Wechsel weiterführende Schule

Hallo an alle,

Ich weiß, das Thema gab es schon gehäuft, ich frage euch trotzdem, weil ich mich sehr schwer tue. Meine Tochter kommt im Sommer in eine weiterführende Schule, es soll eine Realschule werden. 2 Schulen kommen zur Auswahl, die eine ist eine reine Realschule, wir finden das Konzept gut, kein einziger aus ihrer Klasse wird sich dort jedoch anmelden. Die zweite Schule ist eine IGS, integrierte Gesamtschule, eune beliebte Schule, das Konzept macht uns jedoch Bauchschmerzen, wir halten nichts davon. Ihre beiden besten Freundinnen werden dort angemeldet, viele andere Kinder aus ihrer 4. Klasse auch. Unsere Tochter möchte auf die Igs wegen der anderen Kinder, ihr gefällt die Schule, die andere nicht. Ich weiß hier keine Entscheidung, mein Mann tendiert eindeutig zur "normalen" Realschule. Was sollte das absolute Entscheidungskriterium sein? Meine Tochter ist bereits beunruhigt, weil sie befürchtet nicht in ihre Wunschschule mit ihren Freundinnen gehen zu dürfen. In 3 Wochen müssen wir uns ja entschieden haben.

Ich danke euch sehr für eure Antworten!

Tanja

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Ich empfinde den sozialen Aspekt als wichtiger. Sie wird auf jeder Schule so ziemlich das selbe lernen.
Allerdings muss deine Tochter zur Schule gehen und nicht ihre Eltern.

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Wäre es nach mir gegangen wäre meine Tochter auf eine Realschule gegangen aber nicht in unserem Einzugsgebiet sprich niemand anders wäre dahin gegangen.
Die Realschule hier sagte mir gar nicht zu.
Sie ging dann auf eine Gemeinschaftsschule macht dieses Jahr ihren Realschulabschluss.
Konzept war bis klasse 8gut dann bekamen wir eine neue Schulleitung einige Lehrer verließen die Schule.
Seit dem bin ich damit nicht mehr so glücklich.
Vieles steht und fällt eben auch mit dem Personal

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Ich finde, es gibt nicht das eine Kriterium, sondern es ist eine Abwägung im Einzelfall. Freunde sind wichtig, ebenso der Eindruck des Kindes und auch das Konzept. Manche Kinder schließen schnell neue Freundschaften, sind selbstbewusst und finden sich schnell zurecht, andere brauchen ein soziales Netzwerk, um gut anzukommen. Für mich wäre auch relevant, wie gravierend eure Bedenken gegenüber dem Konzept der IGS sind. Die (künftige) Schule meiner Töchter überzeugt mich z.B. nicht zu 100 Prozent, ohne dass ich aber ernsthaft etwas auszusetzen hätte. Eine andere hätte mir einfach besser gefallen. Da habe ich den Kindern schon selbst die Wahl gelassen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Wir lassen generell unsere Kids entscheiden wo sie hingehen wollen,.

allerdings sind Freunde hier bei uns kein Argument.

Bei gar nichts- auch nicht bei Hobbies.

Weil es keine Garantie gibt, dass Freunde zusammen in eine Klasse kommen und die Freundschaften dann dort- auch durch den Notenvergleich bestehen bleiben oder sich auflösen..

Wenn es richtige Freundschaften sind, dann bleibt das so auch in verschiedenen Schulen und sonst gibt es neue.

Unser Sohn wird im Sommer auch endlich wechseln.

Er hat schon erzählt, dass einige Kids wohl " zusammen" in die IGS gehen.
Daraufhin haben wir ihm erstmal erklärt, dass die Kids das gar nicht wissen können, weil hier die IGS nur 120 Plätze/ 4 Klassen hat und die Plätze zugelost werden.

Unser Sohn weiß auch, dass er nicht dorthin gehen wird.
Er schaut sich die Gyms hier an und war bei einem schnuppern, da war er der Einzige aus seiner GS ( 2 zügig).
Aber er fand die Schule toll.

Und der Schulleiter hat zur Begrüßung etwas ganz wichtiges gesagt zu den Kids

" Hört auf euren Bauch, wie es Euch hier gefällt"

Die Atmosphäre dort fand unser Sohn gut, die Lehrer nett und die Räume gut.


Am anderen Gym geht er auch nochmal schnuppern, aber das ist sehr kurz- kein ganzer Schultag.

Und dann darf er sich entscheiden -- ohne den Einfluß von Freunden-- die kann er immer am Nachmittag treffen.


War dein Kind schnuppern?
Wie war es da denn?

Habt ihr das Kind gefragt, warum es an die IGS mochte--
Bzw wo es hingehen würde, wenn die Freunde nicht dabei waren, weil die aufs Gym gehen oder so?


