Mein Kind wäre fast im Schwimmunterricht ertrunken!

Hallo Zusammen,

In Moment bin völlig mit der Situation überfordert und verzweifelt. Mein Sohn (4) ist vor 2 Wochen fast im Schwimmunterricht (Seepferdchen) ertrunken.

Ich hatte das Glück, dass man die letzten 10 Minuten die Kinder durch eine Scheibe beobachten darf. Als ich hinzu kam, ging es meinem Sohn noch gut und er hat sich an der Schwimmnudel festgehalten. Ich sah ihn einige Zeit nicht, weil vor der Scheibe noch andere Personen/Kinder saßen. Als ich mich wieder vorgebeugt habe, um nach ihm zu sehen, sah ich das er unter Wasser war und seine Schwimmnudel verloren hatte. Ich sah zu der Schwimmlehrerin rüber, ob sie die Situation sieht. Diese hatte aber ein iPad in der Hand und schrieb dort etwas ( es werden die Leistungen/ Entwicklung der Kinder eingetragen). Ich sah wieder zu meinem Sohn rüber, ob er es aus eigener Kraft wieder rauf schafft und anschließend wieder zu der Lehrerin, ob sie endlich die Situation erkennt. Diese sah aber weiterhin das IPad an. Ihn meiner Panik lief ich herum in den Raum mit den Pool und schrie der Lehrerin zu: „ Er ist unter gegangen“.
Erst danach fing die Lehrerin an, sich geschockt umzuschauen, sie wusste immer noch nicht, um wen es geht und zog ihn auch nicht rauf.
Danach sprang ich sofort ins Wasser (samt Kleidung und Smartphone in der Tasche), erst da griff sie nach ihm und zog ihn hoch.

Danach wurde das Geschehene seitens der Lehrerin und der Schwimmschule kleingeredet. Sie hätte die Situation immer Blick gehabt und das Kind kann bis zu 30 Sekunden unter Wasser bleiben. Ich wurde wie eine hysterische Mutter dargestellt. Dabei war mein Kind ca. 20 Sekunden unter Wasser und dies wurde seitens der Lehrerin gar nicht bemerkt.
Ich habe zunächst sogar versucht ( nachdem einreden der Schwimmschule) den Kurs fortzusetzen. Mein Sohn, der eigentlich ein sehr aufgeweckter und lebenslustiger Junge ist, hat nun Panik von der Schwimmschule. Wir haben heute den Kurs abgebrochen und ich möchte Schritte gegen die Schwimmschule einleiten. Da ich zum einem Gerechtigkeit für meinen Jungen möchte und zum anderen nicht möchte, das dort ein anderes Kind ertrinkt. Da seitens der Schule überhaupt keine Einsicht stattgefunden hat. Habt ihr Tipps für mich?

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Die Schwimmlehrerin hat ihren Focus auf die Kinder und das Schwimmbecken zu richten, nicht auf ein Ipad oder sonstiges. Ich würde eine Anzeige wegen Verletzungs der Aufsichtspflicht machen.

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Wie lang geht denn so eine Schwimmschule bis die Kinder Ihr Seepferdchen haben?
Finde 4 Jahre fast noch ein bisschen jung für so ein Schwimmunterricht, zumal er ja anscheinend nicht schwimmen kann und dafür nur so eine Nudel hatte? Wie lang macht er das schon?

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Was hat das mit der Frage zu tun?

Richtig - nichts.

Wenn sie ihr 4 Jahre altes Kind zu diesem Kurs anmelden konnte, dann wusste die Schwimmlehrerin das und hielt dies für ein geeignetes Alter. Das ist es auch, bei uns ist das das gängige Alter.

Die Dame hat ihre Aufsichtspflicht massiv verletzt und ich könnte mir vorstellen, dass es gar nicht erlaubt ist, dass sie allein eine Gruppe Nichtschwimmer monitort.
Gerade Wasser ist ein gefährliches Element, da kann man nicht den Blick abwenden bzw muss eben zu zweit sein.

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Und weil Wasser ein gefährliches Element ist, würde ich einen Nichtschwimmer nicht nur mit einer Poolnudel ins Wasser lassen. Und genau deswegen die Frage wie lange der Junge da schon mitmacht, weil ja anscheinend der Lehrer/die Lehrerin entschieden hat, dass eine Poolnudel vollkommen ausreichend ist.
Zu so einem Kurs, wo das praktiziert wird, würde ich generell nicht gehen.

Ich will somit nicht der TE einen Vorwurf machen, sondern wollte wissen wie es bei dem Kurs generell gehandhabt wird und ob man sich die Praktiken der Schule vorher angeschaut hat, denn das es überhaupt dazu kommen konnte, dass der Junge der nicht schwimmen kann unter geht ist schon der größte Fehler.

