Warum sollte man Religion abschaffen?

Ich Frage mich wirklich wie Menschen bzw Eltern für ok halten, dass dieser Unterricht abgeschafft wird.
In der heutigen Zeit, ist es sowieso schon schwer den Kindern Religion nahe zu bringen, wenn dann der Unterricht auch noch weg fällt, dann wird es irgendwann keinen Glauben mehr geben.

Für viel sinnvoller halte Ich, dass auch eine muslimische Lehrkraft angestellt wird und die andere Religion unterrichtet.

Was sagt ihr dazu?

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Wie leider bei so vielen, wirfst Du in meinen Augen zwei Dinge in einen Topf, die man trennen sollte: Religion und Glauben.

Religion als Dachbegriff für unterschiedliche Religionen und Konfessionen kann man hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und der Historie als Lehrinhalte - ob nun in Geschichte, Ethik, oder eben Religion - tatsächlich lehren. Man kann hier auch die zentralen Botschaften der einzelnen Religionen besprechen, was u.U. sogar zu einem gewissen Angebot für heranwachsende Menschen, sprich für Schüler, werden kann, welche Religion oder welche Konfession ihnen nahe sein KÖNNTE.

Glauben aber kann man weder werten und auch nicht benoten. Glauben ist etwas so individuelles und manche Menschen brauchen Jahre um dies für sich zu definieren. Und! Die größte Gruppe innerhalb der deutschen Bevölkerung sind mittlerweile die Konfessionslosen, die Atheisten und Agnostiker. Natürlich sollten deren Kinder auch lernen, was die geschichtlichen Hintergründe der Religionen angeht, dies ist nach meiner Meinung Allgemeinwissen. Aber die würden sich gewiss und nicht ganz zu Unrecht gegen eine religiöse Indoktrination hinsichtlich Glaube durch die Schule wehren.

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Ich bin Mutter einer ungetauften Tochter, die aber den evang. Religionsunterricht besucht. Das aber nur, da an unserer kleinen GS kein Ethikunterricht angeboten wird.
Ich bin nicht unbedingt für die Abschaffung von Religionsunterricht an den Schulen, finde es aber falsch, den Glauben zu benoten.
Abschaffung des Religionsunterrichts heißt ja nicht, dass man die christlichen Werte nicht vermittelt.
Ein allgemeines Fach, dass alle relevanten Religionen und die entsprechenden Eigenschaften und Feiertage den Kindern nahebringt, fände ich persönlich viel besser.

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Es folgt meine höchstpersönliche, leicht polemische Meinung:
Wer seinem Kind den Glauben nahe bringen will, der möge sich zum Kindergottesdienst begeben, kindgerechte Literatur dazu anbieten und viel darüber sprechen. Das die Schule machen zu lassen und zu meinen mit ein paar ausgemalten Kreuzen sei es getan, ne, das zieht nicht. Überhaupt: Der Torben, ne, also der hat ja beim Jesusausmalen immer drübergemalt. Und die Dornenkrone ist rosa? Das sieht nicht gut aus. 3-. Der Torben fährt wohl zur Hölle, wie dumm für ihn. Erst ab ner 2 gehts in den Himmel. Man merkt, dass ich keine guten Erinnerungen an den Religionsunterricht habe.

Zum Schluss und zum Überlesen meine juristische Einschätzung:
Nach Art. 7 Abs. 3 GG dürfte es nicht ohne weiteres möglich sein, Religionsunterricht aus dem Schulalltag zu verbannen.

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Deine Erinnerungen an den Reli-Unterricht sind ja wirklich gruselig.
Das habe Gottseidank weder ich erlebt noch meine Kinder - noch meine Enkelin.
Im Gegenteil, gerade sie hat eine sehr aufgeschlossene und vielseitig informierende Religionslehrerin.
LG Moni

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Ich habe eine sehr gute Erinnerung an den Religionsunterricht in der Schule. So ist das nicht.... Dazu halte ich mich schon für gläubig und Religion ist mir definitiv wichtig.

Trotzdem kann ich das hier nur unterschreiben:

"Wer seinem Kind den Glauben nahe bringen will, der möge sich zum Kindergottesdienst begeben, kindgerechte Literatur dazu anbieten und viel darüber sprechen. Das die Schule machen zu lassen und zu meinen mit ein paar ausgemalten Kreuzen sei es getan, ne, das zieht nicht. "

LG,
Natalia

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Ich bin der Meinung das Religionsunterricht wichtig ist. Wenn Religionsunterricht gut unterrichtet wird, kann es sehr interessant sein und es geht in erster Linie auch um Allgemeinwissen. Das man weiß wer Jesus ist, das man weiß das es auch verschiedene Religionen gibt und das es einen klar wird, was Religion für manche Manche Menschen bedeutet. Sowas gehört für mich zum Allgemeinwissen, es hat nichts mit Indoktrination zu tun..

Man kann nie zu viel Allgemeinwissen haben...

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Im Namen der verschiedenen Religionen wurden (und werden!) Millionen Menschen umgebracht. Religion war (und ist) ist einer der Hauptgründe für Kriege, Aufstände und Massaker/Attentate überall auf der Welt. Aus religiösen Gründen werden kleine Jungs beschnitten, kleine Mädchen verheiratet, Frauen unterdrückt, Homosexuelle drangsaliert oder gar ermordet und Tiere müssen ohne Betäubung ausbluten - damit das Fleisch auch schön "halal" ist - wie von Gott gewollt.

