Vorlernen in der Grundschule

Hallo, ich habe eine Frage.

Was haltet Ihr vom verlernen in der Grundschule?

Zum Hintergrund meiner Frage möchte ich folgende Situation schildern.

In der Klasse meines Kindes ist gerade ein neues Thema in Mathematik an der Reihe.
Nun üben die Kinder fleißig. Dem einen fällt es schwerer, dem andere leichter.

Mein Kind tut sich gerade etwas schwer.

Insgesamt soll die Klasse des Kindes in Mathe lt. Lehrer überdurchschnittlich stark sein.

In einer beiläufigen Unterhaltung teilte mir ein Elternteil eines anderen Kindes mit, dass sich diese Kind aktuell langweile.
Denn die Eltern hätten bereit vor Monaten das Thema mit dem Kind geübt.

Keine Frage, jeder soll machen, wie er es für richtig hält.

Aber ich finde es schon fragwürdig, wenn andere Kinder dann mit diesen Kindern verglichen werden und deshalb als" schwächer" betitelt werden.

Offenbar gibt es in unserem Klassenverband massenhaft solche Eltern.

Nun frage ich mich, was der richtige Weg ist #zitter

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Ich verstehe das Problem nicht. Denkst Du der Stoff würde schneller durchgenommen werden oder die Arbeiten schwieriger gestellt? Es gibt einen Lehrplan und eine didaktische Jahresplanung. Daran wird sich orientiert. Du musst nicht befürchten dass aufgrund vieler guter Schüler plötzliche Quantenphysik gelehrt wird.

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Du weißt von einem Kind, dass es vorlernt und schließt darauf, dass alle anderen, die stark sind, das auch tun?
Es ist DEREN Kind, welches sich langweilt, nicht deins. Themen werden nicht verkürzt behandelt, weil die Klasse stark ist, ggf. Werden die starken Extraaufgaben bekommen oder sich langweilen. Irgendwann fällt es sich den Vorlernern selber auf.

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Neun, ich weiß es nicht nur von 1 Kind.
Es betrifft von 18 Kindern 6 Kinder.
Es ist eine Elterngruppe, die sich bereits aus dem Kindergarten kennen.

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Betrug (ich denke Du spielst mit Deinem Username darauf an) beinhaltet, dass es einen Geschädigten gibt. Und davon würde ich erstmal nicht ausgehen. Die Relation Punkte -> Note wird nicht vom Lehrer spontan entschieden, sondern von Fachkonferenzen. Und da auch nicht für eine Arbeit in einer Klasse, sondern langfristig für alle Jahrgänge. Wenn ein Schüler mit guten Leistungen als schwächer tituliert wird, als ein Schüler mit sehr guten Leistungen ist das zwar korrekt, ändert aber nix an den guten Leistungen des Schülers. Er bekommt keine 3 weil so viele eine 1 geschrieben haben.

Ausserdem haben die Kinder, deren Eltern mit ihnen Vorlernen ja tatsächlich mehr Aufwand zur Erreichung der Leistung betrieben. Und ich denke wir sind uns einig, dass die Belohnung in Form einer guten Note bei mehr Aufwand gerechtfertigt ist. Sie haben Mathe gepaukt, während andere Fussballspielen waren.

Ob dieses Vorlernen tatsächlich sinnvoll ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Zum Einen langweilen die Kinder sich dadurch im Unterricht, zum anderen kann man das nur eine bestimmte Zeit durchhalten. Nehmen wir an, ein kognitiv nicht sonderlich begabter Schüler schafft es durch den Ehrgeiz seiner Eltern auf's Gymnasium. Dort wird es dann nach und nach so komplex, dass das Vorlernen auch für die Eltern Vorbereitung braucht. Und da der Zeitaufwand für die Unterrichtsvorbereitung im gleichen Maße steigt wie die Motivation des Schülers sinkt (Pubertät und so), hast Du spätestens ab der 8.Klasse Kinder, die scheitern. Und Eltern, die sich das gar nicht erklären können (das kann ja nur an den Lehrern liegen)...

Grüsse
BiDi

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Ich finde es völlig okay, wenn Kinder mehr machen wollen.
Wir machen es wenn junior spass an gewissen Themen hat.
Ich würde zum Beispiel nie zu meinem Sohn sagen er darf bestimmte Sachen nicht lernen, weil er sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schule lernt.

Betrug ist das nicht. Betrug wäre für nich wenn Eltern die Hausaufgaben der Kinder machen.
Aber solange das Kind die Leistung bringt ist es völlig okay.

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Das ist ja nicht "Vorlernen", das ist Interessen des Kindes nachgehen. Die Eltern setzen sich aber mit den Kindern hin und arbeiten Buchkapitel vor.

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Wo steht das denn?

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Ich weiß nicht, was du mit "richtigem Weg" meinst. Dass die einen mehr können als der Lehrplan vorsieht und die anderen weniger und vermutlich die Mehrheit irgendwo dazwischen ist, ist normal. Lehrer:innen müssen halt versuchen, allen gerecht zu werden, und wenn es zu extrem wird, wird halt mal ein Kind wiederholen oder überspringen.

