Unzufrieden mit der Namenswahl

Hallo! Ich weiß nicht genau was ich mit meinem Beitrag bezwecken will, aber vielleicht tut es gut mal ein paar Meinungen dazu zu hören.
Und zwar bereue ich ein bisschen den Namen den wir unserem Sohn (1,5 Jahre) gegeben haben. Er heißt Samuel. Das war nie mein Traumname aber ein Kompromiss, mit dem ich dachte gut zurechtzukommen. Mein Partner und ich konnten uns damals einfach nicht auf einen Namen einigen bzw das war einer der wenigen Namen, mit dem wir beide einverstanden waren. Sein zweiter Name ist Georg.
Es ist widersprüchlich, einerseits finde ich den Namen ja schön.
Andererseits fühlt es sich immer noch etwas fremd an wenn ich meinen Sohn bei seinem Namen nenne und ich finde den Namen für den Alltag auch etwas umständlich, da zu lang. Habt ihr vielleicht eine Idee wie ich daran arbeiten oder mich daran gewöhnen kann? Außerdem habe ich Sorge, dass er später mal gehänselt wird (religiöser Hintergrund des Namens, blöde Spitznamen wie Samen etc...). Diese Gedanken habe ich mir vorher leider nicht gemacht. Dann denke ich mir wieder, wenn er wirklich ganz unzufrieden mit seinem Namen sein sollte, kann er auch seinen Zweitnamen als Rufnamen hernehmen.
Habt ihr Ideen wie ich diese Gedanken abstellen kann oder habt ihr vielleicht Erfahrungen mit diesem Namen gemacht?

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Ich denke, man wird bei jedem Namen durch intensives Nachdenken etwas finden, wovor man Angst haben könnte. Mir ist wirklich noch nie ein Samuel begegnet (und ich kenne viele), der es mit "Samen" zu tun bekommen hat. Nur weil die ersten drei Buchstaben gleich sind...? Da müsste man vermutlich die meisten Namen streichen, irgendwas findet sich da immer. Würdest du Georg nehmen, hättest du Sorge vor Georgien, Geographie, Geo-Dreieck...

Auch bzgl. der Religiosität würde ich mir gar keinen Kopf machen - in einer Zeit, gefühlt jedes dritte Kind Noah heißt, ist das doch bei einem so gängigen, normalen Namen nicht zu erwarten. Er heißt ja nicht Abednego-Nehemia.

Umständlich im Alltag...naja, das Argument finde ich immer sehr schade, denn das führt dazu, dass so wunderschöne Namen wie Samuel permanent komisch abgekürzt werden. Aber wenn dich das wirklich so stört, kannst du es ja machen. Finde einen netten Spitznamen und los geht's :-D Unsere Tochter hat auch einen, der ihr förmlich zugeflogen ist und nichts mit ihrem eigentlichen Namen zu tun hat. Das finde ich besser, als Sam oder Sammy oder so draus zu machen. Samuel ist top!

Ansonsten: Man gewöhnt sich irgendwann dran. Ich finde den Namen meiner Tochter auch nicht total überragend, er war nie meine Nummer 1, und irgendwie fühlt es sich nach wie vor bisschen fremd an, auch wenn sie schon 19 Monate ist. Aber es wird!

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Also ich habe nur positive Erfahrungen mit dem Namen gemacht.
Er ist toll, unkompliziert, schöne Bedeutung, es gibt tolle Abkürzungen dafür.

Sonst gebt eurem Sohn einfach einen Spitznamen der euch besser gefällt.


Alles Gute 🍀

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Wie wäre es, wenn du dir einen Spitznamen überlegst, der einfacher ist im Alltag zu nutzen? Sammy, Samu?
Mir persönlich gefallen viele lange Namen sehr gut, die ich und die meisten anderen aber lieber abkürzen, z.B Franziska - Franzi, Katharina - Kathi.
Da ist es im Alltag einfach praktischer, wenn man die Person z.b rufen will.

Wegen der Religiösität:
Noch vor 20 Jahren hätte man wahrscheinlich auf jeden Fall ein religiöses Elternhaus erwartet. Heute ist das glaub ich anders, da der Name viel häufiger vergeben wird als früher. Bei Rebecca oder Hannah tippt man ja auch nicht zwangsläufig auf ein religiöses Elternhaus, ich glaube so ist es bei Samuel auch, oder wird es mindestens in einigen Jahren werden.

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Samuel ist ein ganz normaler Name, der wirklich Null Hänselpotential bietet. Und er ist so verbreitet, dass man da auch nicht an einen religiösen Hintergrund denkt.

Mir wäre er im Alltag auch zu lang und umständlich. Kürze ihn halt ab 😉. Samu, Sammy, Sammi...

