Hilfe. 1. Klasse.. langeweile??

Hallo,

Mein Sohn (6 1/2 Jahre) ist im August eingeschult worden. Er hat sich extrem auf die Schule gefreut aber damit war es dann schnell vorbei. Er findet es langweilig. Deutsch und Mathe vor allem. Er kannte schon alle Buchstaben aus dem Kiga, kann die allermeisten auch schon schreiben. In Mathe wartet er immer noch sehnlichst darauf, dass sie endlich mit dem "richtigen" rechnen anfangen. Sie machen aktuell Aufgaben mit Rechenplättchen und Rechenstreifen, das ist für ihn aber kein richtiges Rechnen, da man, laut seiner Aussage, da ja gar nicht rechnen muss weil man das Ergebnis ja sehen kann #klatsch

Seit den Herbstferien (seit 2 Wochen vorbei) wird es immer schlimmer. Er jammert dass er keine Lust auf Schule hat, dass es langweilig ist. Wenn ich frage, was er denn gerne lernen würde in der Schule sagt er "richtige Rechenaufgaben mit plus und minus. Schwere Aufgaben. Und richtiges Schreiben mit Sätzen." Puh... in Mathe hat er schon ein Zusatzheft bekommen weil er immer so schnell fertig ist. Dabei handelt es sich jedoch nicht um "schwerere" Aufgaben, sondern einfach nur "mehr". Quasi Beschäftigung. Es sind die gleichen Aufgaben wie im Mathebuch aktuell, nur mit anderen Zahlen. Er macht also quasi die gleichen Aufgaben 2 mal hintereinander. Das langweilt ihn dann nur noch mehr.. und mittlerweile zeigt sich das an der Ordentlichkeit mit der er die Aufgaben macht.. er kann so ordentlich Malen und Schreiben.. muss er in Mathe aber Punkte malen zum Rechnen schmiert er sie nur noch irgendwie hin, die Zahlen genauso. Man sieht, dass er einfach nur fertig werden wollte.

Es wird immer schwerer ihn für die Schule zu motivieren, aber vielleicht gehe ich das ja völlig falsch an.

Hat jemand Tipps wie ich es schaffe, dass er sich wieder auf die Schule freut und begreift, dass man auch mal Dinge machen muss die man schon kann und deshalb langweilig findet?

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Das ist bitter für deinen Sohn, aber das ist das "Problem", wenn im Kindergarten mehr gemacht wird als die Schule möchte. Sprecht mit der Schule, vielleicht kann er schon in die zweite Klasse. Kann er auch schon Schreibschrift? die kommt ja im 2. Halbjahr der Klasse 1 (zumindest bei uns). Bei uns gibt es für Mathe das Drehtüren-Modell. Bei uns haben alle in der gleichen Stunde Mathe. Ein Kind, das in Mathe begabt ist, kann dann in den Unterricht der höheren oder für die weniger Begabten einer niedrigeren Klasse besuchen. Meine Tochter hat sich in der 2. Klasse in Mathe extrem gelangweilt. Wir haben dann den Stoff der 2. Klasse bis zum Ende der Osterferien selbstständig gemacht. Und dann wurde von den Osterferien bis zu den Sommerferien der Stoff der 3. Klasse gemacht. Als sie in der 3. Klasse war ist sie in Mathe in den Unterricht der 4. Klasse gegangen. Als sie in der 4. Klasse war, da hatte sie mit 2 anderen Sonderunterricht bei der Rektorin und sie haben Stoff der 5. und 6. Klasse gemacht. Arbeiten mussten allerdings die der 4. geschrieben werden.

