Kann ein Kind Karma sein?

Hallo, da dieser Beitrag evtl. etwas spirituell angehaucht sein könnte, bitte ich nur Leute die sich ggf. auch damit beschäftigen oder allgemein sehr offen sind, darauf einzugehen.
Kurze Randdaten, ich bin seit einigen Jahren Alleinerziehende Mutter von zwei wundervollen Kindern, dieser Beitrag handelt von meinem ältesten Kind (Junge 7 Jahre).
Ich muss weit herholen um meine eigentliche Frage zu stellen, deswegen danke schonmal für die Geduld.
Mein Sohn kam ca eine Woche später auf die Welt, er wurde geboren am Geburtstag von meinem Stiefvater, der 5 Jahre vorher verstorben ist. Es war keine einfache Geburt und von Anfang an war er ein sehr kompliziertes Baby, ein Schreibaby. Die ersten Monate hat er nachts nicht geschlafen und NUR geschrien, er schläft bis heute sehr schlecht und braucht extrem wenig Schlaf egal wie sehr man ihn auspowert. Aus medizinischer Sicht scheint diesbezüglich alles in Ordnung zu sein.
Er war auch ein sehr ernstes und launisches Kleinkind und man musste sich wirklich beide Beine brechen um ihm ein kleines Lächeln zu entlocken. Es grenzt an ein Wunder das ich mich für ein zweites Kind entschied, denn es war wirklich sehr anstrengend mit ihm, mit dem zweiten Kind war es bei weitem nicht so.
Ich glaube eigentlich nicht an sowas wie Widergeburt, aber manchmal war ich echt stutzig, er kannte sich an Orten wo er nie dagewesen ist zb sehr gut aus. Zb war ich einmal zur Reparatur von meinem Auto im Autohaus von meinem Stiefvater, er war 3 und vorher noch nie da und musste dann auf Toilette und lief ohne zu zögern zur Toilette, nichtmal ich wusste wo sie ist und sie war auch sehr versteckt. Er redet auch immer darüber was für ein Auto er haben will wenn er groß ist und in welcher Farbe und es ist genau das Auto was mein Stiefvater sich kaufen wollte in der gleichen Farbe bevor er gestorben ist, es hat niemals jemand mit ihm darüber geredet oder über Autos allgemein. Soviel dazu , ich habe mich mit meinem Stiefvater leider nicht besonders gut verstanden, besonders nicht vor seinem Tod.
Und mit meinem Sohn ist es tatsächlich sehr schwer seit Tag 1.
ich war als Kind, beziehungsweise Jugendliche auch absoulut kein Unschuldslamm, aber so wie er war ich bei weitem nicht.
Er ist extrem weit und schlau für sein Alter, er ist extrem launisch, es vergeht kein Tag wo er nicht seine schlechte Laune alle zu spüren lässt egal ob zu Hause oder in der Schule. Er hat allgemein starke Aggressionen und macht mir und meinem anderen Kind tatsächlich fast täglich das Leben zur Hölle, auch wenn es sehr gemein klingt.
Er ist nur launisch, handgreiflich, respektlos, beleidigend und frech jeden Tag schreit er und rastet aus.
Erziehungstechnisch hab ich es beim zweiten Kind nicht anders gemacht und dieses ist ein komplett anderes Kind, deswegen kann ich nichtmal sagen das ich in der Erziehung so extrem versagt habe, auch wenn ich weiß das ich alles andere als perfekt bin. Ich fühle mich oft so, als ob ich in meinem Leben irgendwann mal was extrem falsch gemacht habe und jetzt mit ihm quasi die Quittung dafür bekomme, denn es nagt extrem an meiner Psyche, auch tut es mir sehr leid wie sehr mein jüngeres Kind unter ihm leiden muss. Ist so etwas möglich, dass Kinder Karma sein können? Wenn ja wie kann man das ins positive verändern? Ich hab schon vieles an Hilfe in Anspruch genommen, einen Kinderpsychologen haben wir tatsächlich noch nicht besucht, vielleicht wäre das hilfreich? Könnte er eventuell eine Form von Autismus oder ADHS haben, kennt sich jemand damit aus?
Ich bin über jeden Austausch dankbar

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Ja, angefangen beim Schreibaby über Launenhaftigkeit, Aggressionsverhalten usw. könnte man vermuten, dass es was im Autismus-Spektrum oder ADHS sein könnte. Da braucht man einen erfahrenen Arzt für die Diagnostik, der Verhaltensauffälligkeiten gut kennt.

Du brauchst keine Versagensängste oder Schuldgefühle haben, Kinder mit solch einer Erkrankung (falls es zutreffen sollte), scheinen nicht selten "unnahbar" zu sein.

