Krabbelmythos

Einen schönen guten Abend an alle,

Leider liest man hier immer noch, dass das krabbeln ja so unglaublich wichtig für die Entwicklung eines Kindes ist und dadurch werden ständig kleine Babys hügegen ihren Willen gezwungen, auf dem Bauch zu liegen.

Unsere kleine hat die Bauchlage gehasst, auch heute noch, nutzt sie nur um sich hinzusetzen.

Blockaden etc ausgeschlossen.

Mein Kinderarzt hat mich schon damals beruhigt und gesagt, er kann mir zwar pysio aufschreiben, aber ich würde meine kleine zu etwas zwingen, was sie nicht will. Es ist genetisch mitgegeben, wann Kinder was in welcher Reihenfolge lernen. Ca 15 % aller Kinder mag die Bauchlage nicht und wird, wenn sie nicht gerade dazu gezwungen werden, auch nicht krabbeln. Das sei aber keineswegs schlimm und hat auch nichts mit der späteren Entwicklung zu tun.

Er meinte, so einem Kind das krabbeln beizubringen wäre wie einem unmusikalischem Kind das Klavierspielen....kann man machen, muss man aber nicht.

Mein kia war gerade wieder auf einer Fortbildung zu diesem Thema und dort hat man sich auch gewundert, dass sich dießer Mythos so hartnäckig hält.

Hier mal ein interessanter Link

http://www.elternbriefe.de/thema-des-monats/bisherige-themen-2016/muss-jedes-kind-krabbeln.html

Also stresst euch und eure Kinder nicht, sie werden alle mal mobil, mit oder ohne krabbeln.

Lg #winke

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Hallo!
Das ist wieder so ein Thema wo man sagt: der eine sagt dies, der andere sagt das, die eine Statistik dort und die andere wieder anders.

Fakt ist: zu iwas zwingen ist eh immer doof und fortbewegen tun se sich alle iwann iwie und am ende wird meistens doch gelaufen.

Lg

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Und die Rückenprobleme beim 10 jährigen liegen auch zu 100 % am schweren Schulranzen und der ergonomsich nicht korrekten Schulbank...., auf keinen Fall an falschen Bewegungsmustern ...

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Ich weiß jetzt nicht was mir deine Antwort sagen soll.

Ich hoffe du lässt deine Kinder auch viel Barfuß laufen? Unnötige schuhe anziehen machen die Füße kaputt, damit die ganze Spiraldynamik des Körpers.

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Hallo,

vielen Dank für den Beitrag.

Jedes Kind soll wie es eben kann und möchte und sollte niemals gezwungen werden. Mein hasst auch die Bauchlage. Ja und, dann eben nicht. Entweder sie krabbelt oder rutscht, wie ich früher aufm Hintern rum. Wie sie will. Mir egal was Statistiken sagen, bisher hat es ihr nicht geschadet es nicht zu tun und sie kann ihren Kopf trotzdem schon gut halten mit ihren 10 Wochen.

Im übrigen kenne ich auch Kinder, die trotz der Bauchlage (waren auch teilweise Bauchschläfer dabei) nicht gekrabbelt sondern gerobbt oder auf dem Hintern gerutscht sind. Heute ganz altersgerechte Kinder.

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Das mit dem Po-rutschen kommt aber meistens davon, dass die Babys hingesetzt werden, bevor sie sitzen können. Da sie nie gelernt haben sich aus dieser Position zu befreien und den Bewegungsablauf nicht können, fangen sie mit dem Po-rutschen an, da sie sich irgendwie aus dieser sitzenden Position aus der sie sich nicht befreien können, fortbewegen wollen. Aus dem Grund lassen die Babys dann auch oft das Krabbeln aus, da sie dann das Po-rutschen für sich entdeckt haben als Fortbewegung.

Jedoch eins ist Fakt: Zwar wird jedes Kind sich irgendwann auf irgendeine Art fortbewegen und auch laufen lernen... Und ob ein Kind später intelligent wird oder nicht, hat auch nichts damit zutun, ob es mal gekrabbelt hat... ABER es ist bewiesen, dass das Krabbeln wichtig für das überkreuz denken ist... So werden beide Gehirnhelften gleichzeitig eingesetzt und bestimmte Nerven werden verbunden. Dieser Vorgang ist später für die Motorik enorm wichtig. Die Kinder sind zwar gesund und können alles andere auch, nur manchmal tun sie sich in bestimmten motorischen Situationen schwerfälliger.

