Kind 6 Jahre hat komische Gedanken

Guten Tag,mein Kind ist gerade 6 geworden und hat schon lange komische Gedanken bzw interessiert er sich für ungewöhnliche Dinge, even nicht kindgerecht...
Vor kurzem hat er mir erzählt er könnte die Seelen toter Menschen spüren...
Das hat mich dann doch sehr schockiert... Sollte ein gerade 6 jähriger an soetwas denken? Ich habe keine Ahnung wie er darauf kommt. Wir sprechen zuhause nicht über solche Dinge. Habe ihn gefragt was denn eine Seele ist... Konnte er mir ganz genau erklären..
Ein anderes Bsp... Die Oma hat ihm erklärt das es auch böse Menschen auf der Welt gibt und man mit fremden nicht mitgehen darf... Eben was man Kindern so erzählt... Nun geht er aber keinen Meter mehr ohne uns, nur an der Hand. Ich kann nichtmal 2 m weg zum Briefkasten oder sonst etwas... Er sagt das er Angst hat das ihn jemand mitnehmen könnte und die 2 m schon reichen könnten das ich ihm nicht rechtzeitig helfen könne. Er lässt sich auch nicht abbringen, egal wie oft ich versuche zu erklären das hier und jetzt nichts schlimmes passiert... Das waren nur 2 Beispiele er nacht sich gedanken um alles. Selbst Situationen spielt er Gedanken mit allen Eventualitäten durch bevor er sagt mach ich/kann ich.... Oder nicht...
Kennt das jemand?

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Hallo, ja, ich kenne sowas von meinem Großen (fast 9) in dem Alter deines Sohnes.
Bei ihm wurde es so schlimm, dass er Abenda kaum mehr einschlafen konnte vor lauter solchen Gedanken. Ganz schlimm waren seine Sorgen ums Sterben...Was passiert, wenn ich sterbe? Was, wenn ich gestorben bin und im Himmel niemand kenne?
Auch das mir den 1000 Eventualitäten kenn ich. Bei ihn war es z.b. der Gedankengang "was, wenn es brennt?" Wir haben gefühlt 2.500 Szenarien durchgesprochen und immer wieder fiel ihm dann doch noch eine andere Eventualität ein, an die er noch nicht gedacht hatte. 🙈

Ich hab versucht, ihm zwar verständnisvoll, aber rational zur Seite zu stehen. Ich hab also diese Gedanken ernst genommen und sie nie "klein geredet/lächerlich gemacht", sondern mit ihm darüber geredet, relativiert und Lösungen aufgezeigt (in dem Fall machen wir das und da und in dem Fall das und das). So wurden die Ängste langsam weniger.

Als er dann einige Zeit auch überzeugt war, die Seelen/Geister toter Menschen in seinem Zimmer zu hören/fühlen (die er aber als eher "böse" wahrnahm) haben wir Wasser mit Nelkenköpfchen in eine Sprühflasche gefüllt- das riecht schön "weihnachtlich" und böse Geister mögen das nicht. Also wurde das immer versprüht, sobald es gruselig wurde. Und das Geister-Thema wurde wesentlich besser.

Ich habe im Nachhinein das Gefühl, dass damals viel Unsicherheit wegen dem "Bruch" Kindergarten- Schulanfang mit im Spiel war. Seit er in der Schule ist, haben diese Grübeleien und dieses "Reinsteigern" eigentlich komplett aufgehört.
Wenn dein Sohn auch 6 ist, ist er ja in der gleichen Lebensphase- vielleicht wird es bei euch auch wieder ruhiger, wenn er sich in der Schule eingelebt hat. 🤗

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Lieben Dank für deine Antwort. Er denkt schon lange irgendwie anderst als andere. Schwer zu beschreiben... Aber die Seelen toter Menschen... Oh man. Ich wusste nicht mal das er das Wort Seele kennt. Aber das fand ich schon echt gruselig. Er hatte deswegen keine Angst, hat das einfach mit einer Selbstverständlichkeit rausgehauen das er mir damit echt Sorgen bereitet...

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Dein Sohn klingt sehr sensibel. Ich persönlich kenne das mit den Seelen, seit ich Kind bin. Es glaubt einem nur nicht jeder.
Wichtig ist, dass es ihm keine Angst macht und dass ihr ihn ernst nehmt.

