Alkohol auf Klassenfahrt

Guten Abend!
Ich hatte letztens eine lange Diskussion über den Konsum von Alkohol auf Klassenfahrten.
Ich bin da absolut gegen, da der Lehrer die Verantwortung trägt, viele Jugendliche (natürlich) ihre Grenzen nicht kennen und es leicht ausarten kann.
Mein Diskussionspartner meinte, man solle das nicht verbieten, da die Jugendlichen eh trinken, wenn sie das möchten und die "verboten-trinker" nach Hause schicken oder abholen lassen findet er auch unnötig, da sowas ja den Eltern nur unnötig Arbeit macht und jeder seine eigenen Erfahrungen machen sollte.

So, nun zu meinem Anliegen:
Welche Meinung habt ihr dazu? Oder würdet ihr es begrüßen, wenn es kein Alkoholverbot auf Klassenfahrten gäbe? Wir reden hier von einer Weiterführenden Schule.

Liebe Grüße und morgen einen schönen dritten Advent :)

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Hallo,

wie alt sind die Kinder denn ünerhaupt?

U.u. ergibt sich ein Alkoholverbot ja alleine aus dem Alter heraus von selber. Sollte das nicht der Fall sein, würde ich persönlich es auf mich zukommen lassen.

Ich kann mich an meine letzte Klassenfahrt in der 12. Klasse erinnern, wir waren da allerdings fast alle mindestens 18. Wir waren mit drei verhältnismäßig jungen Lehren unterwegs. Betrunken waren abends allerdings weniger die Schüler.... ;-) Das ist viele, viele Jahre her und so sicher heute nicht mehr denkbar. Dennoch, damals waren die Schüler eher das kleinere "Problem". ,-)

LG
donaldine1

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Huhu,
auf meinen Klassenfahrten hat auch der ein oder andere was getrunken, gibt es ja immer :).
Die Kinder wären zwischen 12 und 15,16 Jahre.
Ich hab zwar noch keine Kinder, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich meinem 14 jährigen Kind eine Klassenfahrt erlauben würde, auf der sie erlaubterweise und "legal" trinken dürfen.#schein

Lg

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Hallo,

das sehe ich genau so wie Du.

Wenn sie rein offiziell noch nicht das Alter für erlaubten Alkoholkonsum haben, dann würde ich es auch generell nicht erlauben. Ansonsten handelt man sich da u.U. auch viel zu viel Ärger ein.

Wenn sie sich dann heimlich darüber hinwegsetzen, dann ist das ja immer so eine Sache, was man dann merkt und was nicht... #schein ;-)

LG
donaldine1

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Bevor wir nicht 18 Jahre alt waren, gab es keinen. Punkt. Wurde trotzdem heimlich gemacht.

Die Klassenfahrt, bei der alle 18 Jahre alt waren, war die Bildungsreise nach Barcelona. Am ersten Tag wollten die Französisch-/ Klassenlehrerin und unsere begleitende Chemielehrerin, dass wir ab 11 Uhr abends wieder zurück sind. Wer das Nachtleben dort kennt, weiss, dass es dann vielleicht einmal erst beginnt.

Am Schluss gab es keine Ausgangssperre, man sollte einfach die Schlafzeiten und den Alkoholkonsum so legen, dass man am nächsten Morgen um 7.30 Uhr beim Frühstück erscheint und für den Tag bereit ist.

Das ging eigentlich ganz gut.
Ich bin einmal um 5.30 Uhr aufgestanden, um den Sonnenaufgang am Strand zu sehen, da sind die letzten nach Hause gekommen. Und beim Frühstück waren wir wieder bereit...

Die Eigenverantwortung hätte natürlich auch schiefgehen können, aber da es eine Bildungsreise war, wäre nicht das nach Hause schicken das Problem für den Schüler gewesen... sondern eventuelle Gespräche mit dem Rektor mit Ermahnung oder Verweis (kurz vor der Matura).
Auf der anderen Seite wurden somit auch viele Konflikte vermieden, weil jeder Schüler unterschiedliche Bedürfnisse hat. Und im normalen Schulleben ist es den Lehrern auch egal, wie man sein Nachtleben gestaltet, sofern man morgens aufnahmebereit und vorbereitet in der Schule war.

