Hilfe, unser Sohn ist ein Dieb!

Hallo an alle,

ich bräuchte mal bitte guten Rat!

Unser Sohn ist 17, es geht im gut, es fehlt ihm (meiner Meinung nach) an nichts, geht in eine höhere (Privat)schule die uns einiges kostet aber wir haben für sein Interessensgebiet keine öffentl. Schule gefunden und ja, eine gute Ausbildung ist wichtig und ist es uns wert! Er ist ein braver Schüler, bringt super Noten heim. Man kann mit ihm reden, er ist ein lieber Kerl und im Grunde kommen wir gut miteinander aus. Wäre da nicht ein Problem: Unser Sohn bestiehlt uns!

Angefangen hat es vor ca 2 Jahren. Mein Mann hat eine Dose, in der er Abends sein Kleingeld reinwirft. Wenn sie voll ist bringt er sie zur Bank zum Wechseln. Ihm viel auf, daß das Geld nie mehr sondern eher weniger wurde, legte als Falle ein Haar in den Verschluss und tatsächlich: Am nächsten Tag war das Haar weg!

Da ich meinen Mann nichts klaue kam nur unser Sohn in Frage. Er gestand auch und als wir ihn fragten warum, er kann ja jederzeit zu uns kommen wenn er extra was brauche, man muss ja nur fragen und miteinander reden meinte er, es wäre ihm peinlich gewesen, er wollte nicht fragen aber er kommt mit seinem Geld nicht aus. Wir haben dann folgende Maßnahmen getroffen:

1: Natürlich musste er das gestohlene Geld zurückzahlen (wir konnten den Betrag natürlich nur schätzen und haben 50 Euro von seinem Taschengeld einbehalten)

2: ich habe für ihn einen Nebenjob gefunden in einem Kino als Filmvorführer. Da er technisch sehr begabt ist, konnte er nach kurzer Einarbeitungsphase schon bald bares Geld verdienen. Sein Job besteht im Grunde darin, den Film einzuspannen, mögliche Pannen schnell zu beheben und die ganzen Nebeneffekte zu steuern (Licht an, Licht aus usw). Er bekommt dafür 6 Euro in der Stunde bar auf die Kralle nach Feierabend.
Ich war (selbst auf die Schulter klopf) von mir selbst begeistert, daß ich so einen Job für ihn fand. Im Grunde hat er für eine Filmvorführung max. 20 Minuten Arbeit, kann sich dazw. gemütlich den Film mit anschauen und bekommt für 2 Stunden ein Gehalt. Welcher Schüler hat so einen gemütlichen Nebenjob? Und: Er kann sich selbst aussuchen ob und wieviele Abende pro Woche er arbeiten will!

Nach anfänglichem Interesse an diesem Job ging er immer seltener hin. Ich sprach ihn immer wieder darauf an, fragte ob und wann er wieder Dienst machen würde. Er meinte, daß der Job zu langweilig sei, er aber Einkommen durch seine Auftritte mit seiner Band hätte und Momentan gut klar kommt mit seinen Finanzen.

Es fehlte aber immer wieder Geld nur konnten wir es nicht stichhaltig beweisen. Ich muss dazu sagen, daß mein Mann selbständig ist und wir immer größere Barbeträge im Haus haben. Nicht offen liegen, aber in einem Geheimfach daß nur die Familie kennt. Und mein Mann hat leider auch nicht immer Übersicht auf seine Barbestände. Aber er hatte ein komisches Gefühl. Als er einmal ein Kuvert mit dem Wert des Geldinhaltes beschriftete, fehlten kurz darauf tatsächlich 100 Euro.

Wir waren natürlich sauer, da wir unseren Sohn zum wiederholten Male darauf hinwiesen, daß er uns
a) fragen kann, wenn er etwas braucht und
b) keinen Grund zum Stehlen hat, da er ja immer noch eine Verdienstmöglichkeit im Kino hat!

Konsequenz:
Geld zurückzahlen und Anschaffung eines Safes! Was ich übrigens total peinlich finde, daß man in der eigenen Familie einen Safe braucht!

Dann vor einem Monat:
ganz offenbar mit meiner Bankomatkarte Geld abgehoben!

