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Hi, ich hab mit Schulbeginn meiner zwei bei der Arbeit reduziert, da ich selbstständig bin, war es einfach. Meine zwei tun sich mit dem Lernen sehr leicht, aber die zwei Tage die sie in den Hort gehen gibt es auch immer wieder Probleme mit der HÜ und an diesen Tagen arbeite ihc bis 16 oder 17 Uhr. Dann noch HÜ ausbessern ist natürlich kein Spaß. Ich habe jetzt sogar den Hort auf einen Tag reduziert. So haben wir Zeit für Mittagessen, Hausaufgaben und noch Spielen am Nachmittag, die Kinder genießen es sehr.
Als ich Kind war, war meine Mutter alleinerziehend und ich war jeden Tag im Hort. Mir hat das aber Spaß gemacht und es hat gut geklappt. Ich denke dennoch, dass es für die Kinder oftmals besser ist, wenn ein Elternteil/Großelternteil oder ähnliches Zeit hat. Den ganzen Tag in der Gruppe Schule und Hort ist doch anstrengend und die Förderung findet im Hort sicher nicht statt. Vielleicht kannst du ja bei deiner Arbeit ein paar Stunden reduzieren oder kannst Großeltern oder ähnliches miteinbeziehen. Die Tage die ich lang arbeite sind die Kinder nur bis 14:30 im Hort und anschließend bei den Großeltern. Bis 5 würde ich sie nicht lassen. Der Sohn meiner Freundin ist in einer GAnztagesschule aber nach dem ersten Jahr kam schon die Rückmeldung dass das Schreiben nicht passt und sie jetzt eine Ergo machen sollen... Die beste Förderung ist oftmals zuhause wenn die Eltern das können.
Du kannst natürlich auch einfach mal schauen wie der Schulstart läuft. Ich hab mir aber vorher auch total den Kopf zerbrochen bezüglich Hort und meine ARbeitsstunden. Ich bin mit meiner Entscheidung zu reduzieren sehr zufrieden.
LG

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Ich finde es sehr fragwürdig, dass im Jahr 2019 eine große Anzahl an Müttern die Empfehlung aussprechen, dass du weniger arbeiten sollst! Mit Emanzipation und Gleichstellung scheinen sich viele Frauen nicht mehr oder noch nicht zu identifizieren.

Ich arbeite mehr als Vollzeit, habe zwei Kids, davon ist eins in der Grundschule. Mein Mann arbeitet auch Vollzeit.
Es klappt, ist anstrengend, erfordert sehr viel Organisation und ist gleichzeitig nicht anders vorstellbar.

Meine Empfehlungen:
- Schau, was dein Kind wirklich braucht. Ich finde diese vielen vorschulischen Therapien schrecklich. Kinderärzte haben meiner Erfahrung nach oft einen reflektierten Blick auf die „Empfehlungen“. Was sagt dein Kinderarzt zu den Defiziten?

- Stärke dein Kind hinsichtlich Selbständigkeit. Schau, dass es z.B. den Schulweg alleine meistert etc. Es ist eine Unsitte in unserer Zeit, dass wir Kinder wie rohe Eier behandeln. Schulkinder können für sich und ihre Umwelt durchaus schon Verantwortung übernehmen.

- Binde deinen Partner ein. Auch Männer können ihre Arbeitszeit reduzieren, putzen, einkaufen, kochen, Hausaufgaben machen...

- Binde Freunde und Familie ein. Wenn die Oma einmal pro Woche sich um die Kinder kümmert, entspannt es vieles.

- Schau dir die Schule und Betreuungseinrichtung genau an. Mir ist es sehr wichtig, dass meine Kinder nicht nur aufbewahrt werden sondern fürsorglich betreut werden. Die Hausaufgaben werden bei uns auch meistens korrigiert. Lange Betreuung schadet nur, wenn die Umgebung nicht zu deinem Kind passt.

- Eignet Euch Routinen an. Nach dem nach Hause kommen, werden die Hausaufgaben kontrolliert und über die Schule gesprochen. Es wird täglich beim Schlafengehen Lesen geübt und danach vorgelesen.

- Am Wochenende wird an mindestens einem Vormittag geübt und Hausaufgaben gemacht.

