Meine Tochter und ihre Freundin - was tun?

Hallo.

Ich wende mich an euch, weil ich glaube, dass ein Blick von außen mir ganz gut tun könnte, da ich einfach keinen Lösungsansatz mehr sehe, aber meine Tochter immer mehr leidet (und sich das auf die gesamt Familie auswirkt).

Ich denke es wird etwas länger, da ich die Vorgeschichte/die Situation/die Rahmenumstände genauer beschreiben will um einen besseren Eindruck zu vermitteln.

Kurz zu uns: Mein Mann ist vollzeit berufstätig, ich bin vollzeit daheim. Drei Kinder. Die Große wird in 4 Wochen 8 und geht in die 2. Klasse, der Mittlere ist 5 und wird nächstes Jahr eingeschult, die Kleinste ist 2,5 und in der Krippe betreut.
Die Große ist seit jeher "auffällig", seit Anfang des Jahres steht die ADHS-Diagnose, dazu ist sie hochbegabt (wurde alles schon mit 3-4 Jahren vermutet). Sie hat starke depressive Züge, spricht von Selbstmord (auch wenn ich nicht glaube, dass sie es je tun wird), dazu ist sie wohl ein klassischer Fall von dem was man hochsensibel nennt und nach Nora Imlau gefühlsstark. Sie geht alle 2-4 Wochen (je nach Krankheit oder Zeitplan der Therapeutin) zur Psychotherapie, 1x wöchentlich zur Ergo und nimmt Medikinet (was ihr bezüglich Konzentration, Strukturierung, Fokussierung und ihrer Arbeitsweise in der Schule sehr hilft. Dies bestätigen auch die Lehrerinnen, die sie ja auch 1 Jahr ohne Medikamente kannten.)

Sie ist ein sehr offenes, extrovertiertes Kind. Sie liebt Aktivitäten jeder Art und es ist unheimlich schwer ein Mittelmaß für sie zu finden. Sie geht Montags zum Ballett und zum Chor (beides seit 4 Jahren) und Donnerstags besucht sie noch einen Tanzkurs. Freitags ist Ergo und die anderen Tage will sie sich fast immer mit Freunden verabreden. Sie würde auch gern noch mehr Kurse machen, das ist mir aber auch hinsichtlich der Fahrerei (und dass ja auch immer noch 2 andere Kinder (die keine Aktivitäten haben/machen wollen) dabei sind) zu viel.
Ich denke, ihr tut es auch mal gut allein zu sein, sie will das aber gar nicht, bzw. nur, wenn es zu starken Wutausbrüchen kam, dann zieht sie sich nach einem Streit in ihr Zimmer zurück und will allein sein.

Während der ersten Klasse haben sich die Freundschaften innherhalb der Klasse (teilweise gleicher Kindergarten) neu sortier. Die beiden besten Freundinnen meiner Tochter, die sonst nie Kontakt hatten, wurden zu besten Freundinnen und unsere Große war "außen vor". Sie kam nicht dazwischen. Es bildet sich lauter 2-er-beste-Freundinnen-Teams in der Klasse. Die Mädchen aus unserem Teilort (2 Teilorte in einer Klasse) gehen auch seit ca. 8 Monaten wöchentlich zur Schulsozialarbeiterin aufgrund dieser Problematik.
Nun hat sich meine Tochter also eine andere Freundin gesucht. Diese kannte sie vor der Schule nicht, sie ist aus dem anderen Teilort, mittlerweile aber in unseren Teilort gezogen. Ganz zu Beginn, gab es schon immer Streit und wir habe uns alle gewundert, dass die beiden nun, wie sie selbst sagen, "beste Freunde" wurden

Zwischen den beiden ist es hochproblematisch. Es gibt TÄGLICH Streit. Im Tanzen müssen sie manchmal beide getrennt werden und von der Ecke aus zuschauen, im Unterricht müssen sie ermahnt werden, im Sport schauen sie zu, wegen Streitigkeiten werden sie regelmäßig zur Schulsozialarbeiterin geschickt.

