Zu locker... Zu streng...

Hallo zusammen, ich habe eine 14,5 jährige Tochter und bin gerade völlig verunsichert, ob wir zu locker oder zu streng sind. Sie ist recht oft mit Freunden unterwegs und in letzter Zeit diskutiere ich mit ihr häufig... Sicher üblich in der Pubertät ;-). Sie darf in die Nachbarorte bis 24 Uhr auf die Kirmes. Und auch bei Partys von Freunden haben wir nichts dagegen, wenn sie länger bleibt. Sie hat einen 16jährigen Freund seit 4 Wochen, den sie 1 bis 2 mal pro Woche sieht. In der Stadt oder bei ihm/uns zuhause. Übernachten darf er jedoch nicht. Mein Mann flippt bei dem Thema regelrecht aus. Sie darf in unserem Beisein Alkohol trinken (Lillet...) und sie durfte sich jetzt künstliche Nägel machen lassen, obwohl ich das schrecklich finde und auch sonst denke ich eigentlich von mir, dass ich locker bin. In ihren Augen ist das aber ganz und gar nicht der Fall. Sie sagt, andere Eltern wären viel entspannter. Teilweise wären schon 12 jährige nicht mehr Jungfrau, rauchen, kiffen... Sie hält uns vor, wir würden ihr nicht vertrauen. Sie würde schon wissen, was sie tut. Natürlich vertraue ich ihr. Sie ist sehr gut in der Schule usw. Aber ich denke auch, dass man mit 14 noch gewisse Regeln einhalten sollte... Wie seht ihr das?

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Hallo!


Wahrscheinlich gibt es für diese Phase des Lebens kein Patentrezept. Als Eltern muss man sich da rantasten.

"Mein Mann flippt bei dem Thema regelrecht aus. Sie darf in unserem Beisein Alkohol trinken (Lillet...)"

Wieso flippt dein Mann aus? Wenn ihr eurer Tochter vertraut, dann würde ich an eurer Stelle den Freund schleunigst übernachten lassen. Wenn sie miteinander schlafen wollen, dann tun sie das. Mir als Mutter wäre es lieber, sie täten in einer überdachten, warmen Wohnung in einem Bett als irgendwo unter der Brücke. Dein Mann ist nicht der Besitzer deiner Tochter.

Beim Thema Alkohol waren wir nie sonderlich streng. Allerdings war das hier wenig Thema, weil hier kaum getrunken wird. Ich habe es den Jungs nie verboten, aber ich habe ihnen nie was angeboten. Würden sie hier trinken, würde ich das so handhaben wie mit einer Freundin. Nicht einmischen, aber wer zuerst in den Flur kotzt, muss putzen. Das Ergebnis: Beide trinken kaum bis gar nicht.

Ich glaube, ich würde eine 15jährige nicht bis 24 Uhr auf einer Kirmes lassen. Nicht, weil ich ihr nicht vertrauen würde, sondern weil ich dem Rest der Menschheit nicht so naiv gegenüber treten kann. Da hätte ich -auch an Stelle deines Mannes viel mehr schreckliches Kopfkino als wenn sie sich im Nebenraum mit ihrem Freund befände.

Irgendwie setzt ihr in meinen Augen die falschen Prioritäten.

LG

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Mit 14 ist sie absolut strafmündig und es gilt die sexuelle Selbstbestimmung, egal ob es den Eltern passt oder nicht. D.h., sie kann sich die Pille verschreiben lassen und ja ...

Als meine Tochter mit 15,5 das erste mal bei der Gynäkologin auftauchte, wurde mir gesagt, sie sei "spät dran".

Du solltest mit Deinem Mann mal ein deutliches Gespräch führen, denn mit Verboten kommst Du da nicht mehr weiter. Das 12-jährige rauchen, Sex haben und kiffen würde ich jetzt nicht unterstreichen, das sind wirklich Ausnahmen, aber auch hier kommt man nur mit Aufklärung weiter.

Klar sind andere Eltern entspannter, denn wer macht sich unnütz Stress. Kläre Deine Tochter nachhaltig auf, unterstütze sie bei der Organisation von Verhütungsmitten und lass sie laufen.

Sie ist in der Schule gut, also soll sie Spaß am Leben haben.