Bearbeitet von gulomina
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Gut, ich schließe jetzt nicht komplett aus, das es da zwischen Himmel, Erde und Erdkern auch Dinge gibt, die man nicht rational erklären kann. Kann ja niemand.

Aber für mich liest sich das eher, als wenn dein Kind dich an deinen Stiefvater erinnert, zu dem du wohl keinen guten Draht hattest. Eine große Bürde hier dann von Karma oder Reinkarnation zu sprechen...für dein Kind.

Du lässt kaum ein gutes Haar an ihm, also deinem Kind....on the Top ist sein Geschwisterchen der Engel auf Erden. Und ja, Geschwister können komplett unterschiedlich sein und was bei dem einen erziehungstechnisch super klappt, muß bei dem anderen noch lange nicht funktionieren. Auch das ist kein Zeichen aus dem Jenseits. Woran ich aber glaube, das man unterbewußt ganz viel auf sein Kind übertragen kann, auf das es (auch extrem) reagiert. Auch das liest man ziemlich klar aus deinem Text raus, finde ich.

Also beschäftige dich doch lieber mit der Realität, Diagnostik (wenn er wirklich so quer geht), meinetwegen auch mit der Erziehung....und schieb das Übersinnliche mal beiseite. Offensichtlich waren bisher nicht die passenden Hilfen für euch dabei.

BTW, wenn deine Theorie stimmen würde, dann müsste mein Kind der Teufel sein....ist sie aber nicht, im Gegenteil.

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Danke für deine Antwort, jedoch finde ich das etwas frech und nicht Beitragsgetreu was du geschrieben hast. Ich habe ganz im Gegenteil „gute Haare“ an meinem Kind gelassen. Ganz am Anfang habe ich geschrieben das ich zwei wundervolle Kinder habe, danach hab ich ihn als besonders weit und schlau gelobt. Mein zweites Kind hab ich in dem Beitrag absoulut garnicht gut geredet, wenn du mal richtig liest.
Ich habe lediglich erwähnt, dass wir sehr unter dem Verhalten des Großen leiden, was ein Fakt ist. Beide werden absoulut gleich behandelt, gleich bestraft etc. Wenn du da jetzt irgendwas heraus interpretiert hast tut es mir sehr leid, vielleicht gibt es dann bei dir Themen die du aus deiner Kindheit aufarbeiten solltest? Aber unterstell bitte nicht irgendwelchen Eltern die ihr bestmögliches geben und ihre Kinder auf gleiche Art und Weise lieben, dass sie dies nicht tun.

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Wenn Dein Kind ADHS hat, musst du es anders erziehen als Dein anderes Kind, das ist eben die Krux. Dein eines Kind hat ein Defizit und braucht daher von einigen Sachen viel mehr als das andere. Ein ADHSler lernt besser durch Bestätigung von gutem Verhalten als durch Strafe auf schlechtes, und es lernt Verhalten 20 mal schwerer um als ein normales Kind. Man muss sie anders behandeln.

Dass Du schreibst, Dein Kind war immer ernst ...genau das ist ADHS. ADHS bringt einen Dopaminmangel mit sich, deswegen muss man anders belohnen, mehr, und schneller, als das normal der Fall ist, weil das sonst gar nicht "durchkommt".

Und ehrlich, ja, Deine Art über das Kind zu schreiben trifft einen Nerv bei Leuten, die entweder selber ADHS haben oder ein Kind mit ADHS haben. Das hat nichts mit individuellen Kindheitserfahrungen zu tun, sondern mit Erfahrungen von sehr viel Ablehnung, die alle Neurodiverse Personen nur allzugut kennen.

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Hey, du kannst sicher nichts dafür, dass dein Kind so ist wie es ist. Eine Diagnostik und Behandlung scheint der richtige Weg zu sein.

LG m.

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Ich nenne es nicht Karma, aber ich glaube eben an Reinkarnation und das man die Dinge, die im vorherigen Leben ungelöst blieben für dich als Seele sich in einem Kind, das du bekommst, zeigt und dies nun besser zu lösen gilt. Es betrifft letztendlich alles im Leben.

Online gibt's da übrigens auch spezielle Foren für. Dort beantwortet man es dir präziser.

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Hallo,

Also, ja, es kann gut sein, dass Dein Kind ADHS hat. Das ist dann aber reine Genetik, weil sich sowas meistens innerhalb einer Familie weitervererbt, und hat nichts damit zu tun, dass er die Reinkarnation des bösen Schwiegervaters wäre. Auch die Situation in der Werkstatt, Kleinkinder bemerken oft Dinge, die uns nicht auffallen und denken anders. Du findest die Toilette schwer, er denkt sich "rechts Büro, links Werkstatt ... der Gang muss dann wohl zur Toilette führen". Oder er hat einfach gesehen, dass da jemand hingegangen ist.

