Gibt es heute noch Kinder mit einer glücklichen Schulzeit?

Guten Morgen,

das Schulleben ist aus verschiedenen Gründen hart geworden. Vor allem das Thema Mobbing ist sehr groß geworden. Man hört oder liest so viel darüber, das man fast meint, kein Kind kommt ohne durch die Schullaufbahn.
Dazu sind die Gebäude - zumindest hier - in katastrophalem Zustand, wohlfühlen stelle ich mir da schwierig vor. (Die Städte haben alle kein Geld) Dann der Lehrermangel. Ich glaube bezüglich Bildung bleibt viel auf der Strecke was die Kinder irgendwie aufholen müssen. Entweder im verbliebenen Unterricht oder zu Hause. Klingt alles sehr unschön.
Mein Sohn ist jetzt in der 2. Klasse und hat zum Glück eine tolle Lehrerin die auch meistens anwesend ist. Trotzdem hat er Probleme teilweise in Mathe (macht ihm aber trotzdem Spaß) und vor allem in Deutsch (Rechtschreibstörung). Dazu hat er 2 Jungs in der Klasse die alle anderen schikanieren und fertig machen, auch die 1. Klässler.
Mein Sohn leidet unter diesen Kindern und sehr viele andere auch. Wir hatten jetzt quasi Glück das so viele Kinder betroffen sind und dementsprechend schnell wirklich was getan wurde. Einer der 2 Jungen ist schon weg. Was genau war und wo er jetzt ist weiß ich nicht.
Aber wie wäre es gelaufen wenn es nur meinen Sohn betroffen hätte? Dann wäre sicher nicht so hart durchgegriffen worden denke ich. Was geht in solchen Kindern vor? Warum werden das immer mehr und warum sind sie so grausam?
Mein Sohn ist 7 Jahre alt und hat schon Erfahrung mit solchen Dingen, zusätzlich Stress wegen dem Schreiben.
Ich habe wirklich Angst vor der Zukunft.
Mobbing gehört heute zum Alltag glaube ich 😒. Man wird ja anfangs oft gefragt „und wie läuft es in der Schule“? Dazu kam genauso oft die Frage „wie ist es mit Mobbing“? Gehört das quasi schon so zur Schule dazu das jeder das normal findet?
Ich selber wurde in der Grundschule auch gemobbt. Deshalb habe ich auch so große Angst davor. In der weiterführenden Schule zwar nicht mehr, aber da hat es dann andere getroffen. Damals war das schon schlimm und ich glaube heute ist das viel mehr und heftiger geworden. Mein Sohn ist sehr sensibel und ich kann mir nicht vorstellen das er das verkraften würde.
Wir haben ihn schon zum Kampfsport angemeldet die auch allgemein Kinder stark machen mit Theorie. Eigentlich ein super Konzept dort und total teuer war es auch. Aber meinem Sohn gefiel es nicht. Er wollte da nicht hin und unbedingt zum Fußball. Da zieht er jetzt sein ganzes Selbstbewusstsein raus. (Was natürlich auch gut ist). Deshalb haben wir ihn das jetzt machen lassen.

Gibt es noch Kinder die wirklich eine glückliche Schulzeit haben?? Die nicht gemobbt werden oder sonst irgendwie unter der Schule leiden? Die viele Freunde haben und gerne dorthin gehen?

Ich habe noch ein zweites Kind der mit Schule noch nicht mal angefangen hat und mache mir viele Gedanken dazu.
Baut mich bitte auf 😊
Viele Grüße

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Ganz ehrlich, so traurig es ist, das gab es doch schon immer.
Ich bin 1986 in die Schule gekommen. Da hieß es noch hänseln, aber auch das war Mobbing.
Zu meiner Zeit Brillenträger gewesen zu sein war hart. Ich selbst habe Ausgrenzung erfahren, als ich mit Markenklamotten nicht mithalten konnte.

Jetzt hat das Ganze natürlich andere Ausmaße und das will ich nicht kleinreden, aber dieses "Hach früher war alles besser, die Kinder haben es jetzt so schwer" - Ne sorry, ist nicht so.

