Die Tochter meines Partners..

Hallo ihr Lieben! Ich habe zur Zeit mehr oder weniger mit einem komplizierten Problem zu kämpfen. Erstmal als Info, ich bin 23 Jahre alt, zur Zeit in der 15. Woche schwanger, mein Partner und Vater des Kindes ist 32 Jahre alt und bereits Vater einer 14-jährigen Tochter, die auch bei uns lebt. So viel dazu.

Als wir zusammen kamen, wusste ich von Anfang an, dass dieses Kind da ist und auch bei ihm ist und wenn ich ein Leben mit ihm möchte, dann muss ich auch das Mädchen akteptieren. Das war für mich kein Problem.
Um den Zusammenhang zu verstehe , muss ich ein wenig über sie erzählen. Sie hat 11 Jahre lang mit ihrem Halbbruder bei ihrer Mutter gelebt. Der Halbbruder wurde immer ganz offen besser behandelt und mehr geliebt, als sie. Die Mutter hat ihr das auch immer gesagt, dass er besser ist als sie und sie nur zweitrangig ist. Dass sie dadurch natürlich geschädigt ist, ist klar. Außerdem hat sie nie eine richtige Erziehung genießen dürfen. Ihr wurde auf Deutsch gesagt alles in den *rsch gesteckt, damit sie halt ruhig ist und nicht nervt. Sie weiß nicht was Regeln sind, was Selbstständigkeit ist, sie ist sehr egoistisch und manchmal auch wirklich sehr eklig, was den Charakter betrifft. Oft weiß ich aber eben nicht, ob sie da denn überhaupt was für kann. Nun bin ich schwanger und seit sie das weiß, ist sie nicht wirklich begeistert. Sie lässt uns spüren, dass sie dieses Geschwisterchen absolut nicht will und auch nichts mit ihm zu tun haben will und das tut mir sehr weh. Sie fürchtet, dass sie dann nicht mehr im Mittelpunkt steht und eventuell wieder das Gleiche passiert, wie mit ihrem jüngeren Bruder. Verständlich schon, aber ihr Verhalten verletzt mich schon sehr. Gestern haben wir sie zum Beispiel gefragt, ob sie Ideen für einen Namen hat und sie antwortete nur: Pf, was soll ich mit dem? Mein Partner meint, ich soll mir das nicht so zu Herzen nehmen, sie kann Gefühle eben nicht so zulassen und er denkt schon, dass sie sich freut.

Das Verhältnis zwischen ihr und mir ist eigentlich ganz gut und auch sonst versuchen wir sie mit Regeln etc. auf den richtigen Weg zu bringen, aber oftmals kommen einfach diese widerlichen Charakterzüge ihrer Mutter durch und gemischt mit Schwangerschaftshormonen macht mich das ziemlich fertig. Wir haben ihr von Anfang an angeboten, bei allem mit dabei zu sein, bei allem Teil zu haben, wenn sie es denn möchte und sie tut so, als würde da Satans Braten in mir heran wachsen..

Was meint ihr, legt sich das, wenn das Kind da ist? Oder andere Tipps vielleicht? Zur Zeit macht mich das einfach sehr traurig.. 😢

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Hallo,

ich denke, du solltest akzeptieren, dass sie sich nicht freut. Meiner Meinung nach ist es in dem Alter relativ normal, nicht vor Freude aus dem Schlüpper zu springen, wenn sich ein Baby ankündigt.

Es heult, stinkt, bündelt alle Aufmerksamkeit und erfordert Rücksicht. Wo genau ist da jetzt der Vorteil für einen Teenager? Gib ihr gar nicht das Gefühl, dass sie positive Gefühle entwickeln MUSS. Wenn sie es tun sollte, genieße es einfach. Wenn nicht, auch okay. Es war ja deine Entscheidung und die deines Partners, ein Baby zu bekommen und nicht ihre.

Hat sie einen anderen Erwachsenen, zu dem sie eine enge Bindung hat? Großeltern, Tante, Onkel? Irgendjemand, der für SIE ganz konkret da ist und ihr zuhört? Vielleicht auch jemanden "vom Fach"?

LG

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Sie ist nach der Schule oft bei einer Schulsozialarbeiterin.

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Sehen wir uns mal die Fakten an. Du bist 23, sie ist 14. Da ist der Altersunterschied nicht so groß. Das sie dich nicht als Autoritätsperson ansieht, finde ich ein stückweit normal.

Das Baby ist euer Wunsch, nicht ihrer. Aufgrund ihrer schlechten Erfahrung mit jüngeren Geschwistern, ist es durchaus nachvollziehbar, dass sie nicht in großen Jubel ausbricht.
Ob sich das legt, wenn das Kind da ist, bleibt abzuwarten. Aber an deiner Stelle würde ich da nicht zuviel erwarten.

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Ich finde es auch sehr nachvollziehbar, wie sie sich verhält. Und besonders empathisches Reflektionsvermögen, darf man bei einem Teenager wohl nicht erwarten.
Ich persönlich glaube, dass es das beste ist, ihr Sicherheit zu geben und ihr offen zu sagen, dass es okay ist, wenn Sie nicht in Jubel ausbricht.
Aber auch sehr klar einfordern, dass auch sie Rücksicht und Kompromissbereitschaft für die neue Situation mitbringen muss.
Ich würde das im Moment nicht überbewerten, zeigt ihr einfach, dass sie auch mit neuem Baby ein wichtiger und geschätzter Teil der Familie ist und bleibt.