Sprecht wirklich mit der Schule, das ist das Beste

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Ja es ist schon etwas bitter.. ich mag dem Kiga dafür aber gar nicht so wirklich die Schuld geben. Mein Sohn war aber meist auf Grund meiner Arbeitszeit schon um kurz nach 7 im Kiga und damit der erste.. und hat dann viel mit TipToi gemacht und dabei sehr viel selbstständig gelernt. Sie hatten Spiele wie Buchstabenburg und Zahlenroboter.. dadurch hat er vieles gelernt.
Schreibschrift kann er noch nicht, die wird bei uns am Anfang der 2. Klasse erlernt.
So ein Drehtür-Modell klingt ja super. Das gibt es an unserer Schule leider nicht.
Die Lehrerin war bisher leider auch nicht sehr hilfreich, meinte nur er bekommt ja schon Zusatzaufgaben in Mathe, mehr ist nicht drin, es gibt zu viele Kinder in der Klasse die leistungsschwach sind und die mehr Förderung benötigen. (Aussage der Lehrerin von kurz vor den Herbstferien)

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Ich finde, da hat der Kindergarten keine Schuld. Manche Kinder eignen sich einfach etwas an und dies zu verhindern, nur damit alle auf dem gleichen Stand sind, ist meiner Meinung nach der falsche Weg.

Meine Nichte konnte mit 5 Jahren lesen indem sie hin- und wieder mal Erwachsene gefragt hat, was für ein Buchstabe das ist. Sie hat dafür einfach ein Talent und ist bis heute sprachbegabt.

Mein Sohn konnte mit 5 Jahren die Uhr lesen. Auch durch Beobachtung und fragen. Er hat keine gesonderte Arbeitsblätter dazu bearbeitet. Andere Kinder haben in der 3. Klasse noch immer nicht die Uhrzeit verstanden.

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Erinnert mich sehr an unsere Tochter. Sie konnte bereits Lesen und die Buchstaben bevor sie in die Schule kam. Mathe die Zahlen und einfache Aufgaben auch. Die ersten Wochen waren eine Qual. Morgens theater Schule wäre langweilig usw.

Wir haben ihr immer wieder gesagt dass andere es halt auch lernen müssen, das es besser wird und das sie für sich aufpassen muss dass sie vor lauter Langeweile nicht irgendwann den Anschluss verliert.

Wir haben sie dann halt zuhause viel selber machen lassen. Jetzt 3. Klasse z.b schaut sie sich in Englisch schon andere Sachen an.

Benutzen eure Kinder "Anton". Vielleicht kann er da was machen? Ansonsten würde ich schon mit der Lehrerin sprechen.

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Ich kann dir aus unserer Erfahrung berichten.

Unsere Tochter ist jetut in der 2. KLasse, wird in 2 Wochen 8 (war also bei Einschulung) ähnlich alt wie dein Sohn.

Sie konnte brüchig lesen, schreiben nach Gehör aber "flüssig" und technen bis 20. Sozial war (und ist) es schwierig.

Sie hatte sich unbändig gefreut, nach dem 2. Tag kam soe, sagte "da geh ich nie wieder hin" und "zog das durch"... 8 Wochen hat sie gebrüllt, geschrien und geweint. Es war der Beginn eines langen Weges an dessen Ende unter anderem die Hichbegabung stand.

Ich würde ganz dringend das Gespräch mit der/dem Lehrer:in(nen) suchen.
Sein Sohn braucht Gelegenheit, sein Wissen einzubringen. Durch wirkliche Zusatzaufgaben, die neu sind. Das verschiebt das Problem aber auch nur, meine Tochter langweilt sich immer noch, sie kann mittlerweile mal und geteilt einigermaßen und im Unterricht hängen sie noch beim Rechnen his hundert ohne Zehnerübergang.
Vllt gibt es eine Beauftrahte(n) für Hichbegabung, da kann man Tips bekommen.

Hausaufgaben sind immer wieder ein Problem. Sie stellt sich auch manchmal absichtlich "doof", damit sie mehr Aufmerksamkeit bekommt (in der Schule wirds den Schwächeren ja auch nochmal erklärt 🤷🏼) Mein Tipp: ich Kämpfe nicht mehr. Finden die Lehrer es ist nicgt ordentlich genug, sagen sie das schon. Ich mische mich nicht ein und habe so die schulprobleme nicht noch daheim.

