Sohn (12) möchte die Schule wechseln

Hallo,

vielleicht habt ihr neue Ideen für mich, ich weiß nicht wirklich weiter,

Mein Jüngster (12) ist derzeit in einer 6.Klasse auf dem Gymnasium (Thüringen). Er macht nichts von sich aus, steht aber zwischen 1 und 2, nur in Französisch macht sich seine schulische Faulheit bemerktbar (da steht er auf 4).

Er passt im Unterricht auf, macht aber nichts zu Hause. Schulaufgaben schnell vor der Schule, wenn überhaupt.

Nun möchte er auf die Regelschule. Er selbst sagt, dass er eh kein Abitur braucht, weil er Erzieher werden will - ich denke, er will auf die RS weil es da kein Französisch gibt und ein Freund, der eben auf jene RS geht im erzählt hat, wie einfach dort doch alles ist,

Allerdings ist mein Sohn schon in der GS eher das "Opfer" gewesen, auch in der 5. Klasse der neuen Schule gab es Probleme (er wurde geschlagen, bespuckt und beleidigt). Dann kam Corona, das hat die Situation etwas entschärft.
Anfang der 6. hatte er nach einem Schlag ins Gesicht starkes Nasenbluten, das hat den Angreifer wahrscheinlich so entsetzt, dass seitdem Ruhe ist.

Jedenfalls denke ich, dass mein Sohn denkt, an der RS wäre er in einer neuen Klasse und nicht mehr mit dem Angreifer auf einer Schule - und zusätzlich ist alles leicht und er muss überhaupt nichts mehr machen. Da mein Sohn aber durch seine ruhige Art schon immer Zielscheibe war, habe ich starke Bedenken, dass es auf der RS noch schlimmer wird - zumal sein "Freund", der dann auch dort wäre, ihn auf der GS auch mit gehänselt hat. Und auch auf der RS muss er früher oder später lernen...

Was soll ich tun? Er sagt, es wäre doch seine Entscheidung, da hat er ja ein bisschen recht. Allerdings habe ich Angst, dass er an der RS noch stärker geärgert wird, nach Gesprächen mit dem Klassenleiter am Gym haben wir das eigentlich ganz gut im Griff. Und mit seinen Noten ist er ganz klar "Gymmi-KInd" für mich, wenn er auch nur ein bisschen was tun würde, wäre auch Französisch gut machbar

Worst case RS: schlechte Klasse, weiter Mobbingopfer
Worst case Gym: schlechter Schnitt beim Abi

Was denkt ihr? Und was sol ich ihm sagen?

Danke

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Unser Sohn war bzgl. Faulheit auch so... Am liebsten Realschule, da muss er nix machen (hat auf dem gym auch nix gemacht... Steht auf dem 2 er Schnitt) aber 12 Jahre #jammmer#.... Er braucht doch kein Abi #jammer# da haben wir ihm erklärt, dass mit Abi nach unten hin alles möglich ist, mit Realschulabschluss nicht, und wenn es ihm bewusst wird, dann muss man noch länger die Schulbank drücken. Das waren etliche Diskussionen und jetzt hat er ein gutes Abi hingelegt (trotz Faulheit).

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Ich würde auf jeden Fall noch einmal mit meinem Kind sprechen. Kinder in dem Alter neigen dazu, nur das Naheliegende zu sehen und wenn sie glauben, die Realschule ist einfacher und mehr brauchen sie ja nicht, wofür dann anstrengen? Völlig logisch. Da wollen sie auch nicht hören, wie unwahrscheinlich es ist, dass sie genau diesen Beruf dann auch tatsächlich ergreifen werden.

Keine Ahnung, wie es bei euch ist, aber bei uns in Bayern erwirbt man auf dem Gymnasium mit Bestehen der zehnten Klasse den Mittleren Schulabschluss. Ganz ohne eine Prüfung schreiben zu müssen. Sollte es bei euch auch so sein, wovon ich ausgehe, könnte dein Sohn dann das Gymnasium verlassen und seinen Wunschberuf lernen. Bis dahin hat er aber noch alle Möglichkeiten, sollte er es sich anders überlegen. Ich denke, das wäre ein guter Kompromiss.

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Hallo!
Wird denn etwas in der Schule gegen "den Angreifer" unternommen? Mobbing passiert ja nicht nur körperlich, weißt du da bescheid, weiß die Klassenleitung, dass bzw ob es da Probleme gibt?

Ein Schulwechsel nur aus Faulheit käme bei mir nicht in Frage. Zumal er ja Noten hat, die beweisen, dass er es schafft. Ist ihm in der Grundschule auch alles zugeflogen? Mein Sohn musste erst lernen, dass es eben auch mal sein muss, dass er lernt.
Wenn natürlich völlig die Motivation fehlt (Richtung Abi), ist es natürlich blöd. Wobei ich aber denke, dass ein Kind in der 6. Klasse die Tragweite, welchen Abschluss es macht, noch gar nicht richtig fassen kann.

