Würdet ihr euren faulen und unverschämten Sohn aufs altsprachliche Gymnasium schicken?

Hallo,

für uns steht bald der Übergang in die weiterführende Schule an (NRW). Lehrerempfehlung ist Gymnasium oder Gesamtschule. Die Lehrerin rät zum Gymnasium. Er hat gute Noten (letztes Zeugnis: Deutsch und Kunst zwei, alles andere Einser), aber er ist leider total faul. Die Hausaufgaben in der OGS macht er nur mit Druck.

Zuhause lernen ist gar nicht. Er sitzt vor seinem Schreibtisch und malt Bildchen statt zu arbeiten.
Wenn man das kritisiert ist er manchmal einsichtig und betroffen, manchmal aber auch nicht.
Oft äußert er, dass er Bildung unwichtig findet und Sportler werden will. Tatsächlich ist er im Verein und gut, aber nicht so gut.

Er missachtet absichtlich Schulregeln, zum Beispiel Bekleidungsregeln, indem er die Kleidung heimlich mitnimmt.

Auch ist er manchmal ziemlich unverschämt. Er sagte einer Lehrerin, dass sie ihm nichts zu sagen habe.
Er benutzt gegenüber Klassenkameraden furchtbare Wörter, die er auf dem Schulhof aufschnappt wie „H…Sohn“, „f… dich“ und so weiter.

All das hat er nicht zuhause gelernt. Wir haben ihn nicht so erzogen. Er kann auch sehr freundlich und hilfsbereit sein, aber eben auch das Gegenteil. Er ist jetzt schon auf Konfrontationskurs und ich weiß nicht, wie das in der Pubertät noch wird.

Er möchte auf das altsprachliche Gymnasium, weil sein bester Freund dort hin geht. Das altsprachliche Gymnasium gilt als besonders streng. Mein Mann möchte das auch. Ich befürchte, dass er scheitern wird und würde ihn lieber zur Gesamtschule schicken. Wie ist eure Meinung?

Bearbeitet von Mausi23

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Ich würde ihn aufs Gymnasium schicken aus folgenden Gründen:
- Gymnasialempfehlung
- tolle Noten
- Wunsch deines Sohnes
- Die "Strenge" dort tut ihm vielleicht gut

2

Ich befürchte, dass er dort aneckt und von der Schule geworfen muss. Das wäre nicht gut für sein Selbstbewusstsein.

Müssen Gesamtschulen ihn dann eigentlich aufnehmen oder müsste er dann auf die Realschule.

3

Meinst Du nicht, dass ihm die strengere Art gut tun könnte?
Vielleicht war die alte Schule zu lasch.

Ich glaube nicht, dass er von der Schule geworfen werden möchte, wenn es seine Wunschschule ist.

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5

Ich würde ihn auch auf das Gymnasium schicken.

Kann es sein, dass er unterfordert ist?
Er muss nie lernen und hat trotzdem fast nur Einser.

Unterforderung kann sich auch in seiner Art anzuecken äußern.

Kann gut sein, dass wenn er auf dem Gymnasium endlich mal gefördert wird sich seine Einstellung ändert.

Ich stimme für das Gymnasium.

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Er gehört definitiv aufs Gymnasium, wenn er so faul war und trotzdem fast nur 1er schrieb. Weiterer Vorteil: Dort ist das Niveau oft besser in der Hinsicht, dass die Schüler nicht so reden. Das wird ihm da schnell abgewöhnt. An der Gesamtschule findet er da eher seinesgleichen, die ihn evtl. noch darin bestärken, so zu reden.
Ob aufs altsprachliche oder naturwissenschaftliche Gymnasium würde ich von seinen Interessen abhängig machen.

Bearbeitet von -Destiny-
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"Weiterer Vorteil: Dort ist das Niveau oft besser in der Hinsicht, dass die Schüler nicht so reden. Das wird ihm da schnell abgewöhnt."

Ahahaha, da musste ich grade heftig lachen. Das ist eine elitäre Idealvorstellung, aber nicht mal entfernt Realität. ;-)

Bearbeitet von EfeuIvy
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Ich war auch auf einem strengen, altsprachlichen Gymnasium, da hat das schon zugetroffen. Wenn wir mal mit Jugendlichen außerhalb unserer Schule zusammengetroffen sind, insbesondere nicht-Gymnasiasten, schlackerten uns die Ohren, was da für Begriffe verwendet wurden . Ist aber auch schon ein paar Jährchen her, mittlerweile kann sich das mehr angeglichen haben ;-)

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Naja, wenn er gute Noten hat obwohl er faul ist und nichts lernt ist das doch in Ordnung faul zu sein und nichts zu lernen. Hab ich auch so gemacht, nie Hausaufgaben gemacht, nie großartig gelernt für Prüfungen. Wenn es trotzdem zu sehr guten Leistungen reicht ist das doch in Ordnung (zwar ein Armutszeugnis für die wirklich sehr niedrigen Anforderungen im Bildungswesen aber das ist eine andere Diskusison).

Was sind denn Bekleidungsregeln? Also wir haben in der Schule getragen was wir wollten.

