Benotungsmaßstab Grundschule

Hallo ihr lieben,

Ich frage mich gerade ob ich ein System der Schulen missverstehe oder mich nur nicht konkret erinnern kann.

Meine Tochter ist in der 4ten Klasse in einer Grundschule mit einem Ker4 und bringt oft Noten mit nach Hause, die ganz wunderbar sind, darum geht es mir nicht, aber die Bewertung der Lehrerin kommt mir spanisch vor.

Bsp. Sie bekommt 21 von 22 Punkten in einer Arbeit und erhält eine Benotung von 2+, meiner Rechnung nach ist das eine 1,2 sie bringt 42 von 44 Punkten in Mathe nach Hause und bekommt eine 2 usw. Es wird gesagt Zusatz Aufgaben können von den Schülern in Arbeiten mit gemacht werden um einen positiv Ausgleich zu setzen, aber wenn sie nicht gemacht werden, wird es nicht gezählt. Irgendwann hat sie es dann doch mitgezählt mit Aussage weil der Schnitt der Arbeit einfach zu gut ausgefallen ist. Die Lehrerin rechtfertigt das indem sie sagt, Sie hätten innerhalb der Lehrerschaft einen festgelegten Benotungsmaßstab, danach würde das gehen.

Das Zusatzaufgaben plötzlich doch mit gewertet werden wird nicht angekündigt.

Aber das würde ja gegen jede mathematische faire Berechnung gehen? Hab ich einen Denkfehler?
Kann mir jemand da genaueres zu erklären?

Liebe Grüße und danke im voraus!

Bearbeitet von Jujupa
1

Hallo,
also wie die LK sagt, werfen Prozente zur Benotung in der Fachkonferenz festgelegt (NDS, es mag Unterschiede in anderen BL geben?). Grundsätzlich gilt, dass Prozente nicht in gleichen Anteilen auf die Noten vergeben werden. Selbst nachrechnen bringt also nix. Gerade eine 1 hat eine sehr kleine Spanne. Nach und nach wird die Spanne dann je Note größer.

Zusatzaufgaben kenne ich auch als "mögliche" Aufgaben. Also je nach Schnitt nur Bonus oder fest eingerechnet. Andersherum gibt es auch die Option, ursprünglich reguläre Aufgaben nachträglich als zusatz einzuordnen, um den Schnitt zu verbessern...
Allerdings sollte dies auch so kommuniziert sein, um fair zu bleiben. Darum könntest du die LK bitten...

3

Vielen Dank für deine Antwort! Ich war mir ehrlich gesagt nicht so sicher ob Sie, Sie vielleicht auf dem Kieker hat. Fand es auch seltsam, dass es nur eine “1” gibt aber bei allen anderen Benotungen +|- da war der Verlauf nicht so ganz klar.

Auf jeden vielen Dank, dass es anscheinend diese Absprachen gibt, das beruhigt mich sehr.

Liebe Grüße

13

"Grundsätzlich gilt, dass Prozente nicht in gleichen Anteilen auf die Noten vergeben werden. Selbst nachrechnen bringt also nix. Gerade eine 1 hat eine sehr kleine Spanne. Nach und nach wird die Spanne dann je Note größer."


Wieso gilt das grundsätzlich?

https://www.gehemer.de/wp-content/uploads/2015/03/Grundstze-der-Leistungsbewertung.pdf

Das ist hier ein Beispiel für NRW, da werden die Noten 1-4 schon in gleichen Anteilen verteilt bei einer schriftlichen Leistung, das ist angelehnt an die Zentrale Prüfung Jg. 10.



". Nach und nach wird die Spanne dann je Note größer.""

Und das halte ich für absolute Unfug, auch in Niedersachsen. Mir würde keine, auch nur in Ansätzen, nachvollziehbare Begründung dafür einfallen.

Bearbeitet von GalaRoyal
weitere Kommentare laden
2

Was ist ein Ker4?