Meiner hilft es außerdem, die Hausaufgaben zu amchen wenn keiner daheim ist. Ich bin in der Zeit die kleinen Geschwister holen. Geht bei uns halt.

Lenke außerdem den Fokus auf Sport, Sachkunde, Musik... Was dein Kind hakt mag. Darauf und seine Freunde und die Pausen soll er auch freuen.

Und dsnn löst sich dad Priblem in 3/4 Monaten, wenn der Stoff seinem Wissen gleich auf ist ja vklt schon. Bis dahin muss er durchhalten. Ist doof, abrr ist so.

Wir fördern und fordern privat viel. Kopfrechnen am Abendessenstisch ist hier Alltag (dem Alter der Kinder angepasst, der Vorschüler liebt es auch).

Ach und vllt kann er mal sein Lieblingsbuch mitnehmen und ne Seite vorlesen? Oder ne Geschichte in Sätzen schreiben und die dann im Montags Kreis zeigen. Sowas macht meine Tochter immer sehr getn und soe ist da immer sehr stolz.

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Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen das diese Langeweile in Klasse 1 schrecklich war. Zusatzaufgaben gab es nicht, sondern warten war angesagt bis alle fertig waren. Ich habe dann den Unterricht gestört und stand oftmals vor der Tür. Ich rate Euch dringend die Lehrer um ein Gespräch zu bitten. Schildert, ohne Vorwürfe, was ihr beobachtet und teilt Eure Sorge das sonst Euer Kind den Spass an der Schule verliert und im schlimmsten Fall zum Klassenclown oder Störer wird. Unser Kind war bei Einschulung auch weiter. Die Kindergarten Betreuer haben einen entsprechenden Brief an die Lehrer geschrieben. Diese machen sich dann natürlich selbst ein Blid. Es gibt eine Förderlehrerin die das engmaschig begleitet und zB mit Zusatzaufgaben unterstützt. Sie ist auch unser Ansprechpartner. Ein Klassenwechsel steht nun im Raum.

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Hallo, Du machst Nichts verkehrt und Dein Sohn auch nicht. Er ist einfach hoffnungslos unterfordert und bräuchte ein durchlässigeres Schulsystem. Die Antwort einer Userin "das ist eben so, wenn im Kindergarten zuviel gemacht wird" kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Manche Kinder sind eben schnell, die saugen Wissen auf. Haben wir hier auch zu Hause. Und das ist das doch auch toll und sollte kein "Problem" sein. Und genau da sollte das System Schule doch auch die Kinder abholen und fördern. Stattdessen sollen alle 6 Jährigen im August zum Schulstart durchstarten, nicht früher, nicht später. Ist doch Käse.
Die Zusatzaufgaben bringen natürlich Nichts, wenn sie nur den Arbeitsaufwand an langweiliger Beschäftigung für Dein Kind verdoppeln. Ihr könnt Euer Kind nun im örtlichen SPZ vorstellen und den dann evtl. folgenden Nachweis einer Hochbegabung der Schule vorlegen. Nur was nützt das, wenn die Schule nicht bereit oder in der Lage ist, hier individuell zu fördern. Gibt es da vor Ort evtl. Alternativen?
VG Cat

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Beschwert sich dein in der Schule auch über seine Langeweile?

Mein Sohn (lesen mit 5, rechnen bei Einschulung im 100er Raum) war es SEHR langweilig am Anfang, er hat sich aber nie bei seiner Lehrerin beschwert und war auch sonst völlig unauffällig. Seiner Lehrerin war schlicht nicht klar, dass er schon so weit ist (sie hat natürlich gemerkt, dass er schnell ist und ihm alles null Mühe macht, aber die Langeweile hat sie nicht bemerkt).

