Wie "streng" seit ihr mit euren kindern, was das lernen betrifft?

Hallo,

wir haben folgende situation: unsere 12 jährige tochter war immer eine gute schülerin, sie musste nichts groß tun und hatte trotzdem gute noten. Seit sie aber auf dem gymnasium ist fliegen ihr die guten noten nicht mehr einfach so zu. Zu lernen hat sie aber keine lust. Stattdessen hängt sie lieber stundenlang vor dem handy oder vor dem fernseher, was jetzt aber unterbunden wurde!! Ich mein, egal ob haupt oder realschule- wenn man so garnichts tut ist man in jeder schule nicht gut. Wie handhabt ihr das? Fordert ihr eure kinder zum lernen auf wenn sie keine lust haben?

Lg

Bearbeitet von Schwer123
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Hallo,

Meine Tochter ist 14 mittlerweile und solange die Noten laufen halte ich mich raus.
Ich frag dann immer mal nur kurz ob sie für Arbeit xy gelernt hat.
Momentan is es etwas schwieriger und grad bei Mathe bin ich hart und wenn nicht ausreichend gelernt wird werden auch Aktivitäten oder der pc gestrichen.
Wobei solangsam die Vernunft einsetzt und (nächstes Jahr sind Prüfungen) ich sie daran erinnere wo sie den danach gern hin möchte und das sie das nur selbst erreichen kann.

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Welche Klasse und wann ist sie gewechselt?
Zur 5. oder zur 7.?

Wie sind die Noten?

Mit 12 ist sie natürlich in der Pubertät. Meine Erfahrung ist: Klasse 7 bis mindestens 9 sind die Kinder komplett mit dem pubertären Umbau beschäftigt. Ich habe damals gesagt: ihr müsst einigermaßen dadurch kommen - hängenbleiben wollten sie selbst nicht wegen Klassen- oder Schulwechsel. Also haben sie sich so einigermaßen durchgewurschtelt.

Ich hatte ein Auge auf Lernstrategien - Vokabeln hab ich ziemlich lange abgefragt, immer mal geschaut, was in welchem Fach gemacht wurde und Nachhilfe gab es auch.

Ab Klasse 10. so ungefähr war es dann wieder besser und ab Oberstufe sowieso.

Haben alle ein super Abi abgelegt.

Medienzeit war begrenzt, aber natürlich erlaubt - müssen ja mit den Freunden kommunizieren.

Ich würde mit ihr reden und sie selbst einen Plan ausarbeiten lassen. Meist halten sie sich an Selbstverpflichtungen besser. Außerdem die Konsequenz: Klassenwechsel, Schulwechsel noch mal deutlich vor Augen führen.

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Ich bin der Meinung, das man Lernen lernen muß. Auch meine Tochter geht fluffig durch die Grundschule, trotzdem haben wir ein paar Varianten des "Lernens" ausprobiert, bzw ich habe sie ihr eher vorgestellt.
Gerade weil sie den Stoff gut kann, ist es doch jetzt der perfekte Zeitpunkt, zu schauen wie man lernen könnte, wenn es nötig wird.

Mir ist vollkommen klar, das es an der weiterführenden Schule evtl nicht mehr so fluffig läuft. Da laß ich sie doch nicht ins offene Messer rennen. Sie hat also schon rausgefunden, wie sie lernen kann, wann es am Besten klappt, wie man lernen kann ohne das man es richtig merkt. Und das sie sich selber gut einschätzen kann.

Wer nie lernen musste, der weiß gar nicht wie das geht. Und ein Teenie reagiert dann da halt mit "Keine Lust!" drauf. Drohungen und Verbote verhärten die Fronten doch nur. Auf den Kampf habe ich echt keinen Bock.

Ich muß gestehen, das ich relativ streng war, was die Ordnung angeht....jetzt wo sie die Vorteile klar erkennen kann, versteht sie es auch. Dazu brauchte es eigentlich dann schlußendlich nur eine ausgeliehene Mappe ihrer Freundin um Schulstoff selber nachzuarbeiten. Da hat es bei ihr Klick gemacht und ich konnte mich entspannt zurücklehnen.

