14-jährige Tochter auf Urlaub obwohl Begräbnis?

Liebe Leute,

kürzlich ist unerwarteterweise mein Onkel verstorben. Das Begräbnis findet nächsten Montag statt.

Meine 14-jährige Tochter fährt am Freitag, also einige Tage davor, mit meinem Vater nach Italien um dort zwei Wochen zu urlauben - sie machen das jedes Jahr. Mein kleiner Bruder macht sich am Montag, direkt nach dem Begräbnis meines Onkels, auf den Weg dorthin, er kommt also wegen des Begräbnisses nach. Nun meine Frage: würdet ihr verlangen, dass eure Tochter ebenso erst am Montag nachkommt? Einerseits denke ich, dass 10 Tage Urlaub statt 14 Tage jetzt auch kein Grund zur Traurigkeit sind. Andererseits wäre sie furchtbar enttäuscht, wenn sie erst montags nach Italien könnte. Ein besonders nahes Verhältnis zu meinem Onkel hatte sie nicht, aber irgendwie geht es auch bissl um den Familienzusammenhalt und es ist ein Mensch gestorben, das ist schon iwie eine besondere Ausnahmesituation, oder? Wie würdet ihr das handhaben? Sie trotz Begräbnis am Freitag schon fahren lassen oder sie erst nach dem Begräbnis am Montag mit dem Onkel hinfahren lassen? Bin hin- und hergerissen.

LG

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Nein, ich würde es nicht verlangen. Ich halte ohnehin nichts davon, anstandshalber irgendwo aufzutauchen. Entweder fühle ich, dass ich dort hin will, mich just an diesem Tage verabschieden will...oder nicht. Wenn sie ohnehin kein so enges Verhältnis hatten, dann sehe ich das noch weniger kritisch. Sie kann nach dem Urlaub ja immernoch ans Grab.Ich sehe auch keinen Zusammenhang zwischen dem Familienzusammenhalt und dem Anstandsbesuch bei einem Begräbnis. Entweder ist der Zusammenhalt so stark, dass sie von selbst mitkommt weil sie sich als Teil des Ganezen sieht und dabei sein will, oder eben nicht. Aber mit 14 muss man m. E. für einen einigermaßen entfernten Verwandten die unbeschwerte Ferien nicht unebdingt gegen ein Begräbnis eintauschen.

VG

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Ich würde sie fahren lassen.

Ihr selbst ist es offensichtlich kein Bedürfnis an der Beerdigung teilzunehmen. Den näheren Angehörigen des Onkels wird die Anwesenheit deiner Tochter auch nicht viel bringen, erst recht nicht wenn sie genervt dabei sitzt und lieber in Italien wäre. Was soll sie also auf dieser Beerdigung?

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Nein würde ich nicht verlangen.
Selbst ich würde meinen Urlaub dafür nicht verschieben, wenn ich nicht ein sehr enges Verhältnis habe.
Kürzlich ist eine Tante von mir unerwartet verstorben. Als Kind hatte ich viel mit ihr zu tun, die letzten Jahre eher nicht mehr. Da es sich um die Schwester meines Vaters handelt, bin ich für meinen Papa mit hin, aber nur, weil ich auch die Zeit hatte.

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Danke ihr Lieben für eure ehrliche Meinung! Vielleicht habt ihr Recht und vielleicht bin ich diesbezüglich einfach auch nur zu streng. Mich hätte es sehr gefreut, wenn sie diese letzte Anteilnahme gezeigt hätte, aber einer 14-jährigen kann man sicher auch nicht übel nehmen, dass sie lieber Urlaub macht - zumal dieses Camping die letzten drei Jahre coronabedingt nicht stattfand. Ich werde sie am Freitag fahren lassen und danke euch nochmal :-) LG

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Auf keinen Fall. In unserer Familie hatten wir vor ein paar Jahren eine Menge Todesfälle, meistens ist nur mein Bruder für die gesamte Familie hin, das hat auch gepasst.

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Mit 14 Jahren dürfte das mein Kind selbst entscheiden.
Und zwar ohne Hirnwäsche, wirklich frei entscheiden.

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Wenn sie kein nahes Verhältnis hatten und sie fürchterlich enttäuscht wäre, dann würde ich sie früher fahren lassen. Das mit dem Zusammenhalt verstehe ich schon, aber ihr seid ja da.

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Geht denn nicht mal dein Vater - also der Bruder des Verstorbenen - auf die Beerdigung? :-(

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Mein Vater ist der Ex-Schwäger. Der Verstorbene ist der Bruder meiner Mutter und mein Vater und meine Mutter sind seit 20 Jahren geschieden.

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Ach so... ok.#schwitz
Ich würde es meiner 14jährigen selber entscheiden lassen, ob sie mit Opa am Freitag, oder mit Onkel am Montag nach der Beerdigung fahren möchte. :-D

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Ich finde deine Tochter sollte selbst entscheiden bzw. Du solltest mit ihr darüber reden

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Hab ich gemacht. Ich hab ihr erlaubt, gleich mit Opa mitzufahren, weil sie es so wollte. Trotzdem hab ich ihr gesagt, ohne ihr irgendetwas übel zu nehmen und eher auf die Zukunft bezogen, dass es meiner Meinung nach ein Zeichen von Anteilnahme ist, eine Einladung zu einem Begräbnis anzunehmen. Danke dir :-)

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Mein Sohn war damals in der 5. Klasse auch nicht bei der Beerdigung der Oma. Er schrieb damals an dem Tag um die Uhrzeit eine Englischarbeit. Obwohl die Oma im Haus lebte und von Geburt an eine enge Bezugsperson war, mußte er nicht mitkommen.

Was möchte sie denn, was sagt eure Tochter? Was ich in eurem Fall viel seltsamer finde ist, dass DEIN Vater nicht zum Begräbnis seines Bruders geht; oder ist der VErstorbene sein schwager?