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Kommt mir bekannt vor. Bei uns in Prag: Lehrer meinte nur, dass er morgens beim Frühstück wissen will, ob alle da sind. Entweder man zeigt sich selbst kurz oder jemand aus dem Zimmer meldete kurz wer da ist. Um 9 war dann Beginn der Tagesaktivitäten, ohne Rücksicht auf Schnapsleichen ;)

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Könnte ich gar nicht beantworten … käme für mich darauf an, wie man dann auf dieser Klassenfahrt in Wahrheit mit dem Thema umgehen möchte.

Also meine letzte »Klassenfahrt« … das ist schon das ein oder andere Jahr her #schein … sah wie folgt aus: Alkohol war offiziell verboten. Inoffiziell wussten alle Lehrer, Eltern (zumindest nicht die ganz so dummen und naiven) und Teenies, dass dort heimlich Alkohol getrunken wurde. Die Lehrer haben halt nichts gesagt, solange man nicht mit einer Bierflasche an denen vorbeigezogen und sie zu `nen Schnaps eingeladen hätte. Die haben das auch nicht kontrolliert o.ä., sondern einfach die Auge geschlossen und absichtlich nichts gesehen.

Ich denke, dass das - als Lehrer - der einzig richtige Umgang mit der Situation ist, weil das »offiziell zu erlauben« gewaltig nach hinten losgehen kann und das »ich versuche auch wirklich, dieses verbot aktiv durchzusetzen« nur darin münden würde, dass ein Großteil der Klasse vorzeitig die Reise nach Hause antritt mit allen weiteren Konsequenzen für Schüler und Lehrer.

Als Vater jedoch widerspricht das allem, wie ich meinen Sohn erziehen und mit ihm umgehen wollte. Ich will nicht, dass er mich anlügt, mir irgendetwas vorheuchelt oder sich denkt »leck mich, Alter, mach ich’s halt heimlich«; sondern wir haben ihn immer zu einem Kind/Teenie erzogen, der mit uns spricht/ sich meldet; auch in schwierigen Situationen, wo z.B. irgendein Verbot nicht mehr zu funktionieren scheint und wir uns da einfach vielleicht etwas neues einfallen lassen müssen. Das hat sich in den letzten fast 15 Jahren nicht immer als unbedingt einfach herausgestellt, da zum einen meine Frau und ich ab und an schon Dinge unterschiedlich sehen und wir zum anderen auch keine Eltern sind, die einfach alles erlauben wollen mit der Begründung: »Sonst macht er es ja heimlich« aber auch ihr eigenes Kind gut genug kennen und selbst mal Teenie waren und wissen, dass man sich da vielleicht auch nicht unbedingt alles von den Eltern gefallen lässt #schein.

So gerade im Teenageralter habe ich das Gefühl, dass da Erziehung oftmals überhaupt erst anfängt … also an den Punkt, wo man z.B. sagt: »Alkohol ist auf dieser Klassenfahrt verboten« … und jetzt? Wie begründet man dieses Verbot vor - sagen wir - 16-Jährigen Hormonen auf zwei Beinen, die jedes Wochenende auf einer Party sind und sowieso Alkohol trinken? Nimmt man dieses Verbot noch mal zum Anlass, mit den Kids über das Thema Alkohol zu reden/diskutieren, wo wir als Erwachsene da Probleme/Gefahren sehen? In wie fern kommuniziert man den Kids gegenüber, wie man dieses Verbot durchsetzten möchte/wird? Sagt man den Kids: »Natürlich war ich auch mal 15~16 und habe auf einer Klassenfahrt heimlich Alkohol getrunken … übertreibt es bitte nicht und bringt mich vor allem nicht in diese scheiß Situation, wo ich das mitbekomme und handeln muss«? Wie schätzt man die Klasse generell ein? Vielleicht gibt es ja auch nur 2-3 Quervögel, die aus der Reihe tanzen würden (dann sicherlich noch den ein oder anderen anstecken würden), so dass man so ein Verbot wirklich durchsetzen kann und auch tut, in dem man diese besonders im Auge behält. In wie weit bezieht man die Eltern darin in diese Fragestellung ein … es geht schließlich um deren Kindern. Sicherlich auch, in wie weit die Kids von Gesetzes wegen her in dem Land, wo die Klassenfahrt stattfindet, überhaupt schon altersbedingt Alkohol trinken dürften. Wird aus der Klassenfahrt so eine Schweizer-Luxus-Internat-Nummer, wo die Kids um 22 Uhr in ein Alkoholtestgerät reinblasen müssen und wenn die Eltern das nicht erlauben, kommt der Teenie halt nicht mit, so einfach?