Ich hatte jetzt in der Grundschule gar keinen Einblick, wann was geschrieben wurde. Jetzt zum Ende der 4. Klasse kann sie sich so gut einschätzen, das sie selber dran denkt und merkt, das ein Blick in die Mappe doch sinnvoll sein könnte. Und manchmal fordere ich auch auf, aber das kommt nie als Drohung rüber.

Für mich hat die Unlust bei euch einen Grund und daran kann man arbeiten. Es wird allerdings nix, wenn man nur stumpf das Lernen einfordert....finde ich. Deiner Tochter fehlt da die komplette Basis, weil sie es bisher einfach nicht brauchte. Das fällt euch gerade vor die Füße.

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Wow, das klingt toll!

Mir fiel das Lernen auch immer sooooo einfach, grad Fremdsprachen flogen mir nur so zu.
Im Gymnasium dachte ich dann das ginge mit Latein genauso. #rofl
Volle Kanne durchgerasselt. Ich hab mir das "Lernen" dann selbst beigebracht.

Ich gebe dir vollkommen Recht: Lernen muss man lernen, und nicht jedes Kind lernt auf die gleiche Weise gut. #pro

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Sowohl mein Mann, als auch ich, haben uns damals mit unserer Denke "Och hat ja immer gefluppt, das geht einfach so weiter." ganz schön die Finger verbrannt.

Ich zumindest stand dann da und wusste gar nicht, wie lernen gehen soll. "Dann musst du halt mal lernen!" war, als wenn man mich in ein Raumschiff setzt und ich jetzt zusehen soll, wie ich zum Mond komme.

Mein Mann hat sich relativ fix berappelt (inkl Schulwechsel), bei mir dagegen endete es mit totaler Schulverweigerung. Ich habe dann später alles noch nachgeholt, aber die Lebenszeitverschwendung, da war es echt schade drum. Als ich endlich mit einer Ausbildung anfing, da waren die anderen schon längst fertig und verdienten gutes Geld.

Irgendwann fehlt ja so viel Stoff, das alles nur noch wie ein Berg vor einem steht. Das Pubertät macht das Ganze dann auch nicht einfacher, im Gegenteil. Wir möchten unbedingt vermeiden, das Lernen für unsere Tochter irgendwie negativ behaftet ist. Aber frag mich in ein paar Jahren noch mal ob ich da so richtig unterwegs gewesen bin. Bin selber gespannt.

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Hallo! Das weiß ich noch nicht und frage mich tatsächlich auch, wie ich das handhaben werde. Ich habe als Schülerin nicht über das Erledigen der Hausaufgaben (worunter dann aber z.B. auch Vokabeln lernen fiel) hinaus gelernt. Erstmals vor den Abiklausuren habe ich mich auf den Hintern gesetzt. Es gab einige Fächer, die mir zugeflogen sind und in denen ich dann gute Noten hatte. Und in den Fächern, die mir nicht zugeflogen sind, habe ich eben schlechte Noten in Kauf genommen, bzw. habe ich sie dann in der Oberstufe durch geschickte Kurswahl reduziert. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bisschen, da ich im Abi mit etwas mehr Aufwand die Nachkommastelle sicher nach vorne hätte verschieben können, wobei natürlich nach abgeschlossenem Studium auch kein Hahn mehr nach dem Abi kräht.
Meine Tochter geht erst in die dritte Klasse. In Mathe und Deutsch gab es da bisher noch nicht großartig etwas zum Lernen. Sachkunde gucken wir uns vor einen Test nochmal an. Aber wahrscheinlich werde ich sie auch langsam ans Lernen heranführen. Ich kann ihr solche Dinge (noch) ganz gut damit schmackhaft machen, dass andere es auch tun. Morgen wird beispielsweise ein Sachkundetest geschrieben und daher sind wir gestern ihre Mappe durchgegangen und ich habe sie abgefragt. Das hat insgesamt etwa eine halbe Stunde gedauert, in der sie auch (kaum) gemeckert hat, nachdem ihr am Sonntag ein Freund, mit dem sie gerne spielen wollte, absagen musste, weil er den Tag für den Test lernen sollte. Ihr war deshalb klar, dass sie mit der halben Stunde gar nicht so schlecht davongekommen ist. Ich denke, wir werden es einfach mal auf uns zukommen lassen.

