Normal oder eine Art Mobbing?

Hallo,

meine Tochter ist 7 Jahre alt und geht in die 2. Klasse. Sie ist seit einiger Zeit mit einem Mädchen Nachbarschaft befreundet, die auch mit ihr in eine Klasse geht. Bisher hatte ich den Eindruck, dass sie sich gut verstehen. Jedoch wurde meine Tochter in den letzten Wochen zunehmend aggressiv und hatte häufig plötzliche Stimmungsschwankungen. Ich habe sie öfter gefragt, was los sei, aber sie meinte dann immer nur „nichts“.

Heute bekam ich dann mit, dass sie sich vor der Schule mit einem anderen Mädchen aus der Klasse versöhnt hat und ich fragte sie dann, was passiert sei. Erst dann erzählte sie mir, dass das Mädchen aus der Nachbarschaft, sobald meine Tochter mit jemandem anderen aus der Klasse spielt, innerhalb der Klasse erzählt wie gemein meine Tochter ist, weil sie sie nicht mitspielen lässt. Daraufhin sagen die anderen anderen Mädchen auch zu meiner Tochter, dass sie gemein ist und schließen sie dann wohl für ein paar Tage aus ihrem Spiel aus. Ich verstehe dementsprechend den Frust meiner Tochter, weil sich das wohl immer dann wiederholt, sobald meine Tochter nicht mit dem Mädchen aus der Nachbarschaft spielen möchte, sondern mit jemandem anderen spielt.

Was würdet ihr eurem Kind in dieser Situation raten?

Danke

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Aus meiner Sicht ist es weder von deiner Tochter noch von Mädchen XYZ Mobbing sondern diese typische Kinderkacke in dem Alter.

Aus der Sicht von XYZ ist es vermutlich genau so, wie es dann den anderen Kinder gegenüber schildert "gemein weil sie nicht mitspielen darf" und es ist ok, dass sie diese Gefühle hat. Genau so, wie es in Ordnung ist, dass deine Tochter dann traurig ist, wenn sie danach auch ausgegrenzt wird. Diese Gefühle müssen von beiden Seiten akzeptiert und verarbeitet werden.

Am einfachsten wäre es natürlich wenn alle zusammen spielen können, aber in dem Alter sind diese Spielchen leider täglich Programm.

Ich würde meinem Kind raten zu versuchen, dass alle gemeinsam spielen. Es mag nicht ausgegrenzt werden und sollte deshalb auch nicht andere ausgrenzen. Vielleicht kann es ja Vorschläge bringen für Spiele, die für alle geeignet sind. Die Spielzeit im Klassenraum ist vermutlich sowieso begrenzt. Ich würde ihr sagen, dass sie gerne eine Freundin am Wochenende zum 1:1 Spielen einladen darf, aber versuchen soll in der Klasse mit allen zu spielen.

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Meine Tochter spielt ja mit allen, aber dieses Mädchen möchte in solchen Momenten nur mit meiner Tochter spielen. Es geht eher darum, dass sie die anderen von meiner Tochter unterm Spielen vertreibt und mein Kind darf ja auch mal mit einem anderen spielen, ohne das Mädchen. Wenn das Mädchen mit Kind XY spielt, wird meine Tochter auch hin und wieder ausgegrenzt, aber akzeptiert das und spielt dann woanders mit. Sie erzählt dann nicht wie gemein das Mädchen ist, weil sie sie nicht mitspielen lässt.

Sie spielen nach der Schule öfter zusammen und selbst da will sie immer bestimmen was gespielt wird. Sagt meine Tochter, dass sie etwas anderes spielen möchte, geht sie nach Hause.

Meine Tochter ist sicher kein Kind, welches andere ausgrenzt. Sie ist eher ein Kind, das gerne mit jedem klar kommt.

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Hmmm... Das kommt stark auf die Klassendynamik und die involvierten Persönlichkeiten an.

Prinzipiell würde ich deine Tochter erstmal stärken, für sich einzustehen. Also z.b. in der Situation laut und deutlich zu sagen: "Ich darf spielen, mit wem ich will, genauso wie ihr auch. Ich bin XY's Freundin und nicht ihr Haustier. Was würdet ihr denn sagen, wenn eure Freundin euch verbietet, mit jemand anderem zu spielen und ihr immer nur machen müsstet, was sie sagt? Ich spiele ja gern mit XY, aber ich lasse mich nicht erpressen und finde es schade, dass ihr euch da so aufhetzen lässt."

