Faireres Leben mit 2 Stiefkindern?

Liebes Forum,

es ist kompliziert und würde mich über Eure Sichtweise freuen!

Also, ich bin vor ein paar Jahren zu meiner Freundin in ihr Haus gezogen. Meine Freundin hat 2 Kinder (7 und 10 Jahre) aus erster Ehe. Die Kosten für Wohnung und Lebensmittel teilen wir 1/3 zu 2/3 auf. Nun kam die Thematik der Hausarbeit auf. Sicherlich ist es so, dass Sie aufgrund ihrer Teilzeitbeschäftigung im Haushalt mehr übernimmt als ich. Ich versuche jedoch auch so gut es geht mitzuhelfen ohne jedoch dabei feste Aufgaben zu übernehmen. Nun fordert Sie von mir ein, dass ich mich auch zur Hälfte an dem Haushalt beteilige. Allerdings ist es auch so, dass die meiste Arbeit im Haushalt von den Kindern ausgeht. Ich mag die Kinder und kümmere mich auch um die beiden, aber letztlich sind es ihre Kinder. Eine hälftige Beteiligung finde ich daher irgendwie gefühlt nicht fair. Ich frag mich ob ich da jetzt irgendwie komisch denke oder sie Recht hat dabei. Irgendwie soll es ja schon für beide fair sein… Was meint ihr dazu bzw. wie habt ihr die Haushaltsaufgaben geregelt?

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Finde die Diskussion unnötig und blöd. Kenne das aus meiner 1. Ehe. in der 2. Ehe (10 Jahre) gibt es diese Diskussion nicht mehr. Man hilft sich wenn man kann, wenn einer gerade mehr ausgelastet ist springt der andere ein. Das ist gemeinsam und das ist für mich EHE und FAMILIE. Würde meine Zeit nie mehr mit der unnötigen Diskussion über Gerechtigkeit verbringen wollen. Wer liebt und Kapazitäten hat der hilft

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Finde solche Diskussionen in einer Partnerschaft überflüssig. Wenn du alleine wärst, müsstest du 100% im Haushalt machen.
In einer Partnerschaft unterstützt man sich gegenseitig. Wenn einer zum Beispiel mal krank ist, dann macht der andere auch alles alleine und umsorgt zusätzlich den kranken Partner.

Bei deinen Gedanken bekomme ich den Eindruck, dass du im Falle einer Erkrankung deiner Partnerin dann eher vorrechnest, was du leistest.
Entweder man ist mit einer Frau (die bereits Kinder hat) zusammen, weil man sie liebt und dann eben auch unterstützt, oder man möchte nur seinen eigenen Dreck wegmachen, dann sollte man Single bleiben.

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Siehst du euch als Familie oder als WG?

Ich kann verstehen, wenn man das Finanzielle auf eigene Weise regelt, eben weil es ja meist auch ein Elternteil gibt, das Unterhalt zahlt und es somit gar nicht so erforderlich ist, sich als Partner finanziell voll für die Kinder des anderen einzubringen (mal von so Sachen wie Eis essen, Geschenken usw. abgesehen, ich meine die grundsätzlichen Ausgaben, die ja durch die Eltern abgedeckt werden sollten). Aber dass der Haushalt gegengerechnet wird, finde ich total befremdlich.

Für mich war es immer selbstverständlich, dass alle ihren Beitrag zum Haushalt leisten, wenn man zusammenlebt. Mein Partner mit seinen Kindern genauso wie ich und wir Erwachsenen nochmal mehr als die (kleinen) Kinder.
Ich finde es wenig partnerschaftlich, wenn du sagst, dass deine Freundin den Kram größtenteils alleine erledigen soll, weil ihre Kinder ja mehr Unordnung machen. Das wirkt auf mich kleinlich und diese strikte Trennung zwischen dir und den drei anderen wäre für mich auch ein Grund, das Zusammenleben zu überdenken, weil unterschwellig mitschwingt, dass du mit den Kindern nichts zu schaffen haben willst. Es wirkt, als seist du nur eine Art Untermieter.

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Ich verstehe dich und fände es auch nicht fair. Ich putze schon auch für meine Stiefkinder mit, aber wenn ich merke dass extra Dreck gemacht wird und sich nicht an die Regeln gehalten wird (Schuhe anlassen, nicht am Tisch essen etc.) müssen sie selber ran. Ausserdem in dem Alter können auch die Kinder regelmässig mithelfen.

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Finde es albern, sich um Prozentteile von Arbeiten zu streiten.

Die meiste Arbeit im Haushalt geht von den Kindern aus?
Hm.... Gut, man hat mehr Wäsche. Das ist aber auch schon alles. In dem Alter, in dem die Kinder sind, muss man keine Spielsachen hinterher räumen und sie werden ja auch wahrscheinlich schon essen können, ohne alles einzusauen. ;-)

Man putzt das Bad, saugt die Wohnung durch und räumt die Spülmaschine ein oder aus. Was macht es für einen Unterschied, ob man das für zwei oder für vier Personen macht? Keinen relevanten, oder?
Ich sauge z.B. täglich im Erdgeschoss kurz durch. Wir sind zu viert, inkl. Tieren. Das würde ich aber auch machen, wenn wir nur zu zweit wären.