Die Freundin wartet nach der Schule/dem Tanzen nicht, obwohl sie gemeinsam fahren sollen.
Die Freundin kann die Grenzen unserer Tochter nicht respektieren. Spielen sie hier zusammen und unsere Große sagt, sie möge dies oder jenes nicht tun oder nehmen, dann wird das ignoriert. Beim Heimweg, fährt sie mit dem Roller immer extra dicht auf, vom Spielplatz wird ihr nachgerannt, weil sie den Streit klären will, mein Kind aber ihre Ruhe braucht und erstmal selbst verarbeiten muss.
Unsere Tochter sieht dann oft keine andere Lösung, denn ein "Nein. Stopp!" wird missachtet, als zuzuschlagen. Ist falsch. Weiß ich. Ich weiß aber auch nicht mehr, was sie sonst tun soll, da sie ja nicht mal die Chance hat, weg zu gehen.
Letzte Woche hat sie meine Tochter aus Schusseligkeit im Sportunterricht verletzt und ihr danach gedroht sie zu schlagen, wenn sie das jemandem erzählt, sie würde sonst Ärger bekommen. (Sie hat das dann selbst im in meinem und dem Beisein ihrer Mutter zugegeben). Erpressungen kamen mitunter schon öfter vor.

Es sind soooo viele Dinge. Und ja, meine Tochter ist kein Engel. Sie ist unfassbar aufbrausend, sie ist laut, oft wirklich nervig, rechthaberisch und dazu eben in ihrer Wut oft aggressiv. Ich kann verstehen, wenn man mit ihr aneckt. Außerdem ärgert sie sich eben "so schön", dass es ein leichtes ist, sie zu provozieren und dadurch ist sie ein leichtes Opfer.
Hier zuhause fliegen die Fetzen täglich.

Und trotzdem, wollen die beiden fast täglich Spielen! Sei fahren gemeinsam zur Schule (oder den Anfang des Weges, bis es Streit gibt und die eine davonfährt), sie sitzen nebeneinander, sie wollen in der Pause spielen.

Und ich verstehe es nicht und es stresst mich. Oft ist die Freundin hier, wenn unsere beiden Kleinen noch in Kindergarten/Krippe sind und es könnten so entspannte Nachmittage sein und ich bin nur dabei zu schlichten, zu deeskalieren, zu vermitteln. Ich muss einem fremden Kind die Gefühlslage meines Kindes erklären, muss meinem Kind erklären, wie es jetzt besser gewesen wäre usw usw. ...
Letzt Wochen hatten wir eine "Aussprache" geplant. Klar. Es war eine künstliche Situation und die beiden haben nur gekichert. Wir haben schon ausgemacht, dass A bitte die Grenzen respektiert und B sich Hilfe sucht und nicht zuschlägt, sollte A sich nicht daran halten, aber schon Mittwoch eskalierte es wieder...
Die Mutter der Freundin sagt, die Mädels müssen das unter sicher klären.

Aber wie? Wie kann ich meiner Tochter helfen? Denn das Problem ist, dass sie wahnsinnig darunter leidet. Ihre ganze Balance ist aus dem Gleichgewicht (ok, sie war nie wirklich in Balance, aber es war schon deutlich besser). Sie schläft schlecht, kommt wieder jede Nacht in unser Bett. Gab es Streit, werden die Hausaufgaben zum Kampf. Sagen wir ein Wort falsch, dann explodiert sie und alle angestaute Wut entlädt sich an uns. Wir sind hilflos.
Ich kann so nicht weiter machen. Aber ich kann ihr ja auch nicht Umgang verbieten.

Was würdet ihr tun in so einer seltsamen Konstellation? Habt ihr Ideen?

Ich hoffe, irgendwer hat sich die Zeit genommen, den Text zu lesen und hat irgendwie einen Impuls für mich.

Danke schonmal.

constanziii

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Hallo,

ich kann verstehen, dass das anstrengend für euch ist.

In gewisser Weise muss man die Kinder das einfach selber klären lassen. Du bist ja in der Schule nicht dabei und hast keinen Einfluß darauf, mit wem deine Tochter zusammen ist.

Warum werden die beiden nicht auseinander gesetzt von der Lehrerin, wenn es nicht klappt? Das wäre zumindest eine Maßnahme, die ich anregen würde. Ist doch störend für die ganze Klasse.
Ich den Pausen müssen sie dann selber entscheiden, ob sie spielen wollen oder nicht.

Die Spieltermine zu Hause würde ich erstmal absagen, wenn es einfach nicht klappt. Du hast auch deine Grenzen.

