5. Klasse falsche Wahl getroffen?

Hallo. Mein Sohn hat im Sommer zur Realschule gewechselt. Er wollte dort hin. Tag der offenen Tür hatte ihm gut gefallen. Uns Eltern auch. Obwohl seine Freunde nicht zu dieser Schule wechseln wollte er da hin. Er hat eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen wo auch seine Freunde hin sind. Jetzt ist es so, dass er noch keinen wirklichen Anschluss gefunden hat. Er fühlt sich nicht wohl. Mag die Kinder nicht. Er tut sich diesmal echt schwer. Er hat nun den Wunsch geäußert die Schule zu wechseln. Das geht ja nicht einfach so. Aber ich weiß echt nicht was wir machen sollen. Hat das schonmal jemand gemacht oder gehört, dass nach so kurzer Zeit die Schule wieder gewechselt wurde??

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Hi,
ich würde mit der Klassenlehrer/in sprechen. Wie kommt er im Unterricht mit, ist ein Wechsel leistungsmäßig möglich?Oder hat sie eine Idee mit wem er harmonieren könnte? Kann Sie vielleicht die Sitzplätze mal unsortieren?
Wenn die Leistungen ausreichen, frag im Gymnasium nach...Alternativ müsste ja spätestens nach der Orientierungsstufe ein Wechsel möglich sein.

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die Anmeldefrist für die Schule seiner Freunde ist abgelaufen, in welchem BUndesland seid ihr zu hause. im NOmralfall kann er auf die Mittelschule, die an die Grundschule anschliesst zurück, da sind seine FReunde auch nicht oder?

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Wie kommt es denn, dass er auf die Realschule gegangen ist, obwohl er eine klare Gymnasialempfehlung hatte? Ich finde diese Empfehlung doch nicht unerheblich und je nachdem was die Gründe dafür sind, ist ein nachträglicher Wechsel zum Gymnasium leichter.

Bei uns wäre es zumindest einfacher auf ein Gymnasium zu wechseln, als auf eine Gesamtschule. Oder in eine Realschule in der 7. Klasse (da sind diese bereits voll). Ob das unterjährig geht, weiß ich nicht.
Aber möglicherweise kann man beim Gymnasium betteln gehen und mit einen IQ-Test (der am besten relativ hoch liegen sollte) den Wechsel mit Dringlichkeit begründen.

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Wichtiger als ein Schulwechsel st dich mit ihm zu üben, was man in so einer schwierigen Situation nun machen kann, als sofort die Schule zu wechseln.

Kann er mal Freunde einladen? Gibt es AGs, die ihm Spaß machen, in denen er Gleichgesinnte treffen können?

Spielbesuche mit den alten Freunden nachmittags intensivieren, damit es den Frust in der Schule kompensiert?

Es sind ja erst ein paar Wochen Schule. Er muss dem noch eine Chance geben.

Sollte sich zum Ende des Schuljahres herauskristallisieren, dass er leistungsmäßig unterfordert und immer nich sehr unglücklich ist, würde ich vielleicht über einen Wechsel nachdenken aber nicht jetzt sofort.

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Du musst natürlich bedenken, daß am Gym anderer bzw. mehr und anspruchsvollerer Stoff durchgenommen wird. Je nach Schule startet in der 5. auch die zweite Fremdsprache.
Deshalb ist "erst mal in Ruhe abwarten" keine gute Option. Es sei denn, die 5. soll wiederholt werden.

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Ok, da gebe ich dir natürlich Recht!

Ich empfinde es trotzdem als falschen Ansatz, bei Problemen sofort die Schule zu wechseln.

Es geht ja nicht drum, dass er total unterfordert ist, sondern schlecht Anschluss findet.
Es könnte ja auch sein, er kommt am Gymnasium in eine Klasse ohne seine Freunde.

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das ist doch erst sehr kurz.Ich hoffe, die Lehrerin wechselt oft genug die Sitzordnung, wenn nicht, dann bitte ansprechen.
Er soll selbst aktiv werden - sich dazu stellen, zu hören, mit reden.... sowas braucht Zeit. Bei zurückhaltenden Kindern (also auch die anderen neuen Kinder in der Klasse) auch gerne mal ein halbes Jahr oder so.
Ich finde, die Zeit ist sehr kurz. - aber man kann eben viel dafür tun. - Taxifahrer sein, wenn sie sich treffen wollen, - Ideen geben, wie Kontakte entstehen können, wenn z.B. im Ort ein Rummelplatz ist, dort gemeinsam hinzugehen oder so ...
Etwas Ideen geben.-- Sind manche aus der Klasse in der Mittagsbetreuung und dein Kind nicht? Dort entstehen viele Freundschaften.