Die Schulzeit mag sich gewandelt haben, aber ob glücklich oder nicht lag schon immer an den Umständen, am Elternhaus und den Elternhäusern der Mitschüler.

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Das Elternhaus der Mitschüler ist wahrscheinlich der springende Punkt. Anders kann ich mir das Verhalten mancher Kinder nicht erklären.
Es gibt auch so viele die einfach ADHS oder Ähnliches haben und Eltern jegliche Hilfen, Tests usw. verweigern. Da ist man auch als Lehrer machtlos. So sagte unsere Lehrerin. Ein Dritter ist jetzt das liebste Kind nachdem ihm endlich geholfen wurde. Hat nur leider ein paar Jahre gedauert.

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Das ist auch Quatsch, erstens lassen die meisten Eltern von ADHSlern heute testen und behandeln. Die Diagnostik ist viel zuverlässiger als früher Natürlich schreien Eltern nicht sofort in der ersten Schulwoche hurra wenn das kind auffällig wird und rennen gleich zum Psychiater. Natürlich versucht man erst mal mit Ergo oder anderen Hilfen wie Punktetafel etc. Auf einen Termin für die Diagnostik wartet man bis zu 6 Monaten und dann dauert es nochmal ein paar Wochen bis alles klar ist und man beginnt.
Wenn ein ADHSler Anfang der 2. Klasse gut eingestellt ist haben die Eltern und der Psychiater einen tollen Job gemacht. Du scheinst null Ahnung zu haben und verurteilst, nur weil ne Lehrerin rumhetzt. Vor Einschulung macht kaum ein Psychiater überhaupt den Test. Wir waren Pfingsten der ersten Klasse mit dem ersten medi krachen gescheitert und erst Sommerferien dann passend eingestellt, und uns sagte heder wir wären schnell gewesen!

Und das liebste Kind wird ein ADHSler auch mit Hilfe nicht, das ist auch total verklärt. Mit Medikamenten kann ein ADHS Kind erst mal anfangen an sich zu arbeiten.

Bearbeitet von DORFkind77
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Kinder lernen uns wachsen aus SELBSTGEMACHTEN Erfahrungen, keine von Mama erzählten und keine digital hochgeladenen. Und da ist Schule nunmal der Ort schlecht hin. Und das es da immer nur schön und gut ist, ist überhaupt nicht möglich.
Ja, es hat sich verändert zu deiner Schulzeit, so wie sich alles ständig verändert. Das gehört zum Leben. Und die Schule soll ja auch aufs Leben vorbereiten. Das tut sie damit ein Stück weit.

Geh mal in dich, Schule war nie der Ort, der ungeteilten Freude. Damit umgehen lernen, sich in dieser Welt zu positionieren, darum geht es und ( leider) um Noten. So grausam wie du das Bild malst ist es nicht. Nur, durch die " sozialen Netzwerke" wird jede Kleinigkeit sofort verbreitet und das verzehrt das Bild. Kein Mensch teilt mit, wenn das Kind einen schönen Schultag hatte....

Traue deinen Kindern etwas zu, habe Zuversicht und ein Auge und ein Ohr für deine Kinder, dann wird es laufen.😉

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Wird das Thema glückliche Schulzeit nicht irgendwie hoch stilisiert? Ist nicht immer alles Licht und Schatten? Heißt glücklich nie schlechte Erfahrungen zu machen?

Da wo viele Kinder, viele Absichten, viele Interessen auf einander treffen knirscht es. Aber jeder Mensch wächst daran Probleme zu lösen. Und ja es gibt Probleme die ein Kind nicht selber lösen kann, dann ist es unsere Aufgabe als Eltern ihm zu helfen. Was nicht unbedingt heißt dass wir die Aufgaben für das Kind lösen. Denn daraus wird das Kind nicht fürs nächste mal lernen. Enttäuschungen gehören genauso dazu wie glückliche Momente. Es geht nicht darum dass man immer nur 100% zufrieden ist. Es geht auch nicht darum das man immer alles sofort kann. Wir können unsere Kinder nicht vor allem Unheil und unbequemen schützen. Wir müssen sie stark machen, sie begleiten und Stück für Stück los lassen, denn nur so werden sie zu eigenverantwortlichen Personen. Und dabei fällt man nun auch hin und wieder mal auf die Nase.