Deine Tochter kannst du nur bestärken, dass dies keine gute Freundschaft ist und sie sich beide so irgendwie nicht wirklich gut tun. Kann die Lehrerin keine anderen Freundschaften vermitteln durch Gruppenarbeiten usw. wo sie auch andere Kinder kennenlernen? Oder im Hort vielleicht eine Freundin aus einer anderen Klasse findet?

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Vielen Dank für deine Antwort.

Die Lehrerinnen setzen sie wohl nach den Ferien (1. Novemberwoche) auseinander.
Wir sind immer wieder im Gespräch, aber gerade die eine Lehrerin (Klassenlehrerteam) hat einfach kaum Verständnis. "Warum macht sie dies oder das denn (nicht), sie ist doch so schlau und muss das wissen!" habe ich gehört oder "Wir haben jetzt die ukrainischen Kinder, wir können da jetzt nicht mehr so viel Zeit für aufbringen/haben keine Kapazitäten mehr. Das muss laufen, läuft es nicht braucht sie eine Schulbegleitung."

Wir hatten in einem Elterngespräch darum gebeten, dass sie allein vorne sitzt (war ihr Wunsch). Das ging für eine Woche, dann erzählte sie, sie sitzt jetzt wieder hinten, zwischen 2 Kindern, weil der eine Junge hinten nix gesehen hat.

Mein Eindruck: Gerade Lehrerinn 1 hat sie etwas "gefressen", weil sie eben nicht läuft und da sind die Versuche, dass es ihr besser geht, nicht gerade engagiert.
Sie sehen dieses Freundeding halt glaube ich einfach als nervig und überlassen das alles den Kindern bzw. eben den Schulsozialarbeiterinnen. Ich finde es sehr schwierig.

Sie wollen ja spielen, aber dann eskaliert es jedes mal. Und meine Tochter bekommt die Strafarbeit, weil sie aggressiv wird und ihre Freundin nicht, weil sie halt "nur" getriggert hat. :-[

Wie gesagt, wir versuchen sie zu stärken. Aber ich glaube sie will halt auf Teufel komm raus dazugehören. Sei will diese eine beste Freundin und da die anderen "besetzt" sind, nimmt sie halt aus der Not heraus dieses eine Mädchen.

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Vielleicht ist eine Schulbegleitung wirklich eine gute Idee, zumindest jetzt am Anfang der Grundschule. Damit würde wohl deutlich mehr Ruhe in die ganze Sache kommen.

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Ich bin total überfragt, hab den Text aber gelesen. Könnt ihr das „Problem“ nicht mit dem Psychologen mal besprechen? Was hat er für ne Idee, was empfehlen denn die aus der Schule?

Freundschaften soll man nicht verbieten. Aber ich würd tatsächlich das tägliche Spielen reduzieren. Grundsätzlich hinterfrage ich ob sie nicht zu viel Programm hat. Ich kenne mich mit der Diagnose usw nicht aus. Ich kenne nur selber einen Fall wo das Kind ähnlich war und da wurde empfohlen sehr viel Strultur in den Alltag zu integrieren und Ruhe. Maximal 1 Hobby und auch nur wenn es ihr genug Ruhe/Ausgleich bietet. Aber das muss nicht heißen dass es für eure Motte das richtige ist. Auch das habt ihr sicher mit den Fachleuten erörtert?

Ich wünsch euch jedenfalls alles Gute

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Hallo. Danke für deine Antwort.

Ja du hast schon recht. Sie hat viel Programm. Aber würden wir ihr jetzt was streichen, würde hier die Hölle ausbrechen. Ich mag es mir gar nicht vorstellen.
Sie geht in den Hobbys auf und ist dabei auch ausgeglichen und entspannt.

An Tagen, wo sie kein Programm hat, ist sie oft furchtbar anstrengend, weil sie sich einredet, keiner mag sie und keiner hat Zeit für sie und für alle anderen ist alles wichtig, nur sie nicht. Und dabei zählt ihre Familie erstmal nicht, sie gibt unheimlich viel auf die Meinung von Freunden.