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Beim Geld bin ich voll bei dir, da finde ich die Aufteilung gerecht. Bei der Hausarbeit? Naja so kleinlich würde ich keine Partnerschaft führen wollen.. was genau empfindest du denn als Mehrbelastung durch die Kinder? Beim Alter der beiden gehe ich jetzt auch davon aus, dass sie nicht eine Dreckspur aus Essen oder sonstigem durchs Haus ziehen. Das einzige was mir einfällt was Extra ist, ist die Wäsche und ihr Zimmer. Aber ob man beim saugen halt noch kurz ein Zimmer mehr machen muss so tragisch ist? Naja..

Was ICH gemacht habe: Ich habe meine Stieftochter relativ früh schon in Hausarbeiten eingebunden, das könnte ich dir noch empfehlen dass es sich für dich gerechter anfühlt.. Je nach Alter können sie ihr eigenes Zimmer mal abstauben, Tische abräumen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, Zimmer aufräumen sowieso und auch Wäsche falten kann die 10jährige also ganz sicherlich auch schon.

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Tut mir leid, aber von einem Mann der von sich sagt, er „versucht so gut es geht im Haushalt mitzuhelfen ohne jedoch feste Aufgaben zu übernehmen“ würde ich persönlich Abstand nehmen oder zumindest keinesfalls zusammenziehen. Deine Freundin hat wahrscheinlich das Gefühl, sie hat sich ein drittes Kind eingehandelt.

Hast du denn schon mal allein gewohnt und wenn ja, hast du da auch versucht, so gut es geht im Haushalt mitzuhelfen ohne jedoch feste Aufgaben zu übernehmen?

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Kommt drauf an. Wenn ich die Küche fege, kommt es nicht drauf an, ob das nur meine brotkrümel sind oder auch noch die von zwei Kindern.

Was für Mehrarbeit entsteht denn durch die Kinder ausser ihre Wäsche und dass 2 Teller mehr in die Spülmaschine ein- und wieder ausgeräumt werden müssen?

Helfen können in dem Alter beide schon, natürlich nicht im Übermass. Und wenn jemand aus Faulheit oder Nachlässigkeit Dreck macht, sollte derjenige es auch putzen.

Ich würde es wohl so Regeln, dass jeder anteilig was macht, die Kinder altersgerecht (davon profitiert du auch, wenn die Kinder die Wäsche falten, brauchst du es nicht mehr zu tun) und ihr Erwachsenen den Rest. Ich käme höchstens mit der Ansage klar, dass die Mutter der Kinder für diese wäscht und bügelt. Die Hausaufgaben und Fshrdienste sind meiner Meinung auch ihr Job, es sind ihre Kinder, aus denen mal was werden soll.

Aber das Bad putzen muss man zum Beispiel auch in einem kinderlosen Haushalt, und wenn man beim Kochen zwei Würstchen zusätzlich in der Pfanne wendet, ist das ein Aufwand, den man, glaube ich, vernachlässigen kann. Zimmer aufräumen können die Kinder selbst, auch mit 7.

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Die meiste Arbeit geht von den Kindern aus? Das glaube ich nicht. Es macht zeitlich keinen grossen Unterschied, ob man für 4 oder 1 Person kocht. Ebenso Einkaufen, Staubsagen, Wischen, Putzen. Das muss eh gemacht werden. Und Dein Gerechtigkeitsempfinden scheint ja auch zur Zeit nicht anzuschlagen, wo Du nur tust, was Du möchtest.

Du schreibst, Ihr teilt die Kosten für die Wohnung. Sind damit die Nebenkosten gemeint? Oder beteiligst Du Dich an den Rücklagen in Form einer angemessenen Miete?

Grüsse
BiDi

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Es macht keinen großen Unterschied, ob man für 1 oder 4 Personen kocht? Naja, das kann ich so nicht bestätigen.
Wenn ich alleine bin, dann schieb ich mir manchmal nur ein Mikrowellengericht in die Mikrowelle, Zeitaufwand 3min. Wenn die pubertierenden Kinder da sind, die dementsprechend mehr Hunger und höhere Ansprüche haben, dann mache ich ja komplett andere Dinge. Neben der Hauptspeise dann ab und zu noch Vor- oder Nachspeise.
Zudem dauert alles aufgrund der viel größeren Portionen schon länger. Wenn ich für uns alle Palatschinken mache, dann stehe ich schon mal 1h in der Küche und brauche im Idealfall 3 Pfannen.

Und auch, dass der meiste Dreck nicht von den kindern ausgeht, kann ich in meinem Fall nicht bestätigen. Klar muss man regelmäßig so oder so staubsaugen. Den Badspiegel habe ich aber TÄGLICH geputzt, wenn die Kinder da sind, weil der immer abgefletzt ist. Das hat jetzt mittlerweile auch schon mein Partner übernommen, weil sies einfach nicht verstehen wollen, wie man sich ohne Spiegel verdrecken die Zähne putzt. Wenn dann also so "leicht mutwillig" Dinge dauernd schmutzig gemacht werden, dann verstehe ich auch, dass man sich als "Nicht-Elternteil" irgendwann abputzt. Das fällt bei mir dann nämlich einwenig unter schiefgelaufene Erziehung und das gehört in den Verantwortungsbereich des leiblichen Elternteils.