Ich weiß wie ein Seepferdchen funktioniert, aber dafür muss man eben auch etwas schwimmen können und genau das sollte erst einmal erlernt werden und das eben mit den entsprechenden Hilfsmitteln.
Ändern aber nichts daran, dass ich 4 Jahre für so etwas zu früh halte.

Bearbeitet von Wirklich Sinnvoll
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Hallo,

dein Kind ist zu jung für den Schwimmunterricht. Das soll nicht vorwurfsvoll klingen, aber mit 5-6 Jahren können sie die Bewegung besser koordinieren etc. Ich würde erstmal Gras über die Sache wachsen lassen und es später woanders noch einmal probieren.

Die Schwimmlehrerin ist ihrer Aufsichtspflicht/Garantenpflicht nicht nachgekommen. Schreiben hätte sie später machen müssen.

Seid ihr beim Arzt gewesen?

Ich bin damals selbst fast ertrunken in der ersten Schwimmstunde. Wir sollten durch einen Reifen springen und wieder auftauchen, ich aber bin unter Wasser ins Tiefe abgedriftet und habe es nicht allein geschafft. Meine Mutter hat mich herausgeholt und ich hatte wochenlang Lungenschmerzen. Das war wirklich nicht schön. Nun wo ich selbst Mutter bin, mag ich es mir gar nicht ausdenken, wie das für dich war….

Ich würde mich beim Anwalt beraten lassen und sie wegen der Pflichtverletzung anzeigen. Geht gar nicht.

Ansonsten mal einen Leserbrief über deine Erfahrungen schreiben… irgendwie so etwas. Sofern die Schule sich weiterhin nicht auf Gespräche einlässt und ihr Fehlverhalten zugibt.

Alles Gute

Bearbeitet von Violine86
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Das Seepferchen ist der erste Schritt, um Kinder an das Wasser zu gewöhnen und die ersten Schwimmbewegungen zu machen sowie mit den wichtigsten Regel vertraut zu machen. Es ist ein Frühschwimmerabzeichen, kein Beweis für sicheres Schwimmen. Ab 4 oder 5 Jahren wird es empfohlen.

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Es gibt tatsächlich noch Anzeichen vor dem Seepferdchen.

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Boa krass
Ich habe vor dem Schwimmunterricht in der Schule, mit meinem Kind schwimmen gelernt und sie hat in meinem Beisein das Seepferdchen gemacht.
Das bietet für das schwimmen in der Schule auch keine 100% Sicherheit, aber so fühle ich mich wenigstens etwas sicher.

Was ihr erlebt habt, ist der Wahnsinn und meine allergrößte Angst. Ein Kind, das nicht schwimmen kann unter Wasser, hat einfach keine Chance.

Ihr hattet großes Glück, dass du zugesehen hast. Man mag sich nicht ausmalen, was passiert wäre. Und ganz ehrlich, nach dem Spruch mit den 30 Sekunden, hätte ich sie 60 Sekunden unter Wasser gedrückt. Eine Erwachsene sollte das doppelte schaffen 😳

Ich hoffe, ihr könnt das ganze gut verarbeiten und dein Sohn findet wieder Spaß am schwimmen

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo!

Es tut mir sehr leid, dass ihr so etwas schreckliches erlebt habt. Zum Glück hast du das Unglück rechtzeitig erkannt und bist eingeschritten.
Auch wenn hier im Forum Stimmen laut werden sollten, die dir dazu raten, es gut sein zu lassen, bin ich deiner Meinung, und man sollte etwas unternehmen.
Aus meiner Sicht bist du keine hysterische Mutter, sondern konntest zum Glück das schlimmste Unglück abwenden.
Ich finde es ungeheuerlich, dass die Schwimmlehrerin während des Schwimmunterrichts am IPad herumtüddelt. Dann müssen die Leistungen der Kinder eben später eingetragen werden. Oder es muss eine zweite Aufsichtsperson anwesend sein.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn du mal kurz nicht da gewesen wärst im entscheidenen Moment.
Die Schwimmlehrerin hat eindeutig fahrlässig gehandelt. Ihr obliegt in der Schwimmeinheit die Verantwortung und die Aufsichtspflicht und sie dürfte die Kinder diesen Alters nichtmal für den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen lassen.
Da es deinem Sohn zum Glück gut geht, muss meines Erachtens zwar keine Klage angestrengt werden, aber es sollte doch durchgesetzt werden, dass die Abläufe (eintragen im iPad, Anzahl der Aufsichtspersonen) geändert werden.
Und Einsicht muss her. Das Vorgefallene zu verharmlosen ist extrem feige. Verantwortung übernehmen lautet das Stichwort und eine Umstrukturierung des Schwimmunterricht ist erforderlich, damit so etwas nicht nochmal passieren kann.

