Probleme bei dem Namen?

Hallo,
Anders als bei meinem 1. Sohn bin ich mir dieses mal schon früh sicher dass mein 2. Sohn Levi heißen soll. Eigentlich!
Denn eine Sache beschäftigt mich: Auf einer vornamenswebsite wird oft erwähnt dass man mit diesem Namen sofort einen Juden assoziiert. Er wird später mal christlich getauft. Mir persönlich ist es egal ob das jetzt jüdisch ist, denn mir ist nur der Klang wichtig. Wenn aber andere Leute das negativ sehen und er dadurch vielleicht mal Probleme kriegt möchte ich das natürlich nicht!

Wie ist da eure Einschätzung?

Lg

1

Ach qutach...

Sarah ist auch ein"jüdischer"name.

So viele Namen sind jüdisch.

Juckt doch nicht.

Google mal nach jüdischen namen.da machst Augen....

Der Name der gefällt wird genommen:)

Levi ist völlig ok:)

2

Kann ja sein, dass man mit Levi vielleicht ein jüdisches Kind assoziiert, aber die Sorge, dass "andere Leute das negativ sehen und er dadurch vielleicht mal Probleme kriegt", finde ich... ähmm, bedenklich von der Sichtweise her. Ist schon Traurig, dass man seinen Wunschnamen wegen solcher Bedenken nicht einfach so vergeben mag, oder :-(

Wie aber schon jemand schrieb: Sooo viele Namen sind hebräischen Ursprungs, aber da haben sich alle dran gewöhnt. Levi ist ja hier noch nicht sooo gebräuchlich und ist eventuell von einigen eher mit dem Jeans-Markennamen verbunden.

3

Wieso findest du es bedenklich sich von sowas verunsichern zu lassen?
Ich möchte meinem Sohn nicht das Leben schwer machen.
Aber ich habe heute morgen nochmal viel recherchiert und hier sind die Reaktionen bisher auch positiv, also ich denke wir bleiben bei dem Namen! :-)

7

... nicht von deiner Seite bedenklich, sondern ein Armutszeugnis für die "anderen Leute", von denen du schreibst, die Levi mit Jude = Negatives assoziieren.

4

Ich kann das nur von mir aus betrachten, aber das Letzte, was mir bei Levi in den Sinn gekommen wäre, wäre ein Jude. Da gibt es ja doch viel klassischere Namen, wie eben Sarah, Isaak, Elias, Samuel...und trotzdem werden ja gerade die (bis auf Isaak) gerne vergeben...Sarah und Elias waren z.B. auch von mir Favoriten, das ich sie nicht genommen haben, hat ganz andere, simplere Gründe.

Und wer weiß, was in 20 Jahren so alles passiert...

5

Für mich ist Levi ein typischer jüdischer Name. Das ist auch das Erste an das ich bei diesem Namen denke.

6

Fast alle biblischen Namen, sie derzeit in sind, sind im Prinzip jüdischen Ursprungs!

8

So weit kommt es noch, dass ich den Namem meines Kindes danach wähle, was Rassisten und Neonazis gut finden. Also echt mal jetzt!

13

Die wären mir auch egal.

Ich weiß aber nicht so recht, was jüdische Gemeinden dazu sagen, ihren Nachweis priesterlicher Abstammung als nichtjüdischen Rufnamen zu nutzen.

Ein klein wenig übergriffig ist das schon. Zugegeben gilt das allerdings auch für die Namen sämtlicher Stammmütter und -väter Israels und für einst jüdische Namen wie David oder Aaron. Das waren aber auch früher immerhin gängige jüdische Vor- und nicht Nachnamen.

16

Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass sich manch gläubiger Jude in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlt oder dies als "übergriffig" empfindet - aber ich persönlich kenne nicht einen einzigen Juden, obwohl es in unserer Stadt eine große jüdische Gemeinde gibt. Und da der Name inzwischen zudem ein beliebter Vorname ist, würde ich persönlich auch keine Rücksicht darauf nehmen. Zudem es kaum die Absicht der Eltern sein dürfte, mit der Wahl des Namens die jüdische Glaubensgemeinschaft zu verletzen oder zu beleidigen.

9

Levi steht für ein jüdisches Priestergeschlecht, von daher hat das schon noch mal eine besonders "religiöse" Note - aber wenn Dir der Name gefällt, nimm ihn!

Wie die anderen schon schreiben, Eliah, Jakob, Sarah und Hannah sind ja auch alttestamentarische Namen.

10

Naja, die Leviten waren ein altisraelitischer Priesterstamm und Levi war ein typisch jüdischer Nachname.

Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund ein nichtjüdisches nach einem altisraeltischen Priesrerstamm zu benennen, aber Levi ist längst zu einem allgemein gebräuchlichen Namen geworden. Bei David oder Aaron denkt heute auch kaum noch jemand an einen Juden, obwohl beides typisch jüdische Vornamen waren. Sara war natürlich auch ein rein jüdischer Name und - was viel schlimmer sein sollte - der Zwangsname jüdischer Frauen im Dritten Reich. Man hat irgendwelche englische H hineingeklatscht, Sarah dann doch deutsch ausgesprochen und der Name einer Stammmutter Israels wurde zum allgemeinen Modenamen.

Also lasst euch nicht davon abschrecken, wenn euch der Name gefällt. Ich persönlich würde es lassen.

11

Moment: Es gibt natürlich viele alttestamentliche Namen, aber Levi war jahrhundertelang ein verbreiteter jüdischer Nachname.

Er galt wie Kohn auch als Nachweis der Abstammung vom Priesterstamm. Zum Vornamen hat ihn erst die Mode in unserem Jahrhundert gemacht.

Aber wie gesagt: Ich würde den Namen nicht vergeben, aber er ist auch nicht schlimm.

12

Ich bin ehrlich gesagt nicht so bibelfest, aber habe gelesen dass Matthäus im neuen Testament wohl auch Levi genannt wurde.

Mich interessiert eigentlich weniger wo der Name herkommt, er muss für mich schön klingen. Ich will meinem Sohn nur nicht schaden, wenn viele seinen Namen lächerlich finden oder ähnliches.

14

Das stimmt, der Zöllner Levi wurde mit dem Evangelisten Matthäus gleichgesetzt.

Aber deutsche Juden hatten in den Städten seit dem Mittelalter, auf dem Land spätestens seit Napoleon Vor- und Nachnamen. Levi wurde zum Nachnamen, weil man damit die priesterliche Abstammung nachweisen wollte, die einige religiöse Folgen hatte.

Aber es ist wirklich Schnee von gestern: Der Name hat sich durchgesetzt und ist vergebbar.