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Blöd ist, dass sie auch noch in der Schule zusammen sind. Wenn meine Kinder massiven Knatsch mit einem "Freund" hatten, habe ich eine Woche strikte Abstinenz verordnet, egal wie sie protestierten und jammerten. Das hat sich dann immer von alleine reguliert und sie waren wieder allerbeste Freunde.
Wird man bei euch nicht umsetzen können, besonders wenn die andere Mutter es nicht einsieht, auch mal mit ihrem Kind zu reden.
Sicher müssen Kinder vieles alleine regeln können, aber nicht alles.
Ich würde schon nochmal versuchen, die andere Mutter zu motivieren, dem Kind zu erklären, was es bei Deiner Tochter auslöst.
Das Programm Deines Kindes ist ja immens, befürworten die Therapeuten das? Der Bruder eines meiner Patenkinder hat ADHS. Als er noch Schulkind war, wurde in der Therapie zwar auch Sport und auspowern empfohlen, aber auch strikte Ruhetage.
Dazunehmen würde ich keinesfalls mehr was.
LG Moni

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Vielen Dank für deine Antwort.

Die andere Mutter sieht es nicht wirklich ein. Ich glaube, sie weiß um die Probleme mit ihrem Kind, hat aber eben noch 3 kleinere andere Kinder. ich beobachte von außen, wie sie mit Agressionen den Geschwistern gegenüber und dem Verhalten der Großen umgeht und weiß, dass es für mich nicht der Weg ist, einfach alles die Kinder klären zu lassen, ich würde viel mehr intervenieren.

Ich habe ja mit ihr gesprochen. Wir saßen zusammen, sie war ehrlich geschockt über die Lügen ihres Kindes (Hat natürlich daheim nicht die Wahrheit gesagt, was die Erpressung usw. angeht) und wollte auch informiert werden, wenn sowas nochmal vorkommt. Als ich ihr am nächsten Tag von der nächsten Erpressung berichtet habe, hat sie mir nur erhzählt, was ihre Tochter erzählt hat und das wars.
Auch im Hinblick auf Ausagen ala "Ich bin besser, ich schaff alles ohne Tabletten und Psychologe" wurden nur die Schulter gezuckt und gesagt, es sind halt Kinder und die verstehen das noch nicht so.

Ja. Ihr Programm ist groß. Da sind wir so "reingerutscht". Angefangen hat es mit Ballett. Dann kam der Chor (da war sie aber auch noch zum Kleinkind-Turnen). Den Wechsel zum Grundschulturnen haben wir letztes Jahr schon verboten. Wir wüssten nicht, was wir ihr wegnehmen sollten. ich kann es für sie nicht entscheiden, sie liebt alles und ist dabei so ausgeglichen und sie selbst kann es nicht entscheiden, das würde einen massiven Druck aufbauen. Und ihr jetzt einfach was zu streichen, da würde hier die Hölle losbrechen. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt.

Wir haben hier wegen Hausaufgaben teilweise 3 Stunden Wutausbruch inklusive Selbstzweifeln, Hass, usw.

Die Therapeuten raten nicht ab. Sie sagen Ballett sei gut für die Körperwahrnehmung, Tanzen auch, Ergo muss halt auch sein.

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Ich kenne die ausbrechende Hölle durchaus von dem erwähnten Jungen. Ich holte manchmal seine Schwester zu mir, wenn die nur noch am Heulen war wegen ihm.
Mal eine blöde Frage: der betreffende Junge war damals ein paar Monate stationär in unserer Kinderpsychiatrie, wurde dort auch beschult usw. Auch die Eltern wurden in die Therapie mit einbezogen. Hinterher lief alles weeeesentlich besser! Schon mal daran gedacht?
Kleiner Trost am Rande: Heute ist es ein junger Mann mit gutem IT-Beruf, wohnt selbstständig und ist wirklich liebenswürdig und umgänglich.
LG

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Ich würde zumindest die Treffen in meinem Zuhause begrenzen und meiner Tochter klarmachen, dass die Streitereien für mich sehr belastend sind. Auch würde ich die Treffen beenden, sobald Grenzen nicht respektiert werden. Auch der Mutter klar kommunizieren, dass das Treffen sofort abgebrochen wird, wenn es wieder Streit gibt.
Du tust sehr viel für deine Tochter und hast auch ein Recht auf einen Nachmittag ohne Streit.

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Danke für deine Antwort.