- Du und Dein Partner, Ihr seid Vorbilder: wenn Du Deinem Kind Fleiß und Zielstrebigkeit in Deiner Berufstätigkeit und Privatleben vorlebst, dann tust Du ihm was Gutes

- Liebe Dein Kind mit allen angeblichen Defiziten und stärke seine Stärken mit passenden Hobbies

- Gleichzeitig sollten die Hobbies in Euer Leben passen. Ich kann meine Kinder nicht umherfahren. Entweder mein Schulkind kommt selber hin oder es muss ggf ein andere Alternative her.

- Kinder sind keine Projekte sondern gehören in unser Leben wie unsere Arbeit, Familie, Haushalt und Freunde. Sie sind ein wichtiger Teil aber nicht alles... was ich damit sagen will: Kinder werden stark, wenn wir loslassen können und ihnen die Möglichkeit geben, Fehler zu machen und auch negative Gefühle zu erleben. Dann werden die schönen Erlebnisse umso mehr wertgeschätzt.

Last but not least: lass dir von deiner Umwelt und besonders anderen Frauen nicht ins Gewissen reden! Du bist auch in Vollzeit eine gute Mutter!!

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Mir ist es egal, ob die TE oder ihr Mann weniger arbeitet. Hauptsache einer von beiden reduziert die Arbeitszeit. Da die TE hier gefragt hat, habe ich mich direkt auf sie bezogen.

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Ich verstehe nicht warum man pauschal weniger arbeiten muss, nur weil das Kind in die Schule kommt?! Wo leben wir denn?

Ich verstehe, dass man bei Problemen alle Register ziehen sollte aber es gibt doch noch andere Möglichkeiten, um Schulkinder zu erziehen. Großeltern, Verwandte, Freunde, Nanny - sie alle können Belastungsspitzen abmildern.

Ich war in meiner Kindheit auch lange in der Betreuung und fand es weder belastend noch schlimm. Ich musste aber auch nicht täglich 1h gegen meinen Willen ein Instrument üben. Ich habe die Hobbies gemacht, die mit Spaß machten.

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Hallo,
Ich bin alleinerziehend und arbeite Vollzeit. Die Betreuung schaut nur dass die Aufgaben gemacht werden, nicht ob sie richtig sind. Und das soll auch so sein, die Lehrer wollen gar nicht dass die Eltern die Hausaufgaben verbessern. Ich schreite nur ein wenn etwas unordentlich gemacht ist.

Üben tun wir indem wir miteinander kommunizieren, ich weiß immer was sie in der Schule machen und dann bauen wir mal Rechnen mit ein, sagen Gedichte auf oder sprechen mal Englisch miteinander. Da meine Tochter sowieso ständig den Drang hat etwas aufzuschreiben muss ich da keinen Einfluss drauf nehmen, nur bei schriftlichen Matheaufgaben streikt sie, da muss ich dann spielerisch ran, z.B. Gegenstände dazu nehmen und ihr dann bewusst machen dass man nicht sieht wie gut sie rechnen kann wenn sie es nicht aufschreibt. Sie hat eine Konzentrationsstörung und kann bestimmte Dinge einfach nicht machen.

Ja, es ist anstrengend, aber so ist es nun einmal. Ich habe leider nicht die Wahl, könnte ich würde ich weniger arbeiten.

Nimm Dir doch mal einen Wochenkalender mit Uhrzeiten, trage da erstmal alle feststehenden Termine ein, dann die Zeiten für Mahlzeiten, schlafen, Zeit für Hausaufgaben ect, eben alles was gemacht werden muss. Dann erkennst Du die freie Zeit, in der kannst Du arbeiten. Vergiss aber nicht auch Zeit für Dich einzuplanen.

So würde ich es machen wenn ich die Möglichkeit hätte. Organisation ist alles 🙂

LG
Sunny

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Das war das Modell, was ich in meiner Kindheit leben musste. Bis 16:00 Uhr Hort, danach noch mit Mama alles verbessern und dann noch täglich eine Stunde Klavier üben. Ich hatte die ersten vier Grundschuljahre das Gefühl ich hab nie Freizeit. :-( ich war abends müde und bockig und meine Mutter hat viel geschimpft. Auch dieses doppelt und dreifach an die Hausaufgaben setzen hat genervt.

Genau deswegen habe ich mich bei meinen eigenen Kindern für ein anderes Modell entschieden, obwohl ich auch sehr gerne Vollzeit arbeiten würde, aber dann würden sie so leben wie ich damals.
Es funktioniert besser: bis 13:00 in der Betreuung, Mittagessen zu Hause, gleich danach Hausaufgaben/Üben und danach ab in den freien Nachmittag.
In unserem Fall: KEIN Instrument (wollen die nicht), stattdessen Sport mit Freunden, im Team und im Verein (besser als Ausgleich) und wie gesagt, ich achte auf viel freie Zeit, auch für Treffen mit Freunden.