4

Das ist der Sozialindex der Schulen bewertet auf einer Skala von 1-6

Liebe Grüße

6

OK, Danke.
Noch nie gehört. Ich dachte, es hätte etwas mit deiner Frage zu tun und wäre daher wichtig zu wissen.

Ich kenne es auch nur so, dass an der GS Bewertungsmaßstäbe je nach Schwierigkeitsgrad variieren. Das wird insgesamt über die GLK festgelegt, lässt dem Fachlehrer aber einen gewissen Spielraum.


Bzgl. Zusatzaufgaben würde ich erwarten, dass vorher geklärt ist, ob die Punkte zur Gesamtwertung zählen (dann wären es aber keine Zusatzaufgaben) oder wirklich nur als Bonus betrachtet werden.
Die Elternsprecher könnten sich hierzu mal mit der Lehrerin austauschen, dass hier ein einheitliches Verfahren sinnvoll wäre.

VG

5

Hallo,

also das Wort Zusatzaufgabe besagt ja schon, dass es nicht im Rahmen der "normalen" Arbeit geschieht. Daher wäre es für die Kids höchst unfair, die diese nicht machen (weil ja nur zusätzlich ... oder die es dann zeitlich nicht schaffen, weil die Arbeit ja anders ausgelegt ist). Da würde ich nachhaken lassen über den Elternbeirat.

Ansonsten war es bei uns an der Grundschule und auch jetzt an der Weiterführenden so, dass Lehrer ihren Bewertungsmaßstab an die Schwierigkeit der Arbeit anpassen. Da kann es einmal bei 20 von 22 Punkten noch eine 1 geben und beim anderen Mal nur bei 21,5 Punkten von 22. Je "einfacher" desto strenger die Benotung.

VG

7

Hallo!

Ich hab folgenden Notenschlüssel für Grundschulen gefunden:
Note 1: 100 - 96 %
Note 2: 95 - 80 %
Note 3: 79 - 60 %
Note 4: 59 - 45 %
Note 5: 44 - 16 %
Note 6: 15 - 0 %
21/22=95,5% und damit 2+. 42/44 ist rein rechnerisch das gleiche, damit auch hier eine 2+ (wenn man denn das + dahinter schreiben möchte).

Dass es rechtens ist, Zusatzaufgaben ohne vorherige Ankündigung mit zu bewerten, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Zusatzaufgaben verstehen die Kinder zu Recht als freiwillige Aufgaben, kein Kind darf bestraft werden, wenn es die nicht macht (und das würde es ja, wenn diese Aufgaben plötzlich doch in die Bewertung eingehen).

LG

8

Den Maßstab kann jede Schule selbst festlegen.

12

Richtig, aber dieser Maßstab ist ein Anhaltspunkt, an dem sich die meisten Schulen anlehnen. Klar gibt es auch Schulen, die bei 92% noch eine 1 vergeben, aber nicht jede Schule ist so lasch. Und wenn jede Schule den Schlüssel individuell festlegt, sind die Schulen untereinander auch nicht mehr vergleichbar. Gerade bei Grundschulen finde ich das wichtig. Denn wenn es an einer Schule eine 1 erst ab 96% gibt, an der anderen bereits bei 92%, ist das schon ein gravierender Unterschied. Bei einer maximalen Punktzahl von 20 Punkten macht sich das noch wenig bemerkbar, aber wenn es 50 Punkte gibt, dürfen bei 96% nur 2 Punkte fehlen, bei 92% aber schon 4. Und so wäre ein 1er-Schüler von Schule B (92%) an Schule A nur ein 2er Schüler. An der weiterführenden Schule kommen dann aber Schüler aus ettlichen Grundschulen mit unterschiedlichstem Leistungsniveau zusammen - das macht es für diese nicht gerade einfach.

LG

weitere Kommentare laden
9

Vielen Dank an alle Antworten von Euch! Das hat mich bis dahin echt verrückt gemacht.

Ich hab der LK ehrlicherweise nicht ganz geglaubt, da ich mir das System nicht erklären konnte. Es beruhigt mich, dass es jetzt soweit von euch bestätigt wird.