Ich weiß, dass ich da härter durchgreifen muss. Ich tute mich immer sehr schwer einem "fremden" Kind zu sagen, dass es so nicht geht und wie es besser ist.
Aber ja, cih muss das eher beenden! Vielen Dank!

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Die Treffen scheinen doch immer bei euch zu sein, oder? Vielleicht kommt die Mutter auch eher ihren Pflichten nach, wenn sie merkt, dass sie ihre schwierige Tochter nicht so einfach bei euch parken kann und du nicht ihre gesamte Erziehungsarbeit übernimmst.

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Puh, das ist schon ne Hausnummer und ich kann wegen der Diagnosen wohl auch nicht wirklich mitreden.

Für mich hängen die Mädels viel zu viel aufeinander, das würde auch ohne Diagnosen in die Hose gehen....besonders wenn beide sehr "stürmisch" sind. Sie sind den kompletten Schultag zusammen, zusammen beim Tanzen und dann noch ständig verabredet. Ich würde schlichtweg einen Cut machen, wenn das gemeinsame Tanzen nicht klappt, dann meine Tochter woanders anmelden. Nur noch einmal in der Woche verabreden, kommt Streit auf sofort die Verabredung unterbrechen, bzw beenden. Bleibt es in der Schule, wie es jetzt ist, dann wirklich über eine Schulbegleitung nachdenken oder zumindest über einen Klassenwechsel.

Ich würde die Freundschaft nicht unterbinden, aber ich würde sie lenken. Und ich würde dem Besuchskind ganz klare Grenzen in meinem Haus aufzeigen. Stell du (nicht gemeinsam) verständliche Regeln auf, sowas wie kein Schreien, keine Beleidigungen, keine Erpressungen, keine Gewalt usw.

Ich sage ganz klar, dieses andere Mädchen tut deiner Tochter nicht gut. Und gerade weil deine Tochter Diagnosen hat, bist du dafür verantwortlich, das sie sich streßfrei bewegen kann, aber auch in ihrem Rahmen Grenzen einhält. Die Aussage, die Kinder sollen das selber regeln, das klappt bei Kindern ohne Besonderheiten, aber nicht eurer/ dieser Konstellation.

Dann erkenne ich im Text ganz klar eure Hilflosigkeit im Umgang mit eurer Tochter, auch im Verlauf wird es sehr deutlich. Also braucht auch ihr Unterstützung im Umgang mit eurer Tochter, ich weiß aus meinem Umfeld, das es wirklich viel bringt. Da haben die Eltern selber bei Schulungen, Therapien, aber auch bei einem stationärem Aufenthalt unsagbar viel über sich und den Umgang mit den Diagnosen gelernt. Beide Elternpaare betonen so oft, das sie ohne eigene Unterstützung gar nicht wüssten, wo das alles geendet wäre. Habt ihr in die Richtung schon etwas gemacht?

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Zuerst einmal sollten die Kinder zumindest in der Schule auseinander gesetzt werden.
Das ist ja nun kein Aufwand für die Lehrerin.
Ist eventuell eine Schulbegleitung angedacht?
Das hilft in der Schulklasse oft ungemein, nicht nur dem Kind, welches die Begleitung hat, sondern auch oft der gesamten Klasse.
Unsere Klassen mit ADHS Kindern, Autismus-Kindern,… wurden auch entsprechend geschult im Umgang und wie sie selbst mithelfen können, dass es allen in der Schule gut geht.


Die Spielabredungen zu Hause würde ich aussetzen und sobald diese wieder aufgenommen werden, ganz klare Bedingungen daran Knöpfen und zur Not das andere Kind auch mal nach Hause schicken.
Vielleicht macht ihr aus, dass ein Treffen pro Woche bei euch in Ordnung ist.

Warum müssen die beiden nach der Schule/Tanzen zusammen fahren? Gibt es hier andere Möglichkeiten?

Habt ihr schon eine Elternschule besucht bzw gemeinsame Therapiestunden?
Oftmals wird die Familie vergessen und nur das Kind gerät in den Fokus, dabei ist es ganz wichtig, dass alle Familienmitglieder ins Boot geholt werden.

Alles Gute euch

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Ich würde auch empfehlen, mal den Kontakt auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Erstmal keine Verabredungen nach der Schule, Kontakt nur in der Schule, vielleicht noch beim Tanzen.

