Die Rolle als Vater, Stiefvater und Diplomat

Hallo

Ich (30) lebe mit meiner Partnerin (32), unsere (Stief-)Tochter (fast 6) und unseren Sohn (2) seit 2 Jahren zusammen. Die Tochter sieht ihren Vater und sein Familienkreis jeden Mittwoch und 2. Wochenende.

Ich bin mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo ich mir nicht sicher bin, wie ich mich zu verhalten habe.

Vorgeschichte: Ich und meine Partnerin haben unsere damaligen Partnern betrogen, weil wir mit unsere Beziehung nicht zufrieden waren. Sie war noch dazu verheiratet. Sie hat sich scheiden lassen, und wir bekamen zeitgleich unseren Sohn. Es war nicht geplant, weil sie mit ihrem Ex fast 8 Jahre auf ihre Tochter gearbeitet haben (mit künstliche Befruchtung, Bauchspritzen etc.). Es hiess halt, sie könnte nicht schwanger werden. Mittlerweile kriegen wir unser 2. Kind, also ja... Aus Verbitterung hat der Ex alles unternommen, um meine Partnerin schlecht darstellen zu lassen. Ergebnis: Aus ihrer Clicque ausgeschlossen, als Hure bezeichnet und Mobbing vom Feinsten.

Wir hätten einerseits ihren skrupellosen Vater, der mit Lügen und Krach sich gerne in das Licht so hinstellt, dass kooperative Versuche in Ergebnisse enden, wo er einen Vorteil ziehen muss (sonst klappts nicht). Wenn er neben ihr raucht, ist das ok. Er hat Geld, und er kanns so hindrehen, dass er im Recht ist.

Beispiel: Er raucht, und seine Mutter auch. Das die Tochter da ist, stört ihnen nicht und sie wissen alles besser. Als sie zu uns gebracht wird, stinkt sie nach Rauch. Ich habe ihm geschrieben, wieso sie nach Rauch stinkt und er antwortet, weil sie hat gekuschelt haben...

Wie soll ich mich als Stiefvater verhalten? Distanzieren oder eingreifen?

Andererseits merkt man die kühle Distanz zwischen der Stieftochter und Sohn, weil sie halt im Fokus war und jetzt nicht mehr. Bei ihrem Vater und seiner Familie kriegt sie halt alles, von Aufmerksamkeit bis Geld.

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Hallo,

ich würde dir raten, dich rauszuhalten. Das was beim Vater passiert ist nicht deine Baustelle, sondern höchstens die der Mutter. Sollte das Kindeswohl durch das Verhalten des Vaters gefährdet sein, gibt es unterstützende Stellen an die sie sich wenden kann, falls er nicht mit sich reden lässt.

Ich glaube, wenn du dich da einmischt, eskaliert die Situation immer weiter aufgrund eurer Vorgeschichte. Das macht es für das Mädchen nicht besser, sie gerät zwischen die Fronten und das ist für ein Kind in diesem Alter keine schöne Situation.

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Hinzu kommt, dass er noch bei den Eltern wohnt und alles finanzieren lässt. Der Tochter werden Sachen beigebracht wie: Schau nur auf dich, auch wenn du über Leichen gehen musst... Sie werden ihren Sohn mehr lieb haben als dich... Wir können dir alles kaufen... Sprich wir sind diejenigen, die kein Geld haben und ihr nichts "gönnen" können. :(

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Ich versuche mal, es diplomatisch auszudrücken:

"Schau nur auf dich, auch wenn du über Leichen gehen musst" hat das Kind bei euch ja auch schon gelernt.
Das der Vater vom Betrug seiner Frau nicht begeistert ist, ist klar. Unzufriedenheit rechtfertigt nicht, was ihr verbockt habt.

Zum Finanziellen frage ich mich, warum direkt ein zweites Kind kommen muss, wenn es mit dem Geld schon so knapp ist?

Räumt doch erst mal die ganzen Scherben weg, die ihr hinterlassen habt und lasst alle zur Ruhe kommen.

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Ego steht denn, das sie kein Geld haben?