Meine Eltern haben es gut gemeint, aber meine Kinder sind wesentlich entspannter als ich damals.

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Hallo.

Mir hat es damals sehr geholfen, dass sowohl die Logopädin, als auch eine Dame von der Frühförderstelle jeweils 1 - 2 x wöchentlich in den Kindergarten kamen und meine Tochter dort therapierten. Vielleicht wäre das bei euch ja auch möglich. Dann hättest du zumindest diese Termine schon mal weg vom Freizeitkonto.#zitter

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Hallo Gutefee,

das wäre ein Traum... aber unser KiGa schafft es nichtmal, ein geeignetes Vorschulprogramm zu bieten. 1/2 Jahr lang machen sie 1h/Woche ein bisschen was, den Rest soll man halt selbst machen... Übungsblätter liegen ja aus, wenn das Kind nichts macht, selbst schuld. So die Haltung...
Unsere Logopädin hatte wohl schon 2x wegen anderen Kindern versucht, den Kiga zur Mitarbeit zu bewegen. Macht man dort nicht. #schmoll

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Ich arbeite bewusst Teilzeit damit genügend Zeit eben für solche Dinge bleibt. Nachdem sich dein Sohn so sträubt würde ich kurzen Prozess machen: ein Hobby wird vorerst gestrichen und fertig. Das soll keine Bestrafung sein, es ist einfach notwendig! Hobby schön und gut, aber man könnte mal mit nur einem starten. Die Schule ist wichtiger! Für die Schule muss Platz geschaffen werden.

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Ich und mein Mann arbeiten beide Vollzeit. Er ist Beamter und hat sehr gute Arbeitszeiten (Mo-Do selten später als 16:30, auch mal früher und Fr nur halben Tag) ich arbeite in der freie Wirtschaft und kann Home Office und habe Gleitzeit.

Wir haben uns daher bewusst für eine private gebundene Ganztagsschule entschieden. Kind hat keine Hausaufgaben unter der Woche und kann somit trotz langen Schultag, danach noch zu Hobbies. Es gibt nur am WE Hausaufgaben. Unter der Woche so gut wie nie, es ist wirklich selten, wenn was unter der Woche anfällt. Für uns lohnt sich jeden €, die wie für die Schule zahlen und sind sehr zufrieden. Würden das zweite Kind auch dort hinschicken, wenn wir bis dahin noch hier wohnen.

Wenn es bei euch nur mittags Schule gibt, wie soll das Kind betreut werden am Nachmittag? Wäre evt. eine Au Pair eine Möglichkeit? ich kenne ein paar Familien mit Au Pair. Kinder gehen nur mittags zur Schule und es klappt ganz gut. Ansonsten hätte ich die Erfahrung meiner Nachbarin (Mathematikerin und Vollzeit berufstätig), die richtig schlecht war mit dem örtlichen Hort. Sie hat mich sooo oft davon abgeraten, dass wir uns für die private gebundene Ganztagsschule entschieden haben. Aber es ist wohl sehr unterschiedlich, wie ein Hort so ist. Nur hier bei uns ist der wirklich schlecht.

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Ganz ehrlich ? Viel Humor und sei nicht so hart zu dir selbst .
Ich bin seit sieben Jahren alleinerziehend mit zwei Kindern und inzwischen im Nachtdienst. Bei meiner großen habe ich mir in der Grundschule Stress gemacht . Lesehausaufgaben vergessen? Um Gottes Willen , was denkt die Lehrerin und was ist mit dem Test von dem sie erst den Abend vorher erzählt hat . Inzwischen ist sie sehr selbstständig und in der 7. klasse auf dem Gymnasium und könnte etwas weniger Ehrgeiz vertragen . Mein kleiner fängt gerade mit Schule an und ich gehe das anders an. Er hängt im sozialen hinterher, also konzentriere ich mich dadrauf . Wenn Zeit und Motivation da ist, machen wir Leseaufgaben und auch extra Aufgaben im Heft . Manchmal geht das aber nicht und dann ist das so. Die Hausaufgabenbetreuung nach der Schule ist schon viel wert, da du den Kampf nicht hast dein Kind zu motivieren . Bei uns hat sich das Ritual eingespielt das wir beim ins Bett gehen die leseaufgaben von meinem Sohn machen und da achtet er inzwischen selbst sehr drauf. Das kann ich dir noch als Tipp geben, es in den Alltag einfließen lassen. Dann kommt es dem Kind nicht als Pflicht vor. Entspann dich , du gibst dein bestes und das zählt .

