Wie nicht persönlich nehmen

Hallo zusammen,

heute muss ich mir mal Rat holen bzgl unseres Großen. Er wird jetzt 14 Jahre.
Seit Beginn an sind der KV und ich getrennt. Soweit läuft alles gut zwischen uns dreien.

Nun ist es so, dass Sohn sich natürlich immer mehr abnabelt. Grundsätzlich total normal und voll wünschenswert. Jetzt kommt mein persönliches aber und ich weiß auch, dass das mein Problem ist und ich weiß einen Umgang damit finden muss.
ABER: Die Zeit mit Papa ist unantastbar. An Papatagen/Wochenenden/Ferien kommt NICHTS dazwischen. Da chillt er mit Papa. Zockt Konsole oder guckt irgendwelche Filme. Eher wie Kumpels, statt Vater und Sohn.
D.h. Alles was Herr Sohn machen möchte muss in die Familienzeit gepackt werden. Sporttrainings, Arzttermine, Freunde sehen. Und selbst wenn er dann mal hier ist, geht er in sein Zimmer und zockt mit seinem Vater online.

Ich bin neidisch und verletzt. Denn damit er Zeit mit mir / uns verbringt, müssen wir richtig auffahren (Ausflüge, Unternehmungen etc).
Ich weiß. Mein Problem. Aber ich bekomme das Gefühl nicht gut abgestellt. Und ich würde mich freuen, wenn andere Rat für mich hätten wie sie ggf mit einer ähnlichen Situation umgehen, umgegangen sind.

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Wie sieht denn die Regelung bei euch aus? Gibt es ein klassisches Wechselmodell? Gibt es nur einzelene Tage/Wochenenden? Wie ist das Sorgerecht geregelt?

Dass Du neidisch und verletzt bist, ist Dein Problem, da kann keiner der beiden was dafür. Dass Teenis in dem Alter gerne zocken und alles hinten anstellen ist fast normal...nicht unbedingt schön für alle, aber eben auch nicht außergewöhnlich. Für die beiden bedeudet das eben Quality-time.

Ihr müsst euch Zeit mit dem Kind auch nicht kaufen in Form von Aktivitäten, Unternehmungen oder dergleichen. Ihr macht das, weil ihr ihn sonst ggf. nicht hinter dem Sofa vorlockt...aber müssen müsst ihr das nicht. Wenn ihm nicht danach ist, mit euch Zeit zu verbringen, dann liegt das sicher auch nicht an euch, sondern schlicht an seinen veränderten Bedürfnissen als Teenie.

Das Problem ist ja irgendwie in Dir? Warum bist Du neidisch? Nimmst Du an, Du wärst weniger wichtigig/weniger geliebt als der Vater? Das Kind ist 14, er geht einfach seinen "niederen" Instinkten ("ich will zocken") nach und denkt dabei überhaupt nicht daran, ob und was das in Dir auslöst. Sein Verhalten und auch das des Vaters hat mit Dir nichts zu tun. Du bist am Drücker, an der Situation, die Dich so stört, etwas zu ändern....lege doch Arzttermine bewusst auch in Papa-Zeit (und halt Dinge, die da sonst noch so gehen). Suche das Gespräch zu Deinem Sohn und findet eure "Quality-time"....

Du kannst nur damit umgehen lernen, wenn Du für Dich herausfindest, was genau Dich daran neidisch macht oder verletzt und dann da eben weiter gehst. Da hängt ein Problem in Dir....das musst Du auflösen, erst dann kann Du lockerer damit umgehen.

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Hi,

also ob man die Denkweise als "neidisch" benennen soll, ist sicherlich Ansichtssache. Ich empfinde es auch als ungerechte Verteilung, unabhängig davon, ob das Ganze nur durch das Zocken, was beide Männer offensichtlich gerne tun, (wahrscheinlich) ausgelöst wird oder nicht.

Aber es ist doch super klar, dass der Vater sich hier (sorry) einen "faulen Lenz" macht und alles Notwendige (wie z. B. für Schule lernen, Hausaufgaben, Fahrdienste für Hobbies und was auch immer) an der Mutter hängen bleibt. Was offensichtlich auch durch die Besuchszeiten (nur am Wochenende) mit ausgelöst wird. (Mal abgesehen vom gelengtlichen Zocken innerhalb der Woche.)

Das zu ändern wird schwierig; ginge sicherlich am einfachsten, wenn Vater den Sohn auch an Wochentagen hätte und die wichtigen Aufgaben ebenfalls übernehmen müsste. Was ich nicht raten möchte, denn das gewählte Modell wird seine Gründe haben.

