Schreiendes Baby, Pucken und gutgemeinte Ratschläge

Also langsam geht es mir auf die Nerven. Jedesmal wenn meine Eltern zu Besuch sind schauen sie schief wenn sie sehen, dass die Kleine zum Schlafen gepuckt ist und sagen dann so Sachen wie: "Och, du Arme! Hat die Mama dich wieder eingepuckt? Du kannst dich so ja gar nicht bewegen." Und zu mir sagen sie ständig, dass das Pucken doch nicht gut wäre für die Kleine. Sie selber haben mich damals aber auch oft gepuckt?! Nun ja... Mein Vater meint halt, er habe in letzter Zeit oft was von wegen Pucken erhöhe das Risiko des Plötzlichen Kindstods gelesen. Habe gleich mal selber recherchiert und da gibt es tatsächlich einige Berichte aus diesem Jahr, wo das drin steht. Allerdings betrifft das nur die Fälle, in denen das Baby gepuckt auf def Seite oder dem Bauch geschlafen hat. Tut meine eh nicht, sie schläft auf dem Rücken wenn sie gepuckt ist! Und dann behauptet mein Vater noch, auf def Webseite MEINES Kinderarztes würde stehen, dass Pucken nicht gut sei. Komisch, mein Kinderarzt hat gar keine eigene Webseite...

Ich beschreibe euch mal, wie das bei uns ist. Unsere Kleine hatte schon immer, etwa seit sie 2 Wochen alt ist, Probleme mit dem Einschlafen. Sie ist jetzt 11,5 Wochen alt. Alleine einschlafen tut sie nicht und braucht sie auch nicht. Sie ist so klein, da erwarte ich sowas sicherlich nicht von ihr. Einschlafen funktioniert bei ihr manchmal auf dem Arm in aufrechter Position (aber nur wenn ich stehe und mich bewege oder gehe, nicht wenn ich sitze oder liege!). Aber auch das klappt nur manchmal. Ablegen geht dann erst wenn sie in den Tiefschlaf fällt, was tagsüber selten der Fall ist. Im Tuch schläft sie auch nur manchmal, macht oft vorher noch einige Minuten lang Terz. Im Kinderwagen schläft sie ab und zu von selbst ein, aber ein Garant für das Einschlafen ist er nicht.

Generell schläft sie am schnellsten und zuverlässigsten ein, wenn ich sie in den Pucksack oder ein Pucktuch tue. Auch da gibt es Geschrei, das so etwa 10 Minuten dauert. Aber dann schläft sie, vor allem Abends, gut. Sie ist SEHR zappelig und liegt niemals still rum. Jetzt hat sie gerade den 12 Wochen Schub und ihre Hände eifrig entdeckt. Da wird noch mehr gezappelt als sonst schon. So findet sie einfach NIE in den Schlaf. Ungepuckt und in ihrem Beistellbettchen von Babybay (ich daneben und Händen haltend) oder ungepu kt und auf mir drauf, schläft sie nach vollkommener Schreierschöpfung frühestens nach 1 Stunde ein. Das will ich weder ihr noch mir antun. Klar sieht das Pucken doof und irgendwie wie eine Zwangsjacke aus. Mir wäre es auch lieber, sie würde problemlos ungepuckt in den Schlaf finden. Tut sie aber nunmal nicht. Ja, was stellen sich meine Eltern eigentlich vor, was ich machen soll?! Sie jedes Mal ne nette Stunde schreien lassen bevor sie endlich zur Ruhe findet? Das mache ich sicher NICHT!

Wir hatten etwa eine Woche lang ein festes Abendritual, das gut klappte und bei dem sie NICHT schrie. Wickeln, Gesicht und Hände Waschen, Massage (alles bei gedämpftem Licht), leise reden, Schlafanzug anziehen, ins Babybay legen, Mobile an, mich dazulegen, Hand auflegen, letztes Fläschchen. Dann schlief sie während des Fläschchens ein. Einen Schnuller nimmt sie fast nie.

Seit ein paar Tagen geht das auch nicht mehr. Sie hat ihren Schlafrhythmus wieder umgestellt und wird jetzt schneller müde, sodass sie zwischen 8 und 9 abends müde ist. Sie fängt an zu zappeln und zu quengeln, auch wenn wir früh genug mit dem Ritual anfangen. Die Massage gefällt ihr jetzt überhaupt nicht mehr. Fläschchen wird verweigert. Dem Mobile hört sie nicht mehr aufmerksam zu, sondern schreit währenddessen. Habe mal versucht, sie statt zu pucken, mit einem Schlafsack schlafen zu lassen. Pustekuchen! Da wurde geschrien was das Zeug hält!

Ich habe mich damit abgefunden, dass sie nun einmal eine schlechte Schläferin ist (übrigens auch nicht wirklich Bauchschläferin, da quengelt sie auch ständig!) und ich sie eben pucken muss, sie sich dabei ausheult (selbst an Tagen, an denen nichts Spannendes passiert ist) und dann kurze Zeit später einschläft. Ist ok für mich, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass ds leichter wäre oder zumindest ein Muster zu erkennen wäre, das es mir leichter macht, sie zum Schlafen zu bringen, z.b. Bevorzugte Schlafposition, bevorzugter Schlafort etc. Hat sie aber alles nicht.

Mich stört nur dieses STÄNDIGE Gerede darüber, wie schlecht das Pucken doch wäre und dass sie ja nur deswegen nur gepuckt schnell einschläft, weil wir ihr das angewöhnt hätten. Ich würde meine Eltern gerne mal sehen, was sie machen würden wenn sie die Kleine eine Woche hätten und sie durch nichts schnell in den Schlaf findet. Ich weiß, dass ich das, was ich tue, richtig mache. Mein Mutterinstinkt weiß, dass es richtig ist. Aber es nervt, ständig von den anderen sowas zu hören, so als würde man etwas falsch machen. Mir würde das nix ausmachen, wenn es Leute wären, deren Meinung mir egal ist. Aber die eigenen Eltern sind einem ja wichtig...

Hm... Sorry, ist lang geworden. Aber das musste ich mal loswerden . Habt ihr vielleicht Anregungen odef Tipps zum Thema Einschlafen und auch, wie ich meine Eltern mal dazu bringen kann, Ruhe zu geben! (Sind übrigens sehr sture Leute, die beiden!)

Liebe Grüße und gute Nacht
Yulan mit Pandababymädchen, das friedlich gepuckt neben mir im Babybay schläft