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Ich finde du hast dich rauszuhalten. Ich finde es toll, dass du dich um die kleine so sehr sorgst, aber sie war dir auch egal, als du durch eine Affäre mit ihrer Mutter ihre Familie kaputt gemacht hast.
Selbstverständlich kann sich die Mutter einmischen, wenn sie eine Gefährdung beim Kindeswohl sieht. Für mich klingt es eher nur nach bösem Blut, als was wirklich besorgniserregenden.
Meine Schwiegermutter raucht nur auf dem Balkon wenn mein Sohn zu Besuch ist, sonst auch in der Küche. Wenn er bei ihr war riecht er auch nach Rauch, weil die Wohnung einfach danach riecht und auch Oma. Das die Familie schlecht über euch spricht verstehe ich, aber ich finde vor dem Kind ist das ein No-Go. Als Mutter würde ich das Gespräch suchen und versuchen klar zu machen, dass sie mit dem Verhalten nur das Kind verletzen, sonst niemand.
Du hast leider in deiner Situation ein wenig die Arschkarte gezogen. Als Stiefpapa oder Mutter hat man es grundsätzlich schwer. Als Stiefpapa, der auch noch der Grund oder Auslöser für die Trennung war, wirst du nicht wirklich glauben, groß Mitspracherecht zu haben?
Anstatt so abgehoben zu sein, wie wäre es für ein wenig Verständnis für den Mann, der seine Frau und Tochter verloren hat und nun bei seine Eltern wohnt?
Zur kühlen Distanz zwischen Stieftochter und Sohn. Ich glaube nicht, dass es damit zu tun hat, dass sie sonst immer im Fokus war und jetzt nicht mehr. Ich denke eher, dass sie nicht versteht warum sie nicht mehr mit Mama und Papa zusammenleben kann, ihr Bruder und das nächste Kind aber schon.

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Er hat schon immer bei den Eltern gewohnt. Sie hat ja mit ihm dort gelebt, weil er ihr zuerst versprochen hatte, dass sie dann ausziehen und ihr eigenes Leben führen. Er hats nie vorgehabt, hat er auch so offen zu ihr gesagt. Dazu kommt, dass sie halt ein abgezahltes, grosses Haus haben und durch das Erbe eines Verwandten in die Frührente gingen. Somit sind alle seit ein paar Jahre zuhause.

Ich bereue meine Fehler, so ist es nicht. Falls ich abgehoben rüberkommen sollte, war es nicht meine Absicht. Es ist sehr schwer die Situation einzuschätzen, weil ich der Liebe wegen ja auch nach Deutschland zugezogen bin. Sprich ich habe ausser meiner Partnerin sonst niemanden, mit dem ich reden kann, ohne dass da Vorurteile sind. Deshalb wende ich mich an euch.

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Hallo Pandaman,

ich weiß nicht, ob ich den Sachverhalt richtig verstehe, daher fasse ich mal zusammen, was ich verstanden habe:

- Dich stört, dass der Vater Deiner Stief-Tochter raucht (auch in ihrer Gegenwart) und ihre Klamotten nach Rauch stinken?
- Du hast das Gefühl, dass der Vater Deiner Stief-Tochter Stimmung macht gegen Deinen Sohn und seiner Tochter das Gefühl gibt, dass sie bei Euch zu kurz kommt?

Das ist sehr feinfühlig von Dir. Aber lass mich das mal aus der Sicht eines Vaters betrachten, der auch von seiner Frau betrogen wurde und nun mit dem Mann zusammen lebt. Unsere beiden Kinder (von meiner Ex-Frau und mir) leben auch in dem Haushalt, wobei ich meine Zwerge 2 Tage unter der Woche und an jedem zweiten WE ausgiebig sehe:

Wie verhält sich denn die Kindesmutter (also Deine Partnerin) in der Sache? Aus meiner Sicht sind das alles Themen die die elterliche Sorge betreffen. Du bezeichnest die Tochter zwar als Deine "Stief-Tochter", aber hat denn Deine Partnerin das alleinige Sorgerecht oder haben die beiden noch das gemeinsame Sorgerecht?

Aus meiner Sicht ist das ein Thema zwischen Deiner Partnerin und ihrem Ex-Mann und die beiden müssen diese Punkte untereinander klären. Ich finde es auch unmöglich, wenn vor den Kindern oder im Beisein der Kinder geraucht wird (bin selbst Raucher) und ich finde es noch unmöglicher, wenn Stimmung gemacht wird gegen die andere Familie. Für Deine "Stief-Tochter" ist es sicherlich schwer genug, wenn sich das Familienmodell mit Stief-Geschwistern ändert, da muss nicht noch ein Elternteil dagegen schießen.