Ich habe selber ein Kind mit ADHS. Das Wichtigste ist ehrlich, dass man nicht nur seine eigene Psyche sieht, sondern sieht, was das mit dem betroffenem Kind macht! Du schreibst sehr negativ, Du siehst nur das schlechte! So kann sich kein Kind positiv entwickeln, egal, ob es nun neurotypisch ist oder nicht! Das größte Problem das ADHSler haben, ist wenn sie in der Familie nicht angenommen werden, wenn sie immer das scharze Schaf sind. Das manifestiert sich natürlich auch im Verhalten und wird immer schlimmer! Aus dem Teufelskreis müsst ihr raus! Und das kannst nur Du schaffen, indem du lernst, die positiven Seiten als solche auch zu erkennen. Bei uns ist es auch so, unser Kind liebt Tiere, ist da supereinfühlsam, versorgt die, die er hat, sehr liebevoll und gewissenhaft. Klar ist das ein Charakterzug der vielen Eltern ziemlich egal wäre, aber hier zählt das viel.

Ein verhaltensauffälliges Kind ist weder Karma, noch Strafe, noch Reinkarnation von irgendwem, sondern genauso ein Geschenk wie jedes andere Kind auch. Und es ist vor allem auch ein Kind mit Problemen, das eine liebevolle positive, es annehmende Umgebung braucht! Nur dann kann sich das zu Guten wenden! Es liegt an Deiner Einstellung zum Kind, ob ihr da was draus machen könnt oder nicht, und dazu brauchst Du glaube ich professionelle Hilfe, entweder eine Kinderpsychologin, oder eine Familientherapeutin. Für Dein Kind kann ich nur empfehlen, so schnell es geht eine Diagnostik bei einem KJP, Kinder- und Jugendpsychiater zu machen!

Wir haben hier selben nen ADHSler, er ist für uns das größte Geschenk. Zwar eines, das man manchmal an die Wand tackern könnte, aber er hat auch sehr viele sehr positive Seiten. Die man auf den ersten Blick vielleicht nicht sieht, weil es Werte sind, die manchen nicht wichtig erscheinen. Er ist kreativ, liebt Tiere, engagiert sich hier sowohl in der evangelischen als auch der katholischen Kirche, wenn es um sowas wie Fürbitten vorlesen, Krippenspiel, Dreikönigslaufen etc geht, bastelt gerne, liest gerne. Wir kuscheln halt wenig, aber ich liebe es, zusammen mit ihm im Bett zu liegen und jeder liest in seinem Buch. Man muss die schönen Dinge eben manchmal sehen lernen.


Alles Gute Euch!

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Ich möchte mal ein bisschen davor warnen, zu esoterisch zu denken. Es versperrt einem den Blick für die Realität.

Die Verbindungen zwischen deinem Stiefvater und deinem Sohn können Zufall sein, etwas, das vor allem du bemerkst, weil du eben nach Verbindungen suchst, sie könnten aber auch durch Wahrnehmungen beeinflusst werden, die dir entgangen sind. Oft weiß ja ein Kind etwas spontan, dass es eigentlich nicht wissen kann (Sachwissen, Fakten) und dann stellt sich später heraus, dass es das doch mal im Vorbeigehen irgendwo gehört oder gesehen hatte.

Auch ohne Diagnose könntest du dich informieren über den Umgang mit Kindern im Autusmusspektrum oder mit ADS und schauen, ob es da Tipps gibt, die du einfach so in den Alltag integrieren kannst. Also Umgangsformen, die funktionieren.

Ich würde mal sehr genau beobachten, wie deine beiden Kinder miteinander umgehen und wann dein älterer Sohn austickt bzw. den Bruder ärgert/ verletzt. Am besten notiere dir das auch, quasi wie ein Wissenschaftler, nicht wie eine Mutter: Sohn macht B. Vorher passiert ist A. Bruder reagiert C. Ich reagiere D. Sohn macht E. (Hört auf, schreit, zieht sich zurück etc.).

Wenn du viele dieser Situationen hast - notiere ggf. auch so viele andere Faktoren wie möglich, bspw. Stimmung, Ort, an dem es passierte, Sachen (Spielzeuge etc.) die involviert sind usw. - suche Gemeinsamkeiten. Passiert es immer, wenn sie mit einem bestimmten Spielzeug spielen? Immer, wenn dein ältester Sohne gestresst ist? Immer, wenn er lieber alleine spielen wollte, der Bruder sich aber "aufdrängte"? Immer nur zu einer bestimmten Tageszeit, in einem bestimmten Raum, in einer bestimmten Ecke? Was könnte da die Gemeinsamkeit sein? Gibt es da Faktoren, die möglicherweise Konkurrenz oder Frust schüren?