Ich würde immer die Real wählen, weil ich von der IGS so wie sie hier ist( keine Noten bis zur 8/ Profile/ Ganztag/ ) gar nichts halte.

Allerdings gibt es hier keine Real mehr von daher wäre die Wahl dann Pest oder Cholera-- IGS oder OBS-- Wenn kein Gym und die Schulen sind hier beide nicht so toll-- deshalb gehen sehr viele Kids aufs Gym...auch mit 4 in den Hauptfächern um die anderen Schulen erstmal zu umgehen.

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Krass wie unterschiedlich die Schulen überall sind.
Bei uns gibt's eine KGS. Note ab der 5. Reiner gymnasialzweig ab 5. Flex-klassen und keinen verpflichtenden Nachmittagsunterricht.
Hausaufgabenbetreuung und AGs können die Kinder wählen.

Das Kind der TE sollte aber doch sagen können was ihm an der IGS gefällt, außer Freunden und was an der Realschule nicht.

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Hier ist die Wahrscheinlichkeit schon SEHR hoch, dass befreundete Kinder in einer Klasse landen. Die Kinder dürfen 2 weitere Kinder bei der Anmeldung angeben und die Schule versucht das zu respektieren. Bei meinen Söhnen hat das geklappt.

Und, natürlich entwickeln sich Freundschaften weiter, neue kommen dazu, andere verschwinden, aber keiner weiß das im Nachhinein.

Beim großen Sohn ist das tatsächlich so, dass sein bester Freund seit Kindergartenzeiten jetzt immer noch sein bester Freund ist (sie werden in Mai beide 20). Seit der ersten Klasse immer zusammen in einer Klasse, auch bei den meiste Kursen in der Oberstufe. Und das ist schon was sehr Besonderes, was wahrscheinlich anders gewesen wäre, wenn man sie getrennt hätte. In der Freundesgruppe sind viele, die sich tatsächlich so lange kennen.

Wenn die Schulart also passt, finde ich Freundschaften als nicht unwichtig.

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Ganz kurz und schmerzfrei: Die Schulform muß zum Kind passen, das ist für mich DAS Kriterium.

Dahinter kommt die gute und eigenständige Erreichbarkeit.

Und ja, auch der Wunsch des Kindes selber wurde natürlich berücksichtigt, das Kind muß da tagtäglich hingehen, nicht wir.

Mit Freunden zusammen wechseln, das bedeutete für meine Tochter, das es ihr nur darum ging, wenigstens ein paar bekannte Gesichter um sich zu haben. Für sie war das ganz wichtig, selbst wenn man sich nur in den Pausen sieht....es hat ihr den Wechsel ungemein erleichtert. Für mich vollkommen nachvollziehbar und wurde auch berücksichtigt. Es hat für sie nie bedeutet, das sie unbedingt mit ihrer besten Freundin in einer Klasse sein will, wäre auch gar nicht gegangen, denn die ist ein Jahrgang unter ihr. Einfach nur ein paar bekannte Gesichter in der riesigen, neuen Schule kennen.

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Danke euch allen. Dass in einer Klasse alle sitzen, die unterschiedliche Abschlüsse machen, fällt mir von der Vorstellung sehr schwer. Wie soll der Lehrer allen gerecht werden, wer kann gefördert werden, wer nicht? Habe bei einer Igs Bedenken, dass das Niveau schlechter als auf einer Realschule ist.

Sie möchte auf die Igs wegen ihren Freundinnen und Bedenken, kein einziges Gesicht zu kennen. Da viele bereits seit langem sagen, ich gehe "da" hin, war das dann für sie auch klar.

Ob wir einen Platz bekommen oder die Anderen, ist aber auch bei uns nicht klar, es ist ein anderer Landkreis, die Schule ist aber nicht weit weg von uns...

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Das Schnuppern hat ihr bei unserer "Wahlschule" nicht gefallen, sie war aber auch vorher bereits kopfmässig bei der anderen Schule...

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Was bringt das schönste Konzept, wenn sich das Kind nicht wohl fühlt ?

Um überhaupt ins Lernen zu kommen ist es wichtig, das alle "Bedürfnisse" abgedeckt sind und dazu zählt eben nicht nur satt und warm, sondern auch das soziale Umfeld.

Ich kenne dein Problem, dass hatte ich auch. Ich hatte eine andere Schule vorgesehen, als die, die ihre beste Freundin besuchen sollte. Und ich habe nachgegeben und meine Tochter dort angemeldet.

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Was gefällt euch an der Wunschschule der Tochter nicht?

Ich würde sie dort hin lassen. Wenn die Schulform an sich passt. Und die Erreichbarkeit. Es steht und fällt mit den Lehrern und damit wie wohl das Kind sich auf der Schule und in der Klasse fühlt.