Und ja meine Kinder sind zufrieden mit der Schule. Sie gehen in der Regel gerne hin, haben auch mal „Bauchschmerzen“ bzw. eher ein ungutes Gefühl, weil die Klassenlehrerin wechselt, weil sie kein gutes Gefühl vor einer Klassenarbeit haben, damit rechnen dass die Note nicht ihren Erwartungen entspricht und sicher auch mal weil sie Streit mit der besten Freundin haben oder sonst was nicht passt. Sie lernen aber auch verdammt viel.

Und nein mobbing ist nicht okay. Und ich würde da auch wenn es nur mein Kind betrifft mich für mein Kind stark machen. Aber ich muss auch mein Kind stark machen, dass es sich ggf zu helfen weiß oder weiß wo es Hilfe bekommt.

Bearbeitet von tigermum
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Hallo,
die Grundschulzeit war bei unserem "Kleinen" (jetzt fast 15 und in der 9. Klasse) eine Katastrophe. Von Problemen in Mathe und mit der Rechtschreibung mal abgesehen, kamen dann noch dazu, dass er in der Klasse aus welchen Gründen auch immer (wir haben es nie herausbekommen, warum) ein Außenseiter war. Freunde hatte er in der Grundschule nicht wirklich. Einladungen zu Geburtstagen? So gut wie nie. Ich vermute, dass es dort einen "Drahtzieher" gegeben hat, der die anderen irgendwie auf seine Seite bekommen hat. Etliche Gespräche damals mit der Klassenlehrerin haben tatsächlich nichts gebracht, sie könne nichts machen. Leider habe ich diese Lehrerin seit dem Ende der Grundschulzeit nicht mehr gesehen, ich würde ihr gerne unter die Nase reiben, wie es heute mit unserem Sohn läuft, denn:
mit dem Wechsel zur Realschule wurde es besser, auch wenn das Gebäude eine Katastrophe ist. Aber für ihn war es ein Neustart. Heute ist er mit 3 anderen aus seiner Grundschulzeit, die mit ihm in einer Klasse sind, sehr gut befreundet. Dazu kommt noch ein junger Mann aus dem Nachbardorf. Die 5 sind in der Klasse eine eingeschworene Gemeinschaft und kämpfen mit 2, 3 anderen Klassenkameraden gegen die unmöglichen Zustände und das furchtbare Verhalten einiger Mitschüler an (die schlimmsten Mitschüler haben aber, GsD, die Klasse aus verschiedenen Gründen verlassen).
Auch schulisch läuft es gut, in Mathe schreibt er seit Ende der 7. Klasse nur noch 1en, in den Fächern Physik, Technik steht er ebenfalls 1. Auch die Rechtschreibung ist deutlich besser geworden, auch wenn ihm das Fach Deutsch, zumindest wenn es um Aufsätze jeglicher Art geht, nicht liegt. Sein Zeugnisschnitt ist immer so zwischen 2,0 und 2,2, was will man mehr. Er hat im Sommer ein freiwilliges Praktikum gemacht und das Schulpraktikum steht jetzt vor der Tür. Nach dem freiwilligen Praktikum hat man ihm schon einen Ausbildungsplatz für 2025 angeboten. Es hat ihm da auch gut gefallen, möchte aber das noch anstehende Praktikum abwarten, da dies in eine ganz andere Richtung geht.
Er hat schon seit vielen Jahren seine Hobbies (Musik, Feuerwehr, Messdiener) und ist da überall beliebt. Ich weiß daher nicht, was damals in der Grundschule wirklich los war, dass sich quasi alle gegen ihn verschworen hatten. Er hat das für sich persönlich abgehakt und ist heute ein ausgeglichener, bei anderen Leuten immer freundlicher junger Mann. Zuhause ist das manchmal anders, Pubertät halt, aber wenn ich höre, wie sich andere Jugendliche verhalten, ist unser Sohn letzten Endes doch ein braves Lämmchen.
LG
Elsa01

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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Einladungen hat mein Sohn auch noch nie bekommen und ich weiß auch nicht warum. Laut Lehrerin ist alles Ok.
Aber die Hauptsache ist das es dann am Ende doch gut wird.
Ich dachte eigentlich das es an weiterführenden Schulen eher schlimmer wird, aber manchmal sind sie bestimmt ein guter Neuanfang und eine Chance auf Besserung. Schön das es deinem Sohn heute gut geht! Spinner sind immer dabei.