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Meine Tochter ist auch 14. Sie darf nicht so viel wie deine. In der Woche muss Sie um 19.00Uhr zu Hause sein. Am Wochenende bis 21.00Uhr, bei besonderen Anlässen 22.00Uhr.

Alkohol, rauchen, Drogen sind ein no Go.
Gerade diskutieren wir über ihre offline Zeiten, für die Tage, an denen sie sich nicht verabredet.

Ich war, um genau das für mich klar zu machen, zu locker, zu streng, bei der Familienberatungsstelle und habe da mit einer Dame gesprochen.

Ergebnis unterm Strich: Ich, als Mutter, bin, bis sie 18Jahre alt ist, gesetzlich verpflichtet auf sie Acht zu geben, eben mehr als wohnen und essen. Mein Wort ist für sie Wegweisend, ich habe das Recht und die Pflicht mitzureden. In welchem Umfang ich das mache, bleibt aber mir überlassen. Wichtig ist, dass ICH damit gut leben kann.

Das als Leitfaden fand ich okay.

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Ich frage mich gerade, in welchem Paralleluniversum die Dame in der Beratungsstelle wohl lebt, die solche Ratschläge erteilt? Wahrscheinlich hat oder hatte sie selbst keine Kinder in dem Alter oder sie ist eine Fehlbesetzung.

Für mich steht an erster Stelle, das es dem Kind dabei gut geht und ehrlich gesagt sind mir meine Nerven zu schade, um Diskussionen über Ausgehzeiten oder On,-Offlinezeiten zu führen, solange sich die im gesetzlichen Rahmen bewegen und die Schulleistung darunter nicht allzusehr leidet.

Mit dem 18 Geburtstag gibt es keinen Knall, aber Du hast ab dem Tag halt keine Möglickeit mehr, irgentetwas zu regeln, Du bekommt nichtmals ein Rezept beim Arzt oder irgendwelche Auskünfte, wenn das nicht irgendwie vorab geregelt ist. Das ist hart, daher würde ich versuchen, mich vorher schon zu distanzieren und sie laufen zu lassen. Vier Jahre vergehen schnell und im Grunde ist sie schon jetzt für ihr Fehlverhalten selbst verantwortlich.

Klar hat man das Recht (und die Pflicht) mitzureden, nur ob es den Teenie am Ende interessiert, steht auf einem anderen Blatt und genau da fängt der Stress an.... kommt aber immer auf den Teenie im Einzelfall an, manche schätzen den Rat und die Meinung der Eltern, anderen ist das schlichweg egal, da zählen die Peers. Das gilt es auszuloten ...

Wenn ich wusste, wo meine Tochter war, konnte sie auch mit 14 bleiben solange sie wollte, meist war sie halt bei Freundinnen und in der Woche dann meist bis 22.00 Uhr wieder hier oder blieb dann dort. Seit es Handys gibt, kann man da auch mal einen Gang zurückschalten ...

Bearbeitet von Schnittchenfrau
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Unsere Tochter ist 15. Alkohol, Rauchen, etc. absolutes No Go. Zuhause einfach so Alkohol trinken, will sie auch gar nicht. Zum Glück interessieren sie auch keine Zigaretten und Schulfreundinnen, die sich sinnlos betrinken findet sie selber peinlich.

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Jeder muss selber wissen, wie viel erlaubt wird.... kommt ja auch auf den Charakter des Kindes an, wo man wohnt etc.

Ich habe Jungs, der Grosse (bald 18) soll während der Woche um 23 zuhause sein und am Wochenende ist um 24/1 Ende.... er kann gerne woanders schlafen, oder Freunde/innen zum übernachten hier haben.
Der Kleine (gerade 16) während der Woche so um 21 und Wochenende 22 Uhr.... Übernachten wie der Große.
Hauptsächlich so früh, da ich nicht schlafen kann/will, wenn die beiden noch nicht da sind und wir relativ früh aufstehen müssen.
Mir ist es auch egal, ob Mädchen hier übernachten.... was nachts passieren könnte geht genau so gut am Tag.


Wir leben hier zusammen und da geht es ohne Regeln nicht....

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Meine Jungs sind 13, 18 und 20.
Ich habe erst mit 16 die Zügel fürs länger draußen bleiben locker gelassen. Auf eine Kirmes bis Mitternacht hätte ich meinem 14jährigen niemals erlaubt. Hier ist aber auch nur Pack auf der Kirmes und unsere Dorfveranstaltungen verdienen den Namen Kirmes nicht ;-)
Gleiches galt für den Alkohol, der war auch erst mit 16 offiziell erlaubt (wobei ich wusste, dass die Jungs schon mit 15 mal ein Bier bei Freunden getrunken haben).
Alles andere (Nägel, Freund) ist für mich jetzt nicht so wild.