Ich war auch ein Po-rutscher... Wurde schon mit 4-5 Monaten hingesetzt und habe nie gekrabbelt.

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Interessant. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Ich war selbst auch ein Po-Rutscher. Wurde aber weder gezwungen auf dem Bauch zu liegen, noch zu sitzen. Lediglich wurde mir das Laufen von meiner Schwester aufgezwungen. Ich habe keinerlei motorische Schwierigkeiten, jedenfalls nichts was mich auf merklich im Leben zu anderen Menschen unterscheidet oder beeinträchtigt. Ob es natürlich Phasenweise motorische Probleme gab, kann ich jetzt nicht beantworten. Aber auch hier glaube ich nicht daran, dass es damit zu tun hat, ob ich das krabbeln ausgelassen habe.

Im Gegensatz zu meinem Stiefsohn. Er ist krabbelkind durch und durch, wurde zur Bauchlage gezwungen. Es bestehen sowohl Probleme in der Motorik, als auch im Bereich des logischen Denkens. Aber für mich auch kein Zusammenhang aufgrund des kranbelns die ich jetzt ziehen würde, sondern viel mehr im modernen Zeitalter wo man sich lieber mit TV und PC beschäftigt, als mit solchen Sachen, die Motorik fördern. Denn Motorik kann man trainieren bzw.fördern, genauso wie logisches Denken. Und das sind wir gezwungen als Eltern zu fördern und nicht die Bauchlage, die ein Baby nicht will.

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Wie bringt man denn einem Kind das Krabbeln bei?

Meine zwei haben die Bauchlage auch verabscheut. Ich habe sie nie gezwungen. Will heißen, ich habe sie zwar auf den Bauch gedreht, aber wenn ich gemerkt habe, das ist nix, ahb ich sie wieder zurück gedreht. Und dennoch war alles spannend genug, dass nun beide Krabbeln (bzw gekrabbelt ist)

Ich dachte immer das hängt mit der Verknüpfung beider Gehirnhälften zusammen. Wenn man sich das überlegt, ist es durchaus plausibel, weil eben dadurch Koordination trainiert wird.

Insofern bestimmt nicht wild aber auch ganz gut, wenn sie denn Krabbeln.

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Ich würde mir da auch keinen Stress machen. Aber die Frau die bei uns Pekip macht ist Kinder-physiotherapeutin und Kinder Osteopathin. Sie meinte, wir sollen uns nichts einreden lassen und egal was wir hören, Krabbeln ist wichtig und sollte schon ein Teil der Entwicklung sein. Mein Großer ist nur einen Monat gekrabbelt und das sehr spät mit knapp 1 Jahr. Aber es kam

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Das ist ja lustig... Meine haben beide die Bauchlage geliebt- beide schliefen von Geburt an nur auf dem Bauch richtig gut(ich freu mich auf das Feedback)

Baby #1 hat trotz Bauchlagepräferenz nie gekrabbelt- lief mit 11 Monaten, war ein überaus intelligentes Kind und ist heute in der 2. Klasse Klassenbeste.

Kind #2 ist gerade 13 Monate alt, natürlich liebe und unterstütze ich ihn- aber er wird es einfach nicht so leicht haben wir seine große Schwester. Er krabbelt übrigens wie ein Wilder seit er 5 Monate alt ist- hat aber noch nie klar ein Wort gesprochen, deutet nicht auf Nachfrage, baut keine 2-Steine-Türme, braucht einfach etwas länger. Ich, als Mutter, denke natürlich das er ein Genie wird! Aber vielleicht ein bisschen später :-D

Studien, Statistiken gibt es zuhauf. Wir als Mütter sollten uns bemühen, keine "Stempel" zu verteilen. Unsere Kinder brauchen die Zeit die sie für nötig halten und wir sollten Sie immer bedingungslos unterstützen.

Danke für deinen Beitrag! Es ist immer schön zu wissen das man an der "lass dein Kind sich selbst sein"-Front nicht allein ist.