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“Leider habe ich diese Lehrerin seit dem Ende der Grundschulzeit nicht mehr gesehen, ich würde ihr gerne unter die Nase reiben, wie es heute mit unserem Sohn läuft, denn:”

Klingt so, als ob die Lehrerin der Drahtzieher war?!

Was hätte sie tun können deiner Ansicht nach?

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Ich rede nicht von 100% glücklich sein und auch nicht darüber, ob es mal schlechte Tage gibt und das Kinder aus Erfahrungen lernen. Das ist alles klar und selbstverständlich. Ich glaube eigentlich das aus meinem Post hervorgeht worum es mir geht.
Und zwar nicht um schlechte Tage sondern ums dauerhafte ausgrenzen, fertig machen, Angst, kaputtes Selbstbewusstsein, körperliche Verletzungen, große Schulangst usw.
Heut zu Tage kloppen Kinder andere krankenhausreif , Kinder bringen andere sogar um, verüben Anschläge an der Schule, sorgen dafür das andere Kinder so fertig sind das sie psychologisch behandelt werden müssen. Ich glaube so schlimm war es damals nicht.
Kinder können ihre sozialen Medien nicht mehr nutzen weil andere sie darüber fertig machen. Und ich meine FERTIG machen, nicht ein bisschen ärgern.
Das kann man wohl kaum mit schlechten Tagen vergleichen.
Die Frage war, ob es glückliche Kinder gibt die sowas eben NICHT erleben? Man schaut nicht jeden Tag ob das Kind heute gerade glücklich ist, natürlich sind dann auch schlechte Tage dabei. Aber nach der Schule, rückblickend nach 10 Jahren … Sagen sie Kids „Schule war schon geil“ oder sind sie kaputt durch Mobbing und geprägt für das Leben? So wie ich.
Schule ist Horror für mich und nie wieder würde ich eine besuchen. Habe bleibende Schäden vom Mobbing. Und ich glaube nicht dass das von einzelneren schlechten Tagen kommt.

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"Heut zu Tage kloppen Kinder andere krankenhausreif , Kinder bringen andere sogar um, verüben Anschläge an der Schule, sorgen dafür das andere Kinder so fertig sind das sie psychologisch behandelt werden müssen. Ich glaube so schlimm war es damals nicht. "

Ich glaube, das redest du dir schön.
Vielleicht war es bei dir nicht so, aber meine eigene Erfahrung bzw die Erzählunge meiner Eltern sind teilweise ganz schön böse.
Gut, so schnell wurde damals keiner psychologisch behandelt, das stimmt schon, aber deshalb gings den Kinder nicht besser.

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Echt? Puh nee, das habe ich so nicht in Erinnerung. Ok, ich war ein Kind da hatte ich anderes im Kopf. Jetzt als Mutter sieht man vieles wahrscheinlich mit anderen Augen bzw. nimmt es überhaupt erst wahr. Ich höre allerdings auch von anderen Eltern immer wieder das diese sagen, das es heute viel schlimmer ist als früher.
Mag natürlich eine subjektive Sichtweise sein.

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"Gibt es noch Kinder die wirklich eine glückliche Schulzeit haben?? Die nicht gemobbt werden oder sonst irgendwie unter der Schule leiden? Die viele Freunde haben und gerne dorthin gehen? "

Die Frage ist ja, gab es diese Kinder jemals? Wahrscheinlich wohl nicht. Schule war schon immer ...naja.

Aber ich kann dich Verstehen. Bei der Einschulung meiner Kinder hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen. Alle feiern und gratulieren, aber eigentlich weiß man, dass nun eine richtig harte, eklige, lange Zeit beginnt.
Und als Eltern kann man auch nur noch bedingt eingreifen.