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Ich finde euch sehr locker. Ich Meine Tochter durfte mit 14 nicht so viel. Sie durfte weder so lange raus, noch hätte sie Alkohol in meiner Anwesenheit getrunken...Diskussionen wie "alle anderen dürfen" führt man mit seinem Kind ja seit es in den höheren Klassen der Grundschule ist, die beeindrucen mich nicht und das "alle dürfen.." stimmte, zumindest bei dem worum meine tochter dikutieren wolle, in dne wenigsten Fällen.

Wenn mein Kind mir sagen würde, dass ich zu streng bin und schon viel jüngere Kinder kiffen und so weiter, dann würde ich ihr sagen, dass sie mit ihrem Gerede Kiffen usw. in meinen Ohren gerade verharmlost und als normal hinstellt und, dass, wenn das ihre Einstellung dazu ist, sie sich über mangelndes Vertrauen nciht wundern muss.

Tatsächlich hört es sich für mich so an als bräuchte deine Tochter Grenzen. Es gibt Regeln, die sind großzügig, die kann sie dankend annehmen, oder es sein lassen. Klar handelt man mit seinen Teenagern immer wieder neu aus und nimmt ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst. Man muss sich immer wieder selbst hinterfragen, ob man grad wieder am Zug ist los zulassen...aber bei einer 14 jährigen die Alkohol trinkt und bis 24 draußen ist wäre ich mir ganz sicher, dass es da gar ncihts zu überlegen gibt, ob man das ausweitet (mir wäre es wie gesagt schon zu weit).

Wegen ihrem Freund würde ich ins Gespräche gehen. Über Verhütung sprechen, zum Frauenarzt gehen...ihr sagen, dass z.B. die Pille etwas dauert bis die Wirkung da ist. Dann würde ich den jungen Mann mal kennenlernen und dann dürfte er übernachten. Sex kann man eh überall haben. Außerdem ist die Vorstellung die man hat, wenn man sich denkt "oha..jetzt hat sie einen Freund der schon 16 ist" eine ganz andere als die Realität. Meine Tochter hatte mit 14 ihren ersten Freund, der war auch 16. Ich dachte mir "boah..16..ist schon was andres als 14..aber gut völlig normaler Altersunterschied". Als ich ihn kennenlernen dachte ich mir "oh wie süß er ist....16-jährige sind ja ncoh richtige Kinder".
Ich sag oftmals in der Beratung, wenn Eltern Angst vor etwas haben, egal vor was...vor dem Freund der Tochter, einer Schulform, die sie bisher abgelehnt haben, einer speziellen Kindertageseinrichtung, über die sie nur schlechtes gefhört haben..."begegnen Sie Ihren diffusen Ängsten mal mit Fakten...dann können Sie abwägen". Und so ist es...manchmal muss man erstmal sehen womit man es zu tun hat...

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" Als ich ihn kennenlernen dachte ich mir "oh wie süß er ist....16-jährige sind ja ncoh richtige Kinder". "

Mein "kleiner", fast 18jähriger Sohn hat jetzt eine fast 16jährige Freundin. er durfte ziemlich bald dort übernachten, trinkt mit dem Lebensgefährten der Mutter entspannt Kaffee am Morgen und besucht ihre Großeltern.

Mein erster Gedanke war: Oha, ist die nicht noch ein bisschen sehr jung??

Dann lernte ich sie kennen. Sie ist mit ihren noch 15 Jahren so grundsolide, selbstbewusst, normal und wunderbar. Mein manchmal überheblicher Sohn ist mit ihr ganz vorsichtig und rücksichtsvoll und ist einfach gern mit ihr zusammen.

Da bin ich nämlich ganz bei dir: erst mal hingucken, kennen lernen und immer ansprechbar sein. Der nächtse Liebeskummer lauert ja auch schon und da wäre ich lieber für meine Kinder da als hämisch "Siehste!" zu sagen.