Alles Liebe,
Lola

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Meine Maus fand die bauchlage nur solange doof, wie sie sich selber nicht da hin bringen konnte. Meine Hebamme riet mir bei jeder Windel sie kurz auf den Bauch zu legen, da war sie 6 Wochen alt ... fand Maus doof. Wir haben sie alle paar Tage mal kurz auf den Bauch gelegt, aber nur für Sekunden. Ich bereue es im Nachhinein. Als sie sich endlich drehen konnte, war bauchlage super.

Sie wird jetzt 9 Monate alt und kann sich wunderbar drehen, wenden, Robben, krabbeln (klassisch auf allen vieren), sitzen und fängt jetzt an das stehen zu üben.

Als sie anfing die bauchlage selber zu üben habe ich mich mit der freien Bewegungsentwicklung beschäftigt und sie machen lassen. Wenn es klemmt, verrate ich nicht die Lösung, sondern unterstütze sie mit Trost, Nähe und der "startposition". Die ist bei uns aber nicht mehr die Rückenlage, sondern der Vierfüßler. Einfach, weil sie sich beim Versuch sie in Rückenlage zu legen total windet und ich Angst habe, dass sie vorm ablegen abstürzt.

Inzwischen fordert sie ihre "Entdeckungszeit" auch ein und braucht sie. Sie ist sich aber auch sicher, dass ich da bin, wenn sie mich ruft.

Langer Rede, kurzer Sinn:

Die kleinen sind kompetent und machen es von alleine richtig.

Grüße Morqua mit Prinzessin 9 Monate

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Moin,

ja, mobil werden sie alle... aber wenn ich mir die Bewegungslegastheniker in den Kindersportgruppen anschaue ...

Ich kenne einige Erwachsene die das Krabbeln damals übersprungen haben und die später in der Grundschule Probleme hatten, Leseschwächen, Rechenschwäche, Aufmerksamkeitsdefizit, eben weil diese wichtige Verknüpfung rechte - linke Gehirnhälfte fehlte oder unterentwickelt war.. Ergotherapie ist oft nichts anderes als genau diesen Mangel aufheben!

Außerdem gibt es einen großen Unterschied zwischen mobil sein und sich physiologisch gesund und richtig bewegen. Nicht umsonst sind Haltungschäden, Rückenprobleme heute eine weit verbreitete Volkskrankheit und "richtiges Bewegen" lernt man eben als Baby / Kleinkind. Rächen tun sich falsche Bewegungsmuster leider erst mit 30 wenn die ersten Krankschreibungen wegen Knie- doer Rückenproblemen ins Haus trudeln, dann ist es zu spät.
Derzeit ist ein Riesenhype über richtige Ernährung und wenig Zucker und was auch immer aber dass richtiges Bewegen und ein gesunder Bewegungsapparat einer der Grundbausteine eines gesunden Lebens ist vergessen viele. Ja sie bewegen sich ... aber falsch.

Die Aussage Deines Kinderarztes stimmt nicht so ganz, ja es ist genetisch bestimmt, aber wir greifen vom ersten Tag an unbewusst in die körperliche Entwicklung unserer Babies ein. Durch Stillhaltung, Haltung in den Babyschalen, im Kinderwagen, Tragehaltung, falsch gewickeltes Tragetuch etc. Da gilt der Schmetterlingseffekt, es reicht dass beim Stillen das Kind sich irgendwie etwas verkrampft oder immer eine Bauchmuskelseite mehr anspannen muss als die andere weil Mama den Arm 5 cm zu tief hat und schon entstehen muskuläre Dysbalancen die das natürliche, genetisch angelegte Bewegungsmuster aus dem empfindlichen Gleichgewicht bringen.

Und weil wir eben unbewusst auch negativ auf ihre körperliche Entwicklung Einfluss nehmen, muss man auch positiv darauf Einfluss nehmen wenn man merkt dass etwas schief läuft. Was ist denn das Problem an Physio? Bobath macht irre Spaß und mein Kleiner liebte die Stunden und ich hatte nie das Gefühl dass er zu verhassten Haltungen gezwungen wurde, eine gute Therapeutin macht ihm die schon so schmackhaft dass er Spaß daran hat! Klar steht man dann vor all den Musterbabies im Mütterschanzvergleich blöd da aber was solls? Unser Lütte hatte anfangs Probleme mit der Bewegungsentwicklung, wir haben eine Weile Physio gemacht, ich hab mir ne Weile die mitleidigen Kommentare angehört "Wie lang müsst ihr denn noch, wann kann er denn alleine, hat er immer noch Probleme ..." und heute mit 2 turnt er im Kinderturnen den Vierjährigen was vor.

