Hallo,
ich habe das Gefühl, an einer postnatalen Depression zu leiden.
Unsere Tochter ist nun 9 Wochen und war ein absolutes Wunschkind. Nach der Geburt war es schwierig für mich zu glauben dass sie wirklich mir gehört und irgendwie ist sie immer noch nicht wirklich bei mir angekommen. Ich liebe die Kurze wirklich und bemühe mich sehr alles richtig zu machen, habe aber immer das Gefühl, nicht genug getan zu haben oder irgendwas Falsches. Mein Freund sagt ich mache alles richtig aber die Kurze ist ein sehr unruhiges und sensibles Wesen (schreit sehr oft) und ich fühl mich ständig überfordert. Gestern als sie gar nicht aufhörte zu schreien, kam mir der Gedanke sie einfach 10 Minuten auf den Flur zu stellen. Danach ging es mir noch miserabler. Ich habe es natürlich nicht getan.
Hat jemand vielleicht Adressen für mich? und gibt es noch mehr wie mich mit denen ich mich austauschen kann?
Silvi
Postnatale Depression?
hi silvi...
also ich kenne das ..mailin ist auch ein absolutes wunschkind und ich kann einfach nicht richtig lachen,sondern bin bitterernst und angespannt.
sogar mein freund und ich haben probleme,bzw.ich sehe welche,die er nicht sieht und momentan reden wir kaum..
er ist total traurig,weil er eigentlich total glücklich ist,nur ich bin die jenige,die ständig alles schwarz sieht,jede kleinigkeit:wenns zu heiss ist und sie schwitzt..weil der kiwa nicht toll funktioniert(neuer quinny,in meinen augen absolut schrott) und wir deshlab unterwegs alle im stress sind..
weil er dies und jenes nicht tut,mir kein kompliment macht,ich werfe ihm sogar vor,er würde mich nicht wirklich lieben und toll finden...er sagt es mir selten,aber ich glaub ich muss ihn einfach so akzeptieren..
aber ich finde es natürlich rabenschwarz..und sogar frage ich mich,ob ich mit ihm zusammen bleiben sollobwohl ich ihn liebe!!bekloppt...
ich weiss,es liegt an mir..ich bin einfach notorisch schlecht drauf,oder spür eher garnichts..so kann mans eher ausdrücken..ich rede auch ganz wenig..ich bin den ganzen tag mit meiner kleinen alleine und muss mich ständig überwinden lieb mit ihr zu reden,anstatt einfach nur mechanisch alles zu absolvieren..
ich glaube auch, dass das eine depression ist..
du bist also nicht allein..allerdings glaub ich,dass es von alleine weg geht,wenn man sicherer in seiner neuen rolle ist..es ist sicher auch so bei dir..lass uns einfach keinen stress machen..das legt sich.
ich glaub,das gehört einfach zum mutter werden dazu,dass man einfach einen reset-knopf an sich drückt und ein neuer mensch werden muss.eben mutter und frau.
ich wünsche dir einen schönen tag!!!
alles liebe von Anne mit Mailin(4 wochen jung)
Hallo Silvi,
wenn Du das Gefühl hast, Hilfe zu brauchen, dann nimm dieses Gefühl bitte auch ernst. Du tust sonst weder Dir noch Deiner Kleinen einen Gefallen.
Nach der Geburt meiner zweiten Tochter hatte ich auch eine handfeste Wochenbettdepression, die sich darin äußerte, daß ich ständig erschöpft war, völlig unkonzentriert (ich konnte mir nicht mal eine einzige Erklärung in einfachen Worten meiner Ärztin merken - was ja sonst nie ein Problem für mich war), und mich permanent hilflos fühlte, wie ein total ausgebrannter Akku. Dazu kamen immense Nackenverspannungen, die auch physiotherapeutisch behandelt werden mußten und damit doch nicht weggingen. Meine Ärztin ist klassische Homöopathin und sie konnte mir mit Homöopathie sehr helfen. Die Symptome sind alle komplett innerhalb weniger Wochen abgeklungen. Später habe ich dann noch eine Psychotherapie in Anspruch genommen, durch die ich diese schlimme Zeit gut verarbeiten konnte und viel für mein Leben gelernt habe. Mit Schwangerschaft und Geburt unserer dritten Tochter kam dann auch wirklich keine weitere Depression mehr.
Wenn Deine Kleine sehr viel schreit, könnte auch ihr evtl. das richtige homöopathische Mittel helfen.
Bist Du in einer PEKiP-Gruppe? Vielleicht tut Dir auch der Austausch vor Ort gut.