Wenn sie sich so etwas nicht zutraut, würde ich tatsächlich mal mit der Lehrerin sprechen, dass sie das Thema "Freundschaft" und eben auch die "Spielregeln" einer Freundschaft mal im Unterricht bespricht.

Bearbeitet von edge-of-reason
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Die Lehrerin ist 26 und das ihre erste „eigene“ Klasse. Sie spielt das ziemlich runter, letztes Jahr gab es einen andere Situation und sie stempelte es als Zickenkrieg ab.

Meine Tochter sagt, dass sie auch gesagt hat, sie darf spielen mit wem sie will und sie gehört XY nicht. Ich habe ihr auch geraten sich von dem Mädchen zu distanzieren, aber meine Tochter meint, wenn sie das tut, will XY dauernd mit ihr spielen und ist sehr aufdringlich.

Ich warte noch ein wenig ab und werde dann wahrscheinlich das Gespräch mit der Lehrerin suchen.

Danke

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Wenn die Lehrerin noch nicht viel Erfahrung hat

Habt ihr eine Sozialpädagogin an der Schule?

Sonst mit der einfach mal reden und fragen was dein Kind machen kann

Aktuell mag es noch harmlos wirken, aber es ist ja doch so, dass das Nachbarskind bestimmt wer mit wem spielen soll und wer nicht das macht was sie möchte wird ausgegrenzt.
Das kann ganz fix gehen, dass dann alle machen was das Nachbarskind will nur um nicht selber ausgegrenzt zu werden.

Macht sie das auch, wenn deine Tochter mit Jungs spielt?

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„Das kann ganz fix gehen, dass dann alle machen was das Nachbarskind will nur um nicht selber ausgegrenzt zu werden.“

Daran habe ich auch schon gedacht.

Tatsächlich macht sie das wohl wirklich nur bei Mädchen. Meine Tochter wird auch von allen Mädchen in der Klasse, außer von einem gemocht und genau diesem erzählt das Nachbarsmädchen zuerst wie gemein meine Tochter ist und dann machen sie zu zweit weiter.

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Sprich mit der Klassenlehrerin darüber, vielleicht gibt es ja auch eine Schulsozialarbeiterin, die darf das auch wissen.

Und dann, in Zusammenarbeit aller, einen Plan mache, für den Fall, dass es wieder passiert. Aber, wie auch immer, offen machen.

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Ich würde mit der Klassenlehrerin mal telefonieren. Schilder was du beobachten konntest, wie deine Tochter so drauf ist. Natürlich kennst du nur eine Seite. Aber normalerweise versuchen sie das Thema grundsätzlich in der Schule dann aufzuarbeiten. Also allgemein. Nicht auf deine Tochter bezogen. Nicht ausschließen usw usw.

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Art mobbing ist etwas überspitzt ich würde es tatsächlich als unter Mädchen in dem Alter nicht so untypisch bezeichnen . Das ist sozusagen die Erweiterung von ich lade dich nicht zum meinem Geburtstag oder du bist nicht mehr meine Freundin. Erstmal würde ich da nicht eingreifen gib deiner Tochter den Rat den Kontakt mit dem Mädchen lose zu halten und mit anderen Kindern zu spielen sie soll sich nicht darauf einlassen . Auch wenn das Nachbarkind die Masche weiter versucht irgendwann merken die anderen Kinder das, das Nachbarskind wird das mit anderen auch versuchen . Je nach Klassendynamik kommt es vor das sich ein einzelnes Kind als Alphatierchen herauskristallisiert normalerweise erledigt sich das .

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„Art Mobbing“ nannte ich es, weil meine Tochter sagt, dass es schon vor den Sommerferien begonnen hat und danach direkt so weiterging, also es wiederholt sich schon seit Monaten. Ich vermute, dass meine Tochter es jetzt nicht mehr aushält und deshalb auch zu Hause so ein Benehmen an den Tag legt.

Diese kleineren Auseinandersetzungen wo die Mädels 2-3 Tage zerstritten sind und dann ist alles wieder gut, gab es schon öfter, aber so mitgenommen hat sie nichts.

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"normaler", naja, leider nicht so angenehmer und nicht normaler "Zickenkrieg" ....
.... das ist eben die Fortsetzung vom Kindergarten "....du bist nicht mehr meine Freundin, bääää"

so Sachen gibts leider häufiger -- und wird auch schon zickiger die kommenden Jahre....
Alles was so kurze Episoden sind, ist jetzt nicht wirklich Mobbing, - sondern eben Streit. -- aber klar: wenn sowas dauernd so abgeht (eine ganze Gruppe geht dann immer auf eine los) , ist die Grenze da ganz schnell zum Mobbing erreicht