LG

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Hallo,
ich finde, ihr seid zu locker.
Unser "Kleiner" ist auch gut 14,5 Jahre alt. Er ist "unter der Woche" abends fast immer zuhause, da ist noch keiner von seinen Freunden abends unterwegs. Am Wochenende eigentlich auch nur, wenn er Musik macht. Und da darf er vom Verein aus sowieso nur bis 22 Uhr mitmachen. Wenn sie auswärts sind, müssen die unter 16jährigen dann auch abgeholt werden.
Er dürfte sicherlich nicht bis 24 Uhr in den Nachbarort zur Kirmes. Wir haben aber jetzt im eigenen Dorf in 3 Wochen Schützenfest. Er hat zwei Alternativen: er muss gegen 22 Uhr nach Hause gehen oder er "muss" solange bleiben, bis wir selbst gehen. So haben wir es auch bei unserem Großen in dem Alter gehandhabt. Da seine Freunde allerdings auch gegen 22 Uhr nach Hause müssen, wird er dann wohl auch gehen.
Alkohol ist ein absolutes Tabu, weder in unserem Beisein oder auch alleine, das möchte er auch noch gar nicht.
Unser Großer ist 19, durfte mit 15 dann am Wochenende bis 23 Uhr unterwegs sein, da fing es auch an, dass er hin und wieder mal ein Bier getrunken hat, mit 16 bis 24 Uhr und mit 17 dann open end.
Was ich allerdings nicht verstehe, dass der Freund nicht übernachten darf, wenn ihr mit allem anderen so großzügig seid. Das Einzige, was ich schleunigst mir ihr besprechen würde, ist das Thema Verhütung, dann wäre mir der Rest egal.
LG
Elsa01

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Hallo,

meine Tochter ist 15,5 und wir sind nicht so locker wie du.

Sie darf unter der Woche bis 20 Uhr raus, am Wochenende bis 22 Uhr.

Sie darf so lange sie minderjährig ist keine künstlichen Nägel und zwar obwohl ich selber welche habe. Da ich weiß, dass alle 4 Wochen die UV Lampe sehr schlecht für die Haut ist, gerade in diesem jungen Alter schon.

Sie hat zwar einen Freund, aber Sex steht bei beiden noch nicht an. Wenn es so wäre, dann würde ich sie zum Frauenarzt schicken und ihr die Pille empfehlen. Denn wie andere schon sagten verbieten kann man es nicht und bevor sie irgendwo auf der öffentlichen Toilette Sex hat, würde ich es ihr eher zu Hause erlauben. Und natürlich nach gründlicher Aufklärung.

Wegen der Ausgehzeiten, das hat übrigens nichts mit locker oder nicht locker zu tun. Es gibt das Jugendschutzgesetz und da musst du dich dran halten. Also wenn die Polizei sie um Mitternacht im Nachbarort aufgreift, dann bist du in Erklärungsnot.

Erst ab 16 dürfen die Jugendlichen ohne Begleitung Erwachsener bis 24 Uhr auf Veranstaltungen gehen. Ausnahme Jugendclubs mit Betreuung.

Also ich finde ihr seid schon richtig locker ab er natürlich versuchen die Jugendlichen immer noch mehr rauszuschlagen und zu verhandeln. Am besten du suchst dir den Gesetzestext raus und googelst wie lang man mit 14 raus gehen darf und zeigst ihr, dass es nix mit locker oder nicht locker zu tun hat.

Und Alkohol trinkt sie nicht, von sich aus. Aber wenn sie es wollen würde, dann würde ich es erst ab 16 erlauben.

Also ja, ich finde man sollte sich in dem Alter an gewisse Regeln halten.

Grüße
Milka

Bearbeitet von ichhabkeinelustmehr
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Mit 14,5 Beisein der Eltern Alkohol trinken und bis 0:00 auf die Kirmes in den Nachbardörfern?
Never, egal ob Mädchen oder Junge - und ich war eine Mutter, die das meiste sehr gelassen gesehen hat.

Der Freund hätte hingegen ruhig übernachten dürfen, dann passiert es, und es passiert sowieso, sobald die beiden das wollen, wenigstens in geschützter Ungebung und nicht irgendwo im nächsten Busch oder auf dem Schulklo.

Völlig anders als zu unserer Erziehung, scheint es.
Und ja, meine Kids waren in ihren späteren Teenie-Jahren am Wochenende manchmal beschickert. Heute trinken sie sehr selten Alkohol.

Bearbeitet von survived