Hoffe, ich konnte Dir Mut machen. Wenn Du Dich melden magst, gerne auch über meine VK. Viele Grüße
Claudia
Zuppel und Mailin:
ich kann euch beiden auch nur raten hilfe in anspruch zu nehmen. depressionen sind nichts wofür man sich schämen braucht, das haben wirklich sehr viele frauen nach der entbindung.
gerade wenn es ein wunschkind ist und es dann etwas schwierig ist..fragt man sich oft, ob es so sein muss, ob man was falsch macht oder obs gar ein fehler war.
ich hatte anfangs auch das gefühl depressiv zu werden. habe den kleinen mal ne stunde bei meinem freund gelassen und bin bissl rausgegangen. hab viel nachgedacht.
mir ist damals klar geworden dass es nicht das kind ist, sondern ich der "störfaktor" bin. einfach dadurch, dass ich selbst so unruhig war. wieso sollte mein kind ruhig sein wenn ich innerlich am kochen bin wenn es schreit? wieso sollte sich das kind auf meinem arm wohlfühlen wenn ich mich dabei unwohl fühle?
wichtig ist erstmal, das man versucht auch einen ausgleich für sich zu bekommen. sei es ne stunde baden oder lesen oder sonstwas. ganz wichtig dabei: schreifreie zone. wenn ihr euch mal ne kleine auszeit gönnt achtet darauf, dass ihr eure schatzis nicht schreien hört.
gönnt euch mal nen hübschen rock ;) hat mir geholfen =) hab mich neu eingekleidet: rock, schuhe, shirt und unterwäsche.
hab mich hübsch gemacht und bin raus (mit kind und papa) und es tat gut. natürlich hat sich die gute laune aufs kind übertragen.
außerdem fahre ich immer alleine den wocheneinkauf machen, da muss papa ne stunde zu hause bleiben!
erwartet nicht zu viel von den kleinen. sie tun gar nichts um euch zu ärgern, sie zeigen euch durchs schreien nur wie sehr sie euch brauchen und dass ihnen irgendwas nicht passt.
streiterein in der partnerschaft hatten wir auch, meist wegen dem kind. wir waren so gereizt durchs geschrei dass wir es aneinander ausgelassen haben. bis wir und vor augen hielten, dass unser gestreite im grunde nur die agression gegenüber dem kind war. traurig aber wahr...
versuchts doch auch mal mit osteopathie. unserem schatz hats geholfen. er wird nun 11 wochen. mit 5-6 wochen wurde er etwas ruhiger, seit er genau 10 wochen ist juckts mich nicht die bohne wenn er schreit. soll er doch, ist sein gutes recht. ich nehm ihn dann hoch und gut..irgendwann muss er ja aufhören ;)
zur aussage dass die depris von alleine weggehen... bei manchen mag es so sein, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. nehmt hilfe an, tuts für eure kleinen. die brauchen euch als ne starke offene mama die liebevoll ist.... und die nicht weint oder aggressiv ist.... die haben nur euch!!!! ihr seit den kleinen ihr lebensmittelpunkt! ihr habt sie auf die welt gebracht und nun müsst ihr ihnen bei dem leben hier helfen, sie führen und lieben, allein können sie das nicht.
ich wünsch euch beiden echt alles gute, und so blöd es klingt, aber es wird einfach besser! versprech ich euch :)
und sicher sagen euch das auch viele andere hier :)
lg
michi (die sehr ausgeglichen geworden ist)
Ich habe auch postnatale Depressionen und bekomme dagegen Medikamente. Sprich mal mit Deinem Frauenarzt oder Hausarzt darüber. Hier noch ein Link für Dich und andere Betroffene:
http://www.schatten-und-licht.de/
he silvi,
mal vorweg du bist nicht alleine. mir geht es auch oft so. die kleine ist seit geburt sehr unruhig schläft wenig bis gar nicht, am abend schreit sie oft wie am spieß und ich kann sie nicht ins bett legen, nur rumtragen.
haben auch wegen der ganzen umstellung in der beziehung schwierigkeiten, der papa hat leider sowieso kein gutes nervenkostüm, mir wird es wenn der tag ewig dauert und keine ende in sicht auch zuviel ab u zu.
wir streiten oft weil ich meine wut und unruhe an ihm auslasse und umgekehrt. oft sitzte ich nachts draußen im stiegenhaus und wein mir meine augen aus, weil ich nicht mehr kann und will. weil ich einfach mit den nerven am ende bin, stelle dann alles in frage, angefangen ob es die richtige entscheidung war oder ob die beziehung die richtige ist usw.
hab mich jetzt entschlossen zur psychologin zu fahren um mir hilfe von einer aussenstehenden person zu holen. viel. hiflt es mir, nein ich bin sogar ziemlich sicher.
was mir am meisten zu schaffen macht weil ich mit der kleinen schwer raus kann, weder zum einkaufen noch in die stadt usw. weil ich dabei immer gestresst bin und angst hab das sie wieder komplett hysterisch wird im wagen, und dann gaffen alle leute so blöd und es sind ja e alle so gescheit.
weis auch nicht ob ich alles richtig mache, ich hoffe es zumindest, fühle mich aber auch oft einfach überfordert. viel. liegt es daran das ich noch so jung bin?? ich hab keine ahnung, ich bete jeden tag das es leichter wird.
also wie du siehst geht es nicht nur dir so. viel. schaust auch mal zu einem psychologen, wir sollten unsere proleme und ängste ja nicht alleine rumschleppn und ich hab echt bisher nur tolle erfahrung beim psychologen gemacht.
falls du mir mal mailen möchtest, meine adresse: s.riedler@gmx.at
lg steffi + vivien 8 wochen alt
Hallo Silvi,
Ich hätte hier ein spezielles Forum für dich
www.schatten-und-licht.de ,
da gibt es ganz viele Frauen die so empfinden und denken wie du.
Dort hat es auch Listen mit Selbsthilfegruppen in deiner Nähe. Ich denke auf der Seite bist du besser aufgehoben bezüglich deines Problems.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
LG
Kerstin und Lilli 4.11.2004