Ich war sooo sauer! Hab ihm eine Standpauke vor seiner Flamme gehalten und ihm Hausarrest an einem Wochenende gegeben, an dem er mit seiner Band einen Auftritt hatte. Ich dachte mir, ich muss ihn einmal wirklich hart treffen damit er beginnt nachzudenken! Ich habe ihn in diesem Gespräch auch gesagt, daß das jetzt sein letzer Verweis ist, daß ich es schlimm finde innerhalb der eigenen Familie beklaut zu werden und ich dafür bin, daß er an seiner Schule das Internat besucht wenn er nochmal stiehlt. Denn für mich ist es nicht tragbar mit einem Dieb unter einem Dach zu wohnen.

Und jetzt? Mein Mann hat am Montag 2000 Euro vom Geschäft geholt, hat sie blöderweise nicht in den Safe gelegt, wollte sie am Dienstag einzahlen und .... es waren nur noch 1.700,- drin! Erst hab ich natürlich meinen Sohn verdächtigt und befragt, der stritt naturgemäß alles ab. Danach sind wir ins Geschäft um mit dem Geschäftsführer zu sprechen. Der hatte an diesem Tag aber kein Manko in der Kassa und beschwor, daß er tatsächlich 2000 Euro ins Kuvert legte. Blöderweise hat mein Mann genau an diesem Tag das Geld bei der Übergabe nicht abgezählt, was er sonst immer macht.
Aber für mich ist mein Sohn leider weit mehr verdächtig, als der Geschäftsführer!

Mein Sohn ist dieses Wochenende nicht zu Hause - womit er Glück hatte! Ich bin sowas von sauer und gekränkt!!! Weder mein Mann noch ich würden ihn eine Bitte abschlagen wenn er mit uns reden würde. Vielleich jetzt nicht alles schenken was er sich wünscht aber zumindest vorfinanzieren oder gegen Gegenleistung könnte er im Grunde alles von uns haben. Wir wollen ihn bewusst nicht alles in den A.... schieben, da auch wir hart für unser Geld arbeiten müssen und nichts geschenkt bekommen.

Ich habe ihm beim letzten Vorfall mit Internat gedroht. Nun bin ich am Überlegen ob ich es tatsächlich machen soll. Mein Verstand sagt ja, mein Herz sagt nein! Einerseits tut es mir leid für unsere Beziehung und Familienleben (ich hab ihn ja gern und will ihn bei Gott nicht abschieben!) , andererseits habe ich ihm vorgewarnt und ihm gesagt, daß es für uns nicht tragbar ist mit einem Dieb zusammenzuleben (und er wäre ja nur unter der Woche weg - was ihn aber absolut schmerzen würde da er seine Freundin unter der Woche nicht sehen könnte und auch nicht mit der Band proben).

Aber da bisher gar nichts gefruchtet hat, muss ich einen Weg finden um ihn eindeutig klar zu machen, daß es jetzt ernst ist und nichts mehr geht!

Er kann sich bei Gott nicht beschweren, daß er zu kurz gehalten wird. Er hat einen Job um extra-Geld zu verdienen und trotzdem beklaut er uns! Was soll ich machen?

Danke für gute Tips!!!!!

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Hallo Karlotta,
wenn ich mal über die Unschärfe in deiner Geschichte hinwegsehe, dass du als laut VK 25jährige einen 17 Jahre alten Sohhn hast, hinwegsehe, fällt mir Folgendes dazu ein:
Stehlen hat meist einen verdeckten Hintergrund, oft auch zwei oder drei davon, einer sticht mir ins Auge:
Du betonst dauernd, er könne alles bekommen, müsse nur fragen, dann wäre gegen entsprechende Gegenleistung alles möglich.
Falsch! Wie soll ein Kind so den Wert des Geldes schätzen lernen? Manche Dinge sind eben nicht drin, wenn man 17 ist und nicht jobben will. Eltern sind keine Goldesel. Wenn ihr euch wie welche benehmt, dann werdet ihr entsprechend ausgenommen.
Er sieht nur, dass ihr habt und nicht mal genau wisst, wieviel oder wo. Es ist euch also scheinbar recht latte, was an Kohle so rumliegt. Wie soll er da lernen, Respekt vor dem Einkommen anderer zu haben? (Wenn ihr so leichtfertig damit umgeht?)
Wir haben zwei Kinder durch die Pubertät gekriegt und niemals wäre eines auch nur in die Nähe unserer Barschaft gekommen, keines hätte das gewagt. Aber sowohl mein Mann wie auch ich wissen immer, was wir in der Tasche und auf den Konten haben. (Und bei uns schaut die Not auch nicht nicht zum Fenster rein...)
Wie ist dein Sohn denn an deine PIN gekommen, um Geld abzuheben? Lag die auch rum?
Ich würde ihm den Diebstahl vorhalten, eine Gefährdeansprache beim Jugend-Kontaktbeamten der örtl. Polizei veranlassen und nachforschen, wofür er die Kohle braucht, sind vielleicht Alkohol, Zigaretten, Drogen oder Erpressung im Spiel?
Der nächste Schritt ist dann konsequent die angedrohte Unterbringung im Internat. Wenn ihr das nicht durchzieht, dann tanzt der euch auf der Nase rum. Auch Teenager brauchen Grenzen, er bettelt gerade darum.
Viel Erfolg
Mariella