Ist zwar irrelevant, aber ich find es total bescheuert, dass dieses System da nicht so einig ist, dass es prozentual gleichermaßen bewertet wird und sei es, wenn denn mit +/- bewertet wird auch die übrigen Sprünge zu gewährleisten. Liegt vielleicht daran, dass ich Notenpunkte aus dem Abitur gewohnt bin und es auch total stimmig für mich scheint, dass es in dreier Schritten läuft, aber am Ende habe ich mich auch nicht mit dem Sinn dahinter auseinandergesetzt und bin nicht vom Fach. Ist bei mir ja auch schon ein paar Jahre her.

Ja, diese Zusatzaufgaben finde ich generell auch super, aber sie je nach Lust und Laune mit in die Bewertung zu nehmen ist einfach daneben. Ich finde einfach sowas sollte immer im Voraus klar kommuniziert werden. Generell fehlt mir leider an unserer Schule viel die Kommunikation, aber das ist wahrscheinlich ein generelles Problem und fällt und steht mit den Lehrkräften.

Ich wünsche euch allen tolle Tage bist Weihnachten und nochmal allen danke!

15

"Ich hab der LK ehrlicherweise nicht ganz geglaubt, da ich mir das System nicht erklären konnte."


Das sollte sie aber erklären können.

10

An der Grundschule meiner Tochter wären die Arbeiten noch eine knappe 1 gewesen. Die gibt es hier ab 95 %.

Das mit der Zusatzaufgabe kann ich nicht nachvollziehen. Es muss doch vorher klar sein, was zwingend zu bearbeiten ist. Da würde ich mit mit der Erklärung nicht zufrieden geben. Wir hatten hier ein ähnliches Problem mal umgekehrt. In einer Mathearbeit hatte meine Tochter irgendwo zwei Punkte Abzug. Für eine ziemlich schwere Aufgabe, die sie vollständig richtig gelöst hatte, hätte es 7 Punkte gegeben. Mit der insgesamt vorgesehenen Punktzahl hätte sie mit ihren zwei Punkten Abzug noch eben die 95 Prozent erreicht und eine 1 gekriegt. Allerdings konnten die schwere Aufgabe so wenige Kinder lösen, dass sich die Lehrerin dazu entschied, die Aufgabe komplett aus der Wertung zu nehmen, so dass es auch letztlich 7 Punkte weniger bei der Gesamtpunktzahl gab. Bei der geringeren Gesamtpunkzahl lag meine Tochter dann mit den beiden Punkten Abzug unter 95 % und bekam eine 2. Das fanden wir beide auch ganz schön ärgerlich.

11

Ich war Mitglied einer Fachkonferenz an der Grundschule meiner Söhne - also dem Gremium, dass in ND die Prozente-zu-Noten-Verteilung festlegte. Da war die Verteilung auch noch vom Schweregrad der Arbeit (Geübt, bekannt, unbekannt) abhängig. Das war notwendig um eine gewisse Vergleichbarkeit der Noten zwischen den Klassen herzustellen.

Grüsse
BiDi

20

Das halte ich auch für absolut sinnvoll. Wenn z.B. bei einer Mathearbeit nur Aufgaben vorkommen, die im Unterricht hoch und runter gerechnet wurde (z.B. das kleine 1*1 abfragen), darf es doch bei 90% keine 1 und bei 50% keine 3 mehr geben (50% kann man ja fast mit raten erreichen ;-), wenn man beim 1*1 nur die Hälfte der Aufgaben richtig löst, ist das doch nicht befriedigend!).

LG

25

Also an dieses System musste ich mich auch sehr gewöhnen und finde es immer noch schwierig.
Die Lehrerin hat uns am ersten Elternabend gesagt, dass bis 94% es eine 1 ist, bis 84 eine 2 und den Rest hab ich vergessen.
Führt manchmal zu wirklich irritierenden Ergebnissen, aber ich kann es zumindest nachvollziehen.....