Also so lange ich - als Erwachsener - in Wahrheit nur die Wahl zwischen »Erlauben« und »Verbieten und die Kids heimlich machen lassen und darauf vertrauen, dass trotzdem schon alles gut gehen wird« habe, würde ich immer zu »Erlauben« tendieren. Wie sie schon geschrieben haben; Jugendliche kennen ihre Grenzen nicht und es kann natürlich leicht ausarten. Gerade deshalb sollte Jemand reiferes dabei sein, der das zumindest im Auge behält. Das kann er aber nur, wenn er es offiziell überhaupt sehen darf respektive überhaupt sehen möchte. Ansonsten … für mich wäre die Frage/ das Ergebnis, ob man das erlaubt/verbietet nicht das Ende der Diskussion, sondern gerade erst der Anfang, wenn ich weiß oder befürchte, dass die Kids ohnehin auf dieses Verbot scheißen würden. Ich war nämlich nie ein großer Freund von dieser »Ich verbiete etwas, setzte dann aber auch (ob absichtlich oder aus Naivität oder unbewusst etc.) die Scheuenklappen auf, weil für mich damit die Diskussion zu ende ist.«

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Ich sehe aber einen Unterschied darin, wie Eltern individuell mit ihrem eigenen Kind zu diesem Thema stehen, oder ob ich Lehrer einer Horde Jugendlicher wäre, der bei etwaigen Zwischenfällen zur Verantwortung gezogen würde.

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Danke, für Ihre lange Antwort.
Ich finde, es kommt sehr auf das Alter an. Sind alle volljährig, seh ich das auch nicht so eng.
Aber bei meinem 14 Jährigen Cousin würde ich das sehr eng sehen, würde er zu mir kommen und eröffnen, dass er bald auf Klassenfahrt ist und dort alle trinken dürfen wie sie möchten.
Liebe Grüße

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Offiziell ist auf den Klassenfahrten die ich bisher erlebt habe immer Alkoholverbot,auch wenn alle über 16 sind

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Hallo,

auf unserer Fahrt in der 10. Klasse haben die, die über 18 waren, den Wein gekauft und wir haben ihn dann zusammen getrunken.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Lehrer das überhaupt mitbekommen haben.

Und wenn Du mich fragst, wie alt ich da war: 16. Und ich habe einiges vertragen damals, ohne, dass irgendjemand gemerkt hat, dass ich getrunken habe #schwitz

GLG

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Huhu,
ich habe sowas auch gemacht.
Dennoch würde ich es bei meinem Kind nicht gutheißen, erst Recht nicht wenn es erst 13-14 ist.

Lg

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Hallo!

Ich war 15 Jahre als ich auf Klassenfahrt war. Andere in meinem Alter haben sich rausgeschlichen und sich in einer Kneipe betrunken. Ich meine damit RICHTIG betrunken mit hartem Zeug. 2 der Jugendlichen lagen dann die Nacht besoffen im Bett und haben alle halbe Stunde gereiert. Ganz ehrlich: Ich fand das widerlich. 'Spaß' hatte da keiner mehr.
Es gab generell ein Alkoholverbot, das aber von einigen nicht gehalten wurde. Es herrschte Chaos usw. Definitiv waren die falschen Lehrer mit. Sie hatten das nicht im Griff. Davon abgesehen war die Klasse eh vom Niveau her untereste Schublade.

Ich bin aber trotzdem der Meinung das auf einer Klassenfahrt kein Alkohol gehört. Schon gar nicht, wenn da mehrer Klassen mitfahren. Spaß geht auch ohne das Zeug.
Ein oder Zwei Wochen sollte man doch ohne den Kram auskommen können. Wer das nicht kann, der hat meiner Meinung nach ein Problem.

LG Sonja

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Hallo,

ein paar Heimlichkeiten gehören zu einer Klassenfahrt doch einfach dazu.

Wir haben mit 13 die ersten Weinmischgetränke (Alkopops), Mischbier und Sauren heimlich getrunken und natürlich durften wir das auch nicht, weder von den Lehrern, noch von den Eltern.

Da saßen wir dann mit 20 Leuten zusammen, jeder eine Flasche Alkopop oder Bier und die Mutigen dazu noch ein Pinnchen Sauren und haben uns zu dritt eine Mentholzigarette geteilt.