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Hallo,

also ich bin 35 und nicht 25 aber macht nichts. Wir haben immer viel Wert darauf gelegt, daß unser Sohn Geld und dessen Wert zu schätzen weiß da wir selbst nicht immer in Reichtum geschwelgt haben. Ich war 18 und mein Mann 20 als wir Eltern wurden. Wir hatten auch schwierige Zeiten hinter uns die unser Sohn auch zu spüren bekam. Er weiß wie es ist, einen Winter lang nur 2 Pullover zu besitzen weil nicht mehr Geld da ist.

Ich war immer so stolz darauf, daß er so bescheiden ist und nichts forderte auch als es uns besser ging.

Den Pin meiner Bankomatkarte kennt er, da ich sie ihn mal mitgegeben hab, als er mal Abends kurzfristig mitteilte, daß er am nächsten Tahg dringend Schulsachen braucht. Da hab ich ihm Karte und Pin mitgegeben und gesagt, er soll sich das vor Schulbeginn im Geschäft vor der Schule besorgen.

Für mich wäre ein Internat wirklich die letzte Lösung, da sie auch mich schmerzt. Aber ich denke, ich muss JETZT das Richtige tun um Schlimmeres zu verhindern. Denn im Grunde hab ich ein kriminelles Kind! Jetzt schädigt er 'nur' die Familie. Aber was macht er später? Vor allem wenn ohnehin alles ohne schlimme Konsequenzen bleibt?

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Entschuldige, aber ich finde, Ihr seid ganz schön blöd!

Anscheinend habt ihr zuviel Geld, sonst würdet ihr es nicht offen herumliegen lassen. Eine PIN von der Bank gibt man keinem Teenager. Niemals nie nicht! Du hast mehr Glück als Verstand, dass er nicht mehr damit angestellt hat. Und wenn man 2000 Euro Bargeld im Haus hat, dann ist ein Safe zwingend.

Es kommt mal vor, dass Teenager mopsen (die Sache mit dem Klickergeld) aber wenn es solche Dimensionen annimmt, dann ist etwas faul. Dein Sohn will Aufmerksamkeit, sonst würde er so klauen, dass Du es nicht merkst.

Vielleicht hat er Freunde, die auf großem Fuß leben oder so tun als ob. Mit einem Internat löst Du das Problem nicht. Meine Tochter geht auf ein Internat, was ich mir nur unter großen Anstrengungen und mit Ommas Hilfe leisten kann. Die Kinder da haben Geld zur Verfügung, das ist die wahre Pracht. Wir haben oft Diskussionen, warum es soviel bei uns nicht gibt.

Ich fürchte auch, dass er mit 17 schon zu alt ist, um im Internat "zurechtgebogen" zu werden. Wer da klaut und mehr als 1 x erwischt wird, der fliegt. Die haben auf sowas auch keine Lust.

Meine Maßnahmen wären: kein eigener Schlüssel. Kein Besuch (wer weiß was dann noch fehlt) und vor allem kein Geld (und auch keinen Cent!) rumliegen lassen. Sollte das nicht helfen, kannst Du ihm in Aussicht stellen, dass er in eine Wohngruppe zieht.

Zusätzlich würde ich eine Familientherapeutin aufsuchen. Vielleicht ist Euer Sohn gar nicht das Problem, sondern nur ein Symptom?

Gruß

Manavgat

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Kann es vielleicht sein, dass euer Sohn bedroht wird und dafür Geld braucht?