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Also ich finde den Namen sehr schön. Wenn er dir zu lang ist, dann kannst du ihn ja abkürzen, wie die anderen schon gesagt haben. Oder du findest einen Kose oder Spitznamen, der gar nichts mit dem eigentlichen Namen zu tun hat. Auch bei der religiösen Sache, schließe ich mich meinen Vorrednern an: es bekommen heutzutage so viele Kinder religiöse Namen obwohl die Familien nicht religiös sind, einfach weil Klang und/oder Bedeutung schön sind. Da kann man das nicht mehr automatisch auf die Religionszugehörigkeit der Eltern zurückführen.

Zu den Hänseleien aufgrund des Vornamens muss ich sagen, dass ich es immer sehr schade finde, wenn Eltern einen Namen, den sie eigentlich lieben aufgrund des etwaigen Hänselpotenzials ablehnen. Natürlich sollte man überlegen, ob das Kind mit dem Namen nicht irgendwie gestraft ist (es gibt ja sehr krasse und spezielle Geschmäcker was Namen angeht und manches wäre mir auch zu ausgefallen). Aber grundsätzlich finde ich es besser, sein Kind so zu erziehen, dass es sich von so plumpen Beleidigungen nicht aus der Bahn werfen lässt und selbstbewusst damit umgeht.
Meine Tochter heißt Karlotta und es wird manchmal gesagt, dass es doch total schade für das Kind ist, wenn sie dann Karotte oder Karl-Otto gerufen wird. Ich finde es gibt Schlimmeres und ich wäre irgendwie enttäuscht von mir und meiner Erziehung, wenn sie damit schon nicht umgehen kann...
Was war denn dein Traumname? Vielleicht bist du gar nicht in erster Linie traurig über den Namen den dein Sohn hat, sondern traurig darüber, den anderen Namen nicht vergeben zu haben?

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Daran könnte es auch liegen. Ich hätte ihn gerne Vincent genannt.
Danke dir für die Antwort

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Ich weiß nicht ob es dir hilft aber ich finde Samuel total schön: wohlklingend, unkompliziert, bekannt aber nicht unglaublich häufig, schöne Spitznamen, kaum Hänselpotential, passt zu jedem Alter,...

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Wenn du den Namen im Alltag zu lang findest (finde ich nicht unbedingt und mein Schwager mit seinen 4 Silben, auf die er besteht, auch nicht), dann kann man ihn immer abkürzen.
Die geläufigsten Abkürzungen: Samu, Sammy.
Oder ein bisschen ungewöhnlicher Sam (Säm oder auch Sam), Sem, Muel, Sammel (wie Sammel-August), Sagge (Sa-muel Ge-org) oder irgendetwas aus dem Nachnamen, seinem Charakter o. ä.

Ich kenne echt viele Samuels, spontan fast 20, alle mit tendenziell frommem, christlichem Hintergrund. Von daher vermute ich auch immer erst mal ein christliches Elternhaus.
Keiner von ihnen wurde gehänselt🤷‍♀‍ Dafür ist der Name einfach zu normal und bekannt.
Ich als Pfarrerskind namens Rahel wurde auch nie gehänselt (dabei hatte ich in der Grundschule sogar einen sehr guten Freund namens Jacob), meine Geschwister auch nicht. Mein Mann und seine Geschwister (auch alle mit mehr oder weniger frommen Namen) auch nicht. Da muss man schon härtere Geschütze auffahren🤷‍♀‍
So bibelfest sind viele Leute, vor allem Kinder, heutzutage gar nicht, dass sie Samuel und ähnliche Namen sofort als religiös einstufen. Und selbst die Einstufung führt nicht automatisch zu Hänseleien.
Und guck dir mal die Top-10 der beliebtesten Vornamen an:
1. Noah => biblischer Name
2. Ben => biblischer Name
3. Matteo => biblischer Name
4. Finn
5. Leon
6. Elias => biblischer Name
7. Paul => biblischer Name
8. Henry
9. Luis
10. Felix => biblischer Name
Und wenn man Finn als Kurzform von Phineas deutet, könnte man den auch noch biblisch einordnen. In der Top-20 geht es mit Luca, Lukas, Jonas, Jakob und Theo auch biblisch weiter.
Samuel steht auf Rang 31 in den Charts und ist der 17. Name, der (zumindest in einer Variante) in der Bibel vorkommt (Finn mal nicht gerechnet, weil das doch eher weit hergeholt ist). Es gibt also ziemlich große Chancen, dass seine Mitschüler auch biblische Namen haben. Wofür sollten sie ihn also hänseln?😂

Samen wurde übrigens auch noch nie einer der Samuels, die ich kenne, genannt.

Die, die ich kenne, sind alle ziemlich zufrieden mit ihren Namen und gehen damit sehr gut durchs Leben😁

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Samuel finde ich toll, ich denke nicht dass du dir Sorgen machen musst!

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Danke an alle für die lieben Antworten! Da bin ich schon mal erleichtert, dass man mit dem Namen anscheinend doch ganz gut durchs Leben gehen kann.