Wir kamen uns unheimlich cool und erwachsen vor, aber es hat keiner übertrieben. Das ging erst so mit 16,17 los, dass man jemand rückwärts gefühstückt hat oder betrunken irgendwelche bekloppten (aber nicht gefährlichen) Aktionen gerissen hat.

Ich denke, das gehört zu den Dingen, die Lehrer und Eltern verbieten und keinesfalls fördern dürfen und bei denen sie auch schimpfen müssen, wenn sie die Kinder dabei erwischen, die aber trotzdem normal sind und zur Entwicklung dazugehören und von denen man als Elternteil ja auch irgendwo weiß, dass sie in einem gewissen Rahmen passieren.

Sollten die Jugendlichen da über die Stränge schlagen und sich wiklich besaufen ist meiner Meinung nach in der Erziehung lange vorher etwas sehr falsch gelaufen.

Und da sollten die Eltern sich dann auch bloß nicht hinstellen und den Lehrer verantwortlich machen, wenn es zufällig auf Klassenfahrt passiert!

Viele Grüße

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Hallo ihr lieben,
vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen :)
Ich muss mich kurz korrigieren, hab mich oben falsch ausgedrückt, sorry! :/

Klar haben wir alle solche Erfahrungen gemacht auf einer Klassenfahrt, streite ich keinesfalls auch bei mir ab.

Aber wie weit würdet ihr das bei euren Kindern tolerieren? Also wenn diese auf Klassenfahrt fahren. Aus Elternsicht.

Liebe Grüße

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>Aber wie weit würdet ihr das bei euren Kindern tolerieren?
>Also wenn diese auf Klassenfahrt fahren. Aus Elternsicht.

Tolerieren trifft es … als Wort … denke ich, schon ganz gut. Ich stehe meinem Sohn jedenfalls zu, dass er als Kind/Teenager die gleichen Erfahrungen machen/sammeln darf, wie sie auch ich in seinem Alter gemacht und gesammelt haben. Und solange ich genau dieses Gefühl habe; also die Sicherheit, dass es wirklich nicht mehr ist, als die gleichen harmlosen Dinge, die ich in diesem Alter auch angestellt haben, geht das für mich persönlich in Ordnung. Das heißt nicht, dass ich das als Vater unbedingt gutheißen muss; als Erwachsener sieht man die Dinge nun mal anders als damals, als man selbst mal 14 war; oder mir nicht das Recht vorbehalten würde, trotzdem mit ihm zu schimpfen, wenn er das Kind wäre, dass dann deswegen von der Klassenfahrt vorzeitig nach Hause geschickt werden würde. Wir haben uns damals schließlich auch nicht erwischen lassen und - jedenfalls meine Eltern - hätten dann genauso mit mir geschimpft #schwitz. Das gehört doch irgendwie untrennbar dazu. Ich würde ihn dazu niemals ermutigen oder ihn unterstützen (m.E. gehört halt auch dazu, genau diese Hindernisse eben überwinden zu müssen) … ich würde ihn aber auch nicht anlügen, wenn er mich da fragen würde, was ich in seinem Alter gemacht habe. Und … jedenfalls mein Sohn … kennt durchaus diese Zwiespältigkeit, dass wir - in unserer Rolle als Eltern - manchmal einfach NEIN sagen müssen, aber ein winzig kleines bisschen "JA" trotzdem noch durchgehen lassen und verstehen können … tolerieren halt.

Aufhören würde meine Toleranz immer dann, wenn ich die Befürchtung hätte, dass es ausarten könnte oder die Kids sich da in Gefahr bringen oder sich da animieren, sich zu besaufen oder ins Koma saufen. Wobei das m.E. die Situationen sind - mademoisellemara hat das sehr schön geschrieben - wo dann auch meiner Meinung nach bei Jugendlichen schon lange vorher irgendetwas sehr falsch gelaufen ist.

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Auf unserer Abschlußfahrt damals war 1 Bier pro Person und Tag erlaubt. Das wurde auf der Versammlung mit den Eltern so abgesprochen. Interessanter Weise hat das die Mutter des ältesten Mitschülers angeleiert. Er war der Einzige, der damals bereits volljährig war #rofl.

Geholfen hat es nichts. Die, die trinken wollten haben es auch gemacht. Und unser Klassenlehrer hat mitgemacht und war zuerst betrunken.