Aber Du kannst Deine Partnerin nur unterstützen mit ihrem Ex einen vernünftigen Modus zu finden, mehr nicht.

Gruß, falke.

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Das ist leider der Scherbenhaufen den ihr angehäuft habt......
Ich finde es gibt kaum eine unehrliche Art sich zu trennen aus einer Beziehung heraus und auch gleich ein Kind in die Welt zu setzen......und will der Mann der eine Familie zerstört hat auch noch Entscheidungen treffen die Dich nichts angehen...
Sie müssen nicht neben ihr rauchen um nach Rauch zu riechen,ist eben in einem Raucherhaushalt so,ich finde es auch widerlich aber du hängst dich daran auf,fast als suchst du Gründe um dies tun zu können.
Kümmere dich um deine Kinder und der Rest wird sich zeigen,Kinder die liebevoll und glücklich sind entfernen sich nicht so einfach,da tut ihr euren Teil dazu.
An dem Geld hängst Du Dich schon sehr auf......
Lebe Dein Leben!

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Hallo zusammen,

haut nicht so auf Pandaman ein. Für das Ende einer Beziehung sind genau 2 Menschen verantwortlich und das sind genau die, die die Beziehung haben bzw. hatten. Man kann niemals eine Person alleine dafür verantwortlich machen. Und eine(n) externe(n) Dritte(n) schon mal gar nicht. Pandaman ist der Katalysator gewesen, der einfach nur das offen gelegt hat, was sowieso schon war: die Beziehung war kaputt.

Daher lasst uns gern dem Pandamann helfen mit unserer Sichtweise: raushalten aus der Erziehung und Sorge der Kinder, die nicht die leiblichen sind.

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Sehe ich fast wie Du,aber ich habe da ein ganz klares Prinzip!
Finger Weg von Menschen in Beziehungen und schon garnicht Kinder zeugen in so einer Phase.
Und hat man sich doch verleitet lassen und ist auf Kosten der Kinder so einen unguten Weg gegangen,so unterlässt man es tunlichst sich bezüglich dem Vater einzumischen.....
Es wirkt vom TE ehrlich auch danach als würde er Gründe suchen um sich aufzureiben....
Das Geld geht ihn absolut nichts an und auch ich finde Rauchen ziemlich widerlich,weiß aber das man nun mal riecht in einem Raucherhaushalt...

Übrigens selbst auch Stiefmutter halte ich mich nicht aus der Erziehung raus aber bin für saubere,respektvolle Wege in allen Beziehungen und dies wirkt Wunder ...

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Das mit dem Rauchen neben dem Kind finde ich zwar auch schlecht, trotzdem aber würde ich dir raten, dich rauszuhalten.
Der Ex deiner Partnerin wurde nunmal ziemlich hintergangen von ihr. Sie war mit ihm noch verheiratet, aber wurde von dir schwanger, das ist schon harter Tobak.
Daher halte dich jetzt aus der Erziehung seiner Tochter heraus, du würdest nur Öl in die Flammen gießen, ob du jetzt im Recht bist oder nicht. Das muss deine Ex mit ihm alleine abklären.

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Hallo,

du sagtest es selbst bei ihren Vater bekommt sie Aufmerksamkeit. Anscheind fehlt ihr diese bei euch. Wahrscheinlich weil ihr euch eher auf den 2 jährigen konzentriert.

Du redest nur schlecht über ihren Vater und du hast einen Abneigung gegen ihn. Kinder haben super feine Antennen und die spürt das. Allein die Aussagen wegen der Kiwu Behandlung zeigen mehr als deutlich wie abwertend du über ihn denkst.

Versuche dich mal in ihre Situation zu versetzen. Du kommst da an zerstört mit ihrer Mutter ihre Familie, magst ihren Papa nicht, sie bekommt dich als neuen Papa vorgesetzt und gleichzeitig kommt der neue Bruder. Selbst leibliche Geschwister sind oft eifersüchtig auf ein neues Baby. Es ist Aufgabe der Eltern diese Eifersucht abzubauen bzw. Zu everhindern. Und ich denke, dass habt ihr nicht geschafft.
Das alles ist schon viel zu verdauen für eine damals 4 jährige heute 6 jährige.