Aber, um dich en bisschen aufzubauen, mein großer Sohn würde sicher nicht unterschreiben, dass er gerne in die Schule gegangen ist, aber rückwirkend weiß ich, dass er dort unter anderem auch eine gute Zeit hatte und viele Freunde gefunden hat, die ihn auch jetzt noch durchs Leben begleiten. Trotzdem ist er sehr froh, dass das nun vorbei ist.
Meine Tochter hatte eine richtig harte Grundschulzeit, mit allem Negativem, was man sich so denken kann. Aber ab der 5. Klasse ging es immer mehr bergauf, es lief immer besser und jetzt in der 12. Klasse sind ihr Ferien natürlich lieber als Schule, aber sie geht wirklich nicht ungern, hat viele Kontakte und einige echt tolle Lehrer, so dass sie die Pfeifen auch ganz gut packt.

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Danke dir! Genauso habe ich mich auch gefühlt bei Einschulung. Ich setze dann doch Hoffnung auf die weiterführende Schule.

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Bei meiner Tochter war die wirklich ein absoluter Glücksfall.
Und das , obwohl es keine besondere Schule war, lediglich eine ganz normale Realschule im ländlichen Raum (mit den gammligsten Büchern und der miserabelsten Ausstattung, die ich kenne). Aber sie hat dort einfach den Raum bekommen, sich zu entwickeln.

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Hi,
ich bin Lehrerin und kann nicht bestätigen, dass Mobbing, das es auch per Definition ist, so stark zugenommen hat, wie es auf dich den Eindruck macht. Ich war bislang aber an Schulen tätig, in denen man nah am Kind/Jugendlichen ist und schnell handelt, liegt auch an einer sehr guten Schulsozialarbeit. Liest man im Netz quer, erhält man auch unterschiedliche Angaben dazu.
Mir fällt auf, dass der Begriff inflationär gebraucht wird. Heute neigt man dazu, Konflikte einzelner SuS als Mobbing zu bezeichnen, wenn die Kinder und Eltern das dann so weiterverbreiten, entsteht natürlich der Eindruck, dass das Mobben stark zugenommen hat. Aber genau genommen handelt es sich dabei nicht um ein Mobbing per Definition. Einzelne Konflikte lassen sich oft gut lösen, systematisches Mobben leider nicht. Das was du beschreibst, zwei wahrscheinlich „verhaltensoriginelle“ Kinder ärgern viele! andere, ist kein Mobbing per Definition. Ein Kind ist schon nicht mehr an der Schule, zeigt ja, dass gehandelt wird. Die Anzahl „verhaltensorigineller“ Kinder steigt tatsächlich an, dafür gibt es diverse Gründe. Aber auch da muss ich sagen, dass wir jetzt die „Tyrannenjahrgänge“ in die Schule bekommen, komischerweise sind die meisten aber total nett und der Psychiater, der die Tyrannenangst verbreitet hat, hat mittlerweile Anzeigeverfahren am Hals🤷‍♀️.
Ich denke jeder, der an seine Schulzeit zurückdenkt, kann sich an solche Situationen erinnern. Gewalt ist in so großen Gruppen leider schon immer ein Thema gewesen. Die Frage dabei ist halt auch, wie man damit umgeht, warum stecken das manche Kinder besser weg und warum manche weniger gut. Du schreibst, dein Kind ist sehr sensibel, leidet darunter. Kann es sich gut wehren, d.h. hier Hilfe holen? Traut es sich, zu den Lehrkräften zu gehen und davon zu erzählen? Erzählt es dir zeitnah davon? Ich würde an deiner Stelle schauen, dass es darin gut gestärkt wird.
Was aber heute anders ist als früher, sind die Cybergeschichten. Konflikte können nicht mehr überschlafen werden, denn es geht nach der Schule im Netz weiter. Aber auch dagegen kann man sein Kind schützen. Es muss ja nicht in der weiterführenden Schule sofort ein Handy bekommen, um damit im KlassenWAchat Mitglied zu werden, nicht umsonst gibt es eine Altersbeschränkung.
Ich würde an deiner Stelle wachsam bleiben, dein Kind bestärken dir von blöden Vorfällen zu erzählen, mit den Lehrkräften in Kontakt bleiben und vielleicht einen Selbstbehauptungskurs für dein Kind in Betracht ziehen.