Als Elternteil kannst du das eh kaum beeinflussen. Als ich in die Schule kam, konnte ich schon lange fließend Bücher lesen. Mein Mittlerer hat eine Lese-Rechtschreibschwäche. Weder hätten meine Eltern das verhindern können, noch hätte ich das bei meinem Sohn wegzaubern können.

Was die Frage ist, hab ich nicht so recht verstanden. Vermutlich ist ein Teil der Klasse halt stärker als gefordert und dein Kind etwas schwächer. Für beide Seiten nicht ganz einfach.

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Diese Eltern haben einen Knall, du machst alles richtig. Die vorlernenden Kinder werden entsprechend Probleme bekommen, sobald die Fächer zahlreicher werden und Eltern weder Kenntnisse noch der Tag genug Stunden hat, um all das 'vorzulernen'. Deren Nachwuchs kann einem nur leid tun.

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Um das zu beurteilen, weiß du doch viel zu wenig darüber, wie und warum die Kinder vorlernen.

Mein Sohn lernt auch vor. Ganz offiziell in der Schule, aber auch zu Hause, wenn er etwas wissen möchte. Er muss dir aber ganz sicher nicht leidtun, denn dabei herrscht überhaupt kein Druck.

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Warum sollten die Kinder Probleme bekommen?Verstehe ich nicht.

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Nein... bitte nicht vorlernen. Lehrer erklären es schon anders als wir damals gerechnet haben.. So wie die Kinder heute Mathe lernen, habe ich in meiner Zeit nie gehabt. Was man lieber machen kann... extra Stoff zum aktuellen Thema raussuchen und festigen. Denn in der Weiterführenden wird mächtig angezogen. Wann soll das Kind denn da lernen.

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Statt sich darüber Gedanken zu machen, dass dieser „ Clan“ zusammen besser sein will würde ich eher versuchen, Kontakt zu diesen Eltern bzw. diesen Kindern zu fördern. Vielleicht kann deinem Kind dadurch geholfen werden - Kinder geben gern ihr Wissen weiter. Frag doch mal, ob sie beim lernen mal helfen könnten.

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Wo liest Du, dass der/die mit dem Lernen mit dem eigenen Kind überfordert ist?

Ich lese etwas ganz anderes aus dem Anfrastext.

Ich lese dort, daß ein Elternteil verunsichert ist und sich fragt, ob das Verhalten der Eltern der Kinder, welche bereits den aktuellen Schulstoff zu Hause gelernt haben, angemessen ist.

Da lese ich mit keiner Silbe, daß das Kind der Texterstellerin schwach, schlecht ist oder sie überfordert wäre. #winke

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Sie schreibt doch, ihr Kind tue sich momentan schwer, und dass die anderen Kinder als „schwach“ dargestellt werden?!

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Du möchtest jetzt also hören, dass das ganz gemein ist und allen anderen Kindern damit geschadet wird.
Wenn du diesen Verdacht hast, dann sprich das bei der Lehrkraft ganz konkret an. Denn trotz aller Stoffverteilungspläne etc.: Man orientiert sich am Durchschnitt. Hat der das Thema verstanden, kann man im Stoff weiter gehen. Und natürlich verschieben viele Überflieger (was auch immer die Ursache dafür ist) diesen Durchschnitt.
Dass andere Kinder sich langweilen, ist nicht dein Problem. Erst wenn daraus Störungen und damit verbunden Beeinträchtigungen des Lernerfolgs anderer folgen, wird es zu dem Problem deines Kindes und damit zu deinem.

Ist beides nicht der Fall: Unterstütze deinen Sohn so gut du kannst. Lernkräfte können und sollen da Tipps geben.

Generell ist eine Vorbereitung auf den Unterricht aber sinnvoll. Mit höherer Klassenstufe gehört dazu auch mal auf die nächsten Seiten im Buch zu schauen. Hört man das dann im Unterricht, können die neuen Informationen mit den bereits vorhandenen verknüpft werden. So lernt man dann natürlich besser und für die Lehrkraft vermeintlich schneller als andere.
Und manchmal stolpert man dann über Themen, die man spannend findet und lässt sich das erklären. Ich hab meinen Kindern auch schriftliches Rechnen erklärt, als sie halbschriftliches Rechnen behandelt haben. Natürlich war das dann auch für ihre Freunde interessant. In der Grundschule kommen einem neue Rechenmethoden ja bei grundsätzlich vorhandenem Interesse noch vor wie spannende Zaubertricks. Und klar, es fiel ihnen dann ein paar Monate später entsprechend leichter. Sie wussten ja schon grob wie es geht und brauchten dann nur noch etwas Übung.

Das ist aber nichts, was ich unter Vorlernen zählen würde. Das wäre für mich: "Schau, in der nächsten Woche lernt ihr das und das und ich erkläre dir das jetzt schon mal." Und so geht das dann immer weiter.
Aber auch das fällt Lehrkräften üblicherweise auf und sie wissen damit entsprechend umzugehen und das einzuordnen.