Übrigens gilt es wie immer, zwischen "sich stressen" und "mal ein bisschen aktiver werden" besteht ein himmelweiter Unterschied aber wie immer gibt es nur schwarz und weiß, die Alternative zum einfach laufen lassen ist dann gleich wieder stressen.

LG
Pikku

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Erst mal danke für deine Meinung.

Ich denke aber nicht, dass die ganzen Bewegungslegasthinker davon kommen, dass sie als Baby ein falsches bewegungsmuster gelernt haben. Die Natur hat schon dafür meiner Meinung nach gesorgt, sonst könnten die kleinen das nicht. Vielmehr rühren die Bewegungslegasthinker eher von mangelnder Bewegung her. Wenn die kleinen schon früh zu wenig draußen auf Spielplätzen, im Haus oder garten laufen und turnen ist da für mich schon. Eher eine Begründung.

Und auch die späteren Rückenschäden etc kommen doch eher von mangelndem Sport, zu schweren Rucksäcken, zu viel sitzen. Und bestimmt ist es auch nicht von Vorteil Kinder hinzusetzen zwischen Kissen gelagert, damit sie nicht umkippen. Aber bitte doch nicht davon, weil ein Kind nicht gekrabbelt hat.

Und dieses "Ich kenne einige Erwachsene die das Krabbeln damals übersprungen haben und die später in der Grundschule Probleme hatten, Leseschwächen, Rechenschwäche, Aufmerksamkeitsdefizit, eben weil diese wichtige Verknüpfung rechte - linke Gehirnhälfte fehlte oder unterentwickelt war.. Ergotherapie ist oft nichts anderes als genau diesen Mangel aufheben!" nervt mich persönlich langsam schon. Die nächsten kommen dann und sagen genau das Gegenteil. Sie kennen genug Leute die nicht gerangelt haben und trotzdem Asse in den o.g. Bereichen sind. Das sind für mich schlichtweg Zufälle.

Und es gibt kein Problem aus ,einer Sicht mit Bobcats und Co, wenn es wichtig ist und es vor allem den Kindern Spaß macht. Meine schrie aber nahezu hysterisch auf dem Bauch, da werd ich sie doch nicht noch dazu zwingen.

Und generell finde ich es leicht amüsant, wenn Physiotherapeuten und osteopathen es ganz dringend empfehlen, schließlich verdienen Sie Ihr Geld damit und wieviele wirklich zum Thema krabbeln und Co fortbilden sei auch mal im Raum gestellt.

Aber jedem das seine, ich bin froh m nie Maus nicht gezwungen zu haben ;-)

Kg #winke

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Diese Annahme ist eben falsch, Quantität und Qualität waren noch nie das gleiche! Denn im Grunde sind selbst sich viel bewegende Kinder faul und gehen immer "den Weg des geringsten Widerstandes" und bei Dysbalancen führt das eben langfristig zu Schäden.

Ich selber war ein Kind das sich viel bewegt, quasi nur draußen mit dem Rad und Rollschuhen rumgesaust ist und mit den Hunden spazierengegangen ist und so, und bei mir haben eben alle gesagt dass die Probleme eben von Schulranzen und falschen Schuhen und "sie hat halt eine schiefe Wirbelsäule" kommen weil ich mich ja so viel bewege und so.
Mit 20 konnte ich keine 10 km wandern ohne Hüftprobleme, mit 30 war ich mehrfach wegen Rücken /Nacken krank, bis ich dann endlich eben eine Physiotherapeutin hatte die mich "aufgeklärt" hat. Jetzt mit 40 bin ich dank richtiger Bewegungsmuster fitter als ich es mit 20 war und ich werde meinem Kind das Schicksal mit Sicherheit ersparen.

LG
Pikku

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