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Wer passt während deines Nachtdiensts auf die Kinder auf?

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Also ich kann dir sagen, dass unsere Kinder jeden Tag ab 13:30 Uhr zu Hause sind, Hausaufgaben Werden also komplett daheim gemacht werden. Daheim gelernt wird. Natürlich gibt es auch noch nachmittags Hobbys und Freunde mit denen gespielt werden will und außerdem gibt es genug Spielsachen, mit denen man auch mal zu Hause spielen könnte… Da fehlt wirklich Hausaufgaben und lernen wirkliches lernen für die Schule total hinten runter.
Unsere Söhne sind jetzt in der dritten Klasse und jetzt zieht es wirklich an. Bislang waren die Hausaufgaben für die gesamte Woche am Montag Nachmittag kurz runtergerockt und gut ist. Jetzt müssen die Kinder aber tatsächlich etwas tun um am Ball zu bleiben.

Und jetzt sieht man die Unterschiede – die Kinder, deren Eltern dran sind (Egdd das l welcher Bildungsschicht entstammend) schreiben die guten Noten, die andere nicht. Und zwar völlig unabhängig von der ursprünglich existierenden Intelligenz. Es hat unglaublich viel mit Fleiß und üben zu tun. Und auch wenn die Kinder das allein können – also im Sinne von „jetzt dolltest du deine halbe Stunde Mathe üben“ und die Eltern halten sich aber raus. Diese halbe Stunde alleine üben ist immer noch mehr als wenn das Kind auf sich allein gesetzt niemals auf die Idee kommen würde selbst zu üben.

Wir haben mehrere Freunde/Bekannte mit Kindern die jetzt in der fünften, Sechsten, siebten Klasse sind und auf unsereR Grundschule waren.
Die Kinder, deren Eltern immer unterstützt haben haben, sind jetzt relativ selbstständig arbeitende Kinder, die man vielleicht mal an den Schreibtisch schicken muss, die ist aber im Großen und Ganzen hinbekommen.
Und dann gibt es die Kinder, die in der Ganztagsklasse waren und keine Betreuung durch die Eltern – die verlassen das Gymnasium und gehen auf die Realschule. Die wiederholen die sechste Klasse. Die sind im untersten KlassenDrittel und kämpfen wie blöde um auf der Schule bleiben zu dürfen – da ihre Eltern ihnen aber nicht helfen (sind ja immer noch ganztags berufstätig) gehen Sie im Wahrsten Sinne des Wortes unter.

Aus meiner Sicht ist es sowieso schon schrecklich die Kinder ganztags in den Kindergarten zu stecken – ganztags in die Schule zu geben und sich nicht aktiv und zwar wirklich proaktiv um Hausaufgaben und lernen und die Weiterbildung zu kümmern schadet den Kindern extrem!

Insbesondere wenn eure Schule kein wirklich ausgeklügeltes und gutes Betreuungssystem hat, sondern eher eine Mittags Aufbewahrung mit fraglicher Hausaufgabenbetreuung – überlegt euch euer Leben um zu planen. Oder akzeptiert einfach, dass das Kind ist so von sich aus heraus selber lernen wird und auch der zweite Bildungsweg in Deutschland existiert. Sprich auch Spätstarter eine große Chance haben!

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Schön geschrieben. Dies wird die TE aber völlig ignorieren.

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Einkaufen, Freunde, Hobbys, Sport, lernen.... irgendetwas wirst du reduzieren müssen, wenns halt nicht klappt.
Prioritäten setzen - was wichtiger ist, einkaufen, Sport, Logopädie-Übungen ... wirst nur du beurteilen können. Aber als berufstätige Mutti wird dir nichts anderes übrig bleiben, als hier Entscheidungen zu treffen und was zu streichen.
Schockiert bin ich darüber, dass bei dir ein Vorschulkind schon schreiben üben muss - oder habe ich das falsch verstanden? Damit verdirbst du ihnen vielleicht dauerhaft den Spaß am Lernen - das würde ich als Mutti sofort ablehnen, egal welcher "Therapeut" das einfordert.