Der Text kommt etwas wie "Bad Mom, good Dad" rüber bzw. so ähnlich lese ich die Empfindungen der Mutter. Ich kann das nachvollziehen, aber hieran was zu ändern? An die Vernunft des Vaters appellieren... nicht so viel zu zocken...und das man als Elternteil einen Erziehungsauftrag hat und halt eben nicht "nur Kumpel" ist.... wie weiter unten geschrieben steht. Ob das was bringt bei einem leidenschaftlichen Spieler... hmm.

Was wirklich Gutes der TE raten kann ich daher leider nicht... jedoch Mut machen... ich glaube, dass Sohnemann dieses Verhalten, wenn er erwachsen ist - sicherlich/hoffentlich richtig einordnen kann. Das im Hinterkopf behalten... und wissen, dass es vielen sicherlich ähnlich geht.

Viele Grüße

mm

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Dass sie neidisch ist, schreibt Sie selbst. das habe ich mir nicht einfallen lassen.
Auch Ungerechtigkeit ist Ansichtssache. Keiner von uns weiß ja, wie deren Modell ist und wie es dazu kam. gestehe ich dem Vater nur jedes zweites Wochenende zu, dann wird es halt schwierig mit dem Übernehmen von Terminen und co. Aber wie gesagt, das kommt ja gar nicht raus.

Sie fragt ja auch, wie Sie ihre Wahrnehmung/ihren Umgang mit der Sache positiver in den Griff bekommt.... da stand ja gar nichts davon, wie man den Vater bewegt, mehr Verantwortung zu übernehmen...zumindest habe ich das so deutlich nicht gelesen. Dieser Bad Mom Gedanke ist in ihrem Kopf. Ich glaube noch nicht mal, dass der im Kopf des Kindes ist...die denken in dem Alter ja nicht praktisch, verantwortungsbewusst und vorausschauend. Er zockt gern, sein Vater ist dabei. also zocken sie. Die Mama kümmert sich, das kennt er so, das ist normal. Der Teenie wird diese Konstellation überhaupt nicht hinterfragen, der lebt einfach.

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Der KV nimmt seine Vaterpflicht nicht wahr. Er ist ganz eindeutig derjenige, der sich falsch verhält. Nur um das mal in aller Deutlichkeit klar zu stellen. Die Situation ist so, weil der KV seiner Vaterrolle nicht nachkommt.

Du und eigentlich auch euer Sohn, sind die Leidtragenden. Das du dich persönlich verletzt fühlst ist nachvollziehbar, aber hier fehl am Platz. Es geht weder dem KV, noch eurem Sohn um dich. Für die beiden hast du in dieser Zockergemeinschaft nur eine schlechte Nebendarstellerin, dass du da emotional mit drin bist, ist keinem der Beiden klar und wird auch für die Beiden nicht nachvollziehbar sein.

Du bist hier die Stimme der Vernunft. Ich gehe mal davon aus, dass du bei dem KV auf taube Ohren stößt, wenn du das thematisiert., genau wie bei deinem Sohn. Beide sollten aber wissen, wie du dazu stehst.

Ich denke, um echt etwas zu Ändern, brauchst du Hilfe.

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Ich glaube, hier geht es weniger um den Vater als ums Zocken. Hier sollte man ansetzen

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Ich glaube auch, dass die Zockerei hier eine große Rolle spielt. Scheinbar ist er da frei in Sachen Zock und Bildschirmzeit. Die Diskussion ist bei uns neverending. Und klar ist da beim Lesen auch. Du scheinst für Erziehung und Schule zuständig sein und der Papa macht es sich einfach und bespaßt den Jungen. Er wird das jetzt in dem Alter nicht einsehen, aber Du bist momentan für die wichtigen Dinge in seinem Leben verantwortlich, das wird er eines Tages auch kapieren. Ich würde ihm trotzdem seinen Freiraum lassen, er ist ein Teenager, aktuell kannst du ihn nicht zwingen mit dir Zeit zu verbringen.

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Sorry, aber ich finde es verantwortungslos von Deinem Exmann mit ihm so viel zu zocken! Da kann ich mir schon vorstellen, warum Du Dich getrennt hast…Nein, nicht Du bist das Problem, sondern Dein Ex, dass er seiner Verantwortung als Vater nicht gerecht wird! Er verhält sich selbst wie ein Kind/Jugendlicher! Dass Dein Sohn das angenehm findet, da keine Grenzen gesetzt zu bekommen, ist nachvollziehbar. Gut für ihn ist es jedoch nicht…

Eigentlich sollte der Vater auch an den Wochenenden mit dem Sohn raus, gewisse Pflichten vom Sohn verlangen (aufräumen, Spülmaschine ausräumen o.ä.) und sich auch mal um Arzttermine, Lernen etc. kümmern!
Er macht es sich sehr leicht und schadet damit Eurem Sohn.

Es gibt z.B. bei Caritas so Beratungsstellen, bei denen man sowas im Dabeisein einer Fachkraft besprechen kann. Ich persönlich würde das an Eurer Stelle in Anspruch nehmen.