Hat sie denn sonst gar niemanden? Kannst du nicht mal ein anderes Kind zu euch einladen? Ich würde mal versuchen, neue Freundschaften aufzubauen, oder alte zu erneuern.

Zu Hause klare Strukturen schaffen, mal einfach nur draußen spazieren gehen, in die Natur gehen, das entspannt.

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Doch, sie hat andere Freunde. Sie spielt mit mehreren Mädchen, dss klappt gut.

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Ich habe den Eindruck, dass du dieser "Sache" zu viel Raum gibst.
Spielen sie bei euch zuhause und streiten sich, dann halt dich raus. Sie sollen es alleine klären. Wenn es nicht klappt, dann muss die Freundin halt nach Hause gehen. Genauso umgekehrt, wenn deine Tochter bei der Freundin zuhause ist.

Ebenso ist es nicht deine Mission, der Freundin die Gefühlslage deiner Tochter zu erklären. Sie kennen sich und wissen sich mittlerweile auch zu nehmen.
Dass deine Tochter aufbrausend, wütend und/oder aggressiv ist, das merkt das andere Mädchen selber und muss lernen, damit umzugehen, oder ihr aus dem Weg zu gehen.

Ich will dich nicht entmutigen. Aber wahrscheinlich wird diese Freundschaft eh nicht über einen längeren Zeitraum anhalten, weil der Freundin das Ganze wahrscheinlich über kurz oder lang zu anstrengend werden wird.

Drum nochmal. Lass die Mädels das alleine regeln. Diejenige, die am allermeisten unter der Situation leidet bist nämlich du.

Vielleicht wäre es auch besser, wenn sie in der Schule nicht nebeneinander sitzen würden und auch den Schulweg alleine gehen würden. Oft ist weniger mehr...


LG

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Leider stimmt das nicht.

Dje Stimmung meiner Tochter hängt momentan stark von den äußeren Umständen ab. Sie leidet massiv darunter wie sie geärgert wird und wie sie dann reagiert.

Sie hat Schlafstörungen, wenn es viel Streit gab und ist nach einem guten Tag ausgelassen.

Ich kann die 2 nicht alles allein klären lassen. Icg muss mein Kind schützen und auch das andere Mädchen, falls sich meine Tochter in die Enge getrieben wird.

Ja, ich leide unter der Situation, weil ubser Leben krass unberechenbar ist und ich jrden Tag heftige Gefühlsstürme begleiten muss. Das kostet unendlich viel Kraft.

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Ich weiß, wie viel Kraft das kostet.
Drum finde ich, dass es besser wäre, dass die Mädchen den Kontakt auf das Nötigste minimieren.

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Ja nun. Du hast ein mehrfach belastetes Kind mit diversen Diagnosen und entsprechender Therapie. Dass da auch in Freundschaften nichts ohne Begleitung durch Erwachsene läuft, ist erwartbar. Ich fürchte, dir bleibt wenig übrig, als das ebenso zu begleiten, wie du sonst deinem Kind auch hilfst, seine Päckchen zu tragen. Es ist von einem anderen Mädchen nicht zu erwarten, ein belastetes Kind aufzufangen.

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Und ich würde dringend arbeiten, dass dein Kind nicht mehr gewalttätig wird. Das ist ein absolutes No go, außer in größter Not (Selbstverteidigung bei physischem Angriff, wenn keine Erwachsenen in der Nähe). Da würde ich auch sanktionieren, wenn dein Kind wieder aggressiv agiert. Geht einfach nicht.

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Wir arbeiten seit Jahren an den Aggressionen. Mittlerweile sind wir so weit, dass sie es "nur noch" macht, wenn sie entweder in einem krassen Wutausbruch (hier daheim)/meltdown ist oder keinen Ausweg weiß.

Sie kann ganz klar sagen "Stopp", "lass das, mir ist das zuviel" oder "ich brauche jetzt meine Ruhe". Ihre Freundin hört aber nicht. Die Grenzen meiner Tochter werden oft einfach überschritten. Mehrfach. Und dann kommt mein Kind in einen Zustand größter Not. Sie fühlt sich total in sie Ecke gedrängt umd wenn sie geht, wird sie verfolgt.

Natürlich gibt es Sanktionen und dass mein Kind kein Engel ist weiß ich.

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