Hallo zusammen,
ich hab da mal ne Frage an euch...
Wie bringt man einer 7 jährigen bei sich ein Hobby zu suchen?
Es ist so:
Ich habe eine 7 jährige Stiefnichte und einen 2 jährigen Neffen (Halbgeschwister).
Ich kenne die kleine seit die 1 Jahr alt war. Sie wurde nie wirklich in ihrer Fantasie gefördert. Wenn die Eltern Ruhe wollten (was immer der Fall war), wurde sie vor dem Fernseher geparkt. Man muss dazu sagen, mein Schwager ist nicht ihr Vater und die Mutter bekam sie durch einen ONS. Genau das, hat man sie denke ich auch immer spüren lassen. Eben das sie zu dem Zeitpunkt von der Mutter noch gar nicht gewollt war.
Um den gemeinsamen 2 jährigen kümmern sie sich ohne Ende. Spielen mit ihm, zeigen ihm alles...
Mit der 7 jährigen machen sie nichts. Sie soll still sein, und bleibt vorm TV oder wird zum Malen in ihr Zimmer geschickt (ihre Bilder sehen IMMER gleich aus...gleiche Motive, gleiche Farben). Sie wird auch zum Babysitten für den kleinen eingesetzt, damit die Eltern in Ruhe am PC spielen können.
Ich finde das fürchterlich.... (Ich kann keine Kinder kriegen bzw. uns bleibt nur noch eine ICSI) ... wenn ich bedenke was ich mit meinem Kind alles machen würde, tut mir die Kurze richtig leid.
Sie hat einen Spielplatz direkt hinterm Haus und darf da nicht hin.
Sie kam erst mit fast 5 Jahren in den Kindergarten!
Es wurde bis sie 5 Jahre alt war von den Eltern nicht erkannt, das sie dringend eine Brille braucht (4 Dioptrin!!!). Trotz dringender Empfehlung vom Kinderarzt, wurde die Überweisung zum Augenarzt ignoriert.
Tiere (außer Haustiere) kennt sie nur von Bildern, weil man sich den Besuch zB in den Zoo oder ins Aquarium spart. Das Geld für solche Sachen landet woanders. (Künstliche Fingernägel der Mutter oder in die 4 Haustiere ... großer Hund, 2 Katzen und ne Vogelspinne). Sie haben nur begrenzt Geld zur verfügung da beide Erwachsenen ALG 2 bekommen.
Sie singt und tanzt gerne wenn wir da sind, darf dies alleine in ihrem Zimmer aber nicht machen, da es ja krach macht.
Sie wird unterdrückt wo es nur geht.... ihre Fantasie wird überhaupt nicht gefördert.
Immer wenn wir die Mutter darauf ansprechen, heißt es, sie sei ja nicht mit uns Verwandt.
Als wir vor 2 Tagen dort waren, wurde die kleine vor uns bloßgestellt.
Mein Mann hatte sie gefragt, ob sie noch andere Hobbys außer Malen hätte. Die kleine stand ganz schüchtern und still vor ihm und war fast am weinen. Mein Schwager fing dann an rumzuhacken das die kleine ja eh nur Blödsinn macht und deswegen kein Vernünftiges Hobby zustande kommt, da sie ja immer nur vor dem TV sitzen würde. Die Mutter stimmte zu und machte im gleichen Moment das Kinderprogramm am TV für ihren 2 jährigen an ....
Habt ihr eine Idee was ich für die kleine tun kann?
Wir würden gerne helfen und auch mal was mit ihr unternehmen, aber die Mutter gibt uns die Kinder nicht alleine mit.
Als ich so alt war wie sie, hatte ich Musikinstrumente und habe mich am Modelbau geübt mit Hilfe meines Vaters.
Ihr etwas zu schenken bringt auch nichts. Sie kann sich über Geschenke nicht freuen. Sie packt es aus und dann ist es eben da... kein Lachen, kein Freuen... selbst wenn es Sachen sind, die sie auf dem Wunschzettel hatte. Dann spielt sie einmal damit und da sie es immer alleine machen muss, landet es dann bei allen anderen Sachen.