"...wenn dann der Unterricht auch noch weg fällt, dann wird es irgendwann keinen Glauben mehr geben."

Das wäre für die Menschheit nach meiner Meinung sicher nicht das Schlechteste.

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Eine Welt ohne Glauben wird es nie geben. Menschen sind aufgrund ihres Intellekts eben in der Lage, Glaubenswelten zu entwickeln.

Ich finde es auch sehr einseitig, lediglich die negativen Folgen von Religion und Glauben aufzulisten und dann ebenso einseitig zu schlussfolgern, ohne Glauben und Religion ginge es der Menschheit besser.

Wir verdanken dem Glauben einige der großartigsten Kunstwerke und Bauwerke, es war oft der Glauben, der Menschen zu großen Entdeckungen angetrieben hat.

Religion und Glauben haben zwei Seiten und es liegt einzig an Menschen, die gute und produktive Seite von Gottglauben mehr zu befeuern als die schlechte Seite mit Kriegen und Terror.

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Da hast du natürlich vollkommen Recht! Leider ist der Mensch (zumindest in großen Teilen) alles andere als tolerant in Glaubensfragen. Und leider reichen ganz, ganz wenige Fanatiker um eine Katastrophe heraufzubeschwören. Und dazu eignet sich ein "Glaube an eine höhere Macht" nun mal hervorragend. Bei den Kunstwerken und Baudenkmälern gebe ich dir zwar auch durchaus Recht, aber was ist denn mit den Kunstwerken, die z.B. aufgrund der Macht der Kirchen eben NICHT geschaffen (oder wieder zerstört) wurden? Außerdem wiegt das für mich niemals die Unmengen von Toten auf, die die Religionen dieser Welt inzwischen auf dem Gewissen haben.

Deinen letzten Absatz finde ich übrigens ganz großartig! Ich wünschte, den würden sich die religiösen Führer auf dieser Welt zu Herzen nehmen. Danke dafür!

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“Ich Frage mich wirklich wie Menschen bzw Eltern für ok halten, dass dieser Unterricht abgeschafft wird.
In der heutigen Zeit, ist es sowieso schon schwer den Kindern Religion nahe zu bringen, wenn dann der Unterricht auch noch weg fällt, dann wird es irgendwann keinen Glauben mehr geben.“

Und wo genau liegt das Problem?

Ich halte das für eine sehr wünschenswerte Perspektive, zumindest so lange Religionsunterricht vermittelt, den einzig richtigen Glauben zu vermitteln.

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>>, wenn dann der Unterricht auch noch weg fällt, dann wird es irgendwann keinen Glauben mehr geben.<<

wie kommst du da rauf? Es müssen doch in aller erster Linie die Eltern sein, die ihrem Kind die Religion, den Gott, an welchen sie glauben, vermitteln.
Glaube kann doch nicht deshalb nicht mehr vor handen sein, weil er nicht meh rin der Schule unterrichtet wird. Nur durch sich selbst kann der eigene Glaube abgelegt werden. Und da der Glaube auf einer persönlichen Überzeugung beruht, ist dieser auch immun für Argumente gegen den Glauben. Der Glaube muss nicht in der Schule benotet werden, er ist einfach da und existiert solange, wie der Gläubige diesen braucht.

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Ich dachte ja immer, Glaubensvermittlung sei Sache der Eltern.
Sinnvoll finde/fände ich Ethikunterricht und sowas wie „Religionskunde und Kultur“ (alle, aber das Christentum darf durchaus eine größere Rolle spielen, weil es sich kulturell so ergeben hat). Glauben hat meiner Ansicht nach in der Schule nichts zu suchen.
Ich glaube (;-)) zwar nicht, dass es irgendwann keinen Glauben mehr geben wird (vielleicht halt andere), aber das wäre dann halt so.

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Hallo,

ich finde gar nicht, dass der Glaube an Gott Ziel von Erziehung oder gar Schulbildung sein sollte. Daher wäre es für mich auch überhaupt kein Problem, wenn es dieses Schulfach nicht gäbe.

LG

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Religionsunterricht hat ja nicht das Ziel, jemanden an den Glauben zu Gott zu führen sondern die unterschiedlichen Religionen näher zu beleuchten. Erst mit 14 ist msn religionsmündig und darf sich aussuchen, woran msn glaubt. Nur, wer keine Ahnung davon hat, welche Religionen und welche Glaubens Richtungen es überhaupt gibt, kann natürlich nicht frei wählen, woran er glauben möchte. Weil derjenige eben keine Religionen kennt. Religionsunterricht in der schule hat einzig das Ziel, Vereine hießen Religionen und Glaubens Richtungen kennen zu lernen um dann eine fundierte Entscheidung auf angeeignetes wissen zu fällen. In einem Haushalt, wo praktizierende Atheisten leben wird keiner dem Kind wissen über unterschiedliche Religionen näher bringen. In einem rein katholischen Haushalt wohl eher auch nicht. Schule hat den Auftrag der Wissensvermittlung. Und nichts anderes ist der religionsunterricht. Die Entscheidung an etwas zu glauben oder auch nicht, darf jeder Mensch in Deutschland frei ab 14 Jahren treffen.

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ich wurde katholisch geboren und habe in der Schule od. Zuhause nichts über andere Religionen erfahren. Außer, dass die Evangelischen nicht beichten gehen

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