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Die große ist 12 und auf dem Gymnasium. Ich lasse sie machen, wie sie meint. Die Noten sind mittelmäßig und in manchen Fächern sehr gut bis gut. Ich sehe ja selber, dass sie das immer sehr gut im Blick hat und selbstständig lernt. Von daher halte ich mich raus. Die kleine ist 8 Jahre alt und in der dritten Klasse. Sie würde niemals selbstständig irgendwas tun.
Da bin ich schon etwas strenger. Aber nur, damit sie das Lernen lernt und auf der weiterführenden Schule dann keine Probleme hat.

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Schwierige Frage, es sollte halt immer ein mittelding sein zwischen etwas für die Schule tun aber ein 12 jähriges sollte auch noch nicht wirklich "büffeln" müssen.
Wenn sie also etwas tut, die noten aber trotzdem schlecht sind, ist es nicht die richtige Schule.
Etwas tun, darunter verstehe ich Hausaufgaben + vielleicht noch zusätzliche Lernzeit von ca. 2 Stunden in der Woche. Mehr sollte es meiner Meinung nach nicht sein, mit 12 ist man ja auch immer noch ein Kind.

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Also auf 2 stunden lernen kommen wir nicht. Sie lernt ein tag vor tests maximal ne stunde und meint, dass reicht......

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Welche Note bekommt sie durch 1 Stunde ? Vielleicht kann man da ansetzen das es nicht reicht ?

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Mein Sohn ist auch 12 Jahre. Er ist in der 7. Klasse auf dem Gymnasium. In seiner Freizeit betreibt er Leistungssport. Er ist mit großer Leidenschaft dabei, weiß aber auch, dass die Schule laufen muss. Er ist in einem Talentförderprogramm und die Trainer wollen die Zeugnisse sehen, damit sie merken, wenn ein Kind plötzlich viel schlechtere Noten hat. Das tut sein Übriges. Er lernt selbständig und die Noten sind gut. In der 5 Klasse war das noch nicht so. Da hat er sich auch erst mal umgeguckt, als er merkte, dass es nicht mehr so easy ist.

Seine kleine Schwester ist in der 2. Klasse und sieht es gar nicht ein zu lernen. Leider fliegt es ihr nicht zu und es gibt öfter Knatsch. Aber das 1x1 lernen und Lesen üben geht bei ihr nicht von alleine.

Ich merke aber im Bekanntenkreis, gerade 5./6. Klasse, was für ein Druck von den Eltern aufgebaut wird und wieviel Gegendruck vom Kind kommt. Mit Medienverboten etc. Das finde ich schrecklich. Wir sind immer da zum Helfen oder Abfragen, aber diesen Druck wollen wir nicht. Wenn die Noten nicht stimmen, ist die Versetzung gefährdet, meist wachen sie dann auf. Aber wenn die Fronten dann schon so verhärtet sind, kommt man nicht mehr an das Kind ran.

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Man muss lernen auch lernen. In jeder guten Schule gibt es das entweder als AG ("Lernen lerne") oder in den Unterricht als eigene Unterrichtsstunde eingebetteten. Erkundige dich mal :-)

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Moin,

Zum einen ist das lernen lernen wichtig für das ganze Leben weil es auch auf andere Bereiche abgewandt werden kann, zum anderen ist auch das Medienkonsum Thema viel komplexer als dass es mit 'es unterbinden getan wäre. Gerade das keine Lust haben ist in meinen Augen schon ein Hinweis darauf dass das Handythema schon Einfluss auf die psyche genommen hat, die Dinger haben schon grossen Einfluss auf unsere Psyche und sind suchtmittel Nr 1 in dem Alter, da sollte sie auch auf alle Fälle begleitet werden.