Alles war mit ihrem Papa zu tun hat geht dich nichts an, sondern das muss die Mutter alleine regeln. Es ist die Aufgabe der Mutter und des Vaters das beste für ihre Tochter zu tun. Und was der Vater mit seiner Tochter in ihrer Zeit unternimmt geht keinen von euch etwa an. Wenn sie zu euch zurückkommt schickt sie duschen und gut ist. Und überdenken deinen Einstellung zu dem Vater. Ansonsten wird der Graben immer größer werden.

Was das mit den Freundeskreis und Mobbing angeht. Bei allem Respekt echte Freunde wenden sich nicht ab nur weil ein Paar sich trennt und einer der beiden lästert. Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass der Betrug deiner Partnerin nicht den moralischen Vorstellungen entspricht und sie sich daher angewendet haben. Und das kann ich verstehen. Ich habe mich auch von einer sehr engen Freundin angewandt, weil sie fremdgegangen ist. Da es für mich ein absolutes nogo ist. Fremdgehen ist aller unterste Schublade für mich. Ich habe kein Problem, wenn Paare sich sauber trennen, aber fremdgehen steht für auf der gleichen Stufe wie körperliche Gewalt, da Fremdgegen emotionale Gewalt ist. Und diese ist meist noch schlimmer als körperliche.

LG Morgain

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Also sich von guten Freunden abwenden, weil jemand fremdgegangen ist...sorry..dann war man nie ne gute Freundin. Fremdgehen ist sicherlich nicht richtig und verletzt und ist dumm aber wenn lange Frustration in der Beziehung in Kombination mit schlimmen Verletzungen zu totaler Unzufriedenheit dürt und dann plötzlich jemand da ist, der einen versteht, zuhört usw. können sich ggf. schneller Gefühle entwickeln, die man nie gewollt hat und Handlungen passieren, die man ebenfalls nie gewollt hat. Wenn einem gute Freunde sowas nicht nachsehen können, braucht man diese Freunde nicht. Echte Freunde sollten eher einfühlsam sein..Natürlich klar rausstellen, dass das ein riesen Fehler ist, aber das wissen die meisten wohl auch selbst aber dann für den anderen da sein und gemeinsam die Probleme erörtern, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Oft steckt weit mehr dahinter als von außen sichtbar ist

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Hallo,

wer gegen seinen Partner Gewalt anwendet, der ist nicht mehr mein Freund. Fremdgehen ist für mich emotionale Gewalt und diese verachte ich genau so wie körperliche Gewalt.

Ich kann viel tollerieren, aber bei Gewalt ist es für mich aus.

Jeder Mensch kann sich von seinem Partner trennen bevor er mit jemanden anderem schläft.

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Die Geschichte ist viel länger und tiefgründiger, als es da steht. Aber es ist wie bei der Clicque und ich merke auch hier, wie schnell man über jeden urteilt, ohne 2 Seiten zu sehen.

Meine Partnerin lebte in einer Ehe, wo die Schwiegereltern bestimmt haben, wo es langgeht. Der Ex hat wegen Knieproblemen und Schmerzen sich mit Drogen vollgepumpt (als Sohn des Apothekers kommt man denk ich leichter ran). Er lebte in seiner Welt und jeder bemerkte es, getan wurde aber nichts. Meine Partnerin unternahm alles, um ihn zu helfen.

Leider hatte sie viele Steine im Weg und der Höhepunkt der Krise war, als er direkt ihre Eltern beleidigt und emotional angegriffen hat. Auf die Frage meiner Partnerin an den Ex, ob er kein Respekt vor den Älteren hat, war seine Antwort nur:

Nein, wieso sollte er auch, er ist schliesslich auch ein erwachsener Mann.

Sie wollte sich schon ein Jahr davor scheiden, doch er lachte sie damals aus und meinte, dass sie das nie tun würde und er ihr alles wegnehmen würde.

Sie wollte die Ehe des Kindes wegen weiterzuführen und hatte Angst, sie zu verlieren. Durch mich hat sie Kraft gefunden und ich stand seit ich sie kennengelernt habe hinter ihr, was man von Ex nicht behaupten konnte.

Im Allgemeinen war es eine schwierige Ehe zum Ende hin, in der beide ihre Fehler gemacht haben.

Meine Mutter und die Mutter meiner Partnerin hatten das ähnliche Problem, nur haben sie sich in ihren Augen für das Wohl der Kinder entschieden (was im Endeffekt schlimmer war).

Ich bedanke mich dennoch hier für die vielen Antworten.