sohn a) erst 4 ist und b) quasi der "Anstups" für unsere Babyplanung ist und uns mehrmals täglich mit Fragen nach der Kinderplanung "nervt". Ich würde auf jeden Fall ganz genau schauen, was genau sein Problem ist. Normalerweise finden Kinder ja jüngere Kinder spannend. Unser Sohn durfte z.B. im neuen Haus das Babyzimmer aussuchen. Außerdem, da er nun ja "der Große" ist und sein Babybett fürs Baby ist, darf er sich jetz ein neues Bett für große Kinder aussuchen. Also ihn als "Bestimmer" fürs Wohlergehen des Baby auserkorken und gleichzeitig Dinge, die sowieso passiert wäre (wie z.B. das Bett) als etwas positives wegen des Babys verpackt.

Gibt es denn bei euch in der Familie irgendwelche Gründe, weshalb er sich nicht freuen könnte? Ich bin Lehrerin und hatte mal eine Schülerin, die heulend bei mir im Raum saß, ich glaube das war 6. Klasse. Sie war komplett fertig, weil ihre Mutter ein Baby bekommen würde. Ihre Cousine hatte ihr wohl Wochen vorher mal gesagt, dass Eltern immer nur das jüngste Kind lieb haben und das Große in ein Kinderheim kommt. Keine Ahnung, wieso man das mit 11 Jahren noch glaubt, aber das arme Kind war komplett fertig mit der Welt. Ein halbes Jahr später hat sie übrigens ganz stolz Bilder von der tollsten kleinen Schwester der Welt gezeigt.

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Achso, das war bei der Cousine nämlich so abgelaufen. Die war mit 15 große Schwester geworden und drei Monate nach der Geburt in eine Wohngruppe gekommen. Das lag aber natürlich nicht am Baby, sondern ihrem Drogenkonsum und Aggressitivität.

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So Ansich ist bei uns nichts vorgefallen. Er hat schon sehr früh immer gesagt, dass er kein Baby bei uns im Haus haben möchte. Es kamen vor ca. zwei Jahren noch so aussagen wie „ich zieh aus, wenn ihr noch ein Baby bekommt.“ letztes Jahr war es schon die Aussage „wenn ihr noch ein Baby bekommt, dann schieb ich es mit dem Kinderwagen in den Teich!“

Es ist im Allgemeinen nicht so einfach mit ihm, da er einen Verdacht auf Autismus hat. Er hat selbst sehr viel mit sich selbst zu tun, aber eine richtige Diagnose können wir frühestens nächstes Jahr bekommen 😪


Jetzt mittlerweile geht es ihm aber schon ein wenig besser, er kommt wieder zum kuscheln an und alles… ich denke, das wird sich alles zurecht laufen aber seine Aussagen geben doch schon zu denken. Die Erzieherin in der Kita (ich kenne sie persönlich schon länger) sagte auch, sie hat ein wenig bedenken bei der ganzen Geschichte. Aber mehr wie abwarten und schauen, dass wir es dem großen so gut wie möglich machen, kann man glaub ich nicht im Moment.

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Ich würd das Thema auch einfach mal beiseite lassen.
Bei meinem Grossen wars damals genauso, er war auch fast 6. Meinte er will kein Baby...
Wir habens erstmal ausgesessen, war ja noch Zeit.
Nach 2-3 Wochen kam er dann von selbst, Baby wär ok, aber nur wenns ein Bruder wird.
Also wir erstmal beruhigt, dann kam das Mädchenouting - wieder 2-3 Wochen enttäuschten Kind zuhause. Aber er hat sich irgendwann an den Gedenken gewöhnt und seit der Geburt ist er ein stolzer Grosser Bruder.

Wünsch Euch gute Nerven, und eine reibungslose Restschwangerschaft

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Mach bitte nicht den Fehler, den meine Eltern gemacht haben. Meine Schwester weiss noch heute, wie betrogen sie sich fühlte. Erst wurde ihr ein Geschwisterchen zum Spielen versprochen, also so, dass SIE etwas bekommt. Ich kam, forderte Aufmerksamkeit und war oft im Krankenhaus und war ich daheim, lag ich in einer Art Gipsbett, so dass sie mit mir auch nichts anfangen konnte. Also hatte sie nur die Nachteile einer jüngeren Schwester, auf die Vorteile musste sie aber sehr lange warten... wer dafür "büssen" musste, ist natürlich auch klar.

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Wieso war denn das Geweine "natürlich" sehr groß??? Ich finde das jetzt erstmal überhaupt nicht natürlich. Was hast du ihm denn erzählt???