Ah jettz hab ich gelesen, dass du dir Sorgen machst, dass das Konzept (klassenübergreifende Beschulung) nicht klappt. Dieses Konzept hat Vor- und Nachteile denke ich...wie jedes Konzept. Würde es nicht klappen, wie hätten es dann als die Kinder zuvor geschafft? Und hätte man dann ncihts geändert? Eigentlich müsste doch sogar individuellere Förderung möglich sein (weil Unterrichtsmaterial für verschiedene Leistungsstände greifbar) und die Sozialkompetenzen (schwächeren was erklären und von älteren Lernen) können sicher gut gefördert werden.

Schau dir die Schule an, sprich mit den Lehrern und lass dir was übers Konzept erzählen.
Und rede doch mal mi tden Eltern der Freundinnen...die scheinen ja gute Argumente für die Schule gefundne zu haben.

Bearbeitet von ERE-Katha333
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Das ist schwierig zu sagen. Meine Kinder (16 und fast 18 Jahre) besuchen beide eine IGS mit gymnasialer Oberstufe seit der 5. Klasse - ich bin eigentlich von der Schulform begeistert.

Die IGS ist super für die Kinder, die noch Zeit brauchen. Also eben die Kinder, bei denen man in Klasse 4 eigentlich nicht wirklich sagen kann, dass das Kind auf die Haupt- oder Realschule oder auf Gymnasium soll. Das ist das einzigartige Konzept der IGS. Daher sind alle Kinder in einer Klasse. Du fragst, wie der Lehrer differenziert unterrichtet … am Anfang gar nicht. Es geht im Grunde weiter, wie in der Grundschule … alle haben gemeinsam Unterricht. Erst später, ich glaube ab der 7. Klasse, kommt die 2. Fremdsprache bzw. Arbeitslehre, gleichzeitig wird ab der 7. Klasse in E und G Kurse unterschieden. Aber auch hier sitzt die Klasse weiterhin immer zusammen im Unterricht - E und G Kurs wird gemeinsam unterrichtet. Es wird immer der G-Kurs unterrichtet. Ein Schüler des E-Kurs muss schon sehr gut sein und sich das entweder selbst beibringen, oder eben im Unterricht den Lehrer Fragen stellen. Spätestens in Klasse 10 hat eigentlich jeder Schüler alle Hauptfächer als E-Kurse gewählt - dann wird natürlich der E-Kurs von den Lehrern unterrichtet. Das ist also so ein langsamer, fließender Wechsel.

Das positive an einer IGS ist einfach, dass man hier sehr viel weiter kommen kann, als die Grundschullehrer es damals erwartet haben. Mein Sohn hatte eine Hauptschulempfehlung, jetzt ist er in der gymnasialen Oberstufe. Er musste nie die Schule oder die Klasse wechseln.

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Ich würde auch auf jeden Fall zur Realschule tendieren. Wir haben die Gemeinschaftsschule in BW. Es ist bei diesem Konzept schier unmöglich, allen gerecht zu werden, alle Schüler im Blick zu haben. In der Theorie klingt das immer nett, in der Praxis zeigen sich die Grenzen. In unserer Gegend gibt es allerdings noch viele Realschule (Gymnasien sowieso), daher werden die Gemeinschaftsschulen zum Großteil von Schülern mit Hauptschulempfehlung besucht (und von Kindern, deren Eltern auf die Ganztagsbetreuung angewiesen sind). Der Schulart fehlen die "Zugpferde", daher ist es mit eurem Bundesland vielleicht auch nicht vergleichbar.

Jetzt kommt trotzdem das große ABER. Wenn deine Tochter auf keinen Fall auf die Realschule will, würde ich sie niemals gegen ihren Willen dort anmelden.

Bearbeitet von Kalua1
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Mit Niveau meine ich, wie kann ein Lehrer Schüler unterstützen, die normalerweise auf die Hauptschule gehen und Kinder, die zur Realschule gehen würden? Kinder mit Gymnasialempfehlung gehen bei uns selten auf die Igs. Das sich gegenseitig unterstützen kann ich mir in der Realität schwer vorstellen.

Was noch hinzu kommt, die Busverbindung zur Igs soll erst ab Dezember kommen, das ist bisher schwarz auf weiß nicht zu sehen im Internet oder sonstwo, die Fahrgesellschaft antwortet mir seit Wochen nicht, unser Bürgermeister schrieb mir "Dezember" auf meine Nachfrage hin. Die Eltern bilden bisher oft Fahrgemeinschaften, da die Verbindung nicht allzu gut ist, wir sind arbeitsbedingt abhängig von Miteltern, das gefällt mir auch nicht allzu sehr. Aber eine tragfähige Entscheidung muss her, für alle, das weiß ich.

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"Mit Niveau meine ich, wie kann ein Lehrer Schüler unterstützen, die normalerweise auf die Hauptschule gehen und Kinder, die zur Realschule gehen würden?"

Entsprechend im Unterricht differenzieren, verstehe jetzt nicht ,wo das Problem ist?