Und wenn du diese Faktoren vermutest, versuche, sie zu ändern. Im Vorfeld, lange, bevor etwas passiert, einen dieser Faktoren ändern. Bspw. sicherstellen, dass jeder ein Spielzeug hat, das er mag oder das jeder mit seinem eigenen Spielzeug spielt. Oder die beiden etwas auseinandersetzen. Sicherstellen, dass auch jeder seine Ruhe hat. Etc.

Beim Schreien schaue mal, ob er andere anschreit oder einfach so schreit und ob das frustriert klingt oder ob er einfach so vor sich hin schreit.
Mein Bruder hatte Downsyndrom und einige Symptome, die auch bei Kindern im Autismusspektrum vorkommen (bspw. sich mit der flachen Hand wiederholt gegen das Kinn schlagen) und er musste immer sehr viel schreien, gröhlen, johlen, wenn er spielte. Wir haben das einfach so akzeptiert, wir lernten quasi, es auszublenden (es musste auch immer seine Zimmertür offen sein, also bekam es jeder mit). Jahre später, als er 17 war, erfuhren wir zufällig im KH, dass zu wenig Sauerstoff im Blut hatte, teils nur 60%, und wenn er diese Geräusche machte, ging die Sättigung auf 90% hoch. Er tat also unbewusst das, was er brauchte. Wenn man ihn bat, leise zu sein, war er das für 2 bis 5 min und fing dann wohl unbewusst wieder an.

Also, wenn es so ein Schreien ist, dann würde ich das erst mal ignorieren, bis ein Grund und eine erprobte Methode gefunden wurde, wie man das eindämmt.

Wenn er jemanden anschreit ohne Grund, könnte man demjenigen (Bruder) sagen, dass er sich wegdrehen oder weggehen soll (z.B. ins Bad, ins eigene Zimmer - an einen Ort, wo der Bruder halt nicht nachkommen kann oder soll). Dann dürfte er schreien, aber niemand müsste das aushalten. Man sollte ihm natürlich nach und nach beibringen, wie er seine Wünsche oder Frust anders äußern könnte.

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Ich glaube da nicht unbedingt an Wiedergeburt.

Scheinbar war deine Erziehung für deinen 1. Sohn einfach nicht „die richtige“.

Es schwingt so etwas mit, als würdest du ihn als „Bestrafung“ ansehen und vielleicht spürt er das unbewusst auch?

Ich denke, er ist schon irgendwie „besonders“ (ich mag das Wort nicht so, aber mir fällt grade nicht ein, wie ich es besser ausdrücken soll). Und da müsste man eben abklären, wie man ihm besser begegnen kann, was er braucht, wie du da besser mit umgehen kannst, weil du ihn besser verstehst.

Meine große Tochter ist erst 4 (fast 5) und meine kleine fast 1. Die 2 sind auch komplett unterschiedlich. Die Große ist ebenso Schreikind und hat bis heute oft sofort Wutausbrüche. Ich hab mich viel mit „Gefühlsstarken Kindern“ bzw hochsensiblen Kindern befasst und auf sie trifft es einfach so gut zu. Ebenso wie auf mich 🙃 und seitdem kann ich ihr gefühlt besser und anders begegnen. Die Kleine braucht das so nicht, daher kann ich ihr ganz anders begegnen für ein „gutes Ergebnis“. 🤷‍♀️

Lange Rede, kurzer Sinn - dein Kind ist kein schlechtes Karma an dich. Dein Kind wird genauso leiden wie du (auch wenn du’s dir vielleicht nicht recht vorstellen kannst). Es wäre schön, wenn ihr da einen besseren Weg finden könnt. Für alle! Das wünsche ich euch von Herzen! Alles Gute!

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Und welches Kind ist das mit der Werkstatt Toilette ? Ich verstehe gerade leider nicht von welchem Kind du sprichst. Daher kann es sein dass er da ist um euer Verhältnis zu kitten oder weil es doch im inneren gut ist (je nachdem welches Kind gemeint ist). Reinkarnation gibt es meiner Meinung nach. Und Kinder sind immer karmisch. Sie suchen sich die Eltern und das Leben aus welche Erfahrungen sie machen wollen oder machen "müssen" , die Erfahrungen die sie brauchen um ihre Lektionen zu lernen weswegen sie auf der Welt sind.

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Karma ist schon real, denn es beschreibt nichts weiter als Kausalitäten, auf jede Aktion folgt eine Reaktion, alles was für tun hat irgendwelche Auswirkungen/Folgen auf unsere (unmittelbare) Umwelt und das bezeichnen wir als Karma.

Was dein Kind anfeht: Zufall. Außerdem scheint er ein kluges Kerlchen zu sein... Wart ihr mal beim Psychologen zwecks Abklärung von Autismus und/oder hoher Intelligenz?