Kannst du mit ihm vielleicht einen Kompromiss aushandeln? Zum Beispiel, dass er das erste Halbjahr der 7. Klasse noch probiert, und wenn dann der Wunsch nach Wechsel immer noch da ist, eben dann wechseln. (ja, das geht, auch wenn die Schulen das immer anders kommunizieren).

Allerdings kenne ich es auch anders, Kind von meiner Freundin. Er hat auch auf eigenen Wunsch von Gymnasium auf Realschule nach der 6.Klasse. Er hat sich einfach komplett unwohl gefühlt, völlig ohne Mobbing. Er ist jetzt sehr zufrieden und hat sogar Ehrgeiz entwickelt (vorher auch faul) und das Ziel den Realschulabschluss mit nem 1er Schnitt zu schaffen.

Also es ist am Ende eine schwierige Entscheidung, du kennst dein Kind am besten.
Ich würde aber wirklich versuchen, seine Beweggründe genau zu kennen und zu verstehen.

LG #winke

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Du bist seine Mutter!
Du entscheidest fertig aus .

Die Mütter wissen am besten was für das eigene Kind gut ist

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>>Die Mütter wissen am besten was für das eigene Kind gut ist<<

Das würde ich definitiv nicht unterschreiben!

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Das ist - mit Verlaub gesagt - gefährlicher Blödsinn. Damit überhöhst Du die Rolle der Mutter ins Gottähnliche und reduzierst das Kind zum Objekt. Mit diesem Argument kannst Du einen hungrigen Säuglingen bis zur Erschöpfung brüllen lassen, ein Kleinkind in seinem Zimmer einschliessen, weil es schlafen soll, einen Grundschüler zum Ballettunterricht statt zum Fussballtraining verdonnern. Glaubst Du ernsthaft, das tut der Entwicklung eines Kindes gut?

Grüsse
BiDi

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Würde tatsächlich an die Vernunft appellieren. Mein Mann hat mit Abitur in Erfurt die Erzieherausbildung absolviert. Er konnte durch sein Abi beim Sozialassistenten auf ein Jahr verkürzen und studiert neben seiner Tätigkeit als Erzieher Frühkindliche Pädagogik. Das wäre ohne Abi nicht so schnell möglich gewesen.

Vielleicht auch einen "Deal" ausmachen. Er versucht es noch ein Jahr auf dem Gymnasium und wechselt nächsten Sommer wenn er es dann wirklich will.

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Hallo
Bei der Hintergrundgeschichte hätte ich erst mal einen ganz anderen Gedanken. Ist da vielleicht doch noch einiges mehr los und seine Begründung für den Wunsch einfach vorgeschoben? Dem ganzen würde ich erst mal nachgehen. Sollte er da tatsächlich in so einer festgefahrenen Situation sein, würde ich sicherlich über einen Schulwechsel und einem Neuanfang für ihr nachdenken.
Unser Überflieger Kind war eine Weile auf einer Realschule. Das war quasi zur Überbrückung (bei uns gibt es grundsätzlich mehr Schulformen und Wege als in anderen Bundesländern) und das war für uns eine sehr gute Entscheidung.

LG

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Mit 12 kann sich der Berufswunsch noch oft ändern! Ich würde ihn weiter versuchen am Gym zu halten. Wenn die Noten es hergeben würde ich auf jeden Fall Abi anstreben. Sollte sich sein Berufswunsch nochmal ändern, hat er damit alle Optionen.

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Sag deinem Sohn, dass man für die Erzieherausbildung Fachabotur braucht. Wenn er also nur den Realschulabschluß hat, muß er erst 2 Jahre die Ausbildung zum Sozialassistent oder Kinderpfleger machen und kann danach erst die Erzieherausbildung starten. Die dauert nochmal 3 Jahre. Also müßte er insgesamt noch 5 Jahre lernen bis er Erzieher ist.

Ich würrde ihn nicjt wechseln lasden, denn mit Abitur kann man jeden Beruf lernen, z. B. Mit 30 noch wss Aufbauendes studieren oder was ganz anderes. Außerdem würde ich nicht noch deine unlust un Faulheit unterstützen. Ketzt kommt er nnoch ohne lernen durch, aber keiner weiß, ob das in höheren klasden oder der Ausbildung auch noch so bleibt.

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Seine Unlust, nicht deine .

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ihr müsst etwas tun, dass euer Kind aus der Mobbingspirale kommt, das Kind stärken, wäre wichtig!
Ein Opfer bleibt ein Opfer, wen es an sich nicht arbeitet, auch später im Studium ...Berufsleben.
ich würde dem nicht zustimmen und auch mehr Engagemant in der Schule erwarten.
Wieso macht er nicht zu Hause, könnt ihr das nicht kontrollieren?
bei uns wurde jeden Abend kontrolliert, ob alles gemacht wurde und Vokabeln abgefragt, selbst bei einer Grossfamilie