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Schwimmkurs frühestens ab 5 wurde uns damals gesagt, jüngere Kinder wurden gar nicht genommen. Tut aber nichts zur Sache. Die Schwimmlehrerin hat sich unverantwortlich benommen, das ist Fakt. Ich würde das nicht auf sich beruhen lassen!

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Hey,

nachdem wir jetzt einen wirklich schlimmen Vorfall mit einer Kollegin an der Schule hatten, hat uns die Polizei gebeten, diese anzuzeigen. Allerdings haben sie auch gleich gesagt, dass strafrechtlich da voraussichtlich nichts passieren wird.
Dementsprechend denke ich, dass deine Anzeige auch ohne Ergebnis sein wird. Zumal du ja keine Beweise hast. Zumal es ja vielleicht wirklich nicht so lange war, wie es dir in der schlimmen Situation vorkam.
Die Reaktion der Schwimmschule ist erbärmlich. Sieh zu, dass du sie rezensieren kannst und warne über diesen Weg andere Eltern.
Zum Glück ist deinem Jungen nichts passiert!

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Strafrechtlich wird sicher nichts passieren, aber aufrütteln wird es dort allemal! Ich sehe das auch so, erstmal muss das in irgend einer Form gemeldet oder angezeigt werden.

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Ach du Schreck.

Erstmal, lass dir nichts einreden. Auch wegen des Alters nicht, bei uns sind Seepferdchen-Kurse zwar auch erst ab 6, aber tut ja nichts zur Sache. Wenn die Schwimmschule Kinder ab 4 nimmt, muss sie sich auf Kinder ab 4 einstellen. Und dann umso schlimmer, wenn sie nicht richtig aufpassen.

Und wenn sie nach 20 Sekunden noch nicht im Wasser war, wäre es ja mit den 30 Sekunden knapp gewesen.

Waren noch andere Eltern da? Vielleicht taugen die als Zeugen. Und zumindest beim Anwalt beraten kann man sich ja lassen. Wie ging es denn deinem Sohn? Ward ihr beim Arzt?

Ansonsten würde ich auf jeden Fall gucken, dass du eine Rezension schreibst, setzt die Schwimmschule zumindest unter Druck, an ihrem Konzept zu arbeiten, damit sowas nicht nochmal passiert.

Finde auch, dass eine Entschuldigung allerwenigstens angebracht gewesen wäre.

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Also wenn, es so passiert ist, wie du beschrieben hast.
Dann kann er nicht "nur" 20sec. unter Wasser gewesen sein. Den du musstest ja von der Scheibe erst in den Raum rennen, die Lehrerin ansprechen und dann erst ins Wasser springen. Das kannst du unmöglich in 20sec. geschafft haben wenn er unter gegangen ist als du noch vor der Scheibe standest.
Wenn das also so passiert ist, dann will ich stark hoffen das du beim Arzt warst.
Dann nim den Arzt Bericht mit zur Anzeige.

Wenn du nicht beim Arzt warst, würde ich keine Anzeige erstatten, den dann steht es erstens Aussage, gegen Aussage und du hast nichts Konkretes in der Hand und zweitens hast du dann ja die Situation als so harmlos eingeschätzt, das du nicht zum Arzt gegangen bist.

so oder so, finde ich es aber unmöglich, das die Lehrerin aufs iPad schaut wärend die Kinder im Wasser sind. Das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht. Immerhin können die ja alle noch nicht schwimmen, da muss sie die doch 100% im Blick behalten.
Wie hier schon jemand geschrieben hat, warum sind Kinder die noch überhaupt nichts im Wasser können überhaupt nur mit einer Poolnudel im tiefen Wasser#schock
finde ich sehr ungewöhnlich

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Warum sollte man etwas nicht anzeigen, nur weil es ggf. Aussage gegen Aussage steht? Und nur, weil man sich in der Situation hat einreden lassen alles wäre harmlos gewesen und deshalb so verunsichert war, dass man nicht zum Arzt gegangen ist?

Ich sehe das komplett anders. Arzt kann man nachholen, ist ja noch nicht lange her. Und zudem gab es vermutlich auch Zeugen, andere Eltern an der Scheibe, etc.

Bearbeitet von ourhope123
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Ich meinte es so, das wenn sie nicht beim Arzt war, es wirklich sehr harmlos gewesen sein muss. Deshalb würde ich persönlich dann keine Anzeige erstatten. Den Arzt nachholen geht in dem Fall nicht. Es ist immerhin schon 2 Wochen her.
Aber mit Aussage gegen Aussage hast du natürlich recht. Klar kann sie trotzdem Anzeige erstatten, wenn sie es gerne möchte.
Ich habe nur meine Meinung dazu geschrieben.

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