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Hi, das hört sich ein wenig nach dem Sohn einer Freundin an. Er war auch immer vertieft in solchen Gedanken und sehr sensibel für seine Umwelt. Auch schon seit dem Kindergarten. Sie hat sich hier und da schlau gemacht, wo genau weiß ich nicht. Aber ist an einem Buch hängen geblieben, dass über hypersensible Kinder handelt. Wie man das erkennt und wie man darauf reagieren kann.

Er ist jetzt 8 und hat zwar immer noch relativ viele Ängste über das Leben, den Tod und was alles passieren könnte. Aber dieses Buch hat ihr beim Verstehen gut geholfen und der Sohn kann damit auch besser umgehen.

Vielleicht wäre es was für euch.

Gruß pinabee

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I'm grunde ist er so eigentlich nicht ängstlich. Die Seelen der Menschen machen ihm überhaupt keine Angst. Das andere... Er ist nicht ängstlich er sagt einfach klipp und klar es könnte sein das du es nicht rechtzeitig schaffst ich bleibe lieber hier. Trotzdem würde ich ihn als sensibel einstufen, ja

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So ähnlich kenne ich es auch.

Mir wurde gesagt,das viele Kinder in dem Alter noch in der "magischen Phase "stecken aber gleichzeitig im Übergang zur Selbstständigkeit sind. Sie sind weder Fisch noch Fleisch. Ähnliches jetzt übrigens auch in der Vorpupertät,wo sie weder Fisch noch Fleusch sind und sich neu orientieren und sortieren.

Muss dazu sagen,wir besitzen keinen Fernseher und unsere Tochter schaute in dem Alter (damals 5 und 6 Jahre alt) kein Fernsehen.
Sie meinte immer,es sei jemand in ihrem Zimmer und sitzt auf den Kleiderschrank.
Richtig gruselig wurde es,als sie sagte es steht jemand am Fenster aber nur ,wenn es regnet im gelben Regenmantel. Wohlgemerkt,wir wohnten erhöht und bis zum Boden waren es gute 7 Meter. Da hatte selbst ich Angst bekommen.

Irgendwann fing sie an vom Himmel zu erzählen und den Tieren und Menschen dort,einfach so aus dem Nichts und das immer "etwas" bei ihr sei.
Irgendwann hörte das von alleine auf.

Jetzt ist sie 11 und lauscht manchmal vor sich her und meint etwas zu hören. Aber es ist immer etwas positives,etwas gutes, nichts böses mehr

Zum Thema mit anderen mitgehen. Das lernen die Kinder irgendwann zu unterscheiden.
Meine Tochter war dafür bekannt immer höflich zu grüßen. Mit der Einschulung habe ich h ihr gesagt,nicht mit Fremnden reden. Plötzlich grüßte sie niemanden mehr. Ich habe es den Leuten dann erklärt.
Der Opa war mit dem Auto an ihr vorbeigefahren. Und sie ließ den eigenen Opa fassungslos stehen mit den Worten:"Ich darf in kein Auto steigen"
Eine Bekannte wollte ihr die Wachteln zeigen,auch die wurde grob abgewiesen von meinem Kind,das sie mich fassungslos anrief, weil mein Kind schreien weglief obwohl man sich nun 6 Jahre kennt,quasie von Baby an.

Auch das klammern,kenne ich,den es könnte mir ja etwas passieren usw. Oder ich könnte zu weit weg sein um ihr zu helfen.

Da hilft nur unendlich viel Gedult,Liebe und Verständnis.
Jetzt ist die sehr selbstständig, kann unterscheiden, wen Grüße ich und wen ich ignoriere ich und gehe schnell weiter usw.

Das war allerdings zumindest bei uns ein langer Lernprozess.

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Das Thema hatten wir kürzlich.
Man muss Kinder zwar darauf hinweisen, dass sie nie mit Fremden mitgehen dürfen, auch nicht, wenn diese süße Welpen dabei haben oder sagen "deine Mama hat gesagt, ich soll dich mitnehmen".
Aber man muss dies mit Feingefühl machen, so dass die Kinder nicht gleich Angst vor jedem und allem bekommen.
Hat die Oma vielleicht zu sehr die Angstkeule geschwungen?
Vielleicht solltet ihr als Eltern mal so ein Gespräch mit ihm führen.
Dann könnt ihr gleich auf Fragen eingehen.