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Ich würde mich so schnell wie möglich bei dem Gymnasium erkundigen, ob und zu wann ein Wechsel möglich ist. Er hat die Gym Empfehlung, seine Freunde sind dort. Es war eine Fehlentscheidung, sowas kommt vor.
Bis jetzt hat er noch nicht viel Stoff verpasst. Bis jetzt hat er den Anschluss an seine Freunde nicht verloren. Ich würde nicht warten, ob es sich an der Realschule bessert sondern versuchen, ihm einen schnellen Wechsel zu ermöglichen.

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Was waren denn eure Gründe, weshalb er trotz Empfehlung nicht aufs Gymnasium gehen sollte? Nur weil der Tag der offenen Tür toller gestaltet war?

Ehrlich gesagt überrascht es mich, denn ich kenne es eher so, dass jedes Kind, das eine Empfehlung für das Gymnasium bekommt, auf jeden Fall dort dann auch hingeht! Bei uns ist es aber auch so, dass ein Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule kein Problem darstellt, andersrum ist es allerdings mega, mega schwer bis quasi unmöglich. Auch schon im ersten Halbjahr der 5. Klasse.
Wenn es bei euch funktioniert, würde ich ihn auf das Gymnasium wechseln lassen. Jedoch würde ich ih ndarauf vorbereiten, dass es durchaus sein kann, dass er mit seinen alten Freunden nicht in eine Kalsse kommt bzw. sich die Gruppendynamik mittlerweile verändert hat. Nicht selten verändern sich Freundschaften - in der Grundschule sind sie ganz dicke und auf der weiterführenden Schule dann plötzlich nicht mehr obwohl sie sogar in die selbe Klasse gehen.

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Danke für Eure vielen Antworten und Einschätzungen. Gemacht hat das aber niemand oder?
Ich hatte die ganze Zeit ein doofes Gefühl bei der Entscheidung für die Realschule, aber es gibt auch wirklich positive Gründe für diese Schule. Er hatte keinen leichten Start. Hat sich gleich zu Anfang den Arm gebrochen und hatte dadurch die letzten 6 Wochen einen Gips. Er war eingeschränkt und konnte in den Pausen nicht so mitmachen. War viel alleine. Einen Freund hatte er schon mit dem gab es aber Streit und mein Sohn ist sehr nachtragend. Vorschläge für Spielbesuch hab ich auch gemacht. Einen Jungen wollten wir einladen. Der wurde dann krank. Mein Sohn ist sicher auch nicht einfach aber ein lieber Kerl. Es tut mir so leid, dass er sich nicht wohl fühlt. Elternsprechtag ist erst in 3 Wochen. Sollte ich die Klassenlehrerin jetzt schon ansprechen?

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Wir haben uns für die Realschule entschieden weil wir es ihm etwas leichter machen wollten. Er musste nichts in der Grundschule für seine Noten tun ausser Hausaufgaben. Und zu denen musste man ihn schon oft auffordern und animieren dass er dabei bleibt. Aber wenn mal was nicht klappt schmeißt er schnell die Flinte ins Korn und ist demotiviert. Das war der Grund. Mit seinen 2 Freunden aus der Grundschule hat er noch Kontakt und trifft sich.

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Ohne deinen Sohn persönlich einschätzen zu können, klingt das aus der Ferne für mich wie ein Kind mit den idealen Voraussetzungen fürs Gymnasium. Die Empfehlung der Grundschule untermauert das für mich. Wenn ein Kind ohne große Mühen, ohne viel Lernerei und vielleicht sogar trotz etwas Faulheit in der Grundschule einen guten Notenschnitt hat, ist genug Luft nach oben. Und die braucht es fürs Gymnasium. Bei meiner Tochter hatte ich damals ebenfalls arge Bedenken, da sie in der Gundschule nicht einen Pieps mehr getan hat als unbedingt nötig. Das hat mich zweifeln lassen, ob das nicht am Gymnasium ein böses Erwachen gibt. Aber im Nachhinein hat sich bewahrheitet, dass es gut ist, wenn die Kinder in der Grundschule noch nicht an der oberen Grenze der Leistungsfähigkeit kratzen. Daher würde ich mir wirklich überlegen, ob nicht ein schneller Wechsel deinem Sohn gut tun könnte.

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PS: Erkundige dich doch unverbindlich, wie schwierig oder leicht sich in eurer Stadt ein Wechsel gestaltet. Bei uns ist es so, dass der Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium mit den entsprechenden Noten problemlos ist. Umgekehrt ist es fast unmöglich, die Realschulen sind voll, die Gesamtschulen ebenfalls und vom Gym kommend, hat man schlechte Karten.