vlg tina

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Den Selbstbehauptungskurs mussten wir ja abbrechen weil mein Sohn absolut nicht hin wollte. Er wollte zum Fußball und das unbedingt, in seinem Leben gibt es gerade nichts anderes als Fußball.
Leider geht er nicht wirklich zu Lehrern und Erziehern. Bei uns zu Hause kommen solche Dinge leider auch sehr zeitverzögert an.

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Na, da scheint er sich doch selbst zu behaupten können, wenn er es schafft zum Fußball zu dürfen, statt zu so einem ollen Kurs zu gehen.😎 Vereinssport, gerade in der Mannschaft, stärkt ihn da ja auch. Aber dass er sich an seine Lehrkräfte/Erzieher wendet, da würde ich dran bleiben. Das ist wichtig für alle Beteiligten.

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Hallo!

Ich bin ein Kind aus den 60ern und ich fand Schule immer sehr anstrengend und schrecklich. Wir wurden ziemlich allein gelassen mit dem Kram. Wenn du da als Kind irgendwelche Defizite hattest -Stottern, Brille, extreme Schüchternheit-, dann hattest du eben Pech. Vielleicht hieß Mobbung anders, aber da machten immerhin auch die meisten Lehrer mit, die z.T. aus der Nazizeit geprägt waren.

Heute gibt es massiven Lehrermangel und ich stimme dir zu, dass man viel mehr Geld in Schulen und Bildung stecken müsste.

Ich weiß ich habe Glück, dass meine Söhne immer sehr ins System passten und keinerlei Mühe mit Schule hatten. Die sind und waren nicht nur glücklich, aber sie hatten den Raum zu wachsen. Probleme wurden meist erkannt, von uns oder den Lehrern, und dann gelöst.

Ich kann auch nur sagen: Trau deinem Kind was zu! Ermutige ihn, die Probleme auch mal selbst zu lösen und manches auszuhalten. Gib ihm Strategien an die Hand. Auch später werden ihm Idioten begegnen und dann MUSS er allein mit ihnen klar kommen. Er wird immer wieder Stress in seinem Leben haben und lernen müssen, wie man damit umgeht. Das alles kann er in der Schule üben. In der Schule geht es nicht nur um Lesen, Schreiben, Rechnen und gute Noten. Viel mehr geht es um Sozialkompetenzen.

LG

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Danke für deine Worte! Ich hoffe dass das reichen wird.

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Mein Sohn ist jetzt in der 6. Klasse und ich kann sowohl von der Grundschule als auch jetzt von der weiterführenden Schule nur Positives berichten.

Wir leben in NRW in einer Großstadt, die sicherlich auch nicht zu den sichersten Städten gehört und auch eine vergleichsweise hohe Migrationsquote hat. Dennoch hatte mein Sohn eine schöne Grundschulzeit (das sagt er selbst und denkt sehr gerne daran zurück). Ich glaube, wir hatten sehr viel Glück bei der Zusammenstellung der Klasse, denn auch die Eltern haben sich gut verstanden.

Dann das Zittern letztes Jahr, Schulwechsel, eine Schule mit fast 1000 Schülern und mein Sohn ist als Einziger aus seiner Klasse dort hin gegangen.
Auch hier kann ich nur sagen, dass wir es wieder einmal sehr gut angetroffen haben. Mein Sohn hat sehr schnell viele neue Freunde kennengelernt und ist völlig integriert. Mobbing gibt es in der Klasse - zumindest bislang - nicht.
Ich war letzte Woche auf dem Elternsprechtag und der Klassenlehrer sagte, dass die Klasse meines Sohnes sehr beliebt bei den Lehrern sei. Also scheinen wir auch hier wieder sehr viel Glück gehabt zu haben.

Wie sich die Situation in den nächsten Jahren entwickelt, wird sich natürlich zeigen.