Habt ihr eine Idee?
(P.s.: Ab wann sollten Geschwister getrennte Zimmer haben? Die Mutter ist der Meinung das die beiden bis 18 Jahre sich ihr Zimmer teilen können, wenn man ne Trennwand aufstellt)
Danke fürs lesen
Saiya
7 jährige ohne Hobbys?
Hast du die Zeit? Willst du dich kümmern? Dann würde ich mal bei einem Sportverein anfragen.
Erstmal irgendwas, bei uns gab es Inliner-fahren, in einer Turnhalle für Anfänger. Das fand meine Kleine super. Oder einfach nur Turnen, da gibt es bestimmt Riegen - Gruppen bei denen sie mitmachen kann. Gefällt das nicht, dann vielleicht zum schwimmen, oder eine Kampfsportart, die wäre natürlich super für das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, beides scheint ja nicht ausgeprägt.
Das könnte doch helfen.
Für einen Verein brauchst du aber die Erlaubnis der Eltern. Die Mutter lässt die kleine ja nirgendwo hin gehen. Wir dürfen mit ihr alleine nicht weg,
Das Problem ist auch, das wir nächsten Monat rund 50km weiter weg ziehen.
Ich würde mich gerne kümmern und auch alles bezahlen, wenns daran scheitern sollte, aber ich bekomme die Erlaubnis nicht :(
Dann verstehe ich die Frage nicht. Wie soll sich das Kind ein Hobby suchen, wenn die Eltern dagegen sind und das Kind allein nirgendwo hin darf und ihr auch noch weg zieht?
LG
Nur, um es zu erwähnen: ich hatte als Kind auch NIE Hobbies. Sport - doof, Musik - doof, Modellbau/Puzzle - doof. Malen war ganz ok...
Trotzdem wusste ich irgendwie immer etwas mit meiner Zeit anzufangen.
In dem Fall deiner Stiefnichte klingt das doch alles schon seeehr einsam...
Wie schon geschrieben, würde ein Sportverein voraussetzen, dass sich jemand kümmert. Musikinstrumente kommen wohl leider auch nicht in Frage. Schließlich machen die Krach *Augenroll*
Ansonsten vielleicht so etwas Einfaches, wie Lesen? Das fördert die Fantasie und "verträgt" sich sehr gut mit Malen. Das scheint sie ja schon gern/oft zu tun.
Lesen tut sie gerne, aber wenn sie Wörter nicht versteht oder noch nicht lesen kann, landet das Buch schnell in der Ecke. Denn niemand erklärt ihr Begriffe. Sie ist schnell frustriert/abgelenkt wenn sie von alleine nicht weiter kommt. Bis sie 6 war konnte sie nicht richtig sprechen, weils ihr keiner zuhause beigebracht hat.
Und wir sind leider zu selten dort, als das ich immer mit ihr lesen üben könnte.
Mein Mann animiert sie immer zum lesen wenn wir da sind oder fragt auch was sie in der Schule gelernt hat.
Sie hat zum 6. Geburtstag ein Fahrrad bekommen und war damit nur ein einziges Mal draußen, weil Mama und Stiefpapa keine Lust haben ihr das fahren beizubringen und das Fahrrad jedesmal vom 5 Stock runter/rauf zu schleppen.
Ich kann es ihr aus Gesundheitlichen Gründen leider nicht beibringen bzw auch da wird wieder gesagt das ich nicht mit der Kleinen alleine raus darf.
(Nur um es zu erklären: Ich darf nicht mit ihr alleine weg, weil die Mama Angst hat nicht mehr wichtig genug zu sein. Ich habe der kleinen nie etwas getan und sie hat mich total lieb.)
Sie kann weder Fahhrad fahren noch schwimmen. 
Wir überlegen immer ggf dem Jugendamt bescheid zu geben, aber wissen nicht ob die da helfen können, das sich mehr um das Mädchen gekümmert wird.
Wenn man mit den Eltern spricht, ist ja alles gar nicht so schlimm, wie man es ihnen vorwirft.
Hmm, das ist wirklich eine schwierige Situation...