Sprich doch nochmal mit der Lehrkraft. Es wird sicher eine Lösung geben. Bei uns war die Lösung dann schlussendlich anderes Material zum bearbeiten und geistig fordernde Hobbys. (Schach und Musikinstrument)

IQ Test haben wir machen lassen, er hätte überspringen können, wir haben uns aber dagegen entschieden (Körpergröße, soziale Entwicklung) und es nicht bereut. Jetzt ist er in der 7. Klasse, ist schulisch spitze (mit Freude, immernoch), hat viele Freunde und ist nicht unterfordert.

Alles Gute LG #winke

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Hallo!
Hier ist Differenzierung gefragt, die aber optimalerweise nicht vergreifen sollte, wodurch das Problem noch vergrößert würde. Erste Anlaufstelle sollte daher die Lehrkraft sein. Die Problematik wird sich in jeder Klasse stellen und sollte daher eigentlich hinlänglich bekannt sein.

Sollte das nicht fruchten, kann ich vielleicht ein paar Ideen liefern, um Langeweile vorzubeugen. Ich habe mich im Laufe meiner Schulkarriere 13 Jahre lang gelangweilt; teils, weil mir alles zugeflogen ist (in Mathe, Deutsch und allen Fremdsprachen), insbesondere aber dort, wo mir nichts zugeflogen ist und mich die Themen nicht die Bohne interessiert haben (fast alles andere). Bei Tafelabschrieben habe ich wechselnd mit links, auf dem Kopf, in Spiegelschrift, in Sütterlin, Steno oder in Runenlautschrift geschrieben. In Mathe sind das Kopfrechnen im Dualsystem oder das schriftliche Addieren und Subtrahieren mit römischen Zahlen ein Wundermittel gegen Langeweile. Alles Genannte nimmt den Schulstoff nicht voraus und lässt sich m.E.n. wunderbar parallel zum Erlenen des Schreibens und Rechnens in der Schule einüben. Wenn er lateinische Buchstaben schon kennt, findet er Runenlautschrift vielleicht spannend. Wenn es ihn nicht verwirrt, würde ich (allerdings sehr laienhaft) fast behaupten, dass es sogar für das Heraushören der Laute für den Schriftspracherwerb nützlich sein könnte. Vielleicht ist ja eine Idee dabei.
Liebe Grüße!

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Aber was ich fairerweise noch erwähnen sollte, ist, dass es für die Schriftvarianten mit Sicherheit und völlig zu Recht in der Schule einen auf den Deckel geben könnte. Das ist mir auch öfters passiert; ist also eher etwas für den Privatbereich.

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Wir sind inzwischen in der zweiten Klasse und Zwilling 2 wartet immer noch darauf dass es endlich los geht mit richtigem Rechnen. Dabei finde ich die Textaufgaben die sie jetzt machen nicht ohne, ich meine sowas hätten wir erst in der dritten gemacht.
Dass der Rechenweg zur Aufgabe gehört ist mein Mantra im Moment...

Ich habe in der ersten Klasse oft die langweiligen "Punkte anmalen" Sachen übernommen, er hat "gerechnet", ich gemalt, war dann nicht ganz so bitter für ihn.

Bei euch vielleicht wirklich mal überspringen überlegen, ist hier kein Thema, viel zu wenig Ehrgeiz in nicht-Mathe Fächern

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Das habe ich auch gemacht. Auch in der 2. Klasse heut noch. Malen nach Zahlen mit einfachen Rechenaufgaben : sie eine Farbe, soe 2 oder so... Bin da pragmatisch und fechte da keine Kämpfe aus, weis ja, dass sie es kann.

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Ich kenne das von unseren beiden Großen so. Das Thema hat sich dann beim Elternsprechtag erledigt & es wurden Lösungen gefunden. Was sagt denn die Lehrerin dazu?