"Hurensohn" oder "fick dich" nutzen leider sehr viele jungen Menschen. Natürlich hat er das nicht zuhause gelernt, damit in Kontakt kommt er natürlich trotzdem und manche übernehmen sowas halt dann. In Zeiten von Internet und Co. lässt sich das nur schwer vermeiden. Aber ich sag mal so, zu meiner Zeit waren es halt andere Kraftausdrücke...

Insgesamt sehe ich also eigentlich jetzt nichts aussergewöhnliches, dass gegen ein Gymnasium spricht. Ein mehr oder weniger normaler Jugendlicher (wobei ich nicht weiß wie alt er ist, je nach Einschulung etc.).

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""Hurensohn" oder "fick dich" nutzen leider sehr viele jungen Menschen."

Ja, das ist richtig. Es sind gängige Ausdrücke unter Jugendlichen. Wenn es um den Übertritt geht, dann ist der Kerl doch erst in der 4. Klasse. Finde ich etwas früh.

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Also man muss das jetzt nicht dramatisieren.
Ich kann mich erinnern, dass es bei uns in der 3. Klasse auch ein paar Jungs gab, die diese Ausdrücke "entdeckt" haben und sie dann untereinander ausprobiert haben. Irgendwann wurde es dann langweilig und die Phase war wieder vorbei....
Schön ist das nicht. Aber auch Kindergartenkinder haben manchmal Phasen, wo sie Pipi-Kacka-Popo total lustig finden....oder das Sch-Wort.... #augen

Ich denke die TE wird ihrem Sohn schon gesagt haben, dass man diese Ausdrücke nicht verwenden sollte....

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Wenn das Kind sich so krass daneben benimmt, dass ein Schulverweis droht, ist es sowohl auf dem Gymnasium als auch auf der Gesamtschule falsch.

Die Gesamtschule ist NICHT das Auffangbecken für Schüler, die sich nicht benehmen können und mit unflätigen Ausdrücken um sich werfen.

Die Realschule übrigens auch nicht.

Es gibt allerdings Schulen, die sich auf den Umgang mit Systemsprengern spezialisiert haben. Das ist dann eher unabhängig von der Schulform.

Damit es nicht so weit kommt, würde ich Erziehungshilfe in Anspruch nehmen, Schulsozialarbeiter ansprechen und eng mit Lehrern und Erziehern zusammenarbeiten.

Ob Gymnasium oder Gesamtschule ist erstmal zweitrangig - benehmen muss er sich überall.

Bearbeitet von O-Doolia
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"Die Gesamtschule ist NICHT das Auffangbecken für Schüler, die sich nicht benehmen können und mit unflätigen Ausdrücken um sich werfen."
Sehe ich auch so. Ich komme zwar aus Österreich und kenne mich mit deutschen Gesamtschulen kaum aus, aber solche Vorurteile nerven mich gewaltig.
Nur weil man nicht gut in der Schule ist (aus welchen Gründen auch immer) heißt es nicht, dass man sich nicht benehmen kann.
Meine Schwester ist Deutschförderlehrerin in einem der sozialschwächsten Orten des Landes, das Leistungsniveau ist unterirdisch, ABER die Kinder sind (mit wenigen Ausnahmen) brav und arbeiten immer mit.
Liebe TE: wenn dein Sohn sich nicht angemessen zu Benehmen weiß, wird er an jeder Schule Probleme bekommen. Unabhängig vom Leistungsniveau und im Gymnasium besteht zumindest die Hoffnung, dass er im Unterricht so ausgelastet ist, dass er nicht stören kann.

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Wo steht denn was von Schulverweis???
Bitte mal genau lesen!

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Ich würd mit ihm sprechen und deutlich sagen was deine Sorgen sind. Auch wegen der Strenge der Schule usw. Wenn er aber einsichtig ist würde ich es versuchen

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Spirchst du hier tatsächlich von einem 4.Klässler, also einem ca. 10 jährigen Jungen?! Er sagt seiner Lehrerin, sie hat ihm nichts zu sagen und "Fick dich", "Hurensohn" etc. gehört zu seinem alltäglichen Vokabular. Viel Spaß, wenn der Kerl mal tatsächlich in der Pubertät ist.

Bei ausgeprägter Faulheit und bei schwierigem Benehmen würde ich eher kein altsprachliches Gymnasium wählen.

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So wie du deinen Sohn beschreibst, hast du gar keine andere Chance als ihn auf das Gymnasium gehen zu lassen. Alles andere würde er von Tag 1 an torpedieren. Da das Gymnasium sein Wunsch ist, hast du zumindest dort die Möglichkeit, dass er sich am Riemen reißt.
Wie gut, dass er sich nicht die unterste Schulart ausgesucht hat, denn ich würde auch Unterforderung in der Grundschule nicht ausschließen wollen als Grund für sein Verhalten.

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Das Verhalten deines Sohnes ist natürlich nicht gut, Sprache und Respekt sind wichtig, das finde ich auch.
Weniger kritisch empfinde ich das er nicht lernen mag, bei den Noten die er hat muss er das ja offensichtlich auch nicht. Für mich gab es es früher in der Schule auch Fächer für die ich nie gelernt habe, weil ich auch so gut war und es eben gar nicht musste.
Ich würde ihn auf seine Wunschschule schicken, wenn er dort aneckt und scheitern sollte, ist das eben auch eine Lektion für seine weitere Laufbahn.
VG,
K.