Jugendamt klingt immer so "schlimm". Aber ein Kind, das mit 6 nicht richtig sprechen kann, weil es vernachlässigt wird, ist auch nicht das Gelbe vom Ei 🤔
Hier treiben sich ja viele nette MitarbeiterInnen vom JA rum, vllt kann da ja die ein oder andere näheres zur Vorgehensweise sagen, FALLS man sich in solch einem Fall an das JA wendet...
Wenn die medizinische Versorgung nicht gewährleistet ist, würde ich mich beim Jugendamt informieren.
Von - man kann gar nichts tun, über Familienhilfe/Familienbegleitung, bis hin zu: es wird genauer geprüft und die Familie unterstützt, ist es von Amt zu Amt sehr unterschiedlich.
Hobbies sind in dem Alter nicht notwendig.
Zeit zum Spielen und die Möglichkeit spielen zu dürfen allerdings schon.
Das muss nicht unbedingt Spielzeug oder Ausflüge sein, sondern den Interessen des Kindes angemessene Möglichkeiten.
Was sagt denn die Schule?
Lesen, Hausaufgabenunterstützung, Förderstunden etc.
Hat sie Freunde in der Schule?
Kindergarten mit 5 Jahren muss nicht automatisch schlecht sein. Alternative Kinderkontakte sollten aber möglich sein. In der beschriebenen Situation hätte Kindergarten ein Ausgleich sein können.
Warum ging sie nicht? Kosten? Kein Platz? Kein Interesse sie zu bringen? Wurde sie nicht genommen wegen der Sprachprobleme?
Getrennte Kinderzimmer sind zwar heute modern, aber kein muss. Ich kenne einige in meinem Alter, die bis zu ihrem Auszug gemeinsame Zimmer hatten. Manche fanden es toll, manche doof.
Im Gesamten würde ich dennoch beim Jugendamt mal nachfragen.
In erster Linie wegen der gesundheitlichen Fürsorge und emotionalen Entwicklung.
Nicht wegen fehlender Hobbies oder gemeinsamen Zimmer.
ich hätte jetzt 1:1 das selbe geschrieben 
Hallo,
das ist wirklich sehr schade.
Aber wenn die Eltern alles so abblocken, wirst Du wohl nichts tun können - außer, Du willst wirklich das Jugendamt hinzu ziehen.
Viele Grüße
H.
Das arme Mädel. Für ein gesundes Aufwachsen braucht sie kein eigenes Zimmer oder Musikunterricht. Aber die Eltern kümmern sich nicht, interessieren sich nicht. Sie wächst emotional verwahrlost aus. Solange sie nicht offensichtlich misshandelt wird, fürchte ich, könnt Ihr nicht viel machen. Würde mich aber trotzdem beraten lassen.
Alles Gute! 🍀
Hallo,
es ist ja schön, dass Dich die Kleine nicht unberührt lässt aber es geht nun mal nichts ohne die Eltern!
Offenbar möchten die beiden Dir die Kleine ja nicht mitgeben. Das wird einen Grund haben. Vielleicht haben sie Angst, schlecht dargestellt zu werden. Auch wenn ihre Erziehungsmethoden nicht Deinen Vorstellungen entsprechen, ist es trotzdem ihr Kind.
Und das solltest Du respektieren. Vielleicht haben die Eltern auch keine Vereinshobbys und können sich nicht vorstellen, wie das so abläuft...wenn es aber irgendwo mal einen Schnuppertag oder Training gibt, kannst Du ja die Eltern ansprechen und anbieten, mal gemeinsam hinzugehen - bezieh die beiden mit ein oder sorge zumindest dafür, dass sie den Eindruck haben, einbezogen zu werden. Ganz wichtig ist auch das Finanzielle. Über das Bildungs- und Teilhabepaket könnten sie eine Vereinsmitgliedschaft zahlen, die Formulare dafür sind gar nicht so kompliziert - aber auch da könntest Du ja vielleicht unterstützen. Oft sind es diese Dinge, an denen es scheitert. Und